In dieser Reflexion sollen nachfolgend sowohl die Stärken als auch die Schwächen der
Theorie Karl Mannheims, die er in seinem Aufsatz „Das soziologische Problem der
Generationen“ entwickelte, diskutiert werden. Grundlage dieser Diskussion sollen dabei
vorrangig die Resultate der praktischen Arbeit mit diesem Modell sein, welches die
Grundlage unseres Seminars „Generationslagen und Jugendkulturen“ bildete. Es gilt
demnach zu überprüfen, inwiefern sich die Systematik in Form von Leitragen, die wir
auf der Basis der Theorie Mannheims zu Beginn des Seminars herausgearbeitet hatten,
im Hinblick auf die Beantwortung der Frage, ob es sich bei den von uns behandelten
Geburtskohorten um „wirkliche“ Generationen handelt, oder ob es letztlich doch bei den
„statistischen“ Geburtskohorten bleibt, in der Praxis bewährt hat. Mit anderen Worten:
Hat sich das begriffliche Instrumentarium Mannheims, d. h. vornehmlich die Differenzierung
des Generationsbegriffs in die drei Kategorien Generationslagerung, Generationszusammenhang
und Generationseinheit, bei der praktischen Arbeit als nützlich erwiesen?
Wo liegen die Vorteile seines Modells, welche Einwände kann man dagegen
vorbringen, und welche Ergänzungen lassen sich unter Umständen machen? [...]