Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Heldentums von Kindern in der griechischen Kunst und Mythologie. Kinder sind nicht der erste Gedanke, den man fasst, wenn man an das Wort „Heroen“ denkt. Kindliche und jugendliche Heroen haben aber schon in der Antike existiert. Im Gegensatz zur Antike und ihren Heroen mit mythologischem Ursprung, sind die Heroen der Gegenwart meist reale Menschen. Wenn man das Leben eines Anderen rettet, eine Notlage in Form von Krankheit, Missbrauch oder körperlicher Absonderheit überkommt oder einen großen öffentlichen Dienst vollbringt, wird man als eine Art kindlicher Heros bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Darstellung von Gewalt gegen Heroen im Kindesalter
Fazit
Literaturverzeichnis
Einleitung
Kinder sind nicht der erste Gedanke den man fasst, wenn man an das Wort „Heroen“ denkt. Kindliche und jugendliche Heroen haben aber schon in der Antike existiert. Im Gegensatz zur Antike und ihren Heroen mit mythologischem Ursprung, sind die Heroen der Gegenwart meist reale Menschen.
Wenn man das Leben eines Anderen rettet, eine Notlage in Form von Krankheit, Missbrauch oder körperlicher Absonderheit überkommt oder einen großen öffentlichen Dienst vollbringt, wird man als eine Art kindlicher Heros bezeichnet.
Als Beispiel aus der heutigen Zeit kann man den pakistanischen Schüler Aitizaz Hasan nennen, der durch den Einsatz seines eigenen Lebens einen Attentäter daran gehindert hat ein Schulgebäude zu betreten und dort einen Sprengsatz zu zünden.
Fiktive Heroen der Gegenwart haben meist besondere, magische Fähigkeiten, die sie von der breiten Masse abheben. Als bekanntestes Beispiel ist hier Harry Potter aufzuführen. Allerdings gibt es auch Heroen, die nur besondere Talente haben, wie zum Beispiel Katniss Everdeen aus „Die Tribute von Panem“.
In der Antike und der griechischen Mythologie sind diese Heroen allerdings schon in jungen Jahren vielen Gefahren ausgesetzt. Diese spiegelte sich in der Gewalt von Erwachsenen gegen die Heroen, zum Teil auch durch die eigenen Eltern, wider.
Auf diese Aspekte möchte ich auf den folgenden Seiten eingehen und diese mit verschiedenen Beispielen untermalen und belegen.
Darstellung von Gewalt gegen Heroen im Kindesalter
Schon einer der bekanntesten Helden, Herakles, sah sich in jungen Jahren verschiedenen Gefahren ausgesetzt. Hera schickte ein Paar Schlagen, um Herakles noch im Babyalter zu töten. Doch schon in diesem Alter zeigten sich seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Ohne wirklich in Aufregung zu geraten erwürgte der junge Herakles mit jeder Hand eine Schlange und beseitigte die Gefahr. Es wird direkt gezeigt, dass dieses Baby etwas Besonderes ist.
Allerdings erfahren wir auch etwas über das teilweise schwer zu zügelnde Temperament des jungen Heros. Herakles, der von verschiedenen Lehrern in einer Vielzahl von Fähigkeiten unterrichtet wurde, tötete in Rage einen seiner Lehrer, nachdem dieser ihn getadelt und geschlagen hat. So wird zwar wiederum seine Stärke zum Ausdruck gebracht, aber eben auch dargelegt, dass der heranwachsende Held Probleme damit hat seine Wut in den Griff zu bekommen.
Eine Gefahr für Kinder war auch, dass ungewollte, kranke oder missgebildete Kinder einfach ausgesetzt und sich selbst überlassen wurden. So wurden sie von der Natur getötet und an den Händen der Eltern klebte kein Blut.
Ein solches Schicksal sollte auch den nächsten kindlichen Heros erwarten. König Laios von Theben erfuhr durch einen Orakelspruch, dass er durch seinen eigenen Sohn sterben sollte. Also durchstach er dem Säugling seine Füße, band sie zusammen und ließ ihn am Berg Kitharon aussetzen. Doch der junge Ödipus wurde von einem Hirten gefunden, nach Korinth gebracht und vom dortigen König Polybos und dessen Frau Periboia aufgezogen.
Auch König Akrisios von Argos erfuhr von einem Orakel, dass der Sohn seiner Tochter Danae ihn eines Tages töten sollte. Um dessen Geburt zu verhindern schloss er seine Tochter in eine Kammer ein. In diese Kammer drang jedoch Zeus in Form eines goldenen Regens ein und schwängerte die eingesperrte Danae. Als Akrisios von der Geburt des Perseus erfuhr, packte er seine Tochter und den Jüngling in eine hölzerne Kiste und setzte sie auf dem Meer aus. Diese strandeten aber auf der Insel Seriphos, wo sie von Fischern gefunden wurden.
Doch nicht alle Heroen überlebten die Gefahren oder Gewalttaten, denen sie durch ihre Familienmitglieder ausgesetzt waren.
Das bekannteste Beispiel ist wohl die Sage der Medea. Die Zauberin wurde von ihrem Mann Jason für die Tochter des Königs Kreon, Glauke, verlassen. Aus Rache tötete Medea sowohl König Kreon, dessen und Tochter und ihre eigenen Kinder.
Ein weiteres Kind, das durch die Hand seiner Mutter gestorben ist, ist Itys. Sein Vater Tereus hat die Schwester seiner Frau Procne, Philomela vergewaltigt. Damit diese den Vorfall nicht anderen Personen erzählen konnte, schnitt ihr Tereus zusätzlich noch die Zunge heraus. Philomela wusste sich aber auf eine andere Art zu helfen. Sie stellte die Geschehnisse in einem gewobenen Teppich dar, den Procne fand. Um sich für die Tat an ihrem Gemahl zu rächen, brachte Procne ihren Sohn Itys um, verarbeitete ihn zu einem Eintopf und gab ihn Tereus zu essen.
Doch nicht nur Mütter brachten ihre Kinder um. Sie waren auch der Gewalt durch ihre Väter ausgesetzt.
Als eines der bekanntesten Beispiele kann man Herakles anführen, der in einem Tobsuchtsanfall seine Kinder, die er mit Megara hatte, getötet hat. Um Entsühnung zu erhalten, sollte Herakles sich in den Dienst des Eurystheus stellen und insgesamt zwölf Aufgaben erfüllen.
Auch durch Krieg werden Familien zerstört und das zeigte sich in der Darstellung in der griechischen Mythologie. Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel von Kindheitsleiden ist der Mord an Astyanax während der Schlacht von Troja. Der junge Sohn des Helden Hektor wurde von dem Griechen Neoptolemos am rechten Unterschenkel packt und auf den sterben Priamos geschlagen und dadurch grausam getötet.
Andere Kinder überleben zwar die Auswirkungen des Krieges, aber ihr Leben wird trotzdem komplett verändert. Ascanius, der junge Sohn des trojanischen Helden Aeneas, ist ein solcher Heros. Die beiden sind zwar mit ihrem Vater bzw. Großvater aus Troja entkommen, wurden aber trotzdem entwurzelt. Nach einer längeren Irrfahrt ließen sie sich in Latium nieder, in dessen Nähe später auch die Stadt Rom gegründet wurde.
Auch kindlichen Heroen, die Elternteile verloren haben, hatten ein schweres Schicksal.
Der Heros Alcmaeon musste als Junge miterleben, wie sein eigener Vater in den Krieg und damit in den Tod zog. Sein Vater Amphiaros wurde von seiner Mutter Eriphyle, da sie eine Bestechung angenommen hatte. Ihr Vater Adrastos versprach ihr die Halskette der Harmonia als Geschenk, wenn sich ihr Ehemann Amphiaros dem Feldzug gegen Theben anschließen sollte. Aufgrund seiner seherischen Fähigkeiten wusste Amphiaros aber, dass er bei dieser Unternehmung sterben sollte. Also nahm er seinen Söhnen den Eid ab, dass sie ihn im Falle seines Todes rächen sollen. Als Folge daraus musste Alcmaeon seine eigene Mutter töten.
Auch diese Geschichte zeigt abermals, dass Kinder unter Abneigung der Eltern untereinander leiden müssen.
Fazit
Es gibt eine große Anzahl an kindlichen Heroen in der griechischen Mythologie und der griechischen Kunst. Allerdings unterscheidet sich deren Darstellung enorm.
Es gibt Heroen, die schon in jungen Jahren ihre heldenhaften Fähigkeiten zeigen, wie zum Beispiel Herakles, als er die beiden Schlangen tötete. Auch wird er gezeigt, wie er eine aristokratische Erziehung mit verschiedenen Lehrern erlangt.
Die Mehrheit der Heroen sieht sich aber schon in ihrer Kindheit mit verschiedenen Gefahren konfrontiert. Gewalt durch die Hand der Eltern oder anderen Verwandten, wie die Kinder der Medea und Itys erfahren mussten, Krieg, dem Astyanax und Alcmaeon ausgesetzt waren oder eine Aussetzung, unter der Ödipus und Perseus leiden mussten, sind nur einige der Schicksale, die junge Heroen erdulden mussten.
Manchmal wendet sich ihr Schicksal zum Guten, wie es bei Perseus oder Alcmaeon der Fall war. Genauso kam es aber oft zu einem tragischen Ende, wie es Medeas Kinder, Itys oder Astyanax erleiden mussten.
Es fällt außerdem auf, dass es kaum bis keine weiblichen Heroinen gab, die in der griechischen Kunst dargestellt werden. Männliche Kinder waren in der Antike von größerer Wichtigkeit, da durch sie der Fortbestand der eigenen Stammlinie gesichert werden konnte.
In der Einleitung wurden kurz kindliche Helden aus der Gegenwart angesprochen. Kindliche Heroen aus der Antike werden ebenfalls für die Widrigkeiten, die sie in jungen Jahren überwunden haben, erinnert – genauso wie ihre Entsprechungen aus der heutigen Zeit. Allerdings gibt es auch andere Heroen, die keine Heldentaten vollbracht haben, um als Heros angesehen zu werden. Auch werden sie nicht aus demselben Grund als Heroen angesehen. Für die Griechen war ein grausamer Tod im Kindes- bzw. Jugendalter genug, um eine Art Heroisierung zu erfahren.
Es gibt also eine Vielzahl an unterschiedlichen Gründen, weshalb ein Kind in der griechischen Kunst und Mythologie als Heros angesehen werden kann.
[...]
- Citar trabajo
- Benedikt Ochs (Autor), 2021, Heldentum und Schicksale von Kindern in der griechischen Kunst und Mythologie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1146079
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.