Die institutionelle Kinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren bot schon seit der Entstehung der ersten Krippe eine spannende Thematik für Politik, Wirtschaft und Soziales, doch durch die aktuell angeführte Debatte von der Bundesfamilienministerin (CDU) hat sie ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Das Bundesfamilienministerium plant den Ausbau der Kleinkindbetreuung im erheblichen Maße. Das heißt im Detail, dass eine Verdreifachung der Krippenplätze auf 750.000 Plätze geplant ist. Bis zum Jahr 2013 soll für jedes dritte Kind unter drei Jahren ein Betreuungsplatz bereitgehalten werden, so einigten sich Bund, Länder und Kommunen im April diesen Jahres. Für die (neuen) Bundesländer, die bereits eine Versorgungsquote von den geplanten 35 % vorweisen können, werden Bundeshilfen für die Sanierung und Renovierung ihrer Krippen zur Verfügung stehen.
Mit dem Ausbau der Möglichkeiten zur Kleinkinderbetreuung, besonders in den alten Bundesländern, soll die Wahlmöglichkeit für berufstätige Mütter gestärkt werden, gleichzeitig impliziert man damit eine Geburtenzunahme, welche auf Grund des demographischen Wandels in Deutschland eine dringende Notwendigkeit darstellt. Des Weiteren spielt die Erwerbstätigkeit beider Eltern für die finanzielle Situation der Familie eine immer bedeutsamere Rolle. Die Lebenserhaltungskosten steigen, die Inflationsrate nimmt zu und senkt somit das Realeinkommen. Zudem fallen Zuschüsse und übertarifliche Zulagen immer häufiger weg. All dies sind Gründe für die Zunahme der Erwerbsarbeit beider Elternteile.
In der Diskussion um den Krippenplatzausbau haben sich zwei maßgeblich unterschiedliche Positionen gebildet. Während beispielsweise der Augsburger Bischof Mixa und Christa Müller (familienpolitische Sprecherin der Linkspartei Saarland) die Pläne der Bundesfamilienministerin kritisieren und behaupten, dass diese Familienpolitik „schädlich für Kinder und Familien sei und einseitig auf eine Förderung der Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern fixiert ist“ , stärken eigene Parteimitglieder und der Koalitionspartner SPD der Bundesfamilienministerin den Rücken.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Grundlagen
- Historischer Rückblick über die Entstehung von Kinderkrippen in Deutschland
- Entstehung der Krippe im 19. Jahrhundert
- Die Krippe Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Teilung Deutschlands
- Die unterschiedliche Entwicklung der Krippen im geteilten Deutschland
- Krippen in der ehemaligen DDR
- Krippen in der alten BRD
- Die Krippe im vereinten Deutschland
- Bestandsaufnahme der institutionellen Kleinkindbetreuung
- Im Spiegel der amtlichen Statistik
- Träger von Kindertageseinrichtungen
- Ausgaben und Einnahmen der öffentlichen Jugendhilfe für Kindertageseinrichtungen
- Finanzierung der institutionellen Kinderbetreuung
- Das Finanzierungsmodell in NRW
- Das Finanzierungsmodell in Berlin
- Differenzierte Bewertung der Finanzierungsmodelle
- Diskussion um die Notwendigkeit und Rentabilität
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Die Auswirkungen von Kindertagesbetreuung auf die beruflichen Chancen der Frau
- Die Zunahme der Frauen-/Müttererwerbstätigkeit
- Betrachtung der Kinderbetreuung, Müttererwerbstätigkeit und Fertilität aktuell
- Befunde zum Zusammenhang von Fertilität, Müttererwerbstätigkeit und Kinderbetreuung
- Überlegungen zur Neustrukturierung der Kinderbetreuung
- Frühkindlicher Entwicklungsprozess in Krippen
- Beurteilung des Entwicklungsprozesses
- Gefahren einer institutionellen Kleinkindbetreuung
- Der Muttermythos
- Situation von Kindern heute
- Befunde der Krippenforschung
- Zusammenführung der Ergebnisse
- Institution Familie
- Situation der Familie
- Familie im sozialen Wandel
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Finanzierbarkeit als Umsetzungsproblem
- Überblick über die finanzielle Ausgangslage
- Kosten-Nutzen-Analyse
- Finanzierungsplan der Regierung
- Einführung einer Familienkasse als Lösungsansatz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rentabilität institutioneller Kleinkindbetreuung (0-3 Jahre) in Deutschland. Sie analysiert die historische Entwicklung von Kinderkrippen, die aktuelle Situation der Kleinkindbetreuung, verschiedene Finanzierungsmodelle und die damit verbundenen Herausforderungen. Die Arbeit beleuchtet die Debatte um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Kontext des demografischen Wandels.
- Historische Entwicklung der Kinderkrippen in Deutschland
- Aktuelle Situation der institutionellen Kleinkindbetreuung
- Finanzierungsmodelle und deren Bewertung
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie und deren Auswirkungen
- Frühkindlicher Entwicklungsprozess und mögliche Gefahren der institutionellen Betreuung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den aktuellen Ausbau der Kleinkindbetreuung in Deutschland, die damit verbundenen politischen Diskussionen und die verschiedenen Positionen der beteiligten Akteure. Sie skizziert die Notwendigkeit des Ausbaus im Kontext des demografischen Wandels und der steigenden Erwerbstätigkeit beider Elternteile. Die Einleitung führt in die Thematik ein und umreißt die zentralen Fragen der Arbeit.
Begriffliche Grundlagen: Dieses Kapitel (falls vorhanden im Originaltext) würde die grundlegenden Begriffe und Definitionen im Kontext der Kleinkindbetreuung klären. Dies könnte die Definition von "Kleinkindbetreuung", verschiedene Betreuungsformen und deren rechtliche Rahmenbedingungen umfassen.
Historischer Rückblick über die Entstehung von Kinderkrippen in Deutschland: Dieses Kapitel würde die Entwicklung von Kinderkrippen in Deutschland von ihren Anfängen bis zur Gegenwart nachzeichnen. Es würde die unterschiedlichen Entwicklungen in der ehemaligen DDR und der alten BRD beleuchten und die Veränderungen des Auftrags von Kinderkrippen von reinen "Kleinkindbewahranstalten" zu Bildungseinrichtungen darstellen. Die Kapitel würden die historischen Herausforderungen und Lösungsansätze beleuchten.
Bestandsaufnahme der institutionellen Kleinkindbetreuung: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die aktuelle Situation der Kleinkindbetreuung in Deutschland. Es präsentiert Daten und Fakten zu Einrichtungsformen, Versorgungsquoten, Trägerstrukturen sowie Ausgaben und Einnahmen der Tageseinrichtungen. Die Darstellung der amtlichen Statistik und der Trägerlandschaft bildet die Grundlage für die weitere Analyse.
Finanzierung der institutionellen Kinderbetreuung: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Finanzierungsmodelle der Kleinkindbetreuung, beispielhaft an den Modellen in NRW und Berlin. Es vergleicht die Modelle, bewertet deren Vor- und Nachteile und diskutiert die Herausforderungen der Finanzierung im Kontext des angestrebten Ausbaus der Betreuungsplätze.
Diskussion um die Notwendigkeit und Rentabilität: Dieses Kapitel diskutiert die Notwendigkeit und Rentabilität der institutionellen Kleinkindbetreuung. Es beleuchtet die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Einfluss der Kinderbetreuung auf die beruflichen Chancen von Frauen und die Auswirkungen auf die Geburtenrate. Es setzt sich kritisch mit den möglichen Gefahren einer institutionellen Kleinkindbetreuung auseinander und berücksichtigt die Rolle der Familie im sozialen Wandel.
Finanzierbarkeit als Umsetzungsproblem: Dieses Kapitel analysiert die finanzielle Machbarkeit des Ausbaus der Kleinkindbetreuung. Es untersucht die Kosten-Nutzen-Analyse, den Finanzierungsplan der Regierung und alternative Lösungsansätze wie die Einführung einer Familienkasse. Es bewertet die finanziellen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Realisierbarkeit des Ausbauplans.
Schlüsselwörter
Institutionelle Kleinkindbetreuung, Kinderkrippen, Rentabilität, Finanzierung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, demografischer Wandel, Frühkindliche Entwicklung, Kosten-Nutzen-Analyse, Finanzierungsmodelle, Deutschland.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rentabilität institutioneller Kleinkindbetreuung in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rentabilität der institutionellen Kleinkindbetreuung (0-3 Jahre) in Deutschland. Sie analysiert die historische Entwicklung von Kinderkrippen, die aktuelle Situation der Kleinkindbetreuung, verschiedene Finanzierungsmodelle und die damit verbundenen Herausforderungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Debatte um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Kontext des demografischen Wandels.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die historische Entwicklung der Kinderkrippen in Deutschland, die aktuelle Situation der institutionellen Kleinkindbetreuung, verschiedene Finanzierungsmodelle und deren Bewertung, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und deren Auswirkungen, der frühkindliche Entwicklungsprozess und mögliche Gefahren der institutionellen Betreuung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Begrifflichen Grundlagen, Historischem Rückblick über die Entstehung von Kinderkrippen in Deutschland, Bestandsaufnahme der institutionellen Kleinkindbetreuung, Finanzierung der institutionellen Kinderbetreuung, Diskussion um die Notwendigkeit und Rentabilität und schließlich der Finanzierbarkeit als Umsetzungsproblem. Jedes Kapitel beinhaltet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten.
Welche historischen Aspekte werden beleuchtet?
Der historische Rückblick untersucht die Entstehung und Entwicklung von Kinderkrippen in Deutschland vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, inklusive der unterschiedlichen Entwicklungen in der ehemaligen DDR und der alten BRD. Die Arbeit beleuchtet die Veränderungen des Auftrags von Kinderkrippen von reinen "Kleinkindbewahranstalten" zu Bildungseinrichtungen.
Wie wird die aktuelle Situation der Kleinkindbetreuung dargestellt?
Die Bestandsaufnahme liefert einen Überblick über die aktuelle Situation, präsentiert Daten und Fakten zu Einrichtungsformen, Versorgungsquoten, Trägerstrukturen sowie Ausgaben und Einnahmen der Tageseinrichtungen. Amtliche Statistiken und die Trägerlandschaft werden analysiert.
Welche Finanzierungsmodelle werden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene Finanzierungsmodelle, beispielhaft an den Modellen in NRW und Berlin. Sie vergleicht die Modelle, bewertet deren Vor- und Nachteile und diskutiert die Herausforderungen der Finanzierung im Kontext des angestrebten Ausbaus der Betreuungsplätze.
Wie wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Einfluss der Kinderbetreuung auf die beruflichen Chancen von Frauen und die Auswirkungen auf die Geburtenrate. Die kritische Auseinandersetzung mit möglichen Gefahren einer institutionellen Kleinkindbetreuung und die Rolle der Familie im sozialen Wandel werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Aspekte der frühkindlichen Entwicklung werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht den frühkindlichen Entwicklungsprozess und mögliche Gefahren der institutionellen Betreuung. Die Beurteilung des Entwicklungsprozesses und die Ergebnisse der Krippenforschung werden berücksichtigt.
Wie wird die Finanzierbarkeit des Ausbaus der Kleinkindbetreuung analysiert?
Die Finanzierbarkeit wird durch eine Kosten-Nutzen-Analyse, die Betrachtung des Finanzierungsplans der Regierung und die Diskussion alternativer Lösungsansätze wie die Einführung einer Familienkasse untersucht. Die finanziellen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Realisierbarkeit des Ausbauplans werden bewertet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Institutionelle Kleinkindbetreuung, Kinderkrippen, Rentabilität, Finanzierung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, demografischer Wandel, frühkindliche Entwicklung, Kosten-Nutzen-Analyse, Finanzierungsmodelle, Deutschland.
- Quote paper
- Dipl.-Soz.-Wiss. Diana von Wittke (Author), 2008, Rentabilität institutioneller Kleinkindbetreuung (0-3 Jahre) in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114253