In dieser Arbeit werde ich mich mit den Psychoanalytischen Aspekten der Träume und Wünsche befassen. Was spielen diese für eine Rolle in der Identifikation des Subjekts und was können diese über das Subjekt sagen? Um diese beiden Aspekte näher zu veranschaulichen, werde ich zunächst einmal das Spiegelstadium laut dem Psychoanalytiker Jacques Lacan definieren. Die Bedeutung dieses Stadiums ist besonders wichtig zu verstehen, da dieser uns in den Bereich des Imaginären bringen wird. Hier werden wir auf dir Träume und Wünsche eines Kindes treffen, welches sich in einem solchen Stadium befindet.
Diese Aspekte werde ich anschließend dank Lewis Carrolls Büchern zum Vorschein bringen. So werden wir in den Büchern „Alice im Wunderland“ und „Alice im Spiegelland“ auf ein junges Mädchen namens Alice treffen. Wieso genau ich diese bekannten Kinderbücher ausgewählt habe, werde ich in den folgenden Abschnitten Anhand von Ausschnitten und Erklärungen Begründen.
Inhaltsverzeichnis
1. Leitgedanke
2. Das Spiegelstadium
3. Die Träume und Wünsche eines Kindes
i. DER WUNSCH ERWACHSEN ZU SEIN
ii. DIE TRÄUME
4. Die Aufhebung des Spiegelstadiums
5. Schlussfolgerung
6. Quellenverzeichnis
1. Leitgedanke
In dieser Arbeit werde ich mich mit den Psychoanalytischen Aspekten der Träume und Wünsche befassen. Was spielen diese für eine Rolle in der Identifikation des Subjekts und was können diese über das Subjekt sagen?
Um diese beiden Aspekte näher zu veranschaulichen, werde ich zunächst einmal das Spiegelstadium laut dem Psychoanalytiker Jacques Lacan definieren. Die Bedeutung dieses Stadiums ist besonders wichtig zu verstehen, da dieser uns in den Bereich des Imaginären bringen wird. Hier werden wir auf dir Träume und Wünsche eines Kindes treffen, welches sich in einem solchen Stadium befindet.
Diese Aspekte werde ich anschließend dank Lewis Carrolls Büchern zum Vorschein bringen. So werden wir in den Büchern „Alice im Wunderland“ und „Alice im Spiegelland“ auf ein junges Mädchen namens Alice treffen. Wieso genau ich diese bekannten Kinderbücher ausgewählt habe, werde ich in den folgenden Abschnitten Anhand von Ausschnitten und Erklärungen Begründen.
2. Das Spiegelstadium
« Il y suffit de comprendre le stade du miroir comme une identification au sens plein que l'analyse donne a ce terme : a savoir la transformation produite chez le sujet, quand il assume une image [...] »1
Als Psychoanalytiker ist es für Lacan von großer Notwendigkeit, die Menschen zu beobachten, um ihre Aktionen mit ihrer Psyche gemeinsam zu beurteilen. Er beobachtet somit Kinder, die sich zum ersten Mal ihr eigenes Spiegelbild anschauen. Dabei fällt ihm auf, dass die Kinder, nachdem sie sich selbst im Spiegel beobachtet haben, in der Lage seien eine Einheit zu ihrem eigenen Körper zu finden. Laut Lacan, entsteht dabei eine Identifikation, die durch die Aufnahme der eigenen äußeren Erscheinung entsteht. Bei diesem Prozess entsteht eine Verbindung zwischen der Innenwelt, also der Gedanken und Gefühle des Kindes, und der Außenwelt, das Bild seines Ichs der mit den Blicken der anderen konfrontiert wird. Die Phantasmen, die sich das Kind als Subjekt selbst von sich ausgedacht hat, werden somit vernichtet. Denn das Imaginäre verschwindet durch den Blick im Spiegel.
Jedoch kann das Kind nicht nur sich selbst im Spiegelbild wahrnehmen, sondern auch andere. So erlebt man oft, dass Kleinkinder durch ihre Blicke im Spiegel sich selbst zum Lachen bringen, ihr eigenes Spiegelbild küssen oder andere Individuen nacheifern. Wie bereits erwähnt, sieht das Kind sich selbst im Spiegel und sieht somit auch wie es auf die anderen Menschen wirkt. Es entsteht also ein Ich in der Außenwelt, ein Ich welches auch vom Blick der Mutter erkannt wird. In der frühen Lebenszeit des Kindes entstehen also Fragen, die sich danach richten wie die anderen Menschen einen wahrnehmen. Denn durch diese Blicke, ob es den eignen Blick im Spiegel ist oder der Blick der Mutter, entsteht eine duale Beziehung zwischen das Ich und das Nicht-Ich. Es entstehen somit zwischenmenschliche Beziehungen, die oftmals von einem Mangel begleitet werden. Dieser Mangel entsteht dadurch, dass man nach der Erfahrung mit dem äußeren Ich, nicht mehr in der Lage ist zurückzugehen, also zu der Zeit wo man sein äußeres Ich, sein Ich in der Gesellschaft, noch nicht kannte.
Im Spiegelstadium ist dann beendet, wenn mein Spiegelbild-Ich sich in ein Gesellschaftliches- Ich verwandelt. Die Kinder identifizieren sich mit dem Spiegelbild und gelangt in soziale Kontakte, in denen es abhängig wird vom Begehren des Anderen. In diesem Stadium findet Lacan heraus, wie der Mensch sein Selbstbewusstsein bildet und wie dieser funktioniert. Dabei ist es besonders interessant die Träume und Wünsche von Kindern näher zu betrachten.
3. Die Träume und Wünsche eines Kindes
I. DER WUNSCH ERWACHSEN ZU SEIN
Im Buch „Alice im Wunderland“ spielt Alice anfangs Spiele mit ihrer Schwester oder auch mit ihren Katzen.
„Sie gab sich oft sehr guten Rat (obgleich sie ihn selten befolgte), und manchmal schalt sie sich selbst so strenge, daß sie sich zum Weinen brachte; und einmal, erinnerte sie sich, hatte sie versucht sich eine Ohrfeige zu geben, weil sie im Croquet betrogen hatte, als sie gegen sich selbst spielte; denn dieses eigentümliche Kind stellte sehr gern zwei Personen vor.“2
In diesem kurzen Ausschnitt bemerken wir sofort was Alice mit diesem Verhalten vorhat. Indem sie sich selbst guten Rat gibt, den sie jedoch, wie sie selbst sagt nicht befolgt, erfahren wir, dass sie eine Lust empfindet Ratschläge zu geben, sozusagen Verhaltensregeln. Da sie diese jedoch nicht befolgt und auch noch beim Spielen schummelt, bestraft sie sich selbst. Wie eine Mutter ihre Kinder bestrafen würde, so bestraft Alice ein Teil ihres Ichs. Sie äußert hier also einen großen Wunsch nach einem Machtbesitz gegenüber den anderen.
„Sie hatte gerade gestern einen Streit mit ihrer Schwester gehabt, weil Alice gesagt hatte: „Wir wollen spielen, daß wir Könige und Königinnen sind“ Ihre Schwester hatte eingewendet, daß das nicht möglich sei, weil sie nur zwei wären. Alice hatte schließlich gesagt: „Du kannst eine sein und ich werde alle andern sein.“ Einmal hatte sie ihre alte Kinderfrau ernstlich erschreckt, indem sie ihr plötzlich ins Ohr schrie: „Kinderfrau, wir wollen jetzt spielen, ich wäre eine Hyäne und du wärst ein Knochen!““3
In diesem Teil aus dem Spiegelland ist nun wieder der Wunsch von Alice zu erkennen, welches es ist Erwachsen zu sein. Nicht nur stellen die Königin und der König jeweils Machtpositionen dar, sondern können in der Psychoanalyse auch als Elternteile identifiziert werden. Dabei entsteht ein Konflikt mit ihrer Schwester, denn der Unterschied liegt hier, dass die Schwester sich schon mit sich selbst ausreichend identifiziert hat, und Alice sich noch in dem Prozess der Identifikation befindet und es ihr somit leichter fällt verschiedene Rollen im Spiel einzunehmen. Das gleiche erkennen wir bei ihrer Idee eine Hyäne zu sein und ihre Kinderfrau einen Knochen. Nicht nur erkennen wir hier den erneuten Wunsch danach die Machtposition zu übernehmen, also die Hyäne, die den Knochen verspeist, sondern auch den Oraltrieb. Das Verspeisen des Knochens würde dazu führen, dass der Knochen sich im inneren von Alice befinde. Es würde zwischen beiden somit eine Einheit entstehen und die Identifikation von Alice durch dieses Objekt würde stattfinden.
Weiter im Buch, spielt Alice mit ihrer Katze, und als diese es nicht hinbekommt ihre Arme zu kreuzen, sagte Alice ihr:
„Und wenn du nicht gleich lieb bist, will ich dich in das Spiegelhaus durchstecken. Wie würde dir das gefallen?“
Erneut möchte sie hier die Position einnehmen die sonst Elternteile einnehmen. Die Position, die das Recht hat, jemanden zu bestrafen, der nicht die Regeln befolgen will. So droht sie der Katze, damit diese sich doch entscheidet Alice zu gehorchen. Freud beschreibt ein solches Verhalten als eines welches den Verhalten der Erwachsenen nachahmt. So spiegeln die Kinder im Spiel nur das, was sie wünschen selbst tun zu können.
Wir Menschen sind Wunschwesen. Freud beschreibt es so, dass der Wunsch das ist, was von Unlust ausgeht und die Lust als Ziel hat. Somit kann man sagen, dass die Lust die Spannung verringert, die von der Unlust gebildet wird. Begleitet werden, kann diese Idee von dem Sexuellen. Um seine Idee zu verdeutlichen, erklärt er von seinem Traum „Irma“. Dabei geht es um die Frau Irma die großen Schmerzen im Rachen verspürt. Dabei verspürt Freud Lust und Schuldgefühle.
Die Lust ist diese, dass Freud im Traum die Lust hat Krankheiten zu erforschen und diese zu studieren. Er interessiert sich für den Schmerz welches Irma im Rachen verspürt. Die Unlust hingegen ist verbunden mit den Schuldgefühlen. Dieser interpretierte Freud so, dass der Inhalt seines Traumes eine Wunschvorstellung ist. Die Wunschvorstellung, dass nicht er schuld für Irmas Leiden ist, sondern Otto, da dieser Irma eine Injektion verpasst hat mit einer wahrscheinlich nicht reinen Spritze. Sein Traum spricht ihn also von diesen Schuldgefühlen frei, da er im Traum bemerkt, dass Otto schuld ist, und nicht er selbst.
Diese durch Freud aufgebrachte Idee, dass die Träume Wunscherfüllungen sind, ziehen wir also, dass die Träume auch die Wunscherfüllungen sind für unbewusste Wünsche. So kommen wir wieder auf die Bücher über Alice zurück. In beiden Büchern erfahren wir, dass Alice jeweils träumt und der Schluss des Buches somit das Aufwachen nach dem Traum ist. Wie bereits in den vorherigen Abschnitten erwähnt, erkennt man in beiden Träumen, jeweils im Wunderland und im Spiegelland, dass Alice sich wünscht Erwachsen zu sein und diese Machtposition erlangen zu können. Die Figuren in den Büchern tragen elegante Anzüge und schöne Uhren. Ebenfalls tragen sie Adelstitel. Die Adelstitel weisen darauf hin, dass sie eigentlich Alice übergeordnet sein müssten. Jedoch befolgt Alice deren Ordnungen nicht ganz und dreht ihnen sogar den Rücken zu, wenn sie keine Lust mehr auf Diskussionen hat. Zum Ende ihres Traumes wurde sie vor Gericht angeklagt und in diesem Moment fing sie wieder an ihre ursprüngliche Größe einzunehmen. Sie beschimpft die Anwesenden vor Gericht und nimmt deren Stifte weg, da sie mit der Anklage nicht einverstanden ist.
[...]
1 Lacan, Jacques, 1949, Le stade du miroir comme formateur de la fonction du Je telle qu'elle nous est révélée dans l'expérience psychanalytique, S.94
2 Carroll, Lewis, Alice im Wunderland, Kapitel 1: Hinunter in den Kaninchenbau
3 Carroll, Lewis, Alice im Spiegelland, Kapitel 1: Das Spiegelhaus
- Citar trabajo
- Sabrina Fiel Abade (Autor), 2021, Spiegelstadium, Träume und Wünsche. Das Beispiel "Alice im Wunderland", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1143294
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