Bei diesem Text handelt es sich um ein Portfolio zur additiven Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte in Berufssprachkursen. Dabei wird auf die Grundlagen der Berufspädagogik, berufsbezogene linguistische Kompetenzen, die Förderung des selbständigen Sprachenlernens im Erwachsenenalter sowie auf Didaktik und Methodik im berufsbezogenen Deutschunterricht eingegangen. Ein weiteres Thema ist die digitale Kompetenz, die im Schulalltag immer mehr an Bedeutung gewinnt. Zudem werden die Aufgaben von Lehrkräften in Berufssprachkursen und die Herausforderungen von Interkulturalität und Integration für den Arbeitsmarkt beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
Einleitende Reflexion
Modul 1: Grundlagen der Berufspädagogik
Modul 2: Berufsbezogenen Linguistische Kompetenz
Modul 3: Förderung des selbstständigen Sprachenlernens und arbeitsmarktrelevanter Schlüsselkompetenzen im Erwachsenenalter
Modul 4: Didaktik und Methodik im berufsbezogenen Deutschunterricht
Modul 5: Evaluieren, Prüfen, Testen
Modul 6: Digitale Kompetenz
Modul 7: Aufgaben, Rollen und professionelles Handeln der Lehrkräfte in Berufssprachkursen
Modul 8 Interkulturalität und Integration in den Arbeitsmarkt
Abschlussreflexion
Quellenangaben
Anhang
Einleitende Reflexion
Vor der Absolvierung der ZQ BSK verfügte ich schon über 6 Jahre Erfahrung in der Sprachvermittlung (sowohl Berufs- als auch Allgemeinsprachkurse), währenddessen ich meine Lehrkompetenzen entwickelt und verbessert habe. Mit der ZQ BSK erziele ich meine Lehrkompetenzen, die ich während meiner bisherigen Sprachkurse erworben habe, zum beruflichen Bereich zu erweitern. Des Weiteren plane ich, verschiedene Berufsbilder und Branchen kennenzulernen, indem ich sie während der Weiterbildung recherchiere. Ich beabsichtige auch die Unterschiede zwischen Lehrtätigkeit in Integrations- und Berufssprachkursen zu ermitteln.
Der Fragebogen „Selbstreflexion der Lehrkompetenzen“ ermöglichte es mir festzustellen, in welchen Bereichen meine Schwächen und Stärken liegen. Meine Stärken liegen besonders in folgenden Bereichen: Medien-, linguistische und inter-/transkulturelle Kompetenzen.
Da ich mich für neue Medien und moderne Technologien interessiere, setze ich sie auch in meinen Unterrichten gerne ein. Folgendes Beispiel möchte ich anführen: 12 Teilnehmer gleichzeitig im Google-Doc verschiedene grammatische Aufgaben erledigen, wodurch sie gegenseitig ihre Sätze sehen können. Außerdem sind sie in der Lage meine Korrektur zu beobachten, was für visuelles Lernen besonders von Vorteil ist.
Sprachbewusstsein ist ein wichtiges Phänomen, ohne dessen Existenz ist es schwer die Sprache zu vermitteln. Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass wenn man mehrere Sprachen beherrscht, ist man in der Lage die Sprachen zu vergleichen und sprachbewusster zu werden. Außerdem finde ich hier die Geschichte und Kultur des jeweiligen Landes besonders wichtig, weil die Sprache auch deren Teil ist. Ich bin der Ansicht, dass mein großes Interesse für die Geschichte und Kultur Deutschlands verstärken meine linguistische Kompetenz, indem ich verschiedene sprachliche Phänomene plausibel erklären kann. Zudem ist es erheblich wichtig, dass die Lehrkraft selbst das jeweilige Thema gut versteht um es weiter vermitteln zu können.
Inter-/transkulturelle Kompetenz ist heutzutage in Sprachkursen eine sehr nachgefragte Fähigkeit, da die Teilnehmer überwiegend aus verschiedenen Kulturen stammen. Hier sehe ich meine Stärke, weil ich selbst Migrationshintergrund habe und schon seit Jahren mit Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen arbeite. Nach meiner Meinung, ohne diese Kompetenz ist es relativ schwer mit den Teilnehmenden Kontakt herzustellen.
Persönlich für mich bieten alle Module der ZQ Wissens- und Kompetenzzuwachs, da sie sich besonders auf Berufssprache beziehen. Zwar entwickelt man dabei allgemeinsprachliche Kompetenzen weiter, aber man erweitert auch sprachliche Horizont im beruflichen Bereich. Besonders finde ich Module 3 (arbeitsmarktrelevanter Schlüsselkompetenzen im Erwachsenenalter), Modul 5 (Evaluieren, Prüfen, Testen) und Modul 7 (Aufgaben, Rollen und professionelles Handeln der Lehrkräfte in BSK) vielversprechend.
Nach dem Fragebogen „Selbstreflexion der Lehrkompetenzen“ besteht der Bedarf, die Kompetenzen in einigen Bereichen aufzufrischen und zu vertiefen. Dazu gehören besonders „Evaluieren, Testen und Prüfen“ und „Unterrichtsplanung“. Der erste hat verschiedene Funktionen, die für einen Unterricht unvermeidlich ist. Wie zum Beispiel Fortschritte erkennen, Rückmeldung geben oder den Teilnehmenden motivieren. In welcher Form man die Rückmeldung gibt, wie man die Teilnehmer dadurch motiviert und wie man die richtige Diagnose stellt, sind die Themen, woran ich noch arbeiten sollte.
Unterrichtsplanung ist ein wichtiges Element des Lehrens, wodurch man Lernziel am besten erreichen kann. Wenn die Unterrichtsphasen sinnvoll aufgebaut sind und die Zeit gut eingeteilt ist, sind die Teilnehmer auch in der Lage der Ablauf des Unterrichts logisch zu folgen. In eigenen Unterrichten habe ich beobachtet, dass es manchmal an die Zeit mangelt um bestimmte Aufgaben bis zum Ende zu erledigen. Aus diesem Grund arbeite ich daran, die Unterrichtsplanung vorab ausführlich vorzubereiten.
Im Rahmen der ZQ BSK möchte ich mich mit akademischen Heilberufen beschäftigen. Ich habe meine Schwester in der Fachsprachenprüfung für Mediziner sprachlich unterstützt, wobei ich viel Wortschatz im Bereich gelernt habe. Außerdem habe ich ständig Medizin Studenten Deutsch unterrichtet, wobei ich beobachtet habe, dass die Menschen aus diesem Bereich sehr lernfähig sind. Weiterhin herrscht ein größerer Bedarf an Ärzten in Deutschland, weshalb der Bereich ganz gut nachgefragt ist. Deswegen würde ich künftig gerne die Teilnehmer in akademischen Heilberufen unterrichten.
Modul 1: Grundlagen der Berufspädagogik
In der Praxiserprobungs- und Reflexionsphase habe ich eine Ärztin aus Aserbaidschan interviewt, die im Moment in der Klinik Bad Hersfeld tätig ist. Das war ein online Gespräch, das am 03.05.2021 stattfand. Da viele Ärzte aus Aserbaidschan nach Deutschland zwecks einer Arbeitsaufnahme einwandern, war es für mich besonders interessant diese Menschen zu interviewen. Vor dem Interview hatte ich schon die Erwartung, dass die Ärztin sich über die bürokratischen Abläufe in Deutschland und über die deutsche Sprache äußern wird. Meine Erwartung war auch später im Interview sogar übertroffen. Die Ärztin, die ich interviewet hatte, besaß schon mehr als 8 Jahre Erfahrung in der Neurologie, bevor sie nach Deutschland kam. Da die medizinischen Zeugnisse aus Aserbaidschan in Deutschland anerkannt werden, sind die bürokratischen Hürden im Vergleich zu anderen Berufen weniger. Die meisten Probleme entstanden während des Antrags auf Berufserlaubnis, weil die Gültigkeit einiger Dokumente aus Heimatland (Führungszeugnis aus Heimatland und Unbedenklichkeitsbescheinigung) abgelaufen waren. Sie wusste nicht, dass obengenannte Dokumente nicht älter als 3 Monate sein sollten. Das Problem lag daran, dass sie sich über Bekannten bezüglich der geforderten Unterlagen informiert hatte, statt die Internetseiten vom zuständigen Gesundheitsamt und Ärztekammer zu recherchieren. Außerdem gab es Schwierigkeiten in der Fachsprachenprüfung, wo die Sprachkenntnisse im medizinischen Bereich geprüft werden. Man sollte in der Prüfung einige Fähigkeiten, wie zum Beispiel Einfühlungsvermögen, Empathie, klare Ausdrucksweise usw. unter Beweis stellen. Die Arbeitssuche und anschließende Vorstellungsgespräch gingen schneller, weil der Bedarf an Ärzten in Deutschland groß ist. Die Ärztin berichtete über verschiedene Regelungen bezüglich des Antrags auf Berufserlaubnis. Je nach Bundesland variieren die Voraussetzungen für ein Berufserlaubnis. Beispielsweise kann man bestimmte Zeit in Bremen als Arzt tätig sein, ohne Fachsprachenprüfung zu bestehen. Das war für mich überraschend, dass es bundesweit keine einheitlichen Regeln zum Antrag auf Berufserlaubnis gibt. Außerdem erzählte die Ärztin über den Schwierigkeitsgrad der Fachsprachenprüfung, die in verschiedenen Bundesländern anders verläuft. Zwar dauerte der Spracherwerb aufgrund der intensiven Kommunikation mit Patienten schneller, aber die Ärztin hat empfohlen, die Sprache mindestens bis auf C1 Niveau zu erlernen und nachher eine Tätigkeit aufzunehmen. Der Einstieg am Arbeitsplatz lief leider nicht reibungslos, denn die Arbeitskultur und Kommunikation im Krankenhaus war der Ärztin nicht gut bekannt. Die Vorstellungen und Erwartungen, mit denen die Ärztin nach Deutschland kam, waren nicht erfüllt. Nach einer Weile bei der Arbeit war der Ärztin klar, dass die Arbeitskollegen nicht unbedingt Freunde sind und manchmal sie auch kritisieren können. Aus dem Interview mit der Ärztin kann man für BSK Kurse wichtigen Rückschluss ziehen, dass die Sprache für zugewanderte Menschen Schlüsselkompetenz ist. Hier geht’s besonders um Berufssprache, die den Teilnehmenden Tür zur Arbeitswelt öffnet. Weiterhin in den BSK Kursen sollten die Arbeitskultur und behördliche Vorschriften, Regelungen erläutert werden. Die Teilnehmer in BSK Kursen sollen in der Lage sein, selbstständig nach Informationen zu suchen und sie auch dementsprechend zu analysieren. Es reicht nicht aus, sich über Bekannten zu informieren um irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Die Vorschriften und Gesetze in Deutschland sind online zugänglich, weshalb die Teilnehmer sich darauf orientieren sollten. Handlungsorientierung in BSK Kursen sollte im Vordergrund stehen, weil dadurch die Zielgruppe selbständige Arbeit und das Lernen mit allen Sinnen erwerben kann. Beispielsweise kann ein Arzt durch ein Rollenspiel lernen, wie er sich in der Fachsprachenprüfung verhalten soll (z.B dem Patienten Empathie zeigen, im Vorstellungsgespräch klar und deutlich eigene Fähigkeiten unter Beweis stellen usw.).
Modul 2: Berufsbezogenen Linguistische Kompetenz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Modul 3: Förderung des selbstständigen Sprachenlernens und arbeitsmarktrelevanter Schlüsselkompetenzen im Erwachsenenalter
Es steht außer Zweifel, dass selbständiges Lernen für den Erfolg der TN sehr wichtig ist. Dadurch werden sie selbstständiger und selbstbewusster. Die Förderung der arbeitsmarktrelevanten Schlüsselkompetenzen, wie zum Bespiel Teamfähigkeit, Konfliktmanagement, Belastbarkeit, Kritikfähigkeit stehen im Fokus der BSK Kursen. Während der Praxiserprobungs- und Reflexionsphase der ZQ habe ich eine Unterrichtssequenz geplant, in der durch ein Rollenspiel die Teilnehmer zwei Schlüsselkompetenzen, nämlich Kritikfähigkeit und Konfliktmanagement geübt haben. Das Thema war Streit zwischen zwei Ärzten (Arzt „A“ und Arzt „B“), weil sich eine von denen (Arzt „A“) über die Überforderung und unfairer Aufgabenteilung beschwerte. Arzt “A“ sollte das Verhalten von Arzt „B“ kritisieren, indem er diese Kritik sachlich und mit Argumenten begründen sollte. Dabei sollte der Arzt „A“ in der Lage seine gerechte Kritik auszuteilen, und Arzt „B“ sollte auf diese Kritik angemessen reagieren, und wenn nötig auch sie annehmen. Die KTN sollten Emotionen vermeiden und dabei lernen, dass nicht die Persönlichkeit, sondern die Arbeitsleistung und das Verhalten kritisiert werden. Anschließend sollten die Teilnehmer für das Problem eine Lösung finden. Die Unterrichtsplanung wurde am 15.04.2021 an meinem B2 DeuFöv Kurs in Hamburg durchgeführt, an dem eine Kollegin hospitiert hat. Das Lernziel wurde teilweise erreicht, weil die Teilnehmer ganz andere Vorstellungen von der Kritik und Problemlösung hatten. In Ihren Heimatländern läuft der Prozess anders, aber sie haben sich gefreut neue Strategien kennenzulernen. Das Thema soll mit den TN mehrmals geübt werden, um das Ziel vollständig zu erreichen. Die Teilnehmer haben die Arbeitsanweisungen gut verstanden, weshalb sie wenige Fragen hatten. Sie wollten einfach ein paar Tipps haben, wie eine richtige Lösung des Problems aussehen könnte. Die Teilnehmer brauchten Unterstützung besonders mit dem Wortschatz, weil sie erst auf ihrer Muttersprache überlegen und das später auf Deutsch übersetzen. Von meiner Kollegin habe ich auch Feedback erhalten. Sie hat mir vorgeschlagen, den Teilnehmenden mehr Möglichkeit zur selbständigen Arbeit geben. Laut ihrer Meinung, bin ich für jede Einzelheit da, aber bei einigen Sachen sollten die TN sich bisschen Mühe geben.
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- Fuad Babayev (Autor), 2021, Zusatzqualifikation für Lehrkräfte in Berufssprachkursen. Ein Portfolio, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1138519
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