In der Arbeit werden die Motivationen zum - vor allem in den östlichen Reichsgebieten auftretenden - massenhaften Suizid analysiert.
Vor allem anti-russische Propaganda spielte dabei eine Rolle, die allerdings kontrovers zu betrachten ist, da ab einem gewissen Zeitpunkt die deutsche Propaganda ihre Wirkung verlor.
Nichtsdestotrotz werden in der Arbeit speziell die Ereignisse, die sich im Ort Nemmersdorf 1944 ereigneten, dargestellt. Dabei handelt es sich nach heutiger Auffassung mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit um von der SS initiierte Morde an deutschen Bürgern, um russische Gräueltaten künstlich herauszustellen. In diesem Zusammenhang übt die Arbeit Kritik an der Geschichtsforschung selbst, da sich renommierte Historiker im Rahmen der Aufklärung der Ereignisse von Nemmersdorf als stark unwissenschaftlich arbeitend gezeigt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Nemmersdorf 1944 und die Selbstmordepidemie in Ostpreußen zu Kriegsende
- Auswirkungen anti-bolschewistischer Propaganda auf die Zivilbevölkerung
- Anti-russische nationalsozialistische Ideologie und Propaganda
- Propagandistische Ausschlachtung russischer Verbrechen in Nemmersdorf
- Selbstmordepidemie in den östlichen Reichsgebieten
- Nationalsozialistische Propaganda, der Vormarsch der Roten Armee und Suizid
- Zusammenfassung und Bewertung der Erkenntnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Motivationen zum massenhaften Suizid der Zivilbevölkerung in den östlichen Reichsgebieten zu Kriegsende, insbesondere im Kontext des angeblichen Massakers von Nemmersdorf 1944. Sie analysiert die Rolle anti-russischer nationalsozialistischer Propaganda und die Auswirkungen des Vormarsches der Roten Armee auf die Suizidrate.
- Die propagandistische Darstellung russischer Gräueltaten und deren Einfluss auf die Wahrnehmung der Roten Armee
- Die Rolle des Nemmersdorf-Massakers in der NS-Propaganda und in der Erinnerungskultur
- Die Selbstmordepidemie in Ostpreußen: Ursachen und Motive
- Der Einfluss des Kalten Krieges auf die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema
- Die Bedeutung der Geschichtswissenschaft für die Analyse von Kriegstraumata und -folgen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Fall Nemmersdorf und den Kontroversen um das angebliche Massaker durch die Rote Armee. Es analysiert die Darstellung der Ereignisse in der Forschung und in der öffentlichen Meinung. Das zweite Kapitel untersucht die Auswirkungen anti-bolschewistischer Propaganda auf die Zivilbevölkerung. Es analysiert die NS-Ideologie, die propagandistische Ausschlachtung der Ereignisse in Nemmersdorf und die Rolle der Propaganda in der Entstehung der Selbstmordepidemie. Das dritte Kapitel fasst die Erkenntnisse der Arbeit zusammen und bewertet deren Relevanz für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Nemmersdorf, Selbstmord, Propaganda, Rote Armee, NS-Ideologie, Kalter Krieg, Geschichtswissenschaft, Erinnerungskultur und Kriegstrauma. Sie analysiert die Interaktion dieser Begriffe und deren Bedeutung für die Erklärung der Selbstmordepidemie in den östlichen Reichsgebieten zu Kriegsende.
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- Anonym (Autor), 2021, Massenhafter Suizid zum Kriegsende. Die Motivationen der in den östlichen Reichsgebieten wohnhaften Zivilbevölkerung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1147412