Diese Arbeit wird sich der Frage widmen, welche Ersatzlebensmittel im Ersten Weltkrieg Verwendung fanden und welche Bedeutung diesen in der Bevölkerung zukam. Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, inwiefern Ersatzlebensmittel als solche - oder bestimmte Prozesse bei deren Herstellung - heute noch von Belang sind. Nahrung aufzunehmen ist zunächst ein zentrales Bedürfnis aller Lebewesen, da es eine unmittelbare Maßnahme zur Erhaltung des eigenen Lebens ist. Doch für die Menschheit kommt dem Essen, neben der Lebenserhaltung, eine weitere Bedeutung zu: Ernährung bedeutet Kultur.
Diese Kulturgüter lassen eine Vielzahl unterschiedlicher Untersuchungen zu: Zum einen können durch bestimmte Gerichte und/oder Sitten Erkenntnisse über verschiedene (Welt-)Regionen gewonnen werden. Zum anderen lassen sich auch Dynamiken im Essverhalten auf bestimmte historische Geschehnisse und sozio-historische Hintergründe zurückführen: Die wohl prominenteste Erkenntnis ist der Rückschluss von herrschenden Schönheitsidealen darauf, ob sich eine Gesellschaft im Mangel oder im Wohlstand befunden hat. Außerdem können sich durch Untersuchungen über das Essverhalten früherer Generationen beispielsweise auch Erkenntnisse über geschlechterspezifische oder vom Lebensraum abhängige Ungleichheiten gewonnen werden.
In der geschichtlichen Forschung stellt die Ernährungsweise von Gesellschaften während eines Krieges ein besonderes Interesse dar – sie bedeutet einen plötzlichen, gravierenden Abfall der Ernährungsstandards, die der Staat oftmals nicht verhindern kann: Lebensmittelfabriken werden zu Munitionsfabriken, Anbaugebiete zu Kriegsschauplätzen, Bauern zu Soldaten.
Inhaltsverzeichnis
- Essen - ein Kulturgut
- Ersatzlebensmittel in Deutschland während des Ersten Weltkrieges
- Der historische Kontext
- Der Übergang zur Moderne im Kaiserreich9
- Landflucht
- Technischer Fortschritt
- Wohlstand
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Verwendung von Ersatzlebensmitteln in Deutschland während des Ersten Weltkriegs. Sie beleuchtet, welche Ersatzlebensmittel verwendet wurden, welche Bedeutung diese in der Bevölkerung hatten und inwieweit bestimmte Prozesse bei deren Herstellung auch heute noch relevant sind.
- Verwendung von Ersatzlebensmitteln im Ersten Weltkrieg
- Bedeutung von Ersatzlebensmitteln in der Bevölkerung
- Relevanz der Prozesse bei der Herstellung von Ersatzlebensmitteln für die heutige Zeit
- Die Rolle der Industrialisierung im Wandel des Deutschen Reiches
- Der Einfluss des Krieges auf die Lebensmittelversorgung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Bedeutung von Essen als Kulturgut und betrachtet verschiedene Aspekte des Essens in der Geschichte. Das zweite Kapitel führt in die Thematik der Ersatzlebensmittel ein und stellt die historische Situation in Deutschland während des Ersten Weltkriegs dar. Das dritte Kapitel beleuchtet den historischen Kontext des Kaiserreichs, insbesondere den Übergang zur Moderne mit seinen Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Industrialisierung.
Schlüsselwörter
Ersatzlebensmittel, Erster Weltkrieg, Deutschland, Industrialisierung, Landflucht, Technischer Fortschritt, Wohlstand, Lebensmittelversorgung, Hunger, Krieg, Innovation, Nahrungsmittelgesetzgebung, Chemieindustrie, Lebensmittelindustrie, Kulturgeschichte.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Ersatzlebensmittel in Deutschland während des Ersten Weltkrieges. Notlösung oder Produktinnovation?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1134923