Wirtschaftswachstum steht in der wirtschaftspolitischen Zielhierarchie Chinas an oberster Stelle. Das Ziel Wirtschaftswachstum wird eng verbunden mit der Verbesserung des Lebensstandards. Ferner wird ein hohes Wirtschaftswachstum als Voraussetzung für den Erfolg der wirtschaftlichen Modernisierung angesehen. Diese erfordert einen Strukturwandel zwischen den einzelnen Sektoren und Branchen und damit verbundene Anpassungen in der Beschäftigungsstruktur.
Inhaltsverzeichnis
1 Allgemeine Daten der Volksrepublik China
2 Definitionen
2.1 Wirtschaftspolitik
2.2 Wachstumspolitik
2.3 Wirtschaftswachstum
2.3.1 Produktivität
2.3.2 Bruttoinlandsprodukt
3 Wirtschaft der Volksrepublik China
3.1 Wirtschaftspolitik
3.2 Wirtschaftspolitische Zielsetzungen
3.2.1 Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit
3.2.2 Weitere wirtschaftspolitische Ziele
3.2.3 Bruttoinlandsprodukt China
4 Darstellung der Zielrealisierung anhand folgender staatlicher Instrumente
4.1 Geldpolitik
4.2 Lohnpolitik
4.3 Außenhandelspolitik
4.4 Auslandsinvestitionen
4.5 Kontrolle des Bevölkerungswachstums
4.6 Bildungspolitik
5 Grenzen des Wirtschaftswachstum am Beispiel Umwelt
Literaturverzeichnis
1 Allgemeine Daten der Volksrepublik China
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Quelle: chinafokus (Internet), 2003
China blickt auf eine vier- bis fünftausendjährige quellenmäßig belegte Geschichte zurück.[1]
Das chinesische Festland hat eine wechselvolle Geschichte durchlaufen, da Auseinandersetzungen um die politische Macht und Interventionen ausländischer Staaten eine Abfolge verschiedener Regime bewirkten.
Am 1. Oktober 1949 übernahm die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) mit der offiziellen Proklamation der Volksrepublik China die Macht auf dem chinesischen Festland.[2]
Staatsform: Sozialistische Volksrepublik
Politisches System: Autoritärer Ein-Partei-Staat unter der Führung der KPCh
Verfassung: Verfassung von 1982, wurde zuletzt 1999 geändert
Regierungschef: WEN Jiabao, Ministerpräsident seit März 2003
Staatsoberhaupt: Hu Jintao, Präsident seit März 2003 Rechtssystem: Da die Chinesen ihre Konflikte persönlich regeln bestand lange kein etabliertes Rechtssystem. Seit Ende der 70er Jahre erfolgt der Aufbau von Gesellschaftsrecht, seit 1987 von Zivilrecht.
Hauptstadt: Peking
Fläche: 9,6 Mio. qkm
Bevölkerung: 1,284 Mrd.[3]
2 Definitionen
2.1 Wirtschaftspolitik
Unter Wirtschaftpolitik werden alle Maßnahmen verstanden, mit denen die Wirtschaftsordnung, die wirtschaftlichen Abläufe und Strukturen eines Landes beeinflusst werden, wobei die wirtschaftspolitischen Zielsetzungen subjektiv sind.
2.2 Wachstumspolitik
Als Wachstumspolitik werden alle staatlichen Maßnahmen, die ein stetiges und angemessenes Wachstum fördern, bezeichnet.
2.3 Wirtschaftswachstum
Das Wirtschaftswachstum drückt die Veränderung einer wirtschaftlichen Größe im Zeitablauf (meistens jährlich) aus. Eine positive Veränderung wird Wachstum, die Konstanz des Wachstums wird Stagnation und eine Verringerung wird Minuswachstum genannt.
Die Kennzahlen des Wirtschaftswachstums sind die Produktivität und das Bruttoinlandsprodukt.
2.3.1 Produktivität
Produktivität ist die Menge der pro Arbeitsstunde produzierten Waren und Dienstleistungen.
2.3.2 Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der Marktwert aller für den Endver- brauch bestimmten Waren und Dienstleistungen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitabschnitt hergestellt werden.
3 Wirtschaft der Volksrepublik China
3.1 Wirtschaftspolitik
In den fünfziger Jahren wurden nach dem Vorbild der Sowjetunion die Industrie verstaatlicht und die Landwirtschaft kollektiviert. Märkte und Preise wurden weitgehend durch ein Planungssystem ersetzt und eine vom Weltmarkt unabhängige Entwicklungsstrategie verfolgt. Die Grenzen dieser Entwicklungsstrategie bezüglich Erhöhung der wirtschaftlichen Effizienz sowie der Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und des Lebensstandards der Bevölkerung wurden immer deutlicher.
Die Verfolgung der vorgenannten Ziele wurde ab der Wirtschaftsreform 1978 aufgenommen. Aufgrund politisch-bürokratischer Widerstände fand bis Anfang der neunziger Jahre eine zweigleisige Reformpolitik statt, die durch ein Nebeneinander von Plan- und Marktelementen, einem ineffizienten Staatssektor und einem sich dynamisch entwickelnden markt- orientierten nichtstaatlichen Sektor charakterisiert war. So erhielten Anfang der achtziger Jahre einige Regionen -so genannte Sonderwirtschaftszonen (SWZ)- wirtschaftliche Sonderrechte für die außenwirtschaftliche Integration und durften sich wirtschaftlich schneller entwickeln als andere Regionen. Durch die Gründung der SWZ als Versuchsfelder für marktwirtschaftliche Experimente sollten die Risken der außenwirtschaftlichen Öffnung begrenzt werden.
Die Entscheidung für die „sozialistische Marktwirtschaft mit chinesischen Merkmalen“ im Jahre 1992 war der Durchbruch für marktorientierte Reformen in allen Wirtschaftsbereichen. Trotz der damit verbundenen Annäherung an ordnungspolitische Konzepte des Westens will die chinesische Regierung nicht auf die Schlüsselrolle des Staates im Wirtschaftsleben verzichten.[4]
3.2 Wirtschaftspolitische Zielsetzungen
3.2.1 Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit
Wirtschaftswachstum steht in der wirtschaftspolitischen Zielhierarchie Chinas an oberster Stelle. Das Ziel Wirtschaftswachstum wird eng verbunden mit der Verbesserung des Lebensstandards. Ferner wird ein hohes Wirtschaftswachstum als Voraussetzung für den Erfolg der wirtschaftlichen Modernisierung angesehen. Diese erfordert einen Strukturwandel zwischen den einzelnen Sektoren und Branchen und damit verbundene Anpassungen in der Beschäftigungsstruktur.
[...]
[1] Vgl. Staiger, B., Informationen zur politischen Bildung Nr. 198, Bundeszentrale für politische Bildung (BPB), 1997.
[2] Vgl. Schüller, M., Länderbericht China, Hrsg. Staiger, B., 2000, S.135, 169.
[3] Vgl. o.V., Chinafokus, Länderprofil China, 2003, (Internet), Vgl. o.V., Länderprofil China, Statistisches Bundesamt, 2004, (Internet).
[4] Vgl. Schüller, M., Länderbericht China, Hrsg. Staiger, B., 2000, S.135 ff.
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