Die Idealvorstellung einer „völlig neutralen“ Psychoanalyse schloß in ihre Forderung die
Vorstellung einer Austauschbarkeit des Analytikers ein. Da aber jeder Mensch, auch der
Analytiker, eine eigene individuelle Persönlichkeitsstruktur besitzt, ist ein völliges
Wegdenken strukturspezifischer Reaktionen auf der Seite des Therapeuten undenkbar. Die
Psychoanalyse ist eher als ein Geschehen zwischen zwei bestimmten Menschen, dem
Therapeuten und dem Patienten zu betrachten. Es findet eine, einmalige, durch die jeweiligen
Charakterstrukturen des Patienten und des Analytikers beeinflußte, Wechselwirkung statt. Die
Eigenstruktur des Therapeuten führt zu einer unbewußten Steuerung und Beeinflussung des
analytischen Prozeß, welche sich in unbewußten Verhaltensweisen, Stellungnahmen oder
Akzentsetzungen des Analytikers äußert. Aufgrund dessen ist mit der Persönlichkeit des
Therapeuten als entscheidendem Faktor zu rechnen, den dieser in seine Arbeitsweise
einfließen lassen sollte.
Mit diesem Thema befaßt sich meine Hausarbeit. Sie hat das Ziel die vier großen
Neurosenformen, etwas genauer zu erläutern, und im weiteren deren Auswirkungen im
analytischen Prozeß auf den Patienten und den Therapieverlauf darzulegen.
Zum besseren Verständnis meiner Arbeit möchte ich vorweg noch eine Begriffsdefinition
vornehmen:
Übertragung: In der Psychoanalyse gilt die Übertragung als ein wichtiges Element im
therapeutischen Prozeß. Frühkindliche Einstellungen zu Vater und Mutter (oder anderen
Personen) werden auf den Psychoanalytiker projiziert. Daraus werden dann die
Grundkonflikte ersichtlich, die der Klient mit seinen früheren Bezugspersonen erlebt hat.
Diese werden in der Analyse aufgearbeitet. Am Ende der Behandlung muß die Übertragung
wieder aufgelöst werden. ( http://www.sign-lang.uni-hamburg.de )
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Gegenübertragung
2.1 Formen der Gegenübertragung
3. Die Charakterstruktur und ihre Auswirkung auf den Patienten und den Therapieverlauf
3.1.1 Die schizoide Persönlichkeit
3.1.2. Der schizoide Analytiker
3.2.1 Die depressive Persönlichkeit
3.2.2 Der depressive Analytiker
3.3.1 Die zwanghafte Persönlichkeit
3.3.2 Der zwanghafte Analytiker
3.4.1 Die hysterische Persönlichkeit
3.4.2 Der hystrische Analytiker
3.5.1 Die narzißtische Persönlichkeit
3.5.2 Der narzißtische Analytiker
4. Schlußteil
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Idealvorstellung einer „völlig neutralen“ Psychoanalyse schloß in ihre Forderung die Vorstellung einer Austauschbarkeit des Analytikers ein. Da aber jeder Mensch, auch der Analytiker, eine eigene individuelle Persönlichkeitsstruktur besitzt, ist ein völliges Wegdenken strukturspezifischer Reaktionen auf der Seite des Therapeuten undenkbar. Die Psychoanalyse ist eher als ein Geschehen zwischen zwei bestimmten Menschen, dem Therapeuten und dem Patienten zu betrachten. Es findet eine, einmalige, durch die jeweiligen Charakterstrukturen des Patienten und des Analytikers beeinflußte, Wechselwirkung statt. Die Eigenstruktur des Therapeuten führt zu einer unbewußten Steuerung und Beeinflussung des analytischen Prozeß, welche sich in unbewußten Verhaltensweisen, Stellungnahmen oder Akzentsetzungen des Analytikers äußert. Aufgrund dessen ist mit der Persönlichkeit des Therapeuten als entscheidendem Faktor zu rechnen, den dieser in seine Arbeitsweise einfließen lassen sollte.
Mit diesem Thema befaßt sich meine Hausarbeit. Sie hat das Ziel die vier großen Neurosenformen, etwas genauer zu erläutern, und im weiteren deren Auswirkungen im analytischen Prozeß auf den Patienten und den Therapieverlauf darzulegen.
Zum besseren Verständnis meiner Arbeit möchte ich vorweg noch eine Begriffsdefinition vornehmen:
Übertragung: In der Psychoanalyse gilt die Übertragung als ein wichtiges Element im therapeutischen Prozeß. Frühkindliche Einstellungen zu Vater und Mutter (oder anderen Personen) werden auf den Psychoanalytiker projiziert. Daraus werden dann die Grundkonflikte ersichtlich, die der Klient mit seinen früheren Bezugspersonen erlebt hat. Diese werden in der Analyse aufgearbeitet. Am Ende der Behandlung muß die Übertragung wieder aufgelöst werden. ( http://www.sign-lang.uni-hamburg.de )
2. Gegenübertragung
Da diese Arbeit sich mit der Charakterstruktur des Therapeuten und deren Auswirkung auf den Patienten sowie den Therapieverlauf beschäftigt, ist es notwendig an dieser Stelle etwas zur Gegenübertragung zu sagen. Die Gegenübertragung ist am engsten als „die Reaktion eines Analytikers auf die Übertragung seines Patienten“ (K. König, 1997) definiert. Da der Analytiker aber nicht nur auf die Übertragung, sondern auch auf das allgemeine Verhalten, des Patienten reagiert möchte ich hier eine andere breiter gefaßtere Definition verwenden. Fritz Riemann definierte die Gegenübertragung als „die bewußten oder unbewußten, struktur- oder persönlichkeitsbedingten Reaktionen des Analytikers auf die analytische Situation, den Patienten, dessen Struktur, Persönlichkeit und Verhaltensweisen in der Analyse“(F. Riemann, 1974). Nach dieser Definition kann jede Reaktion des Analytikers als Gegenübertragung gedeutet werden.
Die bisherige Erwartung an den Therapeuten war, daß er sowohl bewußt als auch unbewußt rein objektiv handelt, antwortet und reagiert. Dies kann aber nicht realisierbar sein, da der Therapeut selbst als Subjekt mit individuellen Reaktionen betrachtet werden muß. Fritz Riemann erläutert in seinem Text „Bedeutung und Handhabung der Gegenübertragung“, daß eine völlige Ausschaltung der Gegenübertragung – rein objektive Reaktionen des Therapeuten, nach dem früheren Muster – nur bedingt wünschenswert ist, da es durchaus auch adäquate, „erlaubte“ und sogar für die Therapie nützliche Arten der Gegenübertragung gibt.
Im folgenden möchte ich erläutern aus welchen Gründen eine Gegenübertragung stattfinden kann und wie diese sich auswirkt.
2.1 Formen der Gegenübertragung
Eine nicht erwünschte Art der Gegenübertragung kann aus sozialen, geschlechts und altersbedingten, politischen oder ideologischen Einstellungen eines Analytikers erfolgen. Diese Art der Gegenübertragung hat oft eine unkontrollierte affektive Reaktion auf Übertragung und Widerstand zu Folge. Ein Analytiker der zu sehr vom Theoretischen geprägt ist, kann Opfer einer „theoretischen Gegenübertragung“ werden (F. Riemann 1974). Er wird wahrscheinlich finden was er finden möchte und zu finden erwartet, ganz einfach weil dieses theoretisch zu finden sein muß. Dies birgt die Gefahr in sich, daß er im „typischen“ hängenbleibt, und etwas „untypisches“ völlig zu übersehen neigt. Hiermit kann der Analytiker seinem Patienten auf keinem Fall gerecht werden, da Theorie nur den Allgemeinfall wiederzugeben vermag, aber nicht die individuellen Probleme und Charaktermerkmale eines Patienten beschreiben kann. Ein Therapeut der sehr ehrgeizig ist, und daraus resultierend sehr erfolgsorientiert arbeitet, hat die Tendenz Positives und Erfolge überzubewerten. Weiterhin wird er wahrscheinlich versuchen, vielleicht sogar den Patienten drängen, von der Richtigkeit seiner Deutungen und Konstruktionen überzeugt zu sein. Aus Unsicherheit oder einem nicht verarbeiteten Machtkomplex kann ein Analytiker bei einem nicht vorankommen der Therapie den Patienten spüren lassen das er unzufrieden mit ihm ist. Er wird dem Patienten die Schuld am nicht Voranschreiten der Therapie geben.
Eine weitere Art der Gegenübertragung kann aus persönlichen Reaktionen aufgrund einer übermäßigen Sym- oder Antipathie entstehen. Dies kann zu Fehlern wie schonen, verwöhnen, umwerben, zappeln lassen oder Abneigung führen. Sehr skeptische Therapeuten werden sich bei der Frage der Diagnostik wahrscheinlich an sehr offensichtliche, „am Patienten direkt beobachtbare, Fakten“ (K. König 1997) halten. Eine Gegenübertragung, entstanden aus echter Anteilnahme oder Zuwendung wird von Fritz Riemann allerdings als eine adäquate Gegenübertragung bezeichnet. Aus dieser entsteht etwas wie Warnung, Besorgnis, Lob oder ehrliche Stellungnahme. Dies kann ein Agieren des Patienten verhindern, welches einen der größten Widerstände der Analyse darstellt.
Hierzu muß nun erwähnt werden, daß die Intensität der Reaktion des Analytikers durch viele Faktoren bestimmt wird. Zum Teil aus der persönlichen Eigenstruktur des Therapeuten aber auch durch seine aktuellen Lebensverhältnisse, seine Wertvorstellungen und theoretischen Konzepte die er für richtig hält. Weiterhin muß festgehalten werden das der Therapeut nicht ausschließlich auf strukturelle Attribute des Patienten reagiert sondern auch auf seine persönlichen Eigenschaften wie individuelle Talente oder äußerliche Merkmale. Nach Karl König beachten zu wenig Analytiker die Auswirkungen ihres Charakters, weswegen Fritz Riemann jedem Analytiker empfiehlt seine strukturspezifischen Gefahren als Möglichkeit von Gegenübertragung zu erkennen, und daraus resultierend zu lernen mit diesen angemessen umzugehen
In den folgenden Absätzen möchte ich auf die Charakterstruktur des Therapeuten und ihren Einfluß auf den Patienten und den Behandlungsverlauf eingehen. Hierzu werde ich der Einfachheit halber, wie Karl König ( K. König, 1997 ), von reinen Charakterstrukturen ausgehen, welche in der Realität nicht zu finden sind. Diese ist ausschließlich durch Mischstrukturen geprägt.
3.1.1 Die schizoide Persönlichkeit
Der schizoide, „gespaltene“ Mensch zeichnet sich durch eine sehr große Angst vor Hingabe und zwischenmenschlicher Nähe aus. Aus Angst seine Identität zu verlieren, sollte er andere Menschen zu nah an sich und seine Gefühle herankommen lassen, trennt er zwischen Rationalität und Emotionalität / Verstand und Gefühl. Er distanziert sich von seinen Mitmenschen und hat so gelernt unabhängig und niemandem verpflichtet zu sein. Aus Unfähigkeit zwischenmenschliche Nähe zu empfinden neigt er dazu menschliche Beziehungen zu versachlichen. Schizoide Persönlichkeiten wirken auf ihre Umwelt oft fern, kühl, distanziert, schwer ansprechbar, unpersönlich oder sogar kalt. Der Schizoide grenzt sich über die Jahre immer mehr von seinen Mitmenschen ab, weswegen er aufgrund mangelnder Erfahrung im Umgang mit Menschen große Wissenslücken aufweist. Ihm stehen keine Gefühlsnuancen zu Verfügung, weswegen er leicht in Extreme verfällt, und diese auch nur wahrnimmt. Wegen der ihm fehlenden Erfahrung weiß der Schizoide nicht was in anderen Menschen vorgeht, und die einzige Möglichkeit es herauszufinden, nämlich fragen, hat er nicht, denn dies würde eine Nähe zulassen vor der er sein Leben lang geflohen ist. Er kann was die Gefühlsregungen betrifft nur Vermutungen anstellen, und stellt sich Fragen wie: „guckt der wirklich spöttisch, oder bilde ich mir das nur ein?“
Er kann aufgrund seiner mangelnden Erfahrung im Umgang mit Menschen diesen Blick nicht deuten, welches Anderen vielleicht ein leichtes wäre. Er ist nur auf seine Vermutungen angewiesen welche eine große Unsicherheit in ihm hervorrufen. Dies führt dazu das der Schizoide Mißtrauen, eine krankhafte Eigenbezüglichkeit oder sogar wahnhafte Einbildungen und Wahrnehmungstäuschungen entwickelt.
Er ist nicht in der Lage zu realisieren das seine Schwierigkeiten auf der Kontaktebene und nicht an einem Mangel seiner Fähigkeiten liegen.
In einer Partnerschaft, soweit der schizoide Charakter diese überhaupt zuläßt, ist der Partner meist nur ein Sexualobjekt, da in einer tieferen zwischenmenschlichen Beziehung oder gar einer „echten“ Liebesbeziehung, besagte gefürchtete, Nähe entstehen würde.
Der schizoide Mensch erlebt sich als ungeborgen, ungeschützt, ausgesetzt und gefährdet. Aufgrund dessen hat er einen Schutzkreis um sich errichtet dessen Überschreitung er versucht nicht zuzulassen. Sollte es doch jemandem gelingen diesen Schutzkreis zu durchbrechen kommen diese Gefühle der Schutzlosigkeit verstärkt zum Ausdruck und daraus resultierend auch seine Angst. Aus der Angst wird Panik, und um diese zu besiegen oftmals Aggression.
Die Aggression hat beim schizoiden Charakter noch eine andere Funktion. Sie dient der Kontaktaufnahme. So ist dem schizoiden Menschen ein verbergen seiner Gefühle möglich, er ist rauh statt zärtlich und muß keine Angst haben sich zu blamieren.
Oft weisen Menschen mit schizoidem Charakter geniale Züge auf. Sie sind in der Lage Zusammenhänge und deren Bedeutungen schnell und richtig zu erfassen. Durch ihre Ungebundenheit sind sie freier von Traditionen und können somit Erkenntnisse gewinnen die Grenzen überschreiten von denen Andere sich respektvoll fernhalten.
Fritz Riemann hat versucht die verschieden Intensitäten schizoider Strukturen von noch gesund bis schwerst gestört zu benennen: leicht Kontaktgehemmt – übersensibel – Einzelgänger – Originale – Eigenbrötler – Käuze – Sonderlinge – Außenseiter – Asoziale – Kriminelle – Psychotiker“ ( F. Riemann, 1961 )
3.1.2 Der schizoide Analytiker
Schizoide Analytiker sind in ihrem Beruf gezwungen Nähe zuzulassen. Sie können sich schlecht von den Gefühlen der Patienten abgrenzen, da sie aufgrund dieses Zulasses von Nähe seine Gefühle, ob sie wollen oder nicht, nachempfinden müssen. Auch in der Analyse fürchtet sich der Analytiker mit schizoiden Strukturen vor sämtlichen Formen der Sympathie, da diese dem Wunsch von Symbiose, der Verschmelzung zweier Wesen, gleichkommen würde. Vor dieser fürchtet er sich, da ihm durch diese seine Identität verloren gehen könnte.
Aufgrund dessen verhält sich der Analytiker oft zu distanziert, und die Analyse gestaltet sich zu fern, zu kühl oder zu abstrakt. Weiterhin verläuft die Analyse meist zu intellektuell und abstrakt ab. Aus Angst vor einer Übertragung des Patienten wird diese dem Analysierten oft zu früh bewußtgemacht und so in ihrer Entwicklung gehemmt. Der schizoide Analytiker neigt zu einem großen Repertoire an Finessen die ihm den einfühlenden zwischenmenschlichen Nahkontakt, und die daraus resultierenden Erkenntnisse, ersetzen können. Dies gibt dem Patienten das Gefühl von einem sehr routiniert ablaufendem Behandlungsvorgang, welches ihn wiederum mißtrauisch werden läßt. Diese Gefühle im Patienten erschweren, blockieren vielleicht sogar, das Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut und Patient, es fällt dem Patienten schwer den erwünschten Kontakt zum Analytiker zu bekommen und sich dementsprechend locker und natürlich zu verhalten. Der Patient spürt, das der Therapeut für ihn emotional unerreichbar ist.
Aufgrund seiner ihm eigenen Intuition ist es dem schizoiden Therapeuten ein leichtes Details und deren Verbindungen zu erfassen. Es wird mit dem Patienten gemeinsam vieles geklärt und begriffen, doch ändert sich dadurch recht wenig an der Situation des Therapierten, da eine Einsicht ohne emotionale Beteiligung des Analytikers keine Heilung hervorbringen kann. Es kommt auch vor, das der Patient die Intuitionen des Analytikers, aufgrund der fehlenden emotionalen Verbindung zwischen ihm und dem Therapeut, nicht nachvollziehen kann. Weiterhin fehlt dem schizoiden Analytiker die Feinfühligkeit zu welchem Zeitpunkt und, oder ob er dem Patienten seine Erkenntnisse mitteilen soll, und wenn in welcher Dosierung dieses erfolgen muß. Durch die von ihm hervorgerufene Distanz kann ihm nicht bewußt sein was er mit zu viel, zu wenig, oder falsch dosierten Eröffnungen emotional im Patienten auslöst.
Auch bei der Arbeit mit Träumen kommt seine intuitive Begabung dem schizoiden Analytiker zugute. Er ist in der Lage rasch die tiefere Bedeutung eines Traumes zu erfassen, allerdings ohne sie begründen zu können. Auch die Mitteilung dieser kann unter Umständen unangemessen sein. Es kann viel in Gang bringen, im Gegenzug dazu die Analyse aber auch zum Stillstand bringen.
Da der Therapeut dem Patienten emotional nicht nahesteht, neigt er dazu das analytische Geschehen über,- oder unterzubewerten, weswegen es leicht passiert das es zu falschen Akzentsetzungen kommt.
Der schizoide Analytiker ist durchaus in der Lage, Affekte, auch Kritik, des Patienten anzunehmen, doch scheut er sich vor positiver Zuwendung des Patienten woraufhin eine Abwehrreaktion des Therapeuten erfolgt. Aus seiner eigenen emotionalen Kälte hinaus neigt er sehr schnell dazu die Gefühlswärme des Patienten von sich aus zu beurteilen und begegnet dieser mit Unverständnis. Es fällt dem schizoiden Analytiker vergleichsweise leicht analytische Prozesse in Gang zu bringen, doch geschieht dies einzig und allein aus psychologisch – forscherischer Neugier weswegen er dazu neigt diese Prozesse sehr schnell sich selbst zu überlassen. Dies könnte zum Beispiel aus Skepsis an der Methode passieren, weswegen er die Bereitschaft aufweist abzuwarten, er greift zu wenig ein, leistet zu wenig Hilfestellung und erleichtert oder erspart nicht wo es vielleicht möglich gewesen wäre. An dieser Stelle kann sich der Patient leicht als wissenschaftliches Objekt fühlen.
Hysterische Patienten merken das sie vom schizoiden Analytiker durchschaut werden, suchen aufgrund dessen ihrerseits nach seinen Schwächen und empfinden intuitiv seine emotionale Unsicherheit. Dem schizoiden Analytiker liegen hysterische Patienten dennoch besonders, da er in der Lage ist ihre Mechanismen zu durchschauen, und in der Lage ist sie keine Ausweichhaltung annehmen zu lassen. Dennoch ist hier eine große Abwehr des Analytikers vor der großen Übertragungsbereitschaft des Hysterischen zu verzeichnen.
Zwanghafte Patienten bewundern die kühle Sachlichkeit des Therapeuten, da sie sie nicht als emotionale Unsicherheit, sonders als Beherrschung und Sachlichkeit interpretieren. Der Zwanghafte weckt im Therapeuten den Reiz diese Zwänge aufzulösen und zu verstehen, dennoch ist das Interesse am Zwanghaften eher wissenschaftlicher Natur.
Depressive Patienten neigen dazu sich sehr leicht als wissenschaftliche Objekte zu fühlen und trauen sich aus diesem Grund nicht dem Therapeuten ihre Probleme darzulegen, sondern versuchen seine Erwartung zu erahnen, zu erraten und diese zu erfüllen. Dies kann dazu führen das sie sich gleich von Anfang an in der Therapie überfordern. Der Therapeut ist nicht in der Lage ihre Gefühlswärme anzunehmen, aufgrund dessen sind sie Patienten die beim schizoiden Analytiker auf jeden Fall zu kurz kommen.
Schizoide Patienten erspüren intuitiv die Gemeinsamkeit zwischen sich und dem Therapeuten und erhoffen sich echtes Verständnis. Trotzdem fürchten sie, nicht die ihnen zustehende Geborgenheit zu bekommen und neigen zu einer sehr frühen Äußerung ihrer Bedenken und Kritik. Der Therapeut ist seinerseits, trotz des vorhanden Verständnisses, wirklich nicht in der Lage ihnen die Zuwendung zu geben die sie zur Verarbeitung ihres Frühschicksals benötigen
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