Zentralasien ist bekannt für seine großen Vorkommen an Erdöl und Erdgas und den damit verbundenen geopolitischen Auseinandersetzungen der Groß- und Regionalmächte um diese Energieressourcen. Mehrere der zentralasiatischen Staaten erwirtschaften zu einem Großteil ihren Außenhandel mit dem Export fossiler Energie über Pipelinesysteme, welche vorrangig über Russland in andere Staaten der GUS führen. Europa, Iran und China interessieren sich zunehmend um die Möglichkeiten eines direkten Exports dieser Energie.
Doch die Vorräte der fossilen Energie sind auch in dieser Region begrenzt und könnten schneller versiegen als von den Akteuren angenommen.
Die erneuerbaren Energien bieten diesen Ländern ebenfalls die Chance, einen nachhaltigen Entwicklungsweg einzuschlagen.
Als Untersuchungsland wird Usbekistan ausgewählt, weil dieses Land eine Mittelposition zwischen den energieexportstarken Staaten Kasachstan und Turkmenistan und den fast vollständig mit Hydroenergie sich selbst versorgenden Länder Kirgistan und Tadschikistan einnimmt. Seine Energieversorgung basiert überwiegend auf Erdgas, jedoch sind dessen Exportmöglichkeiten gering, so dass erneuerbare Energien interessant werden. Bemerkenswert ist die schon relativ starke Nutzung von Wasserkraft.
Die Sonnenenergie stellt sich für Usbekistan als die unangefochtene erneuerbare Energie der Zukunft mit hohem Potential heraus. Schon zu Beginn der 1990er Jahre wurden Usbekistan und Turkmenistan als Alternative zu den nordafrikanischen Ländern für Standorte großer Solarkraftwerke, welche Strom nach Europa exportieren würden, angesehen.
Nach einer Betrachtung der gegenwärtigen Ausgangssituation wird untersucht, welche politischen Mittel zur Förderung von Sonnenenergie zur Verfügung gestellt werden müssen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Usbekistan von einer autoritären politischen Führung regiert wird und auf welche Weise trotzdem mit dieser internationale Akteure zusammenarbeiten können, um die Errichtung von Solarkraftwerken zu realisieren.
Orientiert am Energiepolitischen Dreieck mit den Interdependenzen von Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit werden die hohen Einführungs- und Entwicklungskosten betrachtet um abschließend der Frage nachzugehen, wie Kooperationen im Forschungs- und Finanzierungsbereich zwischen den Industrieländern mit Usbekistan, die bei Pilotprojekten schon existieren, im Bereich erneuerbarer Energien etabliert werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zentralasiens Reichtum an fossiler Energie
- Übersicht über die fossilen Energien in Zentralasien
- Wasserkraft und Erdgas: Die Stromproduktion als Ausdruck der räumlichen Energiediskrepanz in Mittelasien
- Europas Interesse an den fossilen Energien Zentralasiens
- Die Bedeutung des Erdgases in der Zentralasienstrategie der Europäischen Union
- Die Erdgasfalle in Zentralasien
- Energie in Usbekistan
- Die usbekische Energiepolitik seit der Unabhängigkeit
- Das Problem der mangelhaften Energieeffizienz in Usbekistan
- Usbekisches Erdgas als Exportgut- eine Illusion?
- Das Potential der Erneuerbaren Energien in Usbekistan
- Das Potential der Windkraft
- Das Potential der Hydroenergie
- Das Potential der Sonnenkraft
- Solarenergie in Usbekistan- Aufbruch in eine goldene Zukunft?
- Die Solarenergieforschung im sowjetischen Usbekistan
- Die gegenwärtige Situation der Sonnenenergie in Usbekistan
- Große Solarkraftwerke in Usbekistan?
- Die Wirtschaftlichkeit der Solarenergie in Usbekistan
- Die Bedeutung des Clean Development Mechanism
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie, in Zentralasien, mit einem Fokus auf Usbekistan. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ergeben, und beleuchtet die Bedeutung der Solarenergie als Alternative. Die Arbeit befasst sich mit der usbekischen Energiepolitik, der Energieeffizienz, den Exportmöglichkeiten von Erdgas und dem Potential der erneuerbaren Energien.
- Die Bedeutung der fossilen Energien in Zentralasien und die geopolitischen Konflikte um diese Ressourcen
- Die Herausforderungen der Erdgasfalle in Zentralasien
- Das Potential der Solarenergie in Usbekistan als nachhaltige Energiequelle
- Die usbekische Energiepolitik und die Förderung der Solarenergie
- Die Wirtschaftlichkeit und die politischen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Solarenergie in Usbekistan
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Energieressourcen und die Energiewirtschaft in Zentralasien. Es zeigt die Unterschiede zwischen den Ländern und das damit verbundene Konfliktpotential auf. Die Interessen der Europäischen Union am zentralasiatischen Erdgas und ihre neue Zentralasienstrategie werden ebenfalls betrachtet.
Das zweite Kapitel fokussiert auf die Energiepolitik Usbekistans. Es analysiert die Abhängigkeit des Landes von Erdgas, die Herausforderungen der Energieeffizienz und die begrenzten Exportmöglichkeiten. Das Kapitel untersucht das Potential der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie, als Alternative.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Solarenergie in Usbekistan. Es analysiert die historische Entwicklung der Solarenergieforschung, die gegenwärtige Situation und die Möglichkeiten für den Bau großer Solarkraftwerke. Das Kapitel untersucht die Wirtschaftlichkeit der Solarenergie und die Bedeutung des Clean Development Mechanism für die Förderung der Solarenergie in Usbekistan.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die erneuerbaren Energien, insbesondere die Solarenergie, in Zentralasien, mit einem Fokus auf Usbekistan. Die Arbeit beleuchtet die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die Erdgasfalle, die usbekische Energiepolitik, die Energieeffizienz, die Exportmöglichkeiten von Erdgas und das Potential der Solarenergie als nachhaltige Energiequelle. Weitere wichtige Themen sind die Wirtschaftlichkeit der Solarenergie, die politischen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Solarenergie in Usbekistan und die Bedeutung des Clean Development Mechanism.
- Citation du texte
- Manuel Dennis Wagner (Auteur), 2008, Erneuerbare Energien in Zentralasien. Ein Weg aus der Erdgasfalle? Das Beispiel der Solarenergie in Usbekistan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114306
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