In der Sozialpsychologie wird Reaktanz als „durch äußeren Druck ausgelöstes Widerstandsmotiv, das beim Betroffenen die verstärkte Tendenz auslöst, in der unerwünschten Weise zu handeln“ definiert.
Brehm prägte den Begriff der „psychologischen Reaktanz“ als einen motivationalen Erregungszustand mit dem Ziel, eine bedrohte, abnehmende oder gänzlich eliminierte Freiheit wiederherzustellen. Werden Menschen mit unkontrollierbaren Situationen konfrontiert, dann reagieren sie üblicherweise mit einer gesteigerten Motivation, um verlorene Kontrolle und damit Freiheit zurückzugewinnen. Verhaltensmöglichkeiten und Objekte gewinnen besonders dann an Attraktivität, wenn die Verfügbarkeit als gefährdet angesehen wird. Menschen neigen zu psychologischer Reaktanz, wenn sie zu sehr gedrängt werden, bestimmte Einstellungen oder Ansichten zu übernehmen. Um die Handlungsfreiheit zu sichern, werden entgegensetzte Positionen vehement vertreten. Dieses Verhalten tritt insbesondere in „face-to-face“-Interaktionen auf.
Widerstand ist also grundsätzlich als reaktives Verhalten zu verstehen und nicht als Persönlichkeitseigenschaft. Reaktanz ist ein typisches Verhalten, das durch äußere Bedingungen hervorgerufen wird. Ein alltägliches Beispiel für psychologischen Widerstand ist die stark ansteigende Nachfrage nach Büchern und dergleichen, wenn ihnen die Zensur droht.
Inhaltsverzeichnis
- PSYCHOLOGISCHE REAKTANZ
- DER BEGRIFF REAKTANZ
- URSACHEN VON REAKTANZ IN BERATUNG UND THERAPIE BEI ABHÄNGIGEN
- THERAPEUTISCHER UMGANG MIT REAKTANZ.
- KONFRONTATIVE METHODEN...
- STRATEGIEN DES MOTIVATIONAL INTERVIEWING IM UMGANG MIT WIDERSTAND.....
- FALLBEISPIEL
- RESÜMEE
- LITERATURVERZEICHNIS .
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Thema „Motivational Interviewing“ und dessen Anwendung im Umgang mit Reaktanz bei Drogenabhängigen. Ziel ist es, die Methoden des Motivational Interviewing im Kontext von Reaktanz zu beleuchten und deren Wirksamkeit im Vergleich zu konfrontativen Methoden zu analysieren. Die Arbeit untersucht die Ursachen von Reaktanz in der Beratung und Therapie von Abhängigen und beleuchtet die Rolle von Abwehrmechanismen, Ambivalenzen und dem Veränderungsphasenmodell von Prochaska und DiClemente.
- Reaktanz als motivationaler Erregungszustand
- Ursachen von Reaktanz in der Beratung und Therapie von Abhängigen
- Konfrontative Methoden im Umgang mit Reaktanz
- Motivational Interviewing als alternative Methode
- Fallbeispiel zur Veranschaulichung der Anwendung von Motivational Interviewing
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Reaktanz und seinen Ursachen. Es wird erläutert, wie Reaktanz als Reaktion auf äußeren Druck entsteht und welche Faktoren in der Beratung und Therapie von Abhängigen zu Reaktanz führen können. Dabei werden die Rolle von Abwehrmechanismen, Ambivalenzen und dem Veränderungsphasenmodell von Prochaska und DiClemente beleuchtet.
Das zweite Kapitel widmet sich dem therapeutischen Umgang mit Reaktanz. Es werden konfrontative Methoden, die auf der Durchbrechung von Abwehrmechanismen basieren, kritisch betrachtet und ihre Ineffektivität im Umgang mit Abhängigen aufgezeigt. Im Gegensatz dazu werden die Strategien des Motivational Interviewing vorgestellt, die auf Empathie, Akzeptanz und Selbstbestimmung des Klienten fokussieren. Ein Fallbeispiel veranschaulicht die Anwendung von Motivational Interviewing in der Praxis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Reaktanz, Motivational Interviewing, Drogenabhängigkeit, Abwehrmechanismen, Ambivalenz, Veränderungsphasenmodell, konfrontative Methoden, therapeutischer Umgang mit Widerstand, Selbstbestimmung, Empathie, Akzeptanz.
- Arbeit zitieren
- Christine Hölzmann (Autor:in), 2002, Methoden des Motivational Interviewings im Umgang mit Reaktanz bei Drogenabhängigen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113680
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