Software bestimmt zunehmend unser Leben und sie wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine wichtige Voraussetzung für wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse. Wirtschaft und Gesellschaft der Industrienationen sind abhängig geworden von Software und die Abhängigkeit nimmt zu. Diese Tatsache ist nicht zu leugnen. Außerdem haben Softwarekosten den Hardwarekosten längst den Rang abgelaufen und weltweit werden horrende Summen für Software ausgegeben. Somit lässt sich feststellen, Software und entsprechende Softwareprojekte besitzen eine besondere wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung. Entgegen dieser besonderen Bedeutung stellen empirische Analysen allerdings immer wieder fest, dass gerade einmal ca. 1/3 aller Softwareprojekte erfolgreich abgeschlossen werden. Diese Tatsache lässt die Vermutung zu, dass Softwareprojekte nahezu unbeherrschbar sind oder den Verantwortlichen Kenntnisse über wichtige Erfolgs- und Risikofaktoren fehlen bzw. sie diesen nicht den entsprechende Stellenwert beigemessen.
Das Ziel dieser Arbeit ist, wichtige Erfolgsfaktoren, die bei Softwareprojekten beachtet werden sollten, sowie typische personelle und organisatorische Risikofaktoren, die das Scheitern von Projekten verursachen können, übersichtlich darzustellen, um einen prägnanten, aber auch möglichst umfassenden Überblick über diese brisanten Faktoren zu schaffen. Dieser Überblick soll bei zukünftigen Softwareprojekten eine Fokussierung auf diese Faktoren bewirken, damit ihnen der nötige Stellenwert beigemessen wird.
Zunächst werden in Kapitel „Grundlagen“ zentrale Begriffe definiert und abgegrenzt. Hier erfolgt auch ein kurzer Überblick über die bereits erwähnten empirischen Analysen, welche die Brisanz des Themas verdeutlichen. In den anschließenden Kapiteln „Wichtige Erfolgsfaktoren“ und „Typische Risikofaktoren“ werden wichtige Erfolgsfaktoren sowie typische personelle und organisatorische Risikofaktoren dargestellt. Abschließend erfolgt eine kurze Zusammenfassung.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1 Begriffsdefinitionen
2.1.1 Software
2.1.2 Projekt
2.1.3 Softwareprojekt
2.2 Besonderheiten von Softwareprojekten
2.3 Projektausgänge
2.4 Ergebnisse empirischer Analysen von Softwareprojekten
3. Wichtige Erfolgsfaktoren
3.1 The Standish Group
3.2 succsess: Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren bei der Durchführung von Hard- und Softwareentwicklungsprojekten in Deutschland
4. Typische Risikofaktoren
4.1 Risikofaktoren nach Franke und Fürnrohr
4.2 Risikofaktoren nach Grupp
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Software bestimmt zunehmend unser Leben und sie wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine wichtige Voraussetzung für wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse. Wirtschaft und Gesellschaft der Industrienationen sind abhängig geworden von Software und die Abhängigkeit nimmt zu. Diese Tatsache ist nicht zu leugnen. Außerdem haben Softwarekosten den Hardwarekosten längst den Rang abgelaufen und weltweit werden horrende Summen für Software ausgegeben. Somit lässt sich feststellen, Software und entsprechende Softwareprojekte besitzen eine besondere wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung. Entgegen dieser besonderen Bedeutung stellen empirische Analysen allerdings immer wieder fest, dass gerade einmal ca. 1/3 aller Softwareprojekte erfolgreich abgeschlossen werden. Diese Tatsache lässt die Vermutung zu, dass Softwareprojekte nahezu unbeherrschbar sind oder den Verantwortlichen Kenntnisse über wichtige Erfolgs- und Risikofaktoren fehlen bzw. sie diesen nicht den entsprechende Stellenwert beigemessen.
Das Ziel dieser Arbeit ist, wichtige Erfolgsfaktoren, die bei Softwareprojekten beachtet werden sollten, sowie typische personelle und organisatorische Risikofaktoren, die das Scheitern von Projekten verursachen können, übersichtlich darzustellen, um einen prägnanten, aber auch möglichst umfassenden Überblick über diese brisanten Faktoren zu schaffen. Dieser Überblick soll bei zukünftigen Softwareprojekten eine Fokussierung auf diese Faktoren bewirken, damit ihnen der nötige Stellenwert beigemessen wird.
Zunächst werden in Kapitel „Grundlagen“ zentrale Begriffe definiert und abgegrenzt. Hier erfolgt auch ein kurzer Überblick über die bereits erwähnten empirischen Analysen, welche die Brisanz des Themas verdeutlichen. In den anschließenden Kapiteln „Wichtige Erfolgsfaktoren“ und „Typische Risikofaktoren“ werden wichtige Erfolgsfaktoren sowie typische personelle und organisatorische Risikofaktoren dargestellt. Abschließend erfolgt eine kurze Zusammenfassung.
2. Grundlagen
2.1 Begriffsdefinitionen
2.1.1 Software
Der Brockhaus[1] definiert Software ganz allgemein als:
„Sammelbegriff für alle nicht apparativen Funktionsbestandteile eines Computers, z.B. Betriebssysteme und Anwendungsprogramme, die zur Betriebsabwicklung und zur Bearbeitung von Einzelaufgaben wie Textverarbeitung, Erstellen von Grafiken u.a. dienen.“
2.1.2 Projekt
Die DIN 69901[2] definiert ein Projekt als:
„ein Vorhaben, das im wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z.B.
- Zielvorgabe
- zeitliche, finanzielle, personelle und andere Begrenzungen
- Abgrenzungen gegenüber anderen Vorhaben
- projektspezifische Organisation“.
2.1.3 Softwareprojekt
Dieser Begriff führt die Begriffsdefinitionen "Software" und "Projekt" zusammen und spezifiziert ein Softwareprojekt als spezielles Projekt.
Die Technische Universität Chemnitz[3] definiert ein Softwareprojekt als „eine 'zeitlich befristete Organisationsform' zur Erstellung eines Software-Produkts."
Christiane Floyd und Horst Oberquelle[4] definieren ein Softwareprojekt als „ein organisiertes Vorhaben zur Herstellung, Anpassung und/oder Weiterentwicklung von Softwareprodukten oder -infrastrukturen."
Dieter Friedrich und Matthias Kuptz[5] definieren:
„Ein SW-Projekt
- ist zeitlich begrenzt und hat einen genauen Anfangs- und Endtermin,
- hat eine eindeutige Zielsetzung,
- weist eine gewisse Einmaligkeit auf und wiederholt sich in dieser Form nicht mehr, so dass hierfür in den Unternehmen meist keine reguläre Organisationsform existiert,
- ist in den Kosten (oftmals nur schwer) abzuschätzen und wird daher häufig in überschaubare Teilprojekte untergliedert,
- ist in der Regel mit (hohen) Risiken verbunden,
- erfordert die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Linienbereichen,
- sollte durch eine (führungs- und DV-kompetente) Projektleitung geplant, kalkuliert, koordiniert und durchgeführt werden.“
Diese Definition soll für diese Arbeit gelten.
2.2 Besonderheiten von Softwareprojekten
Softwareprojekte weisen gegenüber anderen Projekten einige gravierende Besonderheiten auf, die ein Projektleiter kennen und bei der Projektplanung berücksichtigen sollte:
- Softwareprojekte haben oftmals eine optimale Kalenderdauer von 6 - 12 Monaten und werden im Schnitt von zwei Vollzeit-Mitarbeitern und zwei bis fünf zeitweiligen Mitarbeitern abgewickelt.
- Wenn sich die Abwicklung eines Softwareprojektes über eine längere Zeit hinzieht, besteht die Gefahr eines zwischenzeitlichen Hardware- oder Softwarewechsels.
- Verlässt ein wichtiger Projektmitarbeiter das laufende Softwareprojekte, kann dies zu einem beträchtlichen Mehraufwand und einem zeitlichen Rückschlag führen. Die Gefahr eines Mitarbeiterwechsels wächst mit zunehmender Projektdauer.
Der Abwicklung eines komplexen Softwareprojektes folgt häufig eine Vielzahl von „Kleinprojekten“. Sie ergeben sich aus festgestellten Systemmängeln, Optimierungswünschen und Systemerweiterungen. Diese Folgearbeiten werden oft von Softwareprojekte neben ihren Projektaufgaben abgewickelt.
2.3 Projektausgänge
In Projekten gibt es drei zentrale Steuergrößen, um die Erwartungen der Stakeholder an das Projekt zu erfüllen. Sie stehen in engem Zusammenhang und werden im so genannten „magischen Dreieck“ des Projektmanagements verdeutlicht. Es sind die Größen Qualität und Funktion, Projektendtermin sowie Projektkosten. Diese drei Steuergrößen beschreiben den Status eines Projektes und definieren letztlich den Projektausgang. Man unterscheidet in diesem Zusammenhang drei Projektausgänge:
- Erfolgreiche Projekte: Das sind Projekte, die den anfangs gestellten Anforderungen hinsichtlich Qualität, Funktion, Projekttermin und Projektkosten entsprechen.
- Gefährdete Projekte: Hierbei handelt es sich um Projekte, die fertig gestellt wurden. Allerdings wurden die Projektkosten und/oder der Projekttermin überschritten und/oder eine geringere Qualität und/oder ein geringerer Funktionsumfang als vereinbart geliefert.
- Gescheiterte Projekte: Diese Projekte wurden vor der Fertigstellung abgebrochen oder vor der Installation verworfen.
[...]
[1] Der Brockhaus in drei Bänden, Band 3, Leipzig 2004, S. 415
[2] DIN Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.): DIN 69901 Projektwirtschaft-Projektmanagement-Begriffe
[3] o.V.: FSR WiKi. Software-Projekt. Technische Universität Chemnitz. URL:
http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/fsr/wiki/index.php/Software-Projekt (abgerufen am 05. Februar 2008)
[4] Christiane Floyd, Horst Oberquelle: Softwaretechnik und Software-Ergonomie Vorlesung 3. Softwareprojekte – Verständnis, Organisation und Zusammenarbeit. Universität Hamburg, FB Informatik. URL:
http://www.informatik.uni-hamburg.de/SWT/attachments/LVTermine/STE05_VL03_Softwareprojekte.pdf
(abgerufen am 05. Februar 2008). S.5
[5] Friedrich, Dieter; Kuptz, Matthias: Case Study: Bewertung eines Software-Projekts, Fallstudie Software-Projekt, Lehreinheit 1, AKAD. Die Privat-Hochschulen GmbH, 2004, S. 7
- Citation du texte
- Jan Maikath (Auteur), 2008, Über wichtige Erfolgsfaktoren bei Softwareprojekten und typische personelle sowie organisatorische Risikofaktoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113594
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