Spätestens seit Beginn der 90er Jahre sieht sich der Gesundheits- wie Sozialbereich der Bundesrepublik Deutschland dem Modernisierungsdiskurs „Staat und Verwaltung“ unterworfen, was einen tiefgreifenden Wandel bezüglich Struktur- und Spargesetzen auf der einen sowie Diskussionen um die Bedeutung von Solidarität, Subsidiarität und Eigenverantwortung auf der anderen Seite, bereits nach sich gezogen hat und immer noch zieht.
Vor allem die Träger der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege wie Gesundheitsversorgung sind damit konfrontiert – zu Re- und Neudefinitionen ihres Handlungsfeldes aufgerufen. Die Sozialen Dienste als Teilbereich des Wohlfahrtsstaates sind in den Sog des Diskurses geraten, in dem es unter anderem um das Verhältnis zwischen öffentlicher und freier Wohlfahrtspflege oder die Organisation der Dienstleistungsproduktion geht.
In diesem Zusammenhang werden besonders die privaten Nonprofit-Organisationen, die in Deutschland bereits wesentlich zur Bereitstellung von Gütern des öffentlichen Interesses beitragen, als Hoffnungsträger genannt, da die flexibleren Organisationsformen sowie die stärkere Bürgernähe hoffen lassen, dass der Nonprofit-Sektor effizientere Organisations- und Anreizstrukturen und eine bedarfsgerechtere Leistungserstellung als der öffentliche Sektor erbringen kann (vgl. http://bibserv7.bib.uni-mannheim.de/madoc/volltexte/2006/1256/-pdf/dokumentation0502.pdf 2008: 9).
Diese Ausarbeitung soll deshalb einen kleinen Einblick gewähren, was unter Nonprofit-Organisationen (folgend NPO) überhaupt zu verstehen ist, was bestimmt Begriffsdefinitionen mit sich bringt, welchem Trägertyp sie entsprechen, welche Ziele, und Aufgaben sie verfolgen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Einordnung der NPO
2.1 Trägertypen
2.1.1 Öffentliche Träger
2.1.2 Private Träger
2.2 Sektorentypen
3 Definition und Abgrenzung von NPO
3.1 Merkmale von NPO
3.2 Begriffsdefinitionen
3.2.1 Dritter Sektor
3.2.2 Intermediärer Bereich, bzw. Sektor
3.2.3 NPO, bzw. Nonprofit Sektor
4 Ziele und Aufgaben von NPO
5 Fazit
6 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Träger- und Sektorentypen
Abbildung 2: Nonprofit-Sektor als intermediärer Bereich
1 Einleitung
Spätestens seit Beginn der 90er Jahre sieht sich der Gesundheits- wie Sozialbereich der Bundesrepublik Deutschland dem Modernisierungsdiskurs „Staat und Verwaltung“ unterworfen, was einen tiefgreifenden Wandel bezüglich Struktur- und Spargesetzen auf der einen sowie Diskussionen um die Bedeutung von Solidarität, Subsidiarität und Eigenverantwortung auf der anderen Seite, bereits nach sich gezogen hat und immer noch zieht.
Vor allem die Träger der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege wie Gesundheitsversorgung sind damit konfrontiert – zu Re- und Neudefinitionen ihres Handlungsfeldes aufgerufen. Die Sozialen Dienste als Teilbereich des Wohlfahrtsstaates sind in den Sog des Diskurses geraten, in dem es unter anderem um das Verhältnis zwischen öffentlicher und freier Wohlfahrtspflege oder die Organisation der Dienstleistungsproduktion geht.
In diesem Zusammenhang werden besonders die privaten Nonprofit-Organisationen, die in Deutschland bereits wesentlich zur Bereitstellung von Gütern des öffentlichen Interesses beitragen, als Hoffnungsträger genannt, da die flexibleren Organisationsformen sowie die stärkere Bürgernähe hoffen lassen, dass der Nonprofit-Sektor effizientere Organisations- und Anreizstrukturen und eine bedarfsgerechtere Leistungserstellung als der öffentliche Sektor erbringen kann (vgl. http://bibserv7.bib.uni-mannheim.de/madoc/volltexte/2006/1256/-pdf/dokumentation0502.pdf 2008: 9).
Diese Ausarbeitung soll deshalb einen kleinen Einblick gewähren, was unter Nonprofit-Organisationen (folgend NPO) überhaupt zu verstehen ist, was bestimmt Begriffsdefinitionen mit sich bringt, welchem Trägertyp sie entsprechen, welche Ziele, und Aufgaben sie verfolgen
2 Einordnung der NPO
Wie einleitend beschrieben soll zunächst eine Einordnung der NPO bezüglich der in der Bundesrepublik existierenden Trägertypen in der Wohlfahrtsproduktion aufgezeigt werden, womit die Bezeichnung der NPO als Dritter Sektor gleichzeitig ersichtlich wird.
2.1 Trägertypen
Alle in der Bundesrepublik Deutschland vorherrschenden Organisationen, die an der Produktion und Verteilung sozialer Güter beteiligt sind, werden im Folgenden als „Träger“ bezeichnet, um eine unterschiedliche Typisierung bezüglich ihrer Rechtsform und inhaltlichen Ausrichtungen gewährleisten zu können. Als Organisationen werden eigens aufgebaute und zweckhafte Formationen im Sinne von Institutionen verschiedenster Art verstanden (vgl. Hill/Fehlbaum/Ulrich 1994: 27).
In der Bundesrepublik Deutschland wird die Trägerstruktur generell als eine duale bezeichnet, was aus der zunächst sinnvollen Unterteilung der öffentlichen und privaten Träger schließen lässt.
2.1.1 Öffentliche Träger
Öffentliche Träger formieren sich nach öffentlichem Recht im Sinne von Gesetzen und Staatsverträgen und werden aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weiter ist es so, dass die öffentlichen Träger, die sich in staatliche, bzw. kommunale Träger als Teil der jeweiligen Verwaltung und in öffentlich-rechtliche Träger bei den Zweigen der gesetzlichen Sozialversicherungen nach § 29 SGB IV mit eigener Rechtsfähigkeit unterteilen, im weitesten Sinne dem Bereich Staat zugehörig sind (vgl. Bellermann 2004: 100f.). Sie führen exekutive Funktionen aus und arbeiten weitestgehend behördenartig.
Öffentliche Träger sind demnach alle Organisationen, die soziale Leistungen erbringen, nach öffentlichem Recht eingerichtet oder Teil der öffentlichen Verwaltung sind.
2.1.2 Private Träger
Hingegen kommen private Träger nach privatem Recht zustande und finanzieren sich zumindest zum Teil aus privaten Mitteln, wobei hier je nach Rechtsstatus, Finanzierung, Ideologie etc. weitere Differenzierungen existieren. So lassen sich drei private Trägertypen als verbandliche, gewerbliche oder kommerzielle Träger und informelle Gruppen der Selbsthilfe unterscheiden und ausmachen.
Dabei werden die gewinnorientiert arbeitenden gewerblichen oder kommerzielen Träger dem Bereich Markt zugeschrieben und stellen Profit- oder Forprofit-Organisationen sozialer Leistungen, bzw. Einrichtungen in Form von Einzelunternehmen, Gesellschaften und Genossenschaften dar (vgl. Bellermann 2004: 107). Die verbandlichen Träger meinen als Vereine oder ähnliche Organisationen, die auch als Verbände bezeichnet werden, agierende. Diese NPO arbeiten zwischen Markt und Staat, worauf in 3 noch näher eingegangen wird. Letztlich bleiben die informellen Gruppen, die als private Netzwerke tätig sind.
[...]
- Citation du texte
- Simone Böckem (Auteur), 2008, Non-Profit-Organisationen in der Wohlfahrtsproduktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113948
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