„The name of a man is like his shadow. It is not of his substance and not of his soul, but it
lives with him and by him“. Mit diesem Satz umreißt Ernst Pulgram das Wesen des Namens.
Was mit dem Begriff “Name” alles verbunden ist, welche Worte als “Name” gelten und wie
weit sein Bedeutungsfeld ist, soll im folgenden noch weiter ausgeführt werden. Neben einer
unverkennbaren Bedeutung der Eigennamen für real existierende Personen, ist der Name für
die Literatur auch ein entscheidendes Gestaltungselement. Durch die Analyse und
Kategorisierung von Figurennamen hat sich eine eigene Forschungsrichtung, die literarische
Onomastik entwickelt, welche einen weiteren Zugang zur interpretatorischen Arbeit mit
literarischen Werken eröffnet. Welcher Werkzeuge sich die literarische Onomastik bedient
und wie sich diese auf das Werk Johann Wolfgang von Goethes – insbesondere auf die
Wahlverwandtschaften – anwenden lassen, damit befasst sich die vorliegende Arbeit. Friedhelm Debus beschreibt die Bedeutung des Eigennamens besonders deutlich: “Mit dem
Namen hat es eine besondere Bewandtnis. Die Klasse der Personennamen zeigt es am
auffälligsten. Sie ist es zudem, die jeden ganz unmittelbar betrifft; denn jede Person trägt
einen Namen – Ihren Namen, ihren eigenen Namen. Namen sind in sofern Eigennamen, auch
dann, wenn derselbe Name verschiedene Individuen benennt.“ Zusätzlich zu der Tragweite
von Eigennamen und Personenamen werden den Namen literarischer Figuren, Orte und
Objekte allerdings noch weitere Bedeutungs-Ebenen zugeschrieben. Debus zitiert in seiner
Veröffentlichung Namen in literarischen Werken: (Er-)Findung – Form – Funktion Pavel
Trost, welcher die „poetische, oder ästhetische“ Funktion literarischer Namen als Zusatz
anführt. Anders formuliert bedeutet das, dass Autoren ihren Figuren Namen geben, ebenso
wie Eltern ihren Kindern, nur weiß ein Autor bereits um die einzelnen Wesenszüge seiner
Schöpfung und passt den Namen entsprechend an. Obwohl Schriftsteller bereits seit der
Antike auf eine solche Weise vorgingen, nahm die Forschungsrichtung der literarischen Onomasitk erst in 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ihren Platz neben der traditionell
betriebenen Stilistik ein. Sie versucht die Systematik zu erkunden, mit der Autoren die
Namen ihrer Figuren, Handlungsorte und Objekte wählen. Dazu bedient sie sich einer eigenen
Nomenklatur.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Aspekte der literarischen Onomastik
- 2.1 Der Name - Eine Begriffsklärung
- 2.2 Die 12 Grundgesetze zum Wesen des Namens nach St. Sondegger
- 2.3 Der literarische Name
- 2.3.1 Klassifizierung literarischer Namen nach H. Birus
- 2.3.2 Funktionstypologie literarischer Namen nach Dieter Lamping
- 3. Namenbedeutung in Goethes „Wahlverwandtschaften“
- 3.1 Funktionelle Eigenheiten der Namen
- 3.2 Die Namen der Hauptfiguren und ihre Systematik
- 4. Zusammenfassung
- 5. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Namen und Personenbezeichnungen in Goethes Werk „Die Wahlverwandtschaften“. Sie analysiert die Funktion von Namen in literarischen Texten und untersucht, wie Goethe diese in seinem Roman einsetzt. Die Arbeit zielt darauf ab, die Systematik der Namengebung in „Die Wahlverwandtschaften“ zu erforschen und die Bedeutung der Namen für die Charakterisierung der Figuren und die Interpretation des Romans aufzuzeigen.
- Die Rolle von Namen in der literarischen Onomastik
- Die Funktion von Namen in Goethes „Wahlverwandtschaften“
- Die Systematik der Namengebung in „Die Wahlverwandtschaften“
- Die Bedeutung der Namen für die Charakterisierung der Figuren
- Die Interpretation des Romans im Kontext der Namengebung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der literarischen Onomastik ein und erläutert die Bedeutung von Namen in der Literatur. Sie stellt die Forschungsrichtung der literarischen Onomastik vor und beschreibt die Werkzeuge, die sie zur Analyse von Figurennamen verwendet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Aspekten der literarischen Onomastik. Es definiert den Begriff „Name“ und erläutert die 12 Grundgesetze zum Wesen des Namens nach St. Sondegger. Außerdem werden verschiedene Klassifizierungen und Funktionstypologien literarischer Namen vorgestellt.
Das dritte Kapitel analysiert die Namenbedeutung in Goethes „Wahlverwandtschaften“. Es untersucht die funktionellen Eigenheiten der Namen im Roman und analysiert die Namen der Hauptfiguren und ihre Systematik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die literarische Onomastik, die Namenbedeutung in Goethes „Wahlverwandtschaften“, die Funktion von Namen in literarischen Texten, die Systematik der Namengebung in „Die Wahlverwandtschaften“, die Bedeutung der Namen für die Charakterisierung der Figuren und die Interpretation des Romans im Kontext der Namengebung.
- Arbeit zitieren
- Andreas Fingas (Autor:in), 2006, Namen und Personenbezeichnungen bei Goethe am Beispiel der „Wahlverwandtschaften“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113112
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