Die Rolle der Frau stellte schon immer ein heikles Thema dar und ist oft schwer zu definieren. Frauen galten bis vor kurzem oft nur als Menschen zweiter Klasse, und es wurden ihnen nur wenige oder auch gar keine Rechte zugesprochen. Dass sich Frauen gegen dieses Bild, in das sie gedrückt wurden, auflehnten, war eigentlich unvorstellbar und stellte, wenn es doch geschah, einen großen Skandal dar. Frauen hatten still zu leiden und sich in ihr Schicksal zu fügen.
Umso interessanter ist es nun, dass die amerikanische Schriftstellerin Mary E. Wilkins Freeman gegen Ende des 19. Jahrhunderts in vielen ihrer Kurzgeschichten von Frauen erzählt, die so gar nicht in die damalige Auffassung der Frau und ihrer Rolle passten. Freeman schreibt Geschichten mit recht radikalen und revolutionären Ansichten. Frauen stehen plötzlich auf und wehren sich gegen Ehemänner, Heiratszwänge und ähnliches. Aus einem puritanischen Umfeld stammend, übt Freeman somit durch ihre Hauptfiguren leise Kritik an den Sitten und Bräuchen der Puritaner sowie an den generellen Ansichten der damaligen Zeit, die
Frauen betreffend.
Wie ihre Geschichten im Gegensatz zu der allgemein üblichen Auffassung der Rolle der Frau stehen, und ob sie mit ihnen Erfolg hatte oder heftig kritisiert wurde, soll nun im folgenden untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Stellung der Frau gegen Ende des 19. Jahrhunderts
- Die Frauenrolle in den Geschichten von Mary E. Wilkins Freeman
- A New England Nun
- The Revolt of „Mother“
- A Church Mouse
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung der Frauenrolle in drei Kurzgeschichten von Mary E. Wilkins Freeman im Kontext der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Frauen gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Ziel ist es, die in den Geschichten präsentierten Frauenfiguren mit den gängigen Vorstellungen der damaligen Zeit zu vergleichen und die Radikalität von Freemans Ansatz zu beleuchten.
- Die gesellschaftliche Stellung der Frau im 19. Jahrhundert in Amerika
- Die Darstellung von Frauen in den Kurzgeschichten von Mary E. Wilkins Freeman
- Der Vergleich zwischen den fiktionalen Darstellungen und der Realität
- Freemans Kritik an den puritanischen Sitten und Bräuchen
- Die revolutionären Ansätze in Freemans Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Frauenrolle im 19. Jahrhundert ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Verhältnis zwischen der Darstellung der Frauenrolle in den Geschichten von Mary E. Wilkins Freeman und den vorherrschenden gesellschaftlichen Ansichten. Sie hebt die scheinbare Paradoxie hervor: eine puritanisch geprägte Autorin, die radikale weibliche Figuren zeichnet. Der Fokus liegt auf der Ankündigung der bevorstehenden Analyse.
Die Stellung der Frau gegen Ende des 19. Jahrhunderts: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Realität der Frau im späten 19. Jahrhundert in Amerika. Es zeichnet ein Bild der Frau als Bürgerin zweiter Klasse, deren Rechte stark eingeschränkt waren und deren Rolle primär auf Fortpflanzung und häusliche Pflichten beschränkt war. Anhand von Zitaten aus Grant Allen und anderen Quellen wird die Entmenschlichung der Frau und ihr Ausschluss von politischen Prozessen verdeutlicht. Das Kapitel beschreibt die Frau als Ausbeutungsobjekt sowohl hinsichtlich ihrer Arbeitskraft als auch ihrer Sexualität und Gebärfähigkeit, wobei ihr der Status eines vollwertigen Menschen abgesprochen wird. Der Vergleich mit der Situation nach dem Unabhängigkeitskrieg und dem Bürgerkrieg unterstreicht die anhaltende Benachteiligung von Frauen im Vergleich zu Männern und ehemaligen Sklaven.
Schlüsselwörter
Frauenrolle, 19. Jahrhundert, Mary E. Wilkins Freeman, Puritanismus, Kurzgeschichte, Frauenemanzipation, gesellschaftliche Normen, Amerika, Geschlechterrollen, soziale Kritik.
Häufig gestellte Fragen zu: Darstellung der Frauenrolle in den Kurzgeschichten von Mary E. Wilkins Freeman
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung der Frauenrolle in drei Kurzgeschichten von Mary E. Wilkins Freeman ("A New England Nun", "The Revolt of „Mother“", "A Church Mouse") und setzt diese in den Kontext der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Frauen Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Vergleich zwischen den in den Geschichten präsentierten Frauenfiguren und den gängigen Vorstellungen der damaligen Zeit. Sie beleuchtet die Radikalität von Freemans Ansatz und deren Kritik an den puritanischen Sitten und Bräuchen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die gesellschaftliche Stellung der Frau im 19. Jahrhundert in Amerika, die Darstellung von Frauen in Freemans Kurzgeschichten, den Vergleich zwischen Fiktion und Realität, Freemans Kritik am Puritanismus und die revolutionären Ansätze in ihren Werken.
Welche Kurzgeschichten von Mary E. Wilkins Freeman werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die Kurzgeschichten "A New England Nun", "The Revolt of „Mother“" und "A Church Mouse".
Wie wird die gesellschaftliche Stellung der Frau im 19. Jahrhundert dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die Frau als Bürgerin zweiter Klasse mit stark eingeschränkten Rechten, deren Rolle primär auf Fortpflanzung und häusliche Pflichten beschränkt war. Sie zeigt die Frau als Ausbeutungsobjekt in Bezug auf Arbeitskraft, Sexualität und Gebärfähigkeit, der der Status eines vollwertigen Menschen abgesprochen wurde.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit bezüglich Freemans Ansatz?
Die Arbeit hebt die scheinbare Paradoxie hervor: eine puritanisch geprägte Autorin, die radikale weibliche Figuren zeichnet. Sie untersucht, wie Freeman die gängigen gesellschaftlichen Normen kritisiert und revolutionäre Ansätze in ihren Werken präsentiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Frauenrolle, 19. Jahrhundert, Mary E. Wilkins Freeman, Puritanismus, Kurzgeschichte, Frauenemanzipation, gesellschaftliche Normen, Amerika, Geschlechterrollen, soziale Kritik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Stellung der Frau Ende des 19. Jahrhunderts, ein Kapitel zur Analyse der Frauenrollen in den drei ausgewählten Kurzgeschichten von Mary E. Wilkins Freeman und eine Zusammenfassung.
- Quote paper
- Christiane Menger, geb. Wirth (Author), 2000, Die Rolle der Frau in drei Geschichten von Mary E. Wilkins Freeman im Vergleich zur üblichen Ansicht der Frauenrolle im 19. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113035