Die vorliegende Arbeit will sich einem auf den ersten Blick wohl
eigentümlichen Thema widmen; sie will untersuchen, inwieweit die moderne Pädagogik und vor allem die pädagogische Kommunikation von der antikmittelalterlichen Rhetoriktheorie profitieren können. Dazu sollen in jeweils einem eigenen Kapitel die beiden Disziplinen beleuchtet und soweit nötig deren historische Entwicklung beleuchtet werden, um eine begriffliche Grundlage zu
gewinnen.
Von Interesse ist dieses Thema vor allem deswegen, weil die Bedeutung von Pädagogik und pädagogischer Kommunikation für die gesellschaftliche Entwicklung von immanenter Bedeutung ist, sei es innerhalb oder außerhalb des Unterrichts. Gesellschaftliche Veränderungen lassen sich nur über Bildung und Erziehung, und Bildung und Erziehung nur über eine bewusste Pädagogik bzw.
pädagogische Kommunikation erreichen.
Die folgenden Bemerkungen sollen jedoch nicht nur auf das enge Feld der schulischen Kommunikation bezogen werden; auch innerhalb der universitären Ausbildung oder außerhalb jeglichen institutionellen Lernens kann bewusste Kommunikation zum Vorteil gereichen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitende Bemerkungen
2. Pädagogische Kommunikation
3. Rhetorik.
4. Vereinigung und abschließende Bemerkungen
5.Literatur
1. Einleitende Bemerkungen
Die vorliegende Arbeit will sich einem auf den ersten Blick wohl eigentümlichen Thema widmen; sie will untersuchen, inwieweit die moderne Pädagogik und vor allem die pädagogische Kommunikation von der antik- mittelalterlichen Rhetoriktheorie profitieren können. Dazu sollen in jeweils einem eigenen Kapitel die beiden Disziplinen beleuchtet und soweit nötig deren historische Entwicklung beleuchtet werden, um eine begriffliche Grundlage zu gewinnen.
Von Interesse ist dieses Thema vor allem deswegen, weil die Bedeutung von Pädagogik und pädagogischer Kommunikation für die gesellschaftliche Entwicklung von immanenter Bedeutung ist, sei es innerhalb oder außerhalb des Unterrichts. Gesellschaftliche Veränderungen lassen sich nur über Bildung und Erziehung, und Bildung und Erziehung nur über eine bewusste Pädagogik bzw. pädagogische Kommunikation erreichen.
Die folgenden Bemerkungen sollen jedoch nicht nur auf das enge Feld der schulischen Kommunikation bezogen werden; auch innerhalb der universitären Ausbildung oder außerhalb jeglichen institutionellen Lernens kann bewusste Kommunikation zum Vorteil gereichen.
2. Pädagogische Kommunikation
Auch heute noch ist der Begriff der pädagogischen Kommunikation trotz vielfältiger Bemühungen auf diesem Gebiet nicht sehr grenzscharf.[1][2]. Deswegen soll in diesem Kapitel dargestellt werden, was im Kontext dieser Hausarbeit unter der Begrifflichkeit „pädagogische Kommunikation“ verstanden werden soll. Dabei wird sich diesem aus zwei Komponenten zusammengesetzten Begriff genährt, indem zunächst der Begriff Kommunikation näher erläutert wird, um ihn anschließend in Verbindung mit dem pädagogischen Feld zu bringen.
Eine allgemein anerkannte Definition des Begriffs der Kommunikation besteht nicht, denn zum einen ist Kommunikation ein komplexes Phänomen[3], das in verschiedenen Disziplinen Beachtung findet, also nicht nur in der Germanistik oder anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen, wie Soziologie, Psychologie oder Pädagogik, sondern auch in der Physik, in der Medizin oder ähnlichen Bereichen. Im vorliegenden Kontext soll es um eine geisteswissenschaftliche Auffassung des Begriffes gehen.
Auch im Bereich der Geisteswissenschaften vollzieht sich die Definition des Begriffes jeweils unter dem Einfluss unterschiedlicher Einstellungen und Zielsetzungen und hängt also auch hier von verschiedenartigen Bedingungen ab. Diese Voraussetzungen sind hauptsächlich erkenntnistheoretischer Art und orientieren sich an den Prozessteilnehmern. Die Varietät der Ansätze spiegelt sich hier auch in den divergierenden Begrifflichkeiten, die die Kommunikationsteilnehmer bezeichnen: „Kommunizierende“, „Kommunikatoren“,
„Kommunikanten“, „(Kommunikations-)Partner“, „Sender und Empfänger“, „A und B“, „Sprecher und Hörer“, „Produzent und Rezipient“ etc[4].
Die verschiedenen Ansätze differieren grundsätzlich in der Frage, ob die Teilnehmer einer Kommunikation ausschließlich als Menschen bestimmt werden, oder allgemeiner als Lebewesen, oder ob die Kommunikationsteilnehmer als technische Geräte (philosophischer Terminus: „Kunstprodukte“) angesehen werden. Im äußersten Falle entspricht der Kommunikationsbegriff dem Wahrnehmungsbegriff. Dann wird Wahrnehmung als ein kommunikativer Prozess zwischen einem wahrnehmenden Subjekt und den wahrgenommenen Elementen in seiner Umgebung angesehen.
Bedeutsam bei der Definition von Kommunikation ist außerdem die Frage, ob der Aspekt des Verhaltens oder der des Handelns im Mittelpunkt stehen. Verhalten dabei die Beschreibung rein äußerlich beobachtbarer körperlicher Bewegungen und deren Produkte (Geräusche, Wörter, etc.). Der Begriff des Handelns setzt dagegen Bewusstseinsprozesse im weiteren Sinne voraus; dazu gehören unter anderem auch Vorstellungen, Gedanken, Schlussfolgerungen, Planungen etc.
Oft wird der Begriff der Kommunikation in Verbindung mit dem der Interaktion gebracht, ja oft sogar synonym mit ihm verwendet. Das trifft vor allem dann zu, wenn für den Kommunikationsbegriff eine Wechselseitigkeit vorausgesetzt wird.
Da eine Kommunikation stets eingebettet ist in ein gesellschaftlich- kulturelles Bedingungsgefüge, ist die Kultur ein nicht zu vernachlässigender Faktor im Bereich der Kommunikation. Der Begriff der Kultur umfasst - in sozialwissenschaftlicher Sicht - alle Grundlagen für kommunikative Prozesse, so zum Beispiel gemeinsame Lebenspraxis, auf der die Kommunikationsprozesse basieren. In kulturellen Prozessen entstehen diejenigen Sinnzusammenhänge, in denen Probleme gestellt und gelöst werden. Eine gemeinsame kulturelle Lebenspraxis liefert die kommunikativen Voraussetzungen, um jemanden als Sprecher einer gemeinsamen Sprache (im Sinne von Gruppenzugehörigkeit) und als Angehörigen eines bestimmten Berufsstandes, mit dem auf eine bestimmte Weise kommuniziert werden kann/ muss, wahrzunehmen. Wie bereits angedeutet sind Kommunikationsprozesse nicht losgelöst, sondern sie finden immer in einer kulturell determinierten statt, durch die sie beeinflusst werden. In Bezug auf einen Kommunikationsprozess spricht man hier von einer Kommunikationssituation.
Kommunikation hat prozessualen Charakter und dient der Informationsübermittlung, Beeinflussung oder Problemlösung, wie zum Beispiel eine Änderung von Überzeugungen, Wissen, Meinungen und Vorstellungen. Das Ziel der Kommunikation ist dabei die Verständigung. Verständigung kann wie folgt definiert werden: In einem gemeinsamen (sozialen) Prozess entsteht neues Wissen, neue Einstellungen, Theorien und Überzeugungen über den Anderen, über sich selbst und über die gemeinsame Welt. Kommunikation nimmt nun eine Vermittlungsinstanz ein in einem Prozess, in dem sich Kommunizierende über eine übergeordnete Problemstellung und deren Lösung verständigen. Das Erreichen des Kommunikationsziels ist Voraussetzung für das Erreichen des
Kommunikationszwecks, also das Erreichen einer bestimmten Handlung, Einstellung, etc.
Als Kommunikationszwecke können gemeinschaftliche Problemlösungen angesehen werden, die nur durch eine vorhergehende Kommunikation (und Verständigung) erreicht werden können. Kommunikationszwecke reichen von konkreten, einfachen Lösungen bis zu abstrakten gesellschaftlichen Problemen.
Kommunikation ist also im Sinne dieser Arbeit interaktiv, intentional, zweckgerichtet und an einen spezifischen gesellschaftlich-kulturellen Kontext gebunden.
Wendet man das vorher gesagte auf das pädagogische Feld an, so lassen sich folgende Feststellungen treffen:
Erziehung vollzieht sich immer in einem Spannungsfeld von zu erziehendem Individuum und gesellschaftlicher Norm, vertreten durch den Lehrenden / Erziehenden. Ziel der Erziehung ist es, dem Lernenden diese zu vermitteln. Erziehung – und pädagogisches Handeln im Allgemeinen – ist also ein Kommunikationsprozess, der auf fortlaufenden Verständigungsprozessen zwischen Erziehern und zu Erziehenden basiert. Erziehung ist also ein Spezialfall der Kommunikation.
Wie auch im allgemeinen Falle besteht auch die pädagogische Kommunikation aus den Elementen der Mitteilung, also der Form, in der die Information präsentiert wird, der Information, also dem Thema oder Inhalt dessen, was gesagt wird, und des Verstehens, also der Verbindung zwischen Form und Inhalt der Aussage.
Neben den innerprozessualen Charakteristika werden allgemeine wie auch pädagogische Kommunikation durch Strukturen des sozialen Systems, der Sachstruktur, der Sozialstruktur und der Zeitstruktur, bestimmt. Dabei sollte die Teilhabe an der Kommunikation jedem offen stehen, das heißt im Optimalfall weist die Kommunikation eine inhaltliche und soziale Offenheit auf.
Das Gelingen jeglicher Kommunikation, besonders aber der pädagogischen Kommunikation, hängt von verschiedenen Grundvoraussetzungen ab.
So hängt der Aufbau eines Erziehungsrahmens direkt vom Vorhandensein eines konsensuellen Bereiches ab, der sich durch ähnliche Wertorientierungen und Traditionen, einer gemeinsame Sprache und Kultur, Anschlussmöglichkeiten an die Strukturen des psychischen Systems, aktive Teilhabe am Kommunikationsprozess, Überprüfung und Sicherung der Verständigung, Offenhalten des Prozesses (Anschlussmöglichkeiten für weitere Kommunikationen eröffnen) und der Fähigkeit zur Meta-Kommunikation (Reflexion und Verständigung über den Kommunikationsprozess) definiert.
Eine gelingende pädagogische Kommunikation setzt also bei den Beteiligten bestimmte Grundfähigkeiten voraus, die so genannte kommunikative Kompetenz, die auch für die Identitätsentwicklung im sozia]len Handeln von Bedeutung ist. Die kommunikative Kompetenz definiert sich durch[5]
- Rollenübernahme (Empathie): sich in die Situation der Interaktionspartner versetzen können Fähigkeit und Bereitschaft, ihre Erwartungen zu übernehmen
- Rollendistanz: Fähigkeit, reflektiert und distanziert mit den einzelnen Rollen umzugehen, die man spielt zeigen, dass man nicht in einer Rolle aufgeht
- Ambiguitätstoleranz: Fähigkeit, die unausweichlichen Widersprüche zwischen den Anforderungen verschiedener Rollen auszuhalten und produktiv zu verarbeiten
- Identitätsdarstellung: Fähigkeit, in den verschiedenen Rollen die eigene Person und Individualität sichtbar werden zu lassen.
[...]
[1] Wenn nicht anders angegeben beziehe ich mich in meinen Ausführungen auf Meggle.
[2] Vgl Jourdan, S. 14ff
[3] Vgl. Maletzke, Gerhard. - S. 36 ff.; S. 40.
[4] Vgl. Meggle, Georg
[5] Loch
- Citation du texte
- MA Sylvia Meyer (Auteur), 2007, Movere et docere: Vom Nutzen der antiken und mittelalterlichen Rhethoriktheorien für die pädagogische Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114928
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