In der vorliegenden Seminararbeit geht es primär um einen Vergleich verschiedener Ansätze
bei der Beschreibung von Wortbedeutungen. Dabei geht es ausschließlich um die beiden im
Titel genannten Dichotomien der Autoren Herrmann Paul und Wilhelm Schmidt. Gemeinsamkeiten
und Unterschiede in Ausgangshaltung, Vorgehensweise und Ergebnis sollen herausgearbeitet
werden, wobei zunächst jede Arbeit für sich beschrieben, und anschließend beide
einander gegenübergestellt werden sollen. Im Anhang möchte ich versuchen, die vorgestellten
Theorien am eigenen Beispiel in die Praxis umzusetzen. Zunächst hebt Herrmann Paul hervor, dass seine Untersuchungen sich besonders dem Bedeutungswandel
zuwenden, indem er diesen mit dem Lautwandel vergleicht und Parallelen zieht.
Er bekennt sich damit zu einer mehr oder minder diachronen Sichtweise der zu beschreibenden
Bedeutungsvariationen. Nicht zuletzt trägt der Abschnitt, in dem die Begriffe okkasionell
und usuell behandelt werden, den Titel Wandel der Wortbedeutung. Gleich auf der zweiten
Seite dieses Abschnittes - Seite 75, § 51 - gibt der Autor eine Definition der beiden Begriffe
an:
"Wir verstehen also unter usueller Bedeutung den gesamten Vorstellungsinhalt, der sich für
den Angehörigen einer Sprachgenossenschaft mit einem Worte verbindet, unter okkasioneller
Bedeutung denjenigen Vorstellungsinhalt, welchen der Redende, indem er das Wort ausspricht,
damit verbindet, und von welchem er erwartet, dass ihn auch der Hörende damit verbinde."
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herrmann Paul: Usuelle und okkasionelle Bedeutung
- Unterschiede und Definitionen
- Die drei Hauptarten des Bedeutungswandels
- Spezialisierung der Bedeutung durch Verengung des Umfanges und Bereicherung des Inhaltes
- Beschränkung auf einen Teil des Vorstellungsinhaltes
- Übertragung auf das räumlich, zeitlich oder kausal mit dem Grundbegriff Verknüpfte
- Ausnahmen von den drei Hauptarten
- Wilhelm Schmidt: Lexikalische und aktuelle Bedeutung
- Definitionen
- Komponenten und Typen der Wortbedeutung
- Kontextgebundenheit der aktuellen Bedeutung
- Der verallgemeinernde Charakter des Wortes
- Vergleiche
- Umsetzung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Beschreibung von Wortbedeutungen und vergleicht zwei unterschiedliche Ansätze von Hermann Paul und Wilhelm Schmidt. Die Arbeit analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Dichotomien, "usuell und okkasionell" bei Paul und "lexikalisch und aktuell" bei Schmidt. Die Arbeit beschreibt zunächst die Ansätze der Autoren einzeln und stellt sie anschließend einander gegenüber.
- Bedeutungswandel und diachrone Betrachtungsweise
- Unterschiede zwischen usueller und okkasioneller Bedeutung
- Kontextgebundenheit und die Rolle der Sprachgemeinschaft
- Der verallgemeinernde Charakter des Wortes und seine Bedeutungselemente
- Die Einheit des Wortes und die Beziehung zwischen lexikalischer und aktueller Bedeutung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Seminararbeit vor, die darin besteht, die Ansätze von Hermann Paul und Wilhelm Schmidt zum Thema Wortbedeutung zu vergleichen.
Das Kapitel über Hermann Pauls "Usuelle und okkasionelle Bedeutung" beginnt mit der Definition der beiden Begriffe und der Darstellung von Pauls diachroner Sichtweise auf Bedeutungswandel. Paul unterscheidet drei Hauptarten des Bedeutungswandels: Spezialisierung, Beschränkung und Übertragung. Er beschreibt die Mechanismen, die das Verständnis der okkasionellen Bedeutung im Kontext erleichtern, und zeigt auf, wie okkasionelle Bedeutungen zu usuellen Bedeutungen werden können. Das Kapitel schließt mit der Erörterung von Ausnahmen von den drei Hauptarten des Bedeutungswandels.
Das Kapitel über Wilhelm Schmidts "Lexikalische und aktuelle Bedeutung" beginnt mit einer Definition von Sprache und Wortbedeutung. Schmidt unterscheidet zwischen der lexikalischen Bedeutung als dem "komplexen Gehalt" eines Wortes und der aktuellen Bedeutung, die sich aus dem Kontext ergibt. Er beschreibt die Komponenten und Typen der Wortbedeutung und betont die Bedeutung des Kontextes für die aktuelle Bedeutung. Das Kapitel schließt mit der Erörterung des verallgemeinernden Charakters des Wortes und seiner Auswirkungen auf die Entstehung neuer lexisch-semantischer Varianten.
Das Kapitel "Vergleiche" stellt die Ansätze von Paul und Schmidt gegenüber. Beide Autoren sehen im Wort ein autonomes Phänomen, jedoch unterscheidet sich ihre Herangehensweise. Pauls Ansatz ist stark diachron, während Schmidt synchron vorgeht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wortbedeutung, die Bedeutungswandels, die usuelle und okkasionelle Bedeutung, die lexikalische und aktuelle Bedeutung, die Kontextgebundenheit, die Einheit des Wortes, der verallgemeinernde Charakter des Wortes, die diachrone und synchrone Betrachtungsweise, die Sprachgemeinschaft und die Rolle der Sprechergemeinschaft.
- Quote paper
- Gerald Brandt (Author), 1997, Usuelle vs. Okasionelle Bedeutung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11353
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