Mon beau jardin - mein schöner Garten, so nannte der Sonnenkönig Ludwig XIV das Elsass.
Die vorliegende Hauptseminararbeit bietet einen Abriss über die wechselvolle Geschichte der französischen Region im Herzen Europas und macht sich auf die Suche nach einer elsässischen Identität. Die Autorin, die selber von 1995-2006 im Elsass gelebt hat, nimmt geographische, wirtschaftliche und politische Faktoren unter die Lupe.
Zunächst einmal ist das Elsass ein geographischer Raum, der sich von den Vogesen an den Rhein und von der Lauter bis zur burgundischen Pforte erstreckt. Politisch ist das Elsass in zwei Departements, Haut-Rhin (Oberrhein) und Bas-Rhin (Niederrhein) aufgeteilt. Gerade diese besondere Lage macht die Originalität des Elsass aus. So ist der Rhein zwar die natürliche und gleichzeitig pokitische Ostgrenze des Elsass und damit auch Frankreichs, doch scheint er leichter zu überwinden als die westliche Grenze der imposanten Bergkette der Vogesen, wo nur wenige enge Täler den Zugang zur "France de l'intérieur" - wie die Elsässer sagen - freigeben.
Dass der Rhein in Zeiten eines gelebten Europas auch wirtschaftlich keine Barriere darstellt, zeigt das Beispiel der Region "Oberes Rheintal", das sich zwischen Schwarzwald und Vogesen, den Städten Karlsruhe und Basel erstreckt und die Schweizer Kantone Basel-Stadt und Land, die französische Région Alsace und den badischen Rheintalraum umfasst. Die Region "Oberes Rheintal" verbindet heute ein reger wirtschaftlicher Austausch mit über 55 000 Grenzpendlern.
Gleichzeitig hat das Elsass in der Nachkriegszeit hinsichtlich der Alltagskultur eine wachsende Angleichung an die Lebensgewohnheiten im übrigen Frankreich erlebt. Der Rückgang der Mundartpraxis ist hier nur ein Beispiel. Fragt man heute einen Elsässer der jüngeren Generation, so fühlt er sich ganz klar als Franzose. Die Älteren, die den Krieg und die vielen leidvollen Wechsel der Nationalität noch miterlebt haben, werden immer antworten: "I bi a Elsasser".
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort: Die historisch bedingte elsässische Identität
- Geschichtlicher Überblick
- Von den Römern über die Alemannen zu den Franken
- Das Elsaß im Mittelalter
- Zeitalter des Absolutismus
- Das Zeitalter der großen Kriege
- Historisch bedingte Identitätskrise und Lösungswege aus der Krise
- Ausblick: Die Chance des Elsaß
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Geschichte des Elsaß und den daraus resultierenden Problemen der elsässischen Identität. Die Arbeit analysiert die Geschichte des Elsaß von der Römerzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und stellt die verschiedenen Einflüsse von Frankreich und Deutschland auf die Region heraus. Sie untersucht die Entstehung der elsässischen Identitätskrise und diskutiert mögliche Lösungswege aus der Krise.
- Die Rolle des Elsaß als Grenzregion zwischen Frankreich und Deutschland
- Die Auswirkungen von Kriegen und Annexionen auf die elsässische Identität
- Die Bedeutung der Sprache und Kultur für die elsässische Identität
- Die Herausforderungen der Integration des Elsaß in Frankreich
- Die Chancen des Elsaß als europäische Grenzregion
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen chronologischen Überblick über die Geschichte des Elsaß. Es beleuchtet die verschiedenen Epochen, von der römischen Herrschaft über die Alemannen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven der französischen und deutschen Geschichtsschreibung hervorgehoben. Der Fokus liegt auf der Entstehung der elsässischen Identität und den verschiedenen Einflüssen von Frankreich und Deutschland auf die Region.
Das zweite Kapitel analysiert die elsässische Identitätskrise. Es werden die historischen Wurzeln der Krise aufgezeigt und die Auswirkungen der Verdrängung und Verfälschung historischer Tatsachen auf die elsässische Psyche untersucht. Die Arbeit diskutiert die Herausforderungen der Integration des Elsaß in Frankreich und die Notwendigkeit, die Geschichte des Elsaß objektiv darzustellen und die Besonderheiten der Region zu respektieren.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Chancen des Elsaß als europäische Grenzregion. Es werden die Vorteile der Förderung der deutschen Sprache und der Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland im Elsaß hervorgehoben. Die Arbeit argumentiert, dass das Elsaß ein Beispiel für die europäische Einigung sein kann und dass die Region die Chance hat, ihre besondere Geschichte und Kultur zu bewahren und gleichzeitig Teil eines gemeinsamen Europas zu werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die elsässische Identität, die Geschichte des Elsaß, die deutsch-französischen Beziehungen, die Sprachpolitik, die kulturelle Integration, die europäische Einigung und die Herausforderungen der Grenzregionen.
- Arbeit zitieren
- Simone Ernst (Autor:in), 1997, Das Elsass - Geschichte und historisch bedingte Probleme einer Region, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11459
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