Mit der Neuschaffung des IFRS 3 kam das Bemühen, möglichst viele erworbene Vermögenswerte außerhalb des Goodwills in der Bilanz abzubilden. Nach IFRS 3 können daher identifizierbare immaterielle Vermögenswerte und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens in Höhe ihres Fair Value separat bilanziert werden (IFRS 3.44), auch wenn sie außerhalb eines Unternehmenserwerbs nach den Regeln der IAS/ IFRS nicht ansetzbar sind. Dies soll eine umfangreichere Offenlegung des Erwerbs und eine präzisere Verteilung der stillen Reserven auf immaterielle wertbildende Vermögenswerte ermöglichen und einen eventuell entstehenden Firmenwert, welcher als Residualgröße aus den Anschaffungskosten und den bilanzierten Vermögenswerten und Schulden verbleibt, reduzieren. Problematisch hierbei ist, dass besonders für immaterielle Werte, welche oftmals die entscheidenden Motive einer Akquisition bilden, der Kreis der ansetzbaren Werte sehr vielfältig und deren Bewertung sehr komplex ist. Daher verbleibt besonders bei bisher nicht bilanzierten immateriellen Werten ein gewisser Ermessensspielraum der Unternehmen, wie und in welcher Höhe die Werte zu aktivieren sind. Ein Ermessensspielraum, der für bilanzpolitische Gestaltungen
genutzt wird? Dieser Frage soll mit dieser Arbeit und einer darin beinhalteten empirischen Analyse nachgegangen werden. Hierfür werden zuerst in Kapitel 2 die Regelungen des IFRS 3 genauer betrachtet und die Frage erörtert, in wie weit eine Kaufpreisallokation nach deren erstmaliger Veröffentlichung geändert werden kann. Darauf folgend wird in Kapitel 3 dargestellt, was unter einer provisorischen Kaufpreisallokation zu verstehen ist und welche besonderen Änderungsvorschriften für sie gelten. Kapitel 4 greift vorherige Sachverhalte zur PPA nochmals auf und erläutert in wieweit darin enthaltene Spielräume für eine bilanzpolitische Beeinflussung des Jahresabschlusses genutzt werden können. Darauf basierend wurde eine empirische Analyse durchgeführt, in welcher Indizien für bilanzpolitische Gestaltungen durch einen Vergleich von provisorischen und endgültigen Kaufpreisallokationen aufgezeigt werden sollen.Die Ergebnisse hierzu sind in Kapitel 5 dieser Arbeit zu finden. Am Ende erfolgen eine Zusammenfassung der Arbeit und ein Ausblick, welcher einen kurzen Einblick in die auf der Phase II des Business Combinations Project basierenden und ab dem 01.07.2009 geltenden Änderungen des IFRS 3 geben wird.
Inhaltsverzeichnis
- INHALTSVERZEICHNIS
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- TABELLENVERZEICHNIS
- 1 EINLEITUNG
- DIE BILANZIERUNG VON UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSEN NACH IFRS 3
- 2.1 Anwendungsbereich des IFRS 3
- 2.2 Erstkonsolidierung nach der Erwerbsmethode
- 2.2.1 Identifikation des Erwerbers
- 2.2.2 Identifikation des Erwerbszeitpunkts
- 2.2.3 Feststellung der Anschaffungskosten des erworbenen Vermögens
- 2.3 Die Kaufpreisallokation nach IFRS 3
- 2.3.1 Identifizierung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden
- 2.3.1.1 Immaterielle Vermögensgegenstände
- 2.3.1.2 Eventualschulden und Restrukturierungsrückstellungen
- 2.3.2 Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden
- 2.3.2.1 Anwendung der Neubewertungsmethode
- 2.3.2.2 Methoden zur Ermittlung des Fair Value
- 2.3.2.3 Bewertung von immateriellen Vermögenswerten
- 2.3.2.4 Ansatz latenter Steuern
- 2.3.3 Entstehung und Bilanzierung eines Unterschiedsbetrags
- 2.3.3.1 Entstehung eines Geschäfts- oder Firmenwertes
- 2.3.3.2 Behandlung eines Goodwill oder excess
- 2.3.3.3 Erwerb mehrerer Geschäftsbetriebe in einer Transaktion
- 2.3.4 Sukzessiver Anteilserwerb
- 2.3.5 Unternehmenszusammenschlüsse bei einer Beteiligung unter 100%
- 2.4 Angabepflichten im Jahresabschluss
- 2.5 Möglichkeiten der Änderung einer veröffentlichten PPA
- 3 DIE PROVISORISCHE KAUFPREISALLOKATION (PPPA)
- 3.1 Definition und Anwendungsbereich der pPPA
- 3.2 Möglichkeiten der Änderung einer pPPA innerhalb eines Jahres nach dem Erwerbszeitpunkt
- 3.2.1 Verlängerung des Wertaufhellungszeitraums beim Ausweis einer pPPA
- 3.2.2 Änderung der pPPA aufgrund wertaufhellender Ereignisse
- 3.2.3 Retrospektive Anpassung
- 4 KAUFPREISALLOKATION UND BILANZPOLITIK
- 4.1 Bilanzpolitische Ziele der Kaufpreisallokation
- 4.2 Instrumente der Bilanzpolitik bei einer PPA
- 4.2.1 Bilanzpolitische Spielräume innerhalb der Kaufpreisallokation
- 4.2.1.1 Identifizierung erworbener Vermögenswerte und Schulden
- 4.2.1.2 Bewertung erworbener Vermögenswerte und Schulden
- 4.2.1.3 Ansatz latenter Steuern
- 4.2.1.4 Ermittlung des Geschäfts- und Firmenwertes
- 4.2.1.5 Saldierung mehrerer erworbener Geschäftswerte
- 4.2.2 Bilanzpolitische Spielräume bei der Allokation des Goodwill als Grundlage der Folgebewertung nach IAS 36
- 4.2.2.1 Definition der Größe einer CGU
- 4.2.2.2 Verteilung des Goodwill auf CGU
- 4.2.3 Bilanzpolitische Spielräume durch den Ausweis einer pPPA
- 4.2.4 Die Stetigkeit bilanzpolitischer Entscheidungen
- 5 DIE KAUFPREISALLOKATION IN DER PRAXIS - EINE EMPIRISCHE ANALYSE ZUR BILANZPOLITISCHEN GESTALTUNG DER PPA
- 5.1 Gegenstand der Untersuchung
- 5.1.1 Zu untersuchende Hypothesen
- 5.1.2 Peer Group
- 5.2 Durchführung der Analyse
- 5.3 Ergebnisse
- 5.3.1 Quantitative Auswertung der Untersuchung
- 5.3.1.1 Analyse der Änderung der provisorischen Kaufpreisallokationen
- 5.3.1.2 Analyse der Änderungen der pPPA unter Berücksichtigung der EBIT-Entwicklung des Konzernunternehmens
- 5.3.2 Überprüfung der zu untersuchenden Hypothesen
- 5.3.2.1 Hypothese 1
- 5.3.2.2 Hypothese 2
- 5.3.2.3 Hypothese 3
- 5.3.3 Thesenförmige Zusammenfassung der Ergebnisse
- 6 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
- LITERATURVERZEICHNIS
- INTERNETVERZEICHNIS
- ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Praxis der Kaufpreisallokation im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3. Ziel ist es, die Anwendung des IFRS 3 in der Praxis zu analysieren und die bilanzpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten bei der Kaufpreisallokation zu untersuchen.
- Die Anwendung des IFRS 3 bei Unternehmenszusammenschlüssen
- Die Kaufpreisallokation als Instrument der Bilanzpolitik
- Die empirische Analyse der bilanzpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten bei der Kaufpreisallokation
- Die Auswirkungen der Kaufpreisallokation auf die Bilanzierung und die Finanzberichterstattung
- Die Bedeutung der Kaufpreisallokation für die Bewertung von Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Kaufpreisallokation ein und erläutert die Relevanz des Themas. Sie stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit dar.
Kapitel 2 behandelt die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3. Es werden die wichtigsten Vorschriften des IFRS 3 erläutert, insbesondere die Erwerbsmethode, die Identifikation des Erwerbers und des Erwerbszeitpunkts, die Feststellung der Anschaffungskosten und die Kaufpreisallokation.
Kapitel 3 befasst sich mit der provisorischen Kaufpreisallokation (pPPA). Es werden die Definition und der Anwendungsbereich der pPPA erläutert sowie die Möglichkeiten der Änderung einer pPPA innerhalb eines Jahres nach dem Erwerbszeitpunkt.
Kapitel 4 analysiert die bilanzpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten bei der Kaufpreisallokation. Es werden die bilanzpolitischen Ziele der Kaufpreisallokation und die Instrumente der Bilanzpolitik bei einer PPA dargestellt.
Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Analyse zur bilanzpolitischen Gestaltung der PPA. Es werden die zu untersuchenden Hypothesen, die Durchführung der Analyse und die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kaufpreisallokation, IFRS 3, Unternehmenszusammenschlüsse, Bilanzpolitik, empirische Analyse, provisorische Kaufpreisallokation (pPPA), Goodwill, latente Steuern, Fair Value, Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, CGU, Bilanzierung, Finanzberichterstattung, Bewertung von Unternehmen.
- Citar trabajo
- Franziska Guhr (Autor), 2008, Die Praxis der Kaufpreisallokation. Eine empirische Analyse der Anwendung des IFRS 3, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114668
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