Dieses Essay erörtert die Vor- und Nachteile von digitaler Lehre, die besonders in der letzten Zeit offenkundig geworden sind.
In den Medien wird immer häufiger konstatiert, dass die Digitalisierung im Bereich der Hochschulbildung noch nicht angekommen sei. Forderungen nach neuen digitalen Lehr- und Lernformaten werden zunehmend lauter. Durch die derzeitige Corona-Pandemie mussten die letzten Semester jedoch von jetzt auf gleich digital durchgeführt werden. An dieser Stelle hat sich vor allem für die Durchführenden, aber auch für alle anderen Beteiligten gezeigt, dass tatsächlich noch erheblicher Förderungsbedarf in Sachen digitaler Lehre besteht.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Erörterung der These
3. Fazit
1. Einleitung
In den Medien wird immer häufiger konstatiert, dass die Digitalisierung im Bereich der Hochschulbildung noch nicht angekommen sei. Forderungen nach neuen digitalen Lehr- und Lernformaten werden zunehmend lauter.
Durch die derzeitige Corona-Pandemie musste das aktuelle Sommersemester jedoch von jetzt auf gleich digital durchgeführt werden. An dieser Stelle hat sich vor allem für die Durchführenden, aber auch für alle anderen Beteiligten gezeigt, dass tatsächlich noch erheblicher Förderungsbedarf in Sachen digitaler Lehre besteht. Eine Umstellung von reinen Präsenzformaten auf digitale Lehre innerhalb weniger Wochen oder gar Tagen sorgte für erheblichen personellen und technischen Mehraufwand. Digitale Schulungen mussten ins Leben gerufen sowie Kapazitäten von Lernplattformen erhöht werden, neue und mehr technische Geräte wurden angeschafft und Lizenzen für Videokonferenzsoftware gekauft. Auf diese Situation der sofortigen Umstellung war niemand vorbereitet und dennoch fand das Semester weitestgehend statt.
Es stellt sich nun mehr die Frage, ob man dies als Anlass nehmen sollte, die Hochschullehre auch weiterhin digital durchzuführen oder ob vielmehr wesentliche Nachteile einer digitalen Lehre in den vergangenen Monaten offenkundig geworden sind, die deren Weiterführung entschieden entgegenstehen.
2. Erörterung der These
Die aktuelle außergewöhnliche Situation hat vor allem gezeigt, dass der übliche analoge Lehrbetrieb durchaus durch eine digitale Lehre aufrechterhalten werden kann. Viele analoge Elemente sind durch digitale ersetzbar. Vorlesungen können statt im analogen Hörsaal in digitalen Konferenzräumen wie Zoom oder BigBlueButton gehalten werden. Sichtbarkeit und Hörbarkeit der Kommiliton*innen werden in diesem Fall durch den Einsatz von Kameras und Mikrofonen sichergestellt. Handschriftliche Hinweise und Notizen der Dozenten, die ansonsten an einer Tafel oder einem Whiteboard zu lesen sind, können per Dokumentenkamera oder Tablet geteilt werden. Durch Chatfunktionen ist es möglich, auch mit Kommiliton*innen in den persönlichen Austausch zu kommen. Vielfältige technische Möglichkeiten und Methoden wie Screensharing, Screencasts, Podcasts, Blended Learning-Einheiten oder Concept-Boards ermöglichen die Nachbildung analoger Lernsituationen und sorgen für eine soziale und interaktive Gestaltung.
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- Ann-Marie Mau (Autor), 2020, Digitale Hochschullehre vs. Präsenzlehre. Ein kurzer Überblick, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1148381