Die vorliegende Arbeit geht über eine reine Betrachtung des Freizeitverhaltens hinaus: Sie befasst sich mit Genderkonstruktionen unter türkischen Migranten, mit der Erziehung in türkischen Familien und bietet darüber hinaus eine eingehende Auseinandersetzung mit den Begriffen „Freizeit“, „Kultur“ und „Integration“. Zentral ist hierbei auch der Begriff der Transkulturalität, der andeutet, dass die Lebenswelt von jungen Migranten nicht zwangsläufig von der Entweder-Oder-Entscheidung zwischen zwei Kulturen geprägt ist, sondern dass zwischen den Kulturen neue Lebenswelten fernab kultureller Dichotomien entstehen.
Es wird zu Beginn der Begriff der Freizeit definiert, die Einschränkungen der Freizeit von Frauen erörtert und ein Überblick über die Freizeitgestaltung im ländlichen Bereich der Türkei gegeben.
Auch eine Definition des Kulturbegriffes ist an dieser Stelle unabdingbar. Es wird darauf folgend eine eingehende Beschreibung des Integrationsbegriffes gegeben, um dann auf die These vom Kulturkonflikt und die Erziehung in türkischen Familien einzugehen.
Es folgt auf die Definition von Geschlecht und Ethnie eine eingehende Beschreibung von Genderkonstruktionen in der Türkei, in Deutschland und unter türkischen Migranten.
Nun folgt der empirische Teil auf Literaturbasis. Zunächst werden die Lebenssituation von türkischen Mädchen und jungen Frauen sowie die objektiven Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung dargestellt. Es werden ihre Freizeitkontakte, inner- und interethnisch, geschlechtsgemischt und geschlechtshomogen, sowie die Bedeutung von Familienmitgliedern als Freizeitpartner besprochen. Auch der Sprachgebrauch im Freundeskreis wird mit einbezogen. Das Kapitel „Freizeitkontakte“ endet mit einer Darstellung ethnisch orientierter Cliquenformationen. Hier stelle ich eine ethnisch orientierte Cliquenformation mit ausschließlich weiblichen Mitgliedern vor: die „türkischen Powergirls“. Diese sind weder an traditionell türkischen, noch an deutschen Werten orientiert und entwerfen ihre Geschlechterrollen im transkulturellen Kontext neu.
Im zehnten Kapitel stelle ich schließlich die Freizeitaktivitäten türkischer Mädchen und junger Frauen dar. Ich beginne mit einem Überblick über Freizeitaktivitäten und -räumen und stelle das Freizeitverhalten anhand von fünf Beispielen eingehender vor: Diskotheken und Musikszenen, Fernsehnutzung, Sport, Vereine und organisierte Freizeitangebote.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgehensweise
- Forschungsstand
- Freizeit
- Migranten in der Freizeitsoziologie
- Freizeit von Frauen
- Freizeit in der Türkei
- Kultur
- Integration
- Die These vom Kulturkonflikt
- Erziehung in türkischen Familien
- Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht und Ethnie
- Ethnie
- Geschlecht
- Geschlechterkonstruktionen in der Türkei, in Deutschland und in der Migration
- Geschlechterrollen in der Türkei
- Geschlechterrollen unter türkischen Migranten in Deutschland
- Geschlechterrollen in Deutschland
- Zur Rolle der Frau im Islam
- Die Lebenslage und Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung von türkischen Mädchen und jungen Frauen
- Wohn- und Familiensituation
- Bildung und Erwerbstätigkeit
- Finanzielle Rahmenbedingungen
- Zeitbudget
- Freizeitkontakte
- Inner- und interethnische Freundschaften
- Geschlechtsgemischte Gruppen
- Freizeit in der Familie
- Sprache im Freundeskreis
- Ethnisch orientierte Cliquenformationen
- Türkische Street Gangs
- Die türkischen Powergirls
- Freizeitaktivitäten
- Freizeitaktivitäten im Überblick
- Freizeiträume
- Diskotheken und Musikszenen
- Fernsehnutzung
- Sport
- Vereine und Organisationen
- Organisierte Freizeitangebote – Angebote für Mädchen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Freizeitverhalten türkischer Mädchen und junger Frauen in Deutschland. Ziel ist es, die Integration dieser Gruppe anhand ihres Freizeitverhaltens zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob und inwieweit sich kulturell unterschiedliche Geschlechterrollenverständnisse auf die Freizeitgestaltung auswirken. Die Arbeit analysiert, ob die Mehrfachintegration, d.h. die Eingebundenheit in beide Gesellschaften und Kulturen, das am weitesten verbreitete Muster der Integration türkischer Mädchen und junger Frauen ist.
- Kulturelle Integration: Annahme und Ablehnung von kulturellen Praktiken und Gewohnheiten des Herkunfts- und Aufnahmelandes, Sprache im Freundeskreis, Auswirkungen von ethnisch-kulturell unterschiedlichen Geschlechterrollenverständnissen auf die Freizeitgestaltung.
- Umgang mit verschiedenen kulturellen Einflüssen und Gegensätzen.
- Vermischung türkischer und deutscher kultureller Praktiken und Gewohnheiten zu einem neuen Stil der Freizeitgestaltung.
- Soziale Integration: inner- und interethnische Freizeitkontakte.
- Geschlechterrollenkonstruktionen in der Türkei, in Deutschland und in der Migration.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Freizeitverhaltens türkischer Mädchen und junger Frauen in Deutschland ein. Sie beleuchtet die Heterogenität der Gruppe und die in Medien und wissenschaftlicher Literatur verbreitete Sichtweise, die türkische Frauen als Symbol für mangelnde Integration darstellt. Die Einleitung stellt die These auf, dass das Freizeitverhalten als Integrationsindikator dienen kann und untersucht, ob die Mehrfachintegration das vorherrschende Muster der Integration ist.
Das Kapitel „Freizeit“ beleuchtet die Rolle von Migranten in der Freizeitsoziologie, die Freizeit von Frauen im Allgemeinen und die Freizeitgestaltung in der Türkei. Es werden verschiedene Perspektiven auf die Freizeit von Migranten und Frauen aufgezeigt und die Bedeutung von Kultur und Integration für die Freizeitgestaltung hervorgehoben.
Die Kapitel „Kultur“, „Integration“ und „Die These vom Kulturkonflikt“ befassen sich mit den theoretischen Grundlagen der Arbeit. Sie analysieren die Bedeutung von Kultur und Integration für die Freizeitgestaltung und diskutieren die These vom Kulturkonflikt, die in der Forschung häufig zur Erklärung des Freizeitverhaltens von Migranten herangezogen wird.
Das Kapitel „Erziehung in türkischen Familien“ untersucht die Rolle der Familie in der Sozialisation türkischer Mädchen und junger Frauen. Es beleuchtet die kulturellen Einflüsse, die die Freizeitgestaltung beeinflussen, und zeigt auf, wie sich die Erziehung in türkischen Familien auf das Freizeitverhalten auswirkt.
Das Kapitel „Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht und Ethnie“ analysiert die Konstruktion von Geschlecht und Ethnie und deren Auswirkungen auf die Freizeitgestaltung. Es untersucht die Geschlechterrollen in der Türkei, in Deutschland und in der Migration und beleuchtet die Rolle der Frau im Islam.
Das Kapitel „Die Lebenslage und Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung von türkischen Mädchen und jungen Frauen“ untersucht die Lebenslage und die Rahmenbedingungen, die die Freizeitgestaltung von türkischen Mädchen und jungen Frauen beeinflussen. Es analysiert die Wohn- und Familiensituation, die Bildung und Erwerbstätigkeit, die finanziellen Rahmenbedingungen und das Zeitbudget.
Das Kapitel „Freizeitkontakte“ analysiert die Freizeitkontakte von türkischen Mädchen und jungen Frauen. Es untersucht inner- und interethnische Freundschaften, geschlechtsgemischte Gruppen, die Freizeit in der Familie, die Sprache im Freundeskreis und ethnisch orientierte Cliquenformationen, wie z.B. türkische Street Gangs und die türkischen Powergirls.
Das Kapitel „Freizeitaktivitäten“ gibt einen Überblick über die Freizeitaktivitäten von türkischen Mädchen und jungen Frauen. Es analysiert die Freizeiträume, Diskotheken und Musikszenen, die Fernsehnutzung, den Sport, Vereine und Organisationen sowie organisierte Freizeitangebote für Mädchen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Freizeitverhalten, die Integration, die Geschlechterrollen, die türkische Kultur, die deutsche Kultur, die Mehrfachintegration, die Familie, die Sozialisation, die Lebenslage, die Rahmenbedingungen, die Freizeitkontakte, die Freizeitaktivitäten und die ethnisch-kulturellen Unterschiede.
- Citation du texte
- Katrin Wilde (Auteur), 2007, Freizeit – Integration – Gender - Zum Freizeitverhalten türkischer Mädchen und junger Frauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113367
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