Der zweite Teil zum Thema "Sprechaktbasierte Kooperationsunterstutzungssysteme" behandelt beispielhafte existierende CSCW-Applikationen, auf welche sich die Theorie der Sprechakte abbilden läßt. D.h. in den entsprechenden Systemen wird Information über entsprechende Äußerungsformen die die Sprechakttheorie behandelt ausgetauscht. Vorerst erfolgt jedoch eine Einordnung der vorzustellenden Systeme in das im Rahmen des CSCW definierten Klassensystems. Nach Vorstellung entsprechender Systeme werden Kontra-Statments gegen sprechaktbasierte Kooperationsunterstützungssysteme präsentiert.
Inhaltsverzeichnis
1 Überblick
2 Eine Einführung grundlegende Klassen von CSCW-Applikationen
3 Die Systemklasse des Workgroupcomputing
3.1 Planungsssystcmc
3.1.1 Theoretische Grundlagen der Workflowmangcmcnt système
3.1.2 Modelle der Koordination
3.1.3 Das konversationsorientiertc Modell
3.1.4 Das System THE COORDINATOR
3.1.5 Das System CONSUL
3.2 Das System VERBMOBIL als Sitzungsunterstützungssystem
4 Contra-Statement gegen Sprechaktbasierende Systeme
Literaturliste
Abbildungen
1 Überblick
Der zweite Teil zum Thema Sprcchaktbasicrtc Koopcrationsuntcrstutzungssystcmc behandelt beispielhafte existierende CSCW-Applikationcn , auf welche sich die Theorie der Sprechakte abbildcn läßt. D.h. in den entsprechenden Systemen wird Information über entsprechende Äußerungsformen die die Sprcchaktthcoric1 behandelt ausgetauscht.
Vorerst erfolgt jedoch eine Einordnung [f ] der vorzustcllcndcn Systeme in das im Rahmen des CSCW definierten Klassensystems. Nach Vorstellung entsprechender Systeme werden KontraStatements gegen sprcchaktbasicrcndc Koopcrationsuntcrstützungssystcmc präsentiert.
2 Eine Einführung grundlegende Klassen von CSCW-Applikationen
Im Rahmen des Computcruntcrstütztcn Gruppenarbeiten werden vier grundlegende System- klasscn definiert ...
- Kommunikation
- gemeinsame Informationsräumc
- Workflow-Management
- Workgroup-Computing
Dies sind Klassen die auf der Basis von funktionalen Klassifikationen der diversen existierenden CSCW-Applikationcn fcstgclcgt sind. Die Ecken der Systcmgcsamtmcngc werden durch die Typen Kommunikationsunterstützung , Koordinationsunterstützung sowie die Kooperationsunterstützung gebildet.
Zu den vier Systcmklasscn lassen sich entsprechende Applikationen beispielhaft zuordnen.
Systemklasse Kommunikation
- Post-/E-Mail-Systcmc
- Konfcrcnzsystcmc für Audio-/Video- und Dcsktopkonfcrcnzcn
Klasse der gemeinsamen Informationsräume
- BullctinBoard-Systcmc
- spezielle Datenbanken
- verteilte Hypcrtcxtsystcmc
Workflowmanagementsysteme
- Analyse
- Simulation
- Modellierung
- Ausführung und Steurung von Workflows
Workgroup-Computing
- Planungssystcmc
- Entschcidungssystcmc
- Sitzungsunterstützungssysteme
- Gruppeneditoren
3 Die Systemklasse des Workgroupeomputing
Da die Systeme , welche im Rahmen dieses Themas behandelt werden in den Bereich der Koordinationsunterstützung und Kooperationsunterstützung fallen wird der Abschnitt des Workgroup-Computing mit Schwergewicht auf der Kooperationsunterstützung betrachtet. Systeme dieser Klasse unterstützen die Kooperation in Gruppen (die Gruppenarbeit). In den meisten Fällen liegt in Bezug auf die Information ein mittlerer bis geringer Strukturic- rungsgrad vor. Dabei ist der Informationsaustausch von einer geringen Wicdcrholungsfrcqünz gekennzeichnet. Die entsprechend existierenden CSCW-Applikationcn , die die Unterstützung solcher Aufgaben gewährleisten sollen , müßen flexibel cinsctzbar sein (in Bezug auf den jeweiligen Aufgabcninhalt). Die Applikationen haben meist einen geringen/kleinen domänen- sp czifis chcn Funkt ionsumfang.
Die Plantings- und Sitzungsunterstützungssysteme bilden die nachfolgende Betrachtung , weil diese die Sprcchaktthcoric im Rahmen eines zustandekommenden Informationsaustausches realisieren.
3.1 Planungsssysteine
Bei diesem Gebiet liegt das Schwergewicht auf der Verwaltung und der Koordination von Ressourcen. Der Aspekt der Koordination in der Gruppenarbeit dient an dieser Stelle einem Verweis auf die Klasse des Workflowmanagements.
Die Mitglieder eines Systems dieser Klasse benutzen hauptsächlich die Koordinations- f unkt ion. Dcswcitcrcn beinhalten solche Systeme Funktionen zur Analyse , Modellierung , Simulation und Überwachung. Diese sind jedoch von niederer Priorität.
3.1.1 Theoretische Grundlagen der Workflowmangementsysteme
Das Grundproblcm welches durch solche Systeme gelöst wird ist das Koordinationsproblcm. D.h. an dieser Stelle hat die Koordinationsthcoric coordination theory , welche den konzeptionellen Rahmen für die Einordnung von Erkenntnissen vcrschicndcncr Disziplinen ermöglicht eine große Bedeutung.
Als Rahmen einer Theorie der Koordination wird z.b. eine Differenzierung der Koordination in vier Komponenten vorgcschlagcn. Jeder dieser Komponenten ...
- Ziele
- Aktivitäten
- Akteure I Interdependenzen
werden entsprechende Koordinationsprozcssc zugeordnet. Die Handhabung von Interdependenzen als das Hauptproblem der Koordination wird diffenziert in Probleme der Handhabung der Reihenfolge von Akivitäten , der Synchonisation und der Ressourcennutzung. Koordinationsprozcssc werden anhand von vier Bctrachtungscbcncn beschrieben. Dabei baut jede Bctrachtungscbcnc auf der daruntcrlicgcndcn auf. Die Ebenen sind im einzelnen : Die Koordination , die Gruppcncntschcidung , die Kommunikation und die Wahrnehmung gemeinsamer Informationsobjcktc.
Dieses Ebenenkonzept beruht auf folgender Überlegung bzw. Annahme : Koordination erfordert Entscheidungen. Fiir Entscheidungen sind in kooperativen Gruppenorganisationsformen Kommunikationsprozesse notwendig. Letztere erfordern eine gemeinsame Sprache , die auf der Wahrnehmung gemeinsamer Informationsobjekte beruht.
Aus anwcndungsoricnticrtcr Sicht stellt sich nun die Frage , wie solche Koordinationsprozcssc ausgeführt sollen und können. Betrachtet man ausschließlich die an der Koordination beteiligten Objekte und differenziert diese in Akteure , Ressourcen und gemeinsam wahrgenommene Informationsobjekte so sind grundsätzlich 3 Varianten einer Koordinationsstruktur denkbar.
In der ersten Variante wird die Koordination von der verwendeten Ressource wahrgenommen. In der zweiten Variante übernehmen die beteiligten Akteure die Koordination selbst und in der dritten Variante erfolgt die Koordination durch gemeinsam rezipierte Informationsobjekte (beispielsweise Dokumente).
Die obigen Varianten sind die grundsätzlich denkbaren. In der betrieblichen Wirklichkeit treten jedoch auch Mischformcn auf.
Um in der Realität einer dieser Varianten umsetzen zu können, sind Protokolle notwendig mit deren Hilfe die beteiligten Objekte zu Koordinationszwecken miteinander kommunizieren können. Dabei ist zunächst unerheblich wie kommuniziert wird. Wichtiger in diesem Zusammenhang ist die Unterscheidung , welche Art von Protokollen verwendet wird. Grundsätzlich kann zwischen technischen und sozialen Protokollen unterschieden werden.
Der Vorteil von sozialen Protokollen liegt in der Flcxibiltät in bezug auf wechselnde Situationen der höheren handbreite der Kommunikation sowie der Herstellung sozialer Kontexte im Rahmen der Gruppenarbeit (welcher Akteur macht in einem bestimmten Moment was). Allerdings versagen die sozialen Protokolle in Situationen in denen durch die physischen Bedingungen sowie durch die Komplexität und den Umfang der Gruppenarbeit die Herstellung adäquater sozialer Kontexte nicht möglich ist. Dies ist beispielsweise der Fall bei zeitlich bzw. räumlich verteilten Arbeitsgruppen in die eine große Anzahl von Akteuren cinbczogcn sind. In solchen Fällen bieten technische Protokolle Vorteile in dem sic durch eindeutige und vordefinierte Regeln die Koordination sichcrstcllcn und so den fehlenden sozialen Kontext partiell ersetzen. Die Nachteile technischer Protokolle liegen in ihrer geringen Flcxibiltät und der Schwierigkeit adäquate Ausnahmcbchandlungsmcchanismcn zur Verfügung zu stellen.
3.1.2 Modelle der Koordination
Koordinationsprozcssc können in vier verschiedene Modelle aufgctcilt werden :
- formularorientierte Modelle
- vorgangsorientierte Modelle
- kommunikationsorientierte Modelle
- konversationsorientierte Modelle
[...]
1 z.b. Theorien nach Austin + Searle
- Quote paper
- Christian Kopka (Author), 2000, Sprechaktbasierte Kooperationsunterstützungssyteme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113714
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