Die Ausarbeitung dieses Themas wird anhand der Lektüre:
Philosophische Arbeitsbücher 5 Diskurs: Kunst und Schönes, die hier als Primärliteratur gelesen wird, und weiterer Sekundärliteratur vorgenommen.
Diese Vorgehensweise wurde gewählt, da trotz intensiver Unterstützung seitens des kompetenten Teams der Bibliotheksmitarbeiterinnen, dieser unserer Universität, die schlechte Quellenangabe in diesem Buch, eine Aufdeckung der verwandten Originalübersetzung vereitelte. Die Übersetzung, auf welche sich Oelmüller stützt, zum Beispiel die von Schleiermacher, konnte nicht festgestellt werden. So werden sich meine Ausführungen hauptsächlich auf das Buch von Oelmüller, Dölle-Oelmüller und Rath beziehen, um eventuelle Schwierigkeiten mit anderen Übersetzungen zu vermeiden.
Diese Erläuterung ist wichtig, da beim Umgang mit Kunst und beim Reden über Kunst, immer die geschichtlichen und sozialen Kontexte zu berücksichtigen sind. Und wer eine Übersetzung schreibt, lebt selbst in einem religiösen, sozialen, politischen und sittlichen Umfeld, welches ihn beeinflußt.
Beim Kunst schaffen und Kunst rezipieren hingegen spielen die Erfahrungshorizonte des Rezipienten, die gedachte Funktion und die verwendeten Elemente des Kunstwerk für das immanente Begreifen die entscheidende Rolle. Dies ist konstitutiv für das Kunstwerk.
Weiterhin versuchte das Kunstwerk auch stets autonom gegenüber dem Leben und dem praktischen und politischen Handeln zu sein. Doch bestimmte Richtungen der Gegenwartskunst wollten diese Trennung aufheben.
Auch Platon erkannte den Einfluß der Kunst auf den Menschen.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Überblick Autor: Beschreibung von Platons Leben und seinem Werk
III. Hauptsekundarliteratur: Platons Politea “Der Staat”
3.1. Die tugendhaften Handlungen
3.2. Die schönen Dinge
3.2.1. Die akustischen Dinge (3. Buch, 398 a – b)
3.2.2. Die visuellen Dinge (10. Buch 597 b – 598 d)
IV. Ion (532 b – 535 a)
V. Phaidros (249 b – 250 e)
VI. Symposion (210 a – 212 a)
VII. Schlußkapitel
VIII. Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Die Ausarbeitung dieses Themas wird anhand der Lektüre:
Philosophische Arbeitsbücher 5 Diskurs: Kunst und Schönes[1], die hier als Primärliteratur gelesen wird, und weiterer Sekundärliteratur vorgenommen.
Diese Vorgehensweise wurde gewählt, da trotz intensiver Unterstützung seitens des kompetenten Teams der Bibliotheksmitarbeiterinnen, dieser unserer Universität, die schlechte Quellenangabe in diesem Buch, eine Aufdeckung der verwandten Originalübersetzung vereitelte. Die Übersetzung, auf welche sich Oelmüller stützt, zum Beispiel die von Schleiermacher, konnte nicht festgestellt werden. So werden sich meine Ausführungen hauptsächlich auf das Buch von Oelmüller, Dölle-Oelmüller und Rath beziehen, um eventuelle Schwierigkeiten mit anderen Übersetzungen zu vermeiden.
Diese Erläuterung ist wichtig, da beim Umgang mit Kunst und beim Reden über Kunst, immer die geschichtlichen und sozialen Kontexte zu berücksichtigen sind. Und wer eine Übersetzung schreibt, lebt selbst in einem religiösen, sozialen, politischen und sittlichen Umfeld, welches ihn beeinflußt.
Beim Kunst schaffen und Kunst rezipieren hingegen spielen die Erfahrungshorizonte des Rezipienten, die gedachte Funktion und die verwendeten Elemente des Kunstwerk für das immanente Begreifen die entscheidende Rolle. Dies ist konstitutiv für das Kunstwerk.
Weiterhin versuchte das Kunstwerk auch stets autonom gegenüber dem Leben und dem praktischen und politischen Handeln zu sein. Doch bestimmte Richtungen der Gegenwartskunst[2] wollten diese Trennung aufheben.
Auch Platon erkannte den Einfluß der Kunst auf den Menschen.
Verfolgen wir nun die Entstehung der Kunsttheorie bei Platon, um deren moralische und politische Anforderung an das Kunstwerk, aber auch um deren zum Teil vorhandenen Wahrheitsanspruch in der Musenkunst und deren fehlenden Wahrheitsanspruch in der Malerei verstehen zu können.
II. Überblick Autor: Beschreibung von Platons Leben und seinem Werk
Zunächst ein paar Worte über denn Autor, denn um seine Werke verstehen zu können, muß man sein Leben kennen.
Platon wird 427 vor unserer Zeitrechnung in Athen geboren. Sein Vater, Aristen, und seine Mutter, Periktione, sind beide aus altem Geschlecht. Platon hat zwei Brüder, Adeimantos und Glaukon, einen Halbbruder, Antiphon, und eine Schwester, Potone.
Der Name Platon ist wahrscheinlich ein Übername, sein richtiger Name lautet (nach Diogenes Laertios) scheinbar Aristokles.
Platon war ein griechischer Philosoph und war ab 408 v.u.z. Schüler des Sokrates, der 399 v.u.z. nach einem Prozeß zum Tode verurteilt wurde und nicht floh, sondern sich seiner Strafe stellte.
388 v.u.z. begab sich Platon auf Reisen nach Ägypten und später nach Unteritalien, um die Pythagoräer kennenzulernen. Wahrscheinlich kannte er den Archytas sogar persönlich. Außerdem besuchte er Dionysios I., den Tyrannen von Syrakus, ihe Verhältnis endete jedoch scheinbar in einem Zerwürfnis. In Syrakus freundete sich Platon mit Dion an, einem Verwandten des Tyrannen.
Platon gründete 387 die erste Akademie der Welt in Athen. Potone, seine Schwester, ist die Mutter des Speusipp, der Nachfolger Platons als Leiter der Akademie wird. Die Akademie ist in ihren Grundzügen noch immer das Vorbild der heutigen Universitäten.
367 v.u.z. begibt sich Platon zum zweiten Mal nach Syrakus, da Dionysios I. gestorben ist und dessen Sohn, Dionysios II., ihm auf Empfehlung Dions hin fähig zu sein scheint, seine Pläne von einem Philosophenkönigtum zu realisieren. Doch Dionysios verbannt Dion und hält Platon als Gefangenen zurück.
365 v.u.z. kann Platon nach Athen zurückkehren.
361 v.u.z. reist Platon ein drittes Mal nach Syrakus, diesmal auf Einladung des Dionysios. Die Beziehungen verschlechtern sich jedoch erneut. Erst durch Intervention des Archytas und der Tarentiner kann Platon Syrakus verlassen.
360 v.u.z. kehrt er nach Athen zurück.
357 v.u.z. gelingt es Dion in Syrakus die Macht zu ergreifen.
353 v.u.z. wird Dion von einer Verschwörergruppe, angeführt von Kalippos, einem Schüler der Akademie Platons, getötet.
347 v.u.z. stirbt Platon im Alter von ca. 80 Jahren.
Platon war zeitlebens bemüht, der Auflösung ethischer, kulturell-sozialer und politischer Werte und Normen in der Verfallsperiode der griechischen Polis entgegenzuwirken. Dazu schuf er ein System, in dem er Begriffe und Ideen als das wahre Sein darstellt, die ewigen Formen und Ursachen aller materiellen Dinge. Diesem hierarchisch geordneten System entspricht Platon´s Modell eines Staates, an dessen Spitze er die Geistesaristokratie der Philosophen stellt. Er versuchte, in Syrakus mit Billigung Dionysios II., diese in Der Staat formulierte Gesellschaftstheorie zu verwirklichen, scheiterte jedoch.
Handlungsprinzip war für Platon die unsterbliche menschliche Seele, die im ewigen Widerstreit zwischen Vernunft und Gefühl verfangen ist.
Nur mit Selbstbeherrschung und nach umfassender Bildung kann man wirklich vernünftig handeln, urteilte Platon. Für ihn gab es nur im Bereich der Ideen gesichertes Wissen, bei den Sinnesdingen seien nur ”Meinungen” möglich; sie repräsentieren das Allgemeine (das Wesentliche) nicht direkt.
Diesen Problemkreis, der das Verhältnis zwischen Denken und Sein thematisiert, behandelt Platon besonders im Dialog Phaidon. In Anlehnung an die mathematisch-philosophischen Anschauungen der Pythagoreer legte er im Timaios seine naturphilosophischen Überlegungen dar.
Platons Werk beeinflußte viele Denker im weiteren Verlauf der Philosohpie-geschichte.
III. Hauptsekundarliteratur: Platons Politea “Der Staat”
Um meine Ansicht, daß es sich bei der Politea um die dieses Thema betreffende wichtigste Sekundarliteratur handelt, führe ich zunächst einen Kommentar eines sehr geachteten und bekannten Philosophen zu diesem Werk an: “Platons Idealstaat ist jenseits von Raum und Zeit, er hat kein Hier und kein Jetzt. Er ist Paradigma, eine Norm und ein Vorbild für menschliche Handlungen.”[3]
Ich betrachte die Politea als Hauptsekundarliteratur zu dem Thema, da Platon in ihr die Entstehung und den Aufbau seines Idealstaates aufzeigt, wobei er zugleich auch Grundlagen für seine Kunsttheorie schafft. Deshalb müssen wir, um seine Kunsttheorie verstehen zu können, zuerst den groben Aufbau seines Idealstaates uns ansehen und verstehen.
Dieser gründete sich auf Tugenden und der richtigen Erziehung der Menschen. Diese These wird durch folgendes Zitat unterstützt:
“Mein Lieber, sollen wir nicht unsere gewöhnliche Vorstellung vom Schönen und Häßlichen auf folgende Weise herleiten. Schön ist alles, was die wilden Triebe der Natur dem Menschen, [d] ja vielleicht dem Gotte unterwirft, häßlich hingegen, was das Edle dem Tierischen unterjocht.”[4]
[...]
[1] Oelmüller, Willi/ Dölle-Oelmüller, Ruth/ Rath, Norbert: Philosophische Arbeitsbücher 5 Diskurs: Kunst und Schönes. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1993, Einband; im folgendem zitiert als “Oelmüller”
[2] Avantgarde, Surrealismus sind solche Kunstrichtungen
[3] Ernst Cassirer: Der Staat (Politeia). Philipp Reclam jun. GmbH & Co, Stuttgart 1982, Einband (28.07.1874-13.04.1945, versuchte, den Neukantianismus der Marburger Schule historisch zu begründen)
[4] Platon, Übs. Karl Vretska: Der Staat (Politeia). Philipp Reclam jun. GmbH & Co, Stuttgart 1982, S. 427
- Arbeit zitieren
- Thomas Funke (Autor:in), 1999, Der Wahrheitsanspruch der Kunst und ihre moralische und politische Funktion bei Platon, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114077
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