In diesem Essay werden Aspekte herangezogen, warum Gebrauchtkleidung keine Norm in der Gesellschaft darstellt und inwieweit man gebrauchte Kleidung attraktiver für die Konsumenten gestalten kann.
Angefangen hat der Nachhaltigkeitsgedanke in der Forstwirtschaft. Die nachhaltige Perspektive wurde bereits Ende des zwanzigsten Jahrhunderts bei einer UN-Kommission zum ersten Mal zu einer Debatte. Doch heute nimmt die nachhaltige Entwicklung verschiedene Dimensionen an. Es werden viele Lebensbereiche mit dem Thema in Verbindung gebracht. Die Förderung von regionalen Produkten wird immer präsenter. Selbst im alltäglichen Leben, wie zum Beispiel beim Einkaufen entdeckt man nachhaltige Eigenschaften auf den Verpackungen der Produkte. Außerdem könnte man annehmen, dass die Anzahl an Unternehmen, die ihre Produkte mit einem Nachhaltigkeitslabel bewerben, stetig ansteigt. Man könnte meinen, dass Nachhaltigkeit mittlerweile zu einem Trend oder einem besonderen Lebensstil geworden sei. Auch in der Modebranche wird immer mehr auf Nachhaltigkeit Bezug genommen. Denn in den letzten Jahren kamen mehr Informationen bezüglich der Herstellung von Kleidung in Umlauf. Es hat sich dabei herausgestellt, dass die Textilindustrie keineswegs auf herkömmliche Art und Weise nachhaltig produziert. Dabei bedeutet dies große Folgen für die Umwelt sowie für die Billiglohn-Arbeitskräfte durch eben dieses Konsumverhalten.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Konsumgesellschaft in Bezug auf Kleidung
Schluss
Literaturverzeichnis
Einleitung
Angefangen hat der Nachhaltigkeitsgedanke in der Forstwirtschaft (Anastassiou 2011). Die nachhaltige Perspektive wurde bereits Ende des 20. Jahrhunderts bei einer UN- Kommission zum ersten Mal zu einer Debatte (ebd.). Doch heute nimmt die nachhaltige Entwicklung verschiedene Dimensionen an. Es werden viele Lebensbereiche mit dem Thema in Verbindung gebracht. Die Förderung von regionalen Produkten wird immer präsenter. Selbst im alltäglichen Leben, wie zum Beispiel beim Einkaufen entdeckt man nachhaltige Eigenschaften auf den Verpackungen der Produkte. Außerdem könnte man annehmen, dass die Anzahl an Unternehmen, die ihre Produkte mit einem Nachhaltigkeitslabel bewerben, stetig ansteigt. Man könnte meinen, dass Nachhaltigkeit mittlerweile zu einem Trend oder einem besonderen Lebensstil geworden sei. Auch in der Modebranche wird immer mehr auf Nachhaltigkeit Bezug genommen. Denn in den letzten Jahren kamen mehr Informationen bezüglich der Herstellung von Kleidung in Umlauf (Greenpeace, 2017). Es hat sich dabei herausgestellt, dass die Textilindustrie keineswegs auf herkömmliche Art und Weise nachhaltig produziert. Dabei bedeutet dies große Folgen für die Umwelt sowie für die Billiglohn-Arbeitskräfte durch eben dieses Konsumverhalten (Belhadi et al., 2020). Obwohl Mode vergänglich ist, aber auch immer wieder zurückkommt, stellt sich die Frage, warum Second-Hand Kleidung nicht zum Standard des Konsums wird. Wenn man es utopisch betrachtet, dann ist eine Wiederverwertung von Produkten nachhaltiger als eine Neuproduktion (Geiger et al., 2017). Außerdem würde die Verwendung von Second-Hand Kleidung dem Slow-Fashion Konzept entsprechen. Doch ist die Nachfrage nach Second-Hand so gering, dass es wenig Angebot an lokalen Geschäften gibt. Hier findet sich eine Marktlücke wieder (König 2019, S. 81). Laut statista gehen mehr als die Hälfte der Personen trotzdem lieber im Einzelhandel einkaufen, statt in einem Onlinehandel (statista, ziertiert nach statista.com, 2016).
Im Folgenden werden die Aspekte herangezogen, warum Gebrauchtkleidung keine Norm in der Gesellschaft darstellt und inwieweit man gebrauchte Kleidung attraktiver für die Konsumenten gestalten kann.
Konsumgesellschaft in Bezug auf Kleidung
Mit Nachhaltigkeit will man das Ziel erreichen, dass Ressourcen so eingesetzt werden, dass die spätere Generation einen gleichwertigen Lebensstandard erreichen wird, wie wir es heutzutage kennen (Pufe, 2014). Meist wird Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit dem Klimawandel in Betracht gezogen und dabei werden andere Faktoren vernachlässigt, wie zum Beispiel die Perspektive in der Kleidungsindustrie. In der früheren Zeit war Handarbeit, die einzige Möglichkeit, um Kleidung herzustellen (König 2019, S.66.), das bedeutet, dass es ein längerer Prozess war diese zu produzieren und vor allem wurden sie überwiegend regional angeboten. Doch mit der Industrialisierung konnte man Textilien in Massen produzieren (ebd.), welches letztendlich zu einem sehr hohen Angebot führte. Je höher das Angebot ist, desto niedriger werden auch die Preise des jeweiligen Gutes. Daher nahmen die Kosten für die Produktion der Textilprodukte in den 1970er auch ab (König 2019, S.71), sodass sie günstiger angeboten werden konnten. Somit wurde der Kauf von Kleidung bequemer, billiger und einfacher. Die Gesellschaft tendierte langsam mehr dazu die verschweißte Kleidung zu entsorgen und eine Neuanschaffung zu bevorzugen, statt die alten Sachen neuzuflicken (ebd.). Somit wurde eine neue Gesellschaft geformt, die nach König als Wohlstandsgesellschaft bezeichnet wurde (2019, S. 71).
In Deutschland wird durchschnittlich die Hälfte vom monatlichen Privateinkommen für Wohnen, Ernährung und Bekleidung ausgegeben (Statistisches Bundesamt, zitiert nach destatis.de, 2020). Laut dem statischen Bundesamt werden fünf Prozent monatlich vom Verdienst in neue Kleidung investiert und jährlich insgesamt 77,5 Milliarden Euro dafür ausgegeben. Daraus schließt sich, dass der Kleidungskonsum einen sehr hohen Stellenwert in Deutschland hat. Hinzufügend werden jährlich circa 400.000t – 600.000t getragene Kleidung in Sammelbehälter geworfen (König 2019, S. 83). Davon sind 30 bis 70 Prozent in einem guten Zustand, sodass man sie noch tragen kann und fünf bis acht Prozent werden an Second-Hand Läden weitergeleitet (ebd.). Ein Teil dieser gespendeten Kleidung wird dann in Entwicklungsländer exportiert und wird dort verkauft (ebd.). So geht ebenfalls in einer Studie von Splendid Research im Jahr 2016 hervor, dass 73,1 Prozent der Befragten, Kleidung, die ihnen nicht mehr gefällt in einem Altkleidercontainer entsorgen (splendid research, zitiert nach splendid-research.com, 2016). Daraus schließt sich, dass trotzdem eine große Prozentzahl an Personen ihre Kleidung über eine Altkleidersammlung entsorgt.
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- Quote paper
- Ky Lan Anh Nguyen (Author), 2020, Nachhaltigkeit in der Mode. Warum kommt Second-Hand-Kleidung für die Konsumgesellschaft nicht in Frage?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1148261
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