Die Effizienz von Bildungssystemen ist für den sozialen Zusammenhalt von Gesellschaften von enormer Bedeutung. Ihr Potential ökonomische und soziale Integrationsleistungen zu vollziehen, manifestiert sich auch in der Integration von Immigranten (Kons. Bildungsb., S.1; 137). Dieses reflektiert sich in der öffentlichen Aufmerksamkeit, die Bildungssysteme, vor Allem in Bezug auf die Sicherung von Chancengleichheit, ihre Leistungsfähigkeit und den Grad der „Ausschöpfung von Begabtenreserven“ erfahren (ebd.). Sowohl in Deutschland als auch in den USA haben viele Studien insbesondere veranlasst durch die PISA Studen Zugang zu Bildung in Abhängigkeit von ethnischen und sozialen Faktoren untersucht. Dabei war es das Verdienst der PISA Studie, die Aufmerksamkeit „zu den institutionellen Barrieren [...]“ verlagert zu haben (Gomolla 2006, S.87; s.a. Geißler 2005, S.71).
In Deutschland überwiegen dabei allerdings Vergleiche des heimischen Bildungssystems mit als vorbildhaft erachteten Beispielen aus den skandinavischen Ländern. Vor diesem Hintergrund erscheint es mir interessant, die Verhältnisse in den USA mit den enormen Integrationsleistungen des dortigen Bildungssystems im Rahmen dieser Arbeit mit den hiesigen zu vergleichen. Einen Schwerpunkt soll dabei die kritische Betrachtung der Auswirkungen insititutioneller Hürden und struktureller Nachteile bilden. Ein besonderes Augenmerk gilt den sozioökonomischen Bedingungen und immigrantenspezifischen Nachteilen. Die USA und die BRD sind beides Einwanderungsländer, jedoch lohnt eine Betrachtung der USA vor Allem deshalb eine genauere Betrachtung im Vergleich mit demjenigen der BRD, weil dort die Integration von Ausländern in das Bildungssystem signifikant besser gelinge (Stanat/Christensen, S.33) als hierzulande, wo bis heute keine ausreichend schulische Integration geleistet wird (Gomolla/Radtke, S.105), so dass die in der PISA Studie festgestellten Leistungsdifferenzen zu autochthonen Schüler wesentlich ausgeprägter sind als in den USA (OECD, S.98). Das Schulsystem der USA wird aber trotz dieser Erfolge selten zu Vergleichen herangezogen (Wolf, S.138).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I Die Bedeutung von Bildung: Gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit
- II Bildungsinstitutionen und (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit
- III Faktoren der ungleichen Verteilung von Bildungschancen
- III.1 Vor- und Grundschule als Grundstein von Selektion
- III.2 Die deutsche Selektion
- III.3 Reversibilität von Bildungsentscheidungen in Deutschland ?
- III.4 Die amerikanische Einheitsschule - Gleiche Chancen für alle ?
- III.5 Distinktionsmechanismen innerhalb der Bildungssysteme
- IV Außerinstitutionelle Erklärungen für die Bildungsungleichheit
- IV.1 Der Einfluss der Familie
- IV.2 Regionale Faktoren der Ungleichheit in Deutschland und den USA
- IV.2.1 Regionale Faktoren der Ungleichheit in Deutschland
- IV.2.2 Regionale Faktoren der Ungleichheit in den USA
- IV.3 Kapitalmangel als Determinante von Bildungsungleichheit
- IV.3.1 Die Rolle des kulturellen Kapitals
- IV.3.2 Bestrebungen dominanter Schichten zur Werterhaltung von Kapital
- IV.3.3 Kulturelle Distanz, Einstellung und Engagement
- IV.3.4 Peer Effekte
- IV.3.5 Sozioökonomische Erklärungen
- IV.4 Geschlechtsspezifische Aspekte der kulturellen Assimilation
- IV.5 Immigration und Spracherwerb
- V Schulische Determination tertiärer Bildung
- V.1 Schulische Förderung und Universitätsbesuch in den USA
- V.2 Tertiäre Bildung in den USA und in Deutschland
- VI Fazit
- VII Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bildungschancen von Immigranten in Deutschland und den USA im Vergleich. Ziel ist es, herauszufinden, ob immigrantenspezifische Nachteile bestehen oder ob diese auf mangelndes kulturelles, soziales und ökonomisches Kapital zurückzuführen sind. Die Arbeit analysiert institutionelle Hürden und strukturelle Faktoren, die Bildungsungleichheit reproduzieren.
- Bedeutung von Bildung für gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit
- Institutionelle Faktoren und die (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit in Bildungssystemen
- Einfluss von Familie, regionalen Faktoren und Kapital auf Bildungsungleichheit
- Geschlechtsspezifische Aspekte der kulturellen Assimilation und Spracherwerb
- Auswirkungen von Unterschieden in der Primar- und Sekundarbildung auf die Tertiärbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung legt den Fokus auf die Bedeutung von Bildungssystemen für den sozialen Zusammenhalt und die Integration von Immigranten, besonders im Vergleich zwischen Deutschland und den USA. Sie hebt die Diskrepanz zwischen der erfolgreichen Integration im US-amerikanischen Bildungssystem und den Herausforderungen in Deutschland hervor, die durch Studien wie PISA aufgezeigt werden. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse institutioneller Hürden und sozioökonomischer Bedingungen, die den Bildungserfolg von Immigranten beeinflussen, und bezieht neben der ersten auch die zweite und dritte Generation von Migranten mit ein.
I Die Bedeutung von Bildung: Gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit: Dieses Kapitel behandelt die zentrale Rolle von Bildung in der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit. Es wird argumentiert, dass Bildung in modernen Gesellschaften zu einer wichtigen Ressource für gesellschaftliche Teilhabe geworden ist und gleichzeitig die Verteilung ökonomischen Kapitals steuert. Bildungssysteme werden als Akteure beschrieben, die sowohl individuelle Lebenschancen verteilen als auch die Reproduktion oder Veränderung sozialer Ungleichheit beeinflussen.
II Bildungsinstitutionen und (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit: (Kapitelzusammenfassung fehlt, da der Text hier abbricht)
Schlüsselwörter
Bildungssystem, Chancengleichheit, Immigranten, Deutschland, USA, soziale Ungleichheit, Bildungsungleichheit, kulturelles Kapital, sozioökonomischer Status, Integration, Selektion, Reproduktion, institutionelle Hürden, familiärer Hintergrund, regionale Faktoren.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Bildungschancen von Immigranten in Deutschland und den USA
Was ist das Thema des Dokuments?
Das Dokument untersucht die Bildungschancen von Immigranten in Deutschland und den USA im Vergleich. Es analysiert institutionelle Hürden und strukturelle Faktoren, die Bildungsungleichheit reproduzieren, und berücksichtigt dabei die Rolle von kulturellem, sozialem und ökonomischem Kapital.
Welche Aspekte der Bildungsungleichheit werden behandelt?
Das Dokument beleuchtet verschiedene Aspekte der Bildungsungleichheit, darunter die Bedeutung von Bildung für gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit, institutionelle Faktoren und die (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit in Bildungssystemen, den Einfluss von Familie, regionalen Faktoren und Kapital auf Bildungsungleichheit, geschlechtsspezifische Aspekte der kulturellen Assimilation und Spracherwerb, sowie die Auswirkungen von Unterschieden in der Primar- und Sekundarbildung auf die Tertiärbildung.
Welche Länder werden verglichen?
Das Dokument vergleicht die Bildungschancen von Immigranten in Deutschland und den USA.
Welche Faktoren beeinflussen die Bildungsungleichheit laut dem Dokument?
Laut dem Dokument beeinflussen verschiedene Faktoren die Bildungsungleichheit, darunter institutionelle Hürden (z.B. Selektionsprozesse im Bildungssystem), sozioökonomischer Status, kulturelles Kapital, familiärer Hintergrund, regionale Faktoren und geschlechtsspezifische Aspekte.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument beinhaltet eine Einleitung, ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel, sowie Schlüsselwörter. Die Kapitel behandeln die Bedeutung von Bildung, Bildungsinstitutionen und die Reproduktion sozialer Ungleichheit, außerinstitutionelle Erklärungen für Bildungsungleichheit (Einfluss der Familie, regionale Faktoren, Kapitalmangel), schulische Determination tertiärer Bildung, sowie ein Fazit und Ausblick.
Welche Rolle spielt kulturelles Kapital?
Das Dokument betont die Rolle des kulturellen Kapitals als wichtigen Faktor für Bildungsungleichheit. Es untersucht, wie der Mangel an kulturellem Kapital die Bildungschancen von Immigranten beeinflussen kann.
Welche Rolle spielt die Familie?
Der familiäre Hintergrund wird als ein entscheidender außerinstitutioneller Faktor für den Bildungserfolg von Immigranten betrachtet.
Wie werden regionale Unterschiede berücksichtigt?
Regionale Unterschiede in Deutschland und den USA werden als wichtige Faktoren für Bildungsungleichheit untersucht.
Welche Schlussfolgerungen zieht das Dokument (vorläufig)?
Die vorläufigen Schlussfolgerungen des Dokuments sind im Kapitel "Fazit" und "Ausblick" zu finden. Eine detaillierte Zusammenfassung fehlt im vorliegenden Textauszug jedoch für Kapitel II.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Bildungssystem, Chancengleichheit, Immigranten, Deutschland, USA, soziale Ungleichheit, Bildungsungleichheit, kulturelles Kapital, sozioökonomischer Status, Integration, Selektion, Reproduktion, institutionelle Hürden, familiärer Hintergrund, regionale Faktoren.
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- Timm Gehrmann (Author), 2008, Bildungssystem und Chancengleichheit für Immigranten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114043