Diese Hausarbeit befasst sich mit der Problematik der Konditionalität der Kreditvergabe von IWF-Krediten und ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil wird die Geschichte des IWF und seine Funktion kurz umrissen, im zweiten Teil dann das Verfahren der Kreditvergabe genauer erläutert, im dritten Teil, der wiederum in mehrere Abschnitte unterteilt ist, werden daraufhin die damit verbundenen Problematiken dargelegt und genauer betrachtet. Nach einem kurzen Fazit wird abschließend ein Ausblick in die zukünftige Entwicklung der Kreditvergabe gewagt.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte des IWF
1.1 Das Bretton-Woods-System
1.2 Aufgaben und Ziele des IWF
1.3 Aufgabe des Goldstandards und Reform
2 Kreditvergabe des IWF
3 Problematiken der Konditionalität
3.1 Auswahl der Konditionen
3.2 Wirksamkeit der Maßnahmen
3.3 Fungibilität
3.4 Politische Einflussnahme
3.5 Moral Hazard
3.6 Zusammenfassung
3.7 Ausblick
Literaturverzeichnis
Einleitung
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Problematik der Konditionalität der Kreditvergabe bei IWF-Krediten und ist in drei Teile gegliedert.
Im ersten Teil wird die Geschichte des IWF und seine Funktion kurz umrissen, im zweiten Teil dann das Verfahren der Kreditvergabe genauer erläutert, im dritten Teil, der wiederum in mehrere Abschnitte unterteilt ist, werden daraufhin die damit verbundenen Problematiken dargelegt und genauer betrachtet.
Nach einem kurzen Fazit wird abschließend ein Ausblick in die zukünftige Entwicklung der Kreditvergabe gewagt.
Der Autor wohnte selbst mehrere Jahre unweit des IWF-Hauptsitzes in Washington D.C. und hatte als Gesandter der Bundesrepublik die Möglichkeit die Geschehnisse der internationalen Währungspolitik aus nächster Nähe zu beobachten.
1 Geschichte des IWF
1.1 Das Bretton-Woods-System
Der Internationale Währungsfonds (IWF) wurde am 27. Dezember 1945 durch 29 Mitgliedsstaaten gegründet. Hintergrund waren die negativen Erfahrungen mit Währungsabwertungen und Protektionismus in der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre, und die als Reaktion darauf erfolgende Einführung des Bretton-Woods-Systems, die in der namensgebenden amerikanischen Ortschaft am 22. Juli 1944 beschlossen wurde.
Dieses System koppelte unter anderem den Dollarpreis an den Goldpreis, sorgte für freie Konvertierbarkeit der Währungen und sah die Einrichtung von zwei Internationalen Instituten zu Aufrechterhaltung dieser neuen Ordnung vor.1
Eine dieser Institutionen ist der Internationale Währungsfonds.
1.2 Aufgaben und Ziele des IWF
Die Aufgaben, die in Artikel I des IWF-Gründungsabkommens definiert sind, sind zum einen die Koordinierung der Währungspolitik unter den Mitgliedsstaaten mit der Folge der Stabilität der Devisenmärkte und zum anderen die Ausbildung eines internationalen Zahlungssystems, das die Konvertierbarkeit aller nationalen Währungen ermöglicht. Hinzu kommt die Aufgabe, Mitgliedsländern Finanzhilfe bei Zahlungsbilanzproblemen zu gewähren.
Die Absicht hinter der Festlegung dieser Aufgaben war, ein ausgewogenes Wachstum des internationalen Handelsvolumens, eine hohe internationale Beschäftigung, hohe Realeinkommen und eine hohe Auslastung der Produktionskapazitäten zu erreichen.2
Die Finanzierung des IWF erfolgt durch Einlagen seiner Mitglieder. Jeder Mitgliedstaat leistet Zahlungen an den Fonds anhand einer bestimmten Quote, deren Höhe vom Bruttoinlandsprodukt, Anteil am Welthandel und den Währungsreserven des Landes abhängt. Gleichzeitig bestimmt diese Quote auch das Stimmgewicht einer Nation in Abstimmungen.3
Abzugrenzen ist der IWF von der Weltbank, die ebenfalls mit dem Bretton-Woods-Abkommen gegründet wurde und auch Kredite vergeben kann. Auch wenn sich ihre Tätigkeitsbereiche mittlerweile mit denen des IWF teilweise überschneiden, liegt ihre zentrale Aufgabe aber nicht in der Unterstützung des Welthandels sondern in der Förderung von Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern.4
1.3 Aufgabe des Goldstandards und Reform
Die boomende wirtschaftliche Entwicklung in den 1960er Jahren übertraf die Erwartungen und die Geldmenge Ml des Dollars musste in Folge dessen ausgeweitet werden, um für ausreichend Liquidität zu sorgen.
Diese Expansion des US-Dollars führte jedoch bald dazu, dass die Goldbestände der USA nicht mehr ausreichten um die Umtauschbarkeit zu garantieren und die Nixon-Regierung musste 1971 die Beendigung der Goldkonvertibilität bekanntgeben.5 6
Da die Überwachung der Einhaltung fester Wechselkurse als Kernfunktion des IWF nun obsolet geworden war, machte dies in Folge auch eine Reform des IWF notwendig, die schließlich 1978 erfolgte. In ihr wurde die Rolle des IWF als Kreditgeber als neue Hauptaufgabe festgelegt und die Statuten um die Positionen finanzielle Unterstützung, technischer Beistand und Überwachung ergänzt.7
Weitere Anpassungen erfolgten als Reaktion auf die Ölkrise in den siebziger Jahren (Sonderfazilitäten für ärmere Länder)8 und eine verstärkte Rolle als Lender of Last Resort (größere Einmischung in die lokale Wirtschaftspolitik) als Folge der Asienkrise in den neunziger Jahren, die letztendlich wiederum einen großen Reformdiskurs auslöste.9
Nach 1998 wurden dann weitere Änderungen auf den Weg gebracht um die Transparenz zu erhöhen.10
[...]
1 Vgl. Rittberger, Zangl und Staisch 2008, S. 70f.
2 Vgl. Eibner, Wolfgang 2010, S. 45f.
3 Vgl. Kellermann 2006, S. 84ff.
4 Vgl. Herbert Sperber und Joachim Sprink 2015, S. 171.
5 Vgl. Tetzlaff 1996, S. 76f.
6 Vgl. Bordo und Eichengreen 2007, S. 105.
7 Vgl. Wolff 2014, S. 31.
8 Vgl. Assakkali 2015, S. 75.
9 Vgl. Kellermann 2006, S. 120.
10 Vgl. Dreher 2007, S. 54.
- Citar trabajo
- Andreas Edte (Autor), 2021, Zur Problematik der Konditionalität bei der Vergabe von IWF-Krediten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1149593
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