Nahezu selbstverständlich sind Ende des 20. Jahrhunderts elektronische Medien wie das Internet, PCs und Handys zu unseren ständigen Begleitern geworden, wodurch der Wandel zu einer Informations- und Kommunikationsgesellschaft immer weiter vorangetrieben wurde. Verschiedenste Bereiche sind heute von diesen Kommunikationsträgern geprägt, welche sowohl unsere Freizeit als auch unser Denken und Handeln beeinflussen. Davon ist ebenso die Lebenswelt der Jugend mehr und mehr betroffen, was eine zunehmende Bedeutung der Medien für das Aufwachsen in unserer Gesellschaft nach sich zieht. Hier wird deutlich, dass es sich um einen komplexen Forschungsgegenstand handelt, der einen interdisziplinären Zugang erfordert. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Bachelorarbeit dem Themenbereich der Jugend im Prozess der Sozialisation und der damit zusammenhängenden Bedeutung der Mediennutzung.
Es lässt sich eine Vielzahl von zunehmend differenzierten Alltagswelten der Jugendlichen vorfinden, die sich durch die Bevorzugung bestimmter Stilelemente ausdrücken. Bei der Hervorhebung ihrer Zugehörigkeit und gleichzeitiger Abgrenzung zu anderen Bereichen kommt nahezu keine der einzelnen Gruppierungen ohne mediale Ausdrucksmittel aus. Ihre Nutzung eröffnet auf dieser Weise den Zugang zu der Vielfalt an Jugendkulturen und bringt eine steigende Zahl von Selbstdarstellungsmöglichkeiten und verschiedensten Lebenswelten mit sich. Hieran anknüpfend lautet die Hypothese der Arbeit, dass sich das „produktiv-realitätsverarbeitende Subjekt“ (Hurrelmann) selbst sozialisiert, und durch den Mediengebrauch seine Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen ausdrückt. Ob Webportale wie Youtube und Spotify dabei das Potential zur Selbstsozialisation haben, wird im fünften Kapitel anhand zweier Hypothesen sowie in einem abschließenden, zusammenfassenden Resümee erörtert.
Das erste Ziel der Arbeit besteht allerdings zunächst darin, mittels einer gebündelten Darstellung der Theorie des symbolischen Interaktionismus nach George Herbert Mead eine sozialtheoretische Grundlage zur Identitätsentwicklung herauszuarbeiten. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass sich Identität durch Erfahrungs- und Entwicklungsprozesse innerhalb sozialer Instanzen ausbilden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung: Gegenstand und Zielsetzung der Arbeit
2. Die Entwicklung der Identität nach George H. Mead
2.1. Vorüberlegungen
2.2. „I“, „Me“ und „Self“
3. Die Theorie musikalischer Selbstsozialisation
3.1. Theoriegeschichtliche Herleitung des Begriffs der Selbstsozialisation
3.2. Eine kritische Diskussion des Selbstsozialisationskonzeptes nach Jürgen Zinnecker
3.2.1. Zwischenfazit
3.3. Das Selbstsozialisationskonzept nach Renate Müller
3.4. Kritik am Konzept musikalischer Selbstsozialisation von Renate Müller
3.4.1. Zwischenfazit
4. Die digitale Mediamorphose 26
5. Musikalische Selbstsozialisation im Zeitalter von Youtube und Spotify?
5.1. Vorüberlegungen
5.2. Mediennutzung und Mediensozialisation
5.2.1. Hypothese I: Musikalische „Allesfresserei“ in Zusammenhang mit einem breiten Musikgeschmack?
5.2.2. Hypothese II: „Tags“ als Agenda-Setting-Effekt?
5.3. Zwischenfazit
6. Resümee: Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse 38
7. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Dennis Berrendorf (Author), 2014, Musikalische Selbstsozialisation im Zeitalter von YouTube und Spotify, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1150090
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