Es war vor allem der Gastvortrag von Götz Werner, dem Gründer der Drogeriemarktkette dm, an der Fachhochschule Heilbronn im Wintersemester 2006/07, der mein Interesse am Thema des bedingungslosen Grundeinkommens weckte. Anfang August 2007 vertiefte ich meine Kenntnisse während einer dreitägigen Veranstaltung mit Werner Rätz auf der Attac-Sommerakademie in Fulda. Attac ist eine globalisierungskritisches Netzwerk und beschäftigt sich unter anderem mit der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens. Der Referent Werner Rätz veröffentlichte hierzu bereits einige Schriften. Die Vorstellung, allen Menschen bedingungslos ein ausreichendes Einkommen zu gewähren, ließ mich nicht mehr los. Für die Soziale Arbeit hatte ich vage vor Augen, es könnte für sie eine Entlastung darstellen, sich nicht mehr um die ökonomischen Ressourcen ihrer Adressaten kümmern zu müssen. Gerade meine Mitarbeit im Bereich der Straffälligenhilfe während meines Praxissemesters und später als ehrenamtliche Mitarbeiterin zeigt mir, wie schwierig und aufwändig es mitunter sein kann, die finanzielle Lebensgrundlage dieser Menschen zu sichern. Dies gestaltet sich umso problematischer, je weniger die Betroffenen bereit sind, an der Verbesserung ihrer eigenen Situation mitzuwirken. Meine Erfahrung in der bisherigen praktischen Arbeit macht mir deutlich, dass vor allem junge Erwachsene häufig keine eigenen Aktivitäten entwickeln, um beispielsweise den Zumutbarkeitsbedingungen der Hartz IV-Gesetze zu entgehen. Zunächst beschäftigte mich insbesondere die Frage nach der Gerechtigkeit, die sich stellt, wenn ein Teil der Gemeinschaft von der (materiellen) gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen ist. Könnte ein bedingungsloses Grundeinkommen hier entgegenwirken? Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen führte mich letztendlich zum Entschluss, mich im Rahmen meiner Diplomarbeit intensiv mit dem Thema des bedingungslosen Grundeinkommens und seinen möglichen Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Soziale Arbeit zu befassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftliche Situation und sozialpolitische Rahmenbedingungen
- Armut im reichen Deutschland
- Definitionen von Armut
- Relative Armut
- Armut und gesellschaftliche Auswirkungen
- Situation am Arbeitsmarkt
- Arbeitslosigkeit
- Prekarisierung
- Umbau des Sozialstaates
- Hartz-Gesetze
- Auswirkungen von Hartz IV
- Armutsfalle und Aktivierung
- Kritische Betrachtung von Hartz IV
- Fazit
- Exkurs: Ökonomisierung der Sozialen Arbeit
- Armut im reichen Deutschland
- Das Dilemma der Arbeit
- Gesellschaftliche Teilhabe
- Gerechtigkeit
- Würde
- Fazit
- Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
- Begriffsannäherung
- Grundsätzliche Varianten
- Aussagen über ein BGE
- Vergleich von Arbeitslosengeld II und BGE
- Finanzierungsfrage
- Erwartungen und Befürchtungen
- Arbeitsmarkt
- Soziale Identität contra BGE
- Leistungsgerechtigkeit
- Soziale Hängematte
- Bedingungslosigkeit
- Menschenbild und BGE
- Fazit
- Begriffsannäherung
- BGE im Kontext der Sozialen Arbeit
- Definition von Sozialarbeit
- Handlungstheorien und BGE
- Empowerment
- Lebensweltorientierte Soziale Arbeit
- Fazit
- Soziale Probleme, BGE und Soziale Arbeit
- Exkurs eigene Praxiserfahrung
- Schlussbetrachtung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Inhaltsverzeichnis des Anhangs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen eine Alternative für eine gerechte und würdige Teilhabe aller an der Gesellschaft darstellt. Die Arbeit analysiert die gesellschaftliche Situation und die sozialpolitischen Rahmenbedingungen, insbesondere die Auswirkungen der Hartz IV-Gesetze auf die Armut und die Situation am Arbeitsmarkt. Sie beleuchtet das Dilemma der Arbeit und die Bedeutung von gesellschaftlicher Teilhabe im Kontext von Gerechtigkeit und Würde. Die Arbeit untersucht das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens, seine verschiedenen Varianten, seine Finanzierung und seine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, die soziale Identität und die Leistungsgerechtigkeit. Sie analysiert die Beziehung zwischen dem bedingungslosen Grundeinkommen und dem Menschenbild sowie die möglichen Auswirkungen auf die Soziale Arbeit, insbesondere im Hinblick auf Handlungstheorien wie Empowerment und lebensweltorientierte Soziale Arbeit. Die Arbeit untersucht auch die Rolle des bedingungslosen Grundeinkommens bei der Bewältigung sozialer Probleme und beleuchtet die eigenen Praxiserfahrungen der Autorin im Bereich der Straffälligenhilfe.
- Armut und soziale Ungleichheit
- Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit
- Sozialstaat und Hartz IV
- Bedingungsloses Grundeinkommen
- Soziale Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der zunehmenden Existenzunsicherheit und Armut in Deutschland dar, die durch den Sozialabbau und die Auswirkungen der Hartz IV-Gesetze verstärkt wird. Sie führt in das Thema des bedingungslosen Grundeinkommens ein und zeigt auf, dass es aus verschiedenen Perspektiven eine Alternative zur Bewältigung der ökonomischen und gesellschaftlichen Probleme darstellt. Das erste Kapitel analysiert die gesellschaftliche Situation und die sozialpolitischen Rahmenbedingungen, indem es die Armut in Deutschland, die Situation am Arbeitsmarkt und den Umbau des Sozialstaates im Kontext der Hartz-Gesetze beleuchtet. Es werden die Auswirkungen von Hartz IV auf die Armutsfalle und die Aktivierung diskutiert sowie eine kritische Betrachtung der Hartz IV-Gesetze vorgenommen. Der Exkurs behandelt die Ökonomisierung der Sozialen Arbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Dilemma der Arbeit, indem es die Definition von Arbeit, ihre Bedeutung und den Wandel von der Arbeits- zur Tätigkeitsgesellschaft beleuchtet. Das dritte Kapitel untersucht die gesellschaftliche Teilhabe im Kontext von Gerechtigkeit und Würde. Das vierte Kapitel widmet sich dem bedingungslosen Grundeinkommen, indem es verschiedene Varianten, die Finanzierung, die Erwartungen und Befürchtungen sowie die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, die soziale Identität und die Leistungsgerechtigkeit analysiert. Es werden auch die Beziehung zwischen dem bedingungslosen Grundeinkommen und dem Menschenbild sowie die möglichen Auswirkungen auf die Soziale Arbeit untersucht. Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem bedingungslosen Grundeinkommen im Kontext der Sozialen Arbeit, indem es die Definition von Sozialarbeit und die Relevanz von Handlungstheorien wie Empowerment und lebensweltorientierte Soziale Arbeit im Zusammenhang mit dem bedingungslosen Grundeinkommen beleuchtet. Das sechste Kapitel untersucht die Rolle des bedingungslosen Grundeinkommens bei der Bewältigung sozialer Probleme. Der Exkurs behandelt die eigenen Praxiserfahrungen der Autorin im Bereich der Straffälligenhilfe. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des bedingungslosen Grundeinkommens.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das bedingungslose Grundeinkommen, Armut, soziale Ungleichheit, Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Sozialstaat, Hartz IV, gesellschaftliche Teilhabe, Gerechtigkeit, Würde, Soziale Arbeit, Empowerment, lebensweltorientierte Soziale Arbeit, Praxiserfahrungen, Straffälligenhilfe.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Soz.Arb./Soz.Päd. (FH) Karin Dentz-Bauer (Autor:in), 2008, Bedingungsloses Grundeinkommen. Eine Alternative für eine gerechte und würdige Teilhabe aller an der Gesellschaft?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114080
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