Einleitung „Einige interessierte Neugierige/ auf ihren nicht so gemütlichen Sitzen/ erhoffen das erlösende Trotzdem/ angesichts des verordneten Neuen/ mit seinem tradierten Durcheinander/.“1 Die Wörter, die im obigen Satz großgeschrieben sind, gehören alle unterschiedlichen Wortarten an. Das zeigt, dass die Großschreibung von Wörtern unabhängig von ihrer Wortart ist. Trotzdem vermittelt der Deutschunterricht in der Grundschule die Groß- und Kleinschreibung wortartenbezogen. Dieses klassische und dennoch unzureichende Konzept kann von einem Konzept abgelöst werden, das sich auf neuere sprachwissenschaftliche Analysen zur Großschreibung bezieht. Diese Analysen belegen, dass die Verwendung von Großbuchstaben durch eine prozesshafte Entwicklung der Schriftsprache entstand und ein Wort erst durch ein bestimmtes grammatisches Verhalten zu einem Nomen wird. Der Sprachdidaktikerin Röber-Siekmeyer ist es gelungen diese sprachwissenschaftlichen Ergebnisse für den schulischen Unterricht nutzbar zu machen. Die vorliegende Arbeit beschreibt einen Versuch nach diesem neuen Konzept zu unterrichten. Dabei befasst sich der erste Teil dieser Arbeit mit dem Bezug der Unterrichtseinheit „Die Einführung in das Erlernen der syntaxbezogenen Großschreibung von Nomen“ zum Ausbildungsmodul, deren Inhalte maßgeblich entscheidend für diesen Unterrichtsversuch waren. Daran anschließend werden die allgemeinen und fachspezifischen Ausbildungsstandards bezüglich der Unterrichtseinheit aufgeführt und die im Vorfeld der Unterrichtseinheit formulierten Zielvorstellungen und Leitfragen dargelegt. Der zweite Teil dieser Arbeit führt dann die Unterrichtspraxis auf. In diesem Zusammenhang wird die Planung der Unterrichtseinheit hinsichtlich des Lehrplans und der Lerngruppe begründet. Nachfolgend werden die sprachtheoretischen und sprachdidaktischen Grundlagen des Lerngegenstandes beschrieben. Eine Evaluation des Unterrichts in Bezug auf den Prozess und das Ergebnis der Unterrichtseinheit unter Einbeziehung der eingangs formulierten Zielvorstellungen und Leitfragen findet im dritten Teil dieser Arbeit statt. Das abschließende persönliche Resümee zieht unter Berücksichtigung der Leitfragen Schlussfolgerungen aus der zugrunde liegenden Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Bezug zum Ausbildungsmodul
- 1.2 Bezug zu den Ausbildungsstandards
- 1.3 Zielvorstellungen und Leitfragen
- 2. Unterrichtspraxis
- 2.1 Planung der Unterrichtseinheit
- 2.1.1 Das Erlernen der Großschreibung von Nomen im Lehrplan Deutsch für die Grundschule
- 2.1.2 Vorstellung der Lerngruppe
- 2.1.3 Sprachtheoretische und sprachdidaktische Betrachtung des Lerngegenstandes Großschreibung von Nomen
- 2.1.3.1 Geschichtliche Entwicklungen der Großschreibung
- 2.1.3.2 Betrachtung der Erklärungen zur Großschreibung in einem Schulbuch und ihre Folgen
- 2.1.3.3 Die syntaxbezogene Betrachtung der Großschreibung
- 2.1.3.4 Fazit
- 2.2 Ausgewählte Aspekte des Unterrichtsgeschehens
- 2.2.1 Verlauf der Unterrichtseinheit
- 2.2.2 Die Arbeit an Treppengedichten und ihren Merkmalen
- 2.2.3 Sätze werden zu Treppengedichten – Durchführung der Erweiterungsprobe
- 2.1 Planung der Unterrichtseinheit
- 3. Evaluation
- 3.1 Beobachtungen während der laufenden Einheit
- 3.2 Auswertung der Majuskelmarkierungen an vorgegeben Sätzen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschreibt einen Unterrichtsversuch zur syntaxbezogenen Großschreibung von Nomen in einer zweiten Klasse. Ziel ist es, die Wirksamkeit eines neuen, syntaxbasierten Ansatzes im Vergleich zum traditionellen wortartenbezogenen Ansatz zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit, einschließlich der Berücksichtigung von Lehrplan, Lerngruppe und sprachdidaktischen Grundlagen. Die Evaluation der Einheit bewertet den Lernerfolg und die Herausforderungen bei der Umsetzung des neuen Konzepts.
- Syntaxbezogene Großschreibung von Nomen
- Vergleich traditioneller und neuer Ansätze im Rechtschreibunterricht
- Planung und Durchführung einer Unterrichtseinheit
- Evaluation des Lernerfolgs
- Berücksichtigung sprachdidaktischer und sprachtheoretischer Grundlagen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der syntaxbezogenen Großschreibung von Nomen ein und begründet die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes im Deutschunterricht der Grundschule. Es beschreibt den Bezug der Unterrichtseinheit zum Ausbildungsmodul "Lesen und Rechtschreiben mit lernprozessbegleitender Diagnostik" und zu den Ausbildungsstandards. Die Zielvorstellungen und Leitfragen der Arbeit werden formuliert, die den Rahmen für die Untersuchung bilden. Die unzureichende wortartenbezogene Vermittlung der Groß- und Kleinschreibung in Schulbüchern wird als Ausgangspunkt der Untersuchung kritisiert und der syntaxbezogene Ansatz von Röber-Siekmeyer als Alternative vorgestellt.
2. Unterrichtspraxis: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit. Die Planung berücksichtigte den Lehrplan, die Lerngruppe und sprachtheoretische sowie sprachdidaktische Aspekte der syntaxbezogenen Großschreibung. Es werden die gewählten Unterrichtsmethoden und Materialien erläutert, insbesondere die Arbeit mit Treppengedichten als Methode zur Veranschaulichung syntaktischer Strukturen. Der Ablauf der Unterrichtseinheit, inklusive der Herausforderungen und Lösungsansätze, wird dokumentiert.
Schlüsselwörter
Syntaxbezogene Großschreibung, Nomen, Rechtschreibunterricht, Grundschule, Wortarten, Sprachdidaktik, Röber-Siekmeyer, Unterrichtsversuch, Evaluation, Lehrplan, Ausbildungsstandards.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument "Syntaxbezogene Großschreibung von Nomen im Deutschunterricht der Grundschule"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit beschreibt einen Unterrichtsversuch zur syntaxbezogenen Großschreibung von Nomen in einer zweiten Klasse. Ziel ist es, die Wirksamkeit eines neuen, syntaxbasierten Ansatzes im Vergleich zum traditionellen wortartenbezogenen Ansatz zu untersuchen.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert die Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit, einschließlich der Berücksichtigung von Lehrplan, Lerngruppe und sprachdidaktischen Grundlagen. Die Evaluation der Einheit bewertet den Lernerfolg und die Herausforderungen bei der Umsetzung des neuen Konzepts. Es werden sprachtheoretische und sprachdidaktische Grundlagen, insbesondere der Ansatz von Röber-Siekmeyer, betrachtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Einleitung, Unterrichtspraxis und Evaluation. Die Einleitung beschreibt den Bezug zum Ausbildungsmodul, die Ausbildungsstandards, die Zielvorstellungen und Leitfragen. Die Unterrichtspraxis detailliert die Planung und Durchführung der Einheit, einschließlich der gewählten Methoden (z.B. Treppengedichte) und Materialien. Die Evaluation umfasst Beobachtungen während des Unterrichts und die Auswertung der Schülerleistungen.
Welche Methode wurde im Unterricht eingesetzt?
Im Unterricht wurde die Arbeit mit Treppengedichten eingesetzt, um die syntaktischen Strukturen zu veranschaulichen und die Großschreibung von Nomen zu üben. Die Methode unterstützt den syntaxbezogenen Ansatz.
Welchen Vergleich zieht die Arbeit?
Die Arbeit vergleicht einen neuen, syntaxbasierten Ansatz zur Vermittlung der Großschreibung von Nomen mit dem traditionellen, wortartenbezogenen Ansatz. Die Wirksamkeit beider Ansätze wird untersucht.
Welche sprachdidaktischen und sprachtheoretischen Grundlagen werden berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt sprachdidaktische und sprachtheoretische Grundlagen, insbesondere die kritische Betrachtung der wortartenbezogenen Erklärungen in Schulbüchern und die Vorstellung des syntaxbezogenen Ansatzes von Röber-Siekmeyer als Alternative.
Was sind die Schlüsselwörter der Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Syntaxbezogene Großschreibung, Nomen, Rechtschreibunterricht, Grundschule, Wortarten, Sprachdidaktik, Röber-Siekmeyer, Unterrichtsversuch, Evaluation, Lehrplan, Ausbildungsstandards.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Untersuchung der Wirksamkeit eines syntaxbasierten Ansatzes zur Vermittlung der Großschreibung von Nomen im Vergleich zum traditionellen Ansatz. Es soll der Lernerfolg evaluiert und die Herausforderungen bei der Umsetzung des neuen Konzepts analysiert werden.
Welche Lerngruppe war Gegenstand des Unterrichtsversuchs?
Der Unterrichtsversuch wurde in einer zweiten Klasse durchgeführt.
Welche Kritikpunkte werden an bestehenden Schulbüchern geäußert?
Die Arbeit kritisiert die unzureichende wortartenbezogene Vermittlung der Groß- und Kleinschreibung in bestehenden Schulbüchern.
- Citar trabajo
- Katharina Dohna (Autor), 2008, Die syntaxbezogene Großschreibung von Nomen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113083