Die Unterrichtszeiteinheit gliedert sich in folgende Phasen: Einstimmung mit allgemeiner und spezieller Erwärmung, Hauptteil (Arbeitsphase) und Reflexion mit abschließender Entspannungsübung. Nach dem Umziehen gehen alle Kinder in die Halle und setzen sich in den Sitzkreis. Da der Sportunterricht sonst in der Mittelhalle (Halle 2) stattfindet sind es die Kinder ge-wöhnt sich im Mittelkreis der Halle zu treffen. Auf Grund von Gerätemangel (nicht genug Sprossenwände) kann diese UZE nicht in Halle 2 stattfinden, sondern in Halle 3, in der allerdings kein Mittelkreis ist, deswegen habe ich Markierungen in der Halle ausgelegt, die den Treffpunkt für die Kinder deutlich machen sollen. Nachdem sich alle Kinder versammelt haben, wird das Ritual „Detektiv“ durchgeführt. Ein Detektiv „untersucht“ die Kinder nach „sport-untauglichen“ Kleidungsstücken, Schmuck und Uhren. Die gefundenen Schmuckstücke werden in einer Schatzkiste verwahrt und am Stundenende wieder ausgeteilt.
Im Sitzkreis werde ich den Kindern das Bewegungsthema vorstellen. Dies geschieht mit-tels Einspielen des Liedes „Affensong“ aus dem Dschungelbuch. Der eingespielte Text lautet: „Ich bin der König im Affenstaat, der größte Klettermax, spring ohne Hast von Ast zu Ast das ist für Sportler ein Klacks...“
A Zielsetzung
1 Zielformulierung
1.1 Grobziel
Die Schüler sammeln und vertiefen ihre Bewegungserfahrungen in den Bewegungsgrundformen Klettern, Hangeln und Balancieren und verbessern dadurch ihre koordinativen und konditionellen Fähigkeiten.
1.2 Feinziele
Die Schüler sollen ...
- ihre Arm-, Rumpf - und Beinmuskulatur kräftigen, indem sie an unterschiedlichen Gerä- ten, unter Zuhilfenahme von Tauen und Sprossen hinaufklettern (psychomotorisch).
- ihre Bauchund Armmuskulatur kräftigen und ihre Orientierungsfähigkeit schulen, indem sie an einem Tau kopfüber und kopfunter hangeln (psychomotorisch).
- ihre Gleichgewichtsfähigkeit schulen, indem sie auf labilen und stabilen Geräten balancieren und klettern (psychomotorisch).
- kreativ mit Bewegungsaufgaben umgehen, indem sie verschiedene Bewegungsmöglichkeiten finden und erproben (affektiv/psychomotorisch).
- vereinbarte Regeln einhalten, sich in den Gruppen kooperativ verhalten und sich gegenseitig helfen (affektiv)
- Freude an der Bewegung und an Erfolgerlebnissen erfahren (affektiv).
- Hemmungen und Angst überwinden (affektiv).
2. Begründung der Zielsetzung
– von den übergeordneten Zielen her
„Das Grundschulkind mit seinem natürlichen Bewegungsdrang begegnet einer sich ständig verändernden Welt mit veränderten Bewegungszeiten und –räumen.[1]“ Ungesunde Ernährung in Verbindung mit Bewegungsmangel können zu Übergewicht, Koordinations-, Haltungs-, Herz -Kreislaufschwächen führen.
Der Sportunterricht ermöglicht es den Kindern ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben, sich mit ihrem Körper auseinander zusetzen und anhand vielfältiger Bewegungserfahrungen die körperliche Bewegungsund Leistungsfähigkeit zu erleben und zu entwickeln.
Somit wird die Basis für eine gesunde Lebensführung mit sinnvollen und regelmäßigen Sportangeboten gelegt. Durch vielfältige interaktive Handlungsmöglichkeiten fördert der Sportunterricht auch soziale Kompetenzen. Sporterziehung leistet also einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsund Gemeinschaftserziehung.
Die Freude und das Interesse an der vielseitigen Bewegung und am Erproben von Spielund Bewegungsmöglichkeiten werden geweckt, gefördert und erhalten.
Das Fach Sporterziehung ist im bayerischen Lehrplan 2000 in jeder Jahrgangsstufe in vier Lernbereiche gegliedert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mit diesen vier Lernbereichen ist Sporterziehung Teil der Persönlichkeitserziehung in der Grundschule. All diese Lernbereiche sind miteinander vernetzt.
Ziele, die der körperlichen Entwicklung dienen, sind themenorientiert in allen vier Lernbereichen fixiert. Die für den Sportunterricht relevanten Erziehungsziele sind in den Lernbereichen Gesundheit, Gemeinschaft und Mitwelt zu finden. Die sportmotorischen Ziele sind dem Lernbereich Spielen- Gestalten- Fit werden zugeordnet. Die Sinnrichtungen Spielen- Gestalten- Fit werden stehen in enger Wechselwirkung zu den anderen Lernbereichen.
Die Reihenfolge der drei Sinnrichtungen im letztgenannten Bereich wurde so gewählt, um die besondere Bedeutung des Spielens für Grundschüler herauszustellen. Das Gestalten wird im Sportunterricht als die Fähigkeit verstanden, Bewegungsmöglichkeiten kreativ und variantenreich auszuführen. Fit werden impliziert sowohl die Stärkung der Persönlichkeit, die Stärkung der körperlichen Leistungsfähigkeit und die Stärkung der sportlichen Leistung.[2]
In diesem vierten Lernbereich sind auch die sportartübergreifenden Ziele wie Förderung der koordinativen Fähigkeiten (Orientierungs-, Rhythmisierungs-, Kopplungs-, Gleichgewichtsund Reaktionsfähigkeit) und die Vermittlung grundlegender Fertigkeiten ausgewiesen.
Die Betonung liegt hier auf grundlegend, denn es gilt die Fertigkeiten der Kinder zu fördern und sie zu motivieren, anstatt sie zu überfordern und zu frustrieren.
Das Thema dieser Unterrichtsstunde lässt sich im Rahmen des Lernbereichs Spielen- Gestalten- Fit werden dem Turnen an Geräten zuordnen, wobei dieser mit den anderen Lernbereichen vernetzt ist.(siehe Lehrplanbezug)
Die „Bewegungsformen“ Klettern, Hangeln, und Balancieren üben schon in frühester Kindheit eine besondere Faszination aus. Elemente von Wagnis, Spannung und Abwechslung treffen in diesen Bereichen zusammen. Auch die Schüler dieser Klasse zeigen nach wie vor ein gro- ßes Interesse, sich in „kribbelnde“ Situationen begeben zu wollen. In den Gerätearrangements können sie durch Mut und Selbstüberwindung zu Erfolgserlebnissen gelangen.
Abgesehen von dem Aufgreifen der Schülerinteressen ist der Zeitpunkt der Schulung derartiger Bewegungsformen ausgesprochen günstig. Entwicklungsbedingt befindet sich die Lerngruppe in einer Phase, in der es zu schnellen motorischen Anpassungsleistungen kommt. Auf Grund der positiven motorischen Lernfähigkeit sollte die Chance genutzt werden, sowohl die koordinativen Fähigkeiten als auch grundsätzliche Verbesserungen in der Bewegungsausführung weiterer Bewegungsformen zu schulen.
Eine gute Bewegungssouveränität verleiht den Kindern Sicherheit und Selbstvertrauen.[3] Gut ausgebildete Bewegungsgrundformen und das Verfügen über ausreichende koordinative Fä- higkeiten sind die Grundlage zum Aufbau einer Souveränität im Umgang mit den eigenen Bewegungen. Unfallträchtige Situationen nicht nur im Sport, sondern speziell auch in alltäglichen Situationen (Fahrradfahren, Treppensteigen etc.) können durch eine gute Bewegungssicherheit angstfrei und sicherer gemeistert werden.
Durch eine veränderte Kindheit (Medienkonsum, eingeengte Wohnverhältnisse) haben und nutzen viele Schüler nicht mehr die Möglichkeiten, grundlegende Fertigkeiten im außerschulischen Bereich durch einen Besuch auf dem Spielplatz, im Wald, etc. anzuwenden.
Eventuell wird durch die Auseinandersetzung im Sportunterricht das Interesse geweckt, in der Freizeit ebenfalls Möglichkeiten zum Klettern, Hangeln und Balancieren wahrzunehmen.
Das Fehlen grundlegender koordinativer Fähigkeiten sowie elementarer Bewegungsformen stellen für die weitere sportliche Entwicklung ebenfalls ein Handicap dar. Durch die verfrühte Vermittlung normierter Fertigkeiten, die nicht auf einem notwendigen „Fundament“ aufbauen, kommt es häufig zu einer Abneigung dieser Sportbereiche (z.B. Turnen). Nicht das Erlernen normierter, vorgegebener Bewegungen ist für Schüler in diesem Alter reizvoll, sondern das „Sich-Bewegen“.
Bewegungsformen wie das Klettern, Hangeln und Balancieren „stellen Bewegungen dar, die Kinder in die Lage versetzen, ihre Umwelt in umfassenderem Sinne zu erleben, sich mit ihr auseinandersetzen und sie zu bewältigen. Sie dienen vor allem dazu, mit Geräten und verschiedenen Materialien in den Umgebungsbedingungen zu handeln und sich selbst mit der eigenen Bewegung zu erleben.“[4]
Sekundär wird durch die Bewegungsausführungen auf spielerische Weise die Muskulatur gekräftigt. Vorhandene Haltungsschwächen werden positiv beeinflusst bzw. es kann eine Prä- vention dieser Schwächen stattfinden.
Die für die Gesunderhaltung der Wirbelsäule so wichtigen Bandscheiben erhalten beim Turnen durch Beund Entlastung wichtige Entwicklungsreize. Die Ernährung der Zwischenwirbelscheiben erfolgt etwa bis zum 4. Lebensjahr über Blutgefäße, danach durch Diffusion infolge von Druckbelastung und Entlastung. Das Dickenwachstum kann nur durch ständige Reize beeinflusst werden. Diese werden vor allem durch Hängen, durch Niedersprünge aus unterschiedlichen Höhen auf unterschiedlich stark dämpfende Unterlagen ausgelöst. Nur dadurch können sie sich richtig entwickeln und ihre Elastizität erhalten.
Auf die Praxis übertragen heißt das: Kinder müssen „hängen“ und herunterspringen, um diese Entwicklung für ihre Zwischenwirbelscheiben zu erreichen. „Versäumnisse, durch diese Art von Reizen das Dickenwachstum der Bandscheiben zu beeinflussen, sind demnach nach Eintritt der Pubertät nicht wiedergutzumachen.“[5]
[...]
[1] LP 2000, S.43
[2] vgl. LP 2000
[3] vgl.: Hofele 1998.
[4] vgl.: Knirsch 1981. In Tips u. Tops 1995
[5] Bay. Staatsministerium, Gerätturnen 1986 S.3
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