Bei der Suche nach den Antworten auf meine Fragen, bot sich mir eine unzureichende For-schungslage dar. Die Forschungsliteratur ist teils veraltet und unbrauchbar. Augenzeugenbe-richte liefern zwar viele Informationen, sind aber mit Vorsicht im Hinblick auf Subjektivität und eine nicht eindeutig nachweisbare Quellenlage zu genießen. Zur >Vernichtung durch Ar-beit im KZ Sachsenhausen< gibt es noch keine Einzeldarstellung. Das hängt im Allgemeinen damit zusammen, dass die Außenlager – deren Bedeutung für die Zwangsarbeit zentral ist – noch unzureichend erforscht sind.
Daher habe ich mich dazu entschlossen, das Thema strukturell und chronologisch zu erfassen und mir ein Außenlager exemplarisch auszuwählen, das am aussagekräftigsten im Hinblick auf das gewählte Thema ist, um am Ende allgemeine Aussagen über die Vernichtungsintenti-onen der Zwangsarbeit in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern zu unterschiedli-chen Zeitpunkten zu treffen.
Im Wesentlichen werde ich mich auf die aktuellen und gut recherchierten Forschungsergeb-nisse von Wolfgang Benz (Zentrum für Antisemitismusforschung Berlin), Manuela Hrdlicka (Monographie zum KZ Sachsenhausen), Karin Orth, Wolfgang Sofsky und Wolfgang Wip-permann stützen.
Um die Möglichkeit einer straffreien Vernichtung in den Konzentrationslagern zu verstehen, beginnt diese Arbeit mit den rechtlichen Voraussetzungen des Gewaltsystems in den Kon-zentrationslagern. Darauf folgt die Fokussierung auf das KZ Sachsenhausen, an dem der Funktionswandel der Zwangsarbeit chronologisch dargestellt wird, um schließlich die Funkti-onen der Zwangsarbeit in den KZs der NS-Zeit zu erfassen. Die chronologische Gliederung erfolgt hierbei nach der Periodisierung von Pingel . Er teilt die Lagergründungen nach der Funktion der Häftlinge unter SS-Herrschaft in drei Perioden ein: die erste Periode von 1933 bis 1936, die zweite Periode von 1936 bis 1941 und die dritte Periode von 1942 bis 1944. Die erste Periode bezieht sich auf die Zeit vor der Entstehung des KZ Sachsenhausen und wird aus dem Grund in die Analyse eingeschlossen, weil Zwangsarbeit seit Beginn der NS-Zeit existierte und die Perioden aufeinander aufbauen und Bezug zueinander nehmen. Die Analyse schließt mit einer Zusammenfassung, die die Ergebnisse der Arbeit nicht wiederholt, sondern auf ihren Wert hin interpretiert und einen Ausblick auf weitere Forschungsanstrengungen gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtsgrundlage der Willkürherrschaft der SS: Von der >Schutzhaft< zum >Schutzhaftlager<
- Entstehung und Bedeutung des KZ Sachsenhausen
- Arbeitsalltag im KZ Sachsenhausen
- Funktionswandel der Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern der NS-Zeit am Beispiel des KZ Sachsenhausen
- Erste Periode: 1933-36: Arbeit als Instrument des Terrors
- Zweite Periode: 1936–41: Ausbeutung der KZ-Häftlinge in SS-Unternehmen und Großunternehmen für die Kriegswirtschaft
- Zwangsarbeit in SS-Unternehmen
- Zwangsarbeit in Großunternehmen
- Dritte Periode: 1942–44: >Vernichtung durch Arbeit< in den KZ-Außenlagern
- 1942: Mobilmachung der Arbeitskräfte
- Entstehung zahlreicher Außenlager
- Strafkommando und KZ-Außenlager Klinkerwerk (1938-45)
- Funktionen der Zwangsarbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Zwangsarbeit als Vernichtungsmittel im Konzentrationslager Sachsenhausen während der NS-Zeit. Sie analysiert den Funktionswandel der Zwangsarbeit über verschiedene Perioden hinweg und beleuchtet die rechtlichen Grundlagen der SS-Willkürherrschaft. Der Fokus liegt auf der strukturellen und chronologischen Erfassung der "Vernichtung durch Arbeit", unter Berücksichtigung des Außenlagers Klinkerwerk als exemplarischen Fall.
- Rechtliche Grundlagen der Zwangsarbeit im NS-Regime
- Entwicklung der Zwangsarbeit im KZ Sachsenhausen über verschiedene Perioden
- Rolle des KZ Sachsenhausen im System der NS-Zwangsarbeit
- Arbeitsbedingungen und Behandlung der Häftlinge
- Zusammenhang zwischen Zwangsarbeit und Massenvernichtung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt das KZ Sachsenhausen als Todeslager, in dem Zwangsarbeit ein zentrales Vernichtungsmittel darstellte. Sie betont die hohe Sterberate unter den Häftlingen aufgrund der Arbeitsbedingungen und formuliert zentrale Forschungsfragen zur rechtlichen Grundlage, Rolle Sachsenhausens im SS-Terrornetzwerk, Arbeitsbedingungen, Funktionswandel der Zwangsarbeit, und den politischen und strukturellen Gründen für diesen Wandel. Die Autorin erläutert die Herausforderungen der Forschungslage und ihre Methodik, die auf einer strukturell-chronologischen Erfassung basiert und das Außenlager Klinkerwerk exemplarisch untersucht.
Rechtsgrundlage der Willkürherrschaft der SS: Von der >Schutzhaft< zum >Schutzhaftlager<: Dieses Kapitel untersucht die rechtlichen Grundlagen der SS-Willkürherrschaft, insbesondere die Reichstagsbrandverordnung von 1933. Es wird gezeigt, wie diese Verordnung die "Schutzhaft" einführte und die nationalsozialistischen Konzentrationslager zum wichtigsten Instrument des Staatsterrors machte. Die willkürliche Inhaftierung von Oppositionellen und die zeitlich unbegrenzte Haft ohne richterliche Kontrolle werden erläutert, und die steigende Zahl der Schutzhäftlinge wird dokumentiert.
Entstehung und Bedeutung des KZ Sachsenhausen: (Eine Zusammenfassung dieses Kapitels fehlt im bereitgestellten Text und muss aus der vollständigen Arbeit entnommen werden.)
Arbeitsalltag im KZ Sachsenhausen: (Eine Zusammenfassung dieses Kapitels fehlt im bereitgestellten Text und muss aus der vollständigen Arbeit entnommen werden.)
Funktionswandel der Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern der NS-Zeit am Beispiel des KZ Sachsenhausen: Dieses Kapitel gliedert den Funktionswandel der Zwangsarbeit in drei Perioden: 1933-1936 (Arbeit als Instrument des Terrors), 1936-1941 (Ausbeutung für SS-Unternehmen und Großunternehmen), und 1942-1944 ("Vernichtung durch Arbeit" in Außenlagern). Es wird ein detaillierter Überblick über die Veränderungen in der Organisation und den Zielen der Zwangsarbeit gegeben, einschließlich der Rolle der Außenlager und der Mobilmachung der Arbeitskräfte während des Krieges. Das Außenlager Klinkerwerk wird als Fallbeispiel näher beleuchtet.
Funktionen der Zwangsarbeit: (Eine Zusammenfassung dieses Kapitels fehlt im bereitgestellten Text und muss aus der vollständigen Arbeit entnommen werden.)
Schlüsselwörter
Zwangsarbeit, KZ Sachsenhausen, NS-Zeit, Vernichtung durch Arbeit, Konzentrationslager, SS, Schutzhaft, Reichstagsbrandverordnung, Außenlager, Klinkerwerk, Kriegswirtschaft, Terror, Ausbeutung, Häftlinge, Rechtliche Grundlagen, Funktionswandel, Massenvernichtung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit über Zwangsarbeit im KZ Sachsenhausen
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle der Zwangsarbeit als Vernichtungsmittel im Konzentrationslager Sachsenhausen während der NS-Zeit. Sie analysiert den Funktionswandel der Zwangsarbeit über verschiedene Perioden hinweg und beleuchtet die rechtlichen Grundlagen der SS-Willkürherrschaft. Der Fokus liegt auf der strukturellen und chronologischen Erfassung der "Vernichtung durch Arbeit", unter Berücksichtigung des Außenlagers Klinkerwerk als exemplarischen Fall.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die rechtlichen Grundlagen der Zwangsarbeit im NS-Regime, die Entwicklung der Zwangsarbeit im KZ Sachsenhausen über verschiedene Perioden, die Rolle des KZ Sachsenhausen im System der NS-Zwangsarbeit, die Arbeitsbedingungen und Behandlung der Häftlinge sowie den Zusammenhang zwischen Zwangsarbeit und Massenvernichtung.
Welche Perioden des Funktionswandels der Zwangsarbeit werden unterschieden?
Die Arbeit gliedert den Funktionswandel der Zwangsarbeit in drei Perioden: 1933-1936 (Arbeit als Instrument des Terrors), 1936-1941 (Ausbeutung für SS-Unternehmen und Großunternehmen), und 1942-1944 ("Vernichtung durch Arbeit" in Außenlagern).
Welche Rolle spielt das Außenlager Klinkerwerk in der Arbeit?
Das Außenlager Klinkerwerk dient als exemplarischer Fall, um den Funktionswandel der Zwangsarbeit und die "Vernichtung durch Arbeit" im Detail zu beleuchten.
Welche rechtlichen Grundlagen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht insbesondere die Reichstagsbrandverordnung von 1933 und ihre Rolle bei der Einführung der "Schutzhaft" und der Etablierung der Konzentrationslager als Instrument des Staatsterrors.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zur Rechtsgrundlage der SS-Willkürherrschaft, zur Entstehung und Bedeutung des KZ Sachsenhausen, zum Arbeitsalltag im KZ Sachsenhausen, zum Funktionswandel der Zwangsarbeit, zu den Funktionen der Zwangsarbeit und ein Fazit. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer strukturell-chronologischen Erfassung der Zwangsarbeit im KZ Sachsenhausen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Zwangsarbeit, KZ Sachsenhausen, NS-Zeit, Vernichtung durch Arbeit, Konzentrationslager, SS, Schutzhaft, Reichstagsbrandverordnung, Außenlager, Klinkerwerk, Kriegswirtschaft, Terror, Ausbeutung, Häftlinge, Rechtliche Grundlagen, Funktionswandel, Massenvernichtung.
- Citar trabajo
- Cathleen Henschke (Autor), 2004, Zwangsarbeit – Ein Mittel zur 'Vernichtung' der Häftlinge in den Konzentrationslagern der NS–Zeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114458