Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der immer stärker
werdenden Körperaufwertung in unserer Gesellschaft. Der Körper ist zum Statussymbol
geworden. Der Körper ist Zeichenträger, Zeichenproduzent und Objekt entsprechender
‚Erkennungen’ (z.B. ‚erster Eindruck’). An ihm werden Alter, Gesundheit, Geschlecht,
soziale Schicht und Beruf sichtbar. Aber er ist auch Objekt und Ressource der (Selbst-)
Gestaltung und (Selbst-) Ästhetisierung. So ist er in Grenzen durch Diät, Bodybuilding,
Kosmetik und plastischer Chirurgie formbar. Eine ganze Industrie hat sich bereits den
Themen Körper und Schönheit verschrieben. Sie verstärkt vorhandene Bedürfnisse und
erweckt neue. Die in den Medien präsentierten Schönheitsideale geben vor, wie man
auszusehen hat, wenn man nach ganz oben will. Wer erfolgreich sein will, muss möglichst
dünn sein. Während Figurprobleme und Diäten vor allem als Frauenthemen galten, greift
dieser Trend in den letzten drei Jahrzehnten auch verstärkt auf das männliche Geschlecht
über.
Im ersten Kapitel soll illustriert werden, wo die Aufwertung des Körpers in unserer
Gesellschaft sichtbar wird. Die Ursachen dieses Trends werden in Kapitel 1 ebenso
untersucht, wie die Folgen, welche die Körperaufwertung mit sich bringt. Weiter werden im
ersten Kapitel die verschiedenen Essstörungen näher beschrieben, die ihre soziokulturellen
Ursachen in der starken Bedeutung haben, die dem Körper in unserer Gesellschaft
zugeschrieben werden.
Das zweite Kapitel hat die verstärkte Aufwertung des männlichen Körpers in den letzten 25
Jahren zum Inhalt. Zunächst wird auch hier gezeigt, wo die Aufwertung des männlichen
Körpers besonders sichtbar wird, wie beispielsweise in der Werbung. Weiter werden im
zweiten Kapitel die Ursachen dafür gesucht, dass dem männlichen Körper diese verstärkte
Aufmerksamkeit zuteil wird.
Dass Essstörungen längst nicht mehr nur Frauen betreffen, sondern bereits auch Männer
betreffen, ist ebenfalls Inhalt des zweiten Kapitels.
Das dritte Kapitel enthält die Ergebnisse meiner eigenen Untersuchungen zu dem Thema
„Essstörungen/Körperempfinden von Männern“. Anhand von 75 Fragen wurden bei 49
Männern zwischen 16 und 33 Einstellungen zum männlichen Körper allgemein, zum Eigenen
im Speziellen sowie zum vorherrschenden Schönheitsideal von Männern und bezüglich des
eigenen Essverhaltens erhoben.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Die Körperaufwertung
- 1.1 Zeichen der Körperaufwertung
- 1.2 Ursachen der Körperaufwertung
- 1.3 Folgen der körperlichen Aufmerksamkeit
- 1.3.1 Magersucht
- 1.3.2 Bulimie
- 1.3.3 Binge- Eating
- 1.3.4 Atypische Essstörungen
- 1.3.5 Essstörungen als ethnische Störungen
- 2. Bekommt der Mann einen Körper?
- 2.1 Die Aufwertung des männlichen Körpers
- 2.2 Gründe für die Körperaufwertung der Männer
- 2.3 Folgen der Körperaufwertung für die Männer
- 2.3.1 Magersucht bei Männern
- 2.3.2 Binge- Eating Disorder und Bulimie bei Männern
- 2.3.3 Individuelle Ursachen von Essstörungen
- 2.3.4 Der Adonis Komplex
- 2.3.5 Ursachen des Adonis Komplexes
- 3. Ergebnisse der Umfrage
- 3.1 Methodik
- 3.2 Allgemeine Daten
- 3.3 Auswertung der Fragebögen
- 3.4 Diätverhalten
- 3.5 Essstörungen der befragten Männer
- 3.6 Ausblick
- Nachwort
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Fragebogen zur Erfassung des Essverhaltens von Männern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit der zunehmenden Körperaufwertung in unserer Gesellschaft und ihren Auswirkungen, insbesondere auf junge Männer. Die Arbeit analysiert die Ursachen und Folgen dieser Entwicklung, wobei ein Schwerpunkt auf Essstörungen liegt.
- Die Bedeutung des Körpers als Statussymbol und Zeichenproduzent
- Die Rolle der Medien und der Schönheitsindustrie in der Körperaufwertung
- Die Entstehung und Ausprägung von Essstörungen bei Männern
- Der Einfluss des "Adonis Komplexes" auf das Körperbild und Essverhalten von Männern
- Die Ergebnisse einer eigenen Umfrage zum Thema Essstörungen und Körperempfinden bei Männern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die zunehmende Körperaufwertung in unserer Gesellschaft. Es werden die Zeichen dieser Entwicklung, wie beispielsweise die wachsende Bedeutung des Körpers als Statussymbol, die Inszenierung des Körpers in den Medien und die Verbreitung von Diäten und Schönheitschirurgie, aufgezeigt. Weiterhin werden die Ursachen der Körperaufwertung, wie beispielsweise die zunehmende Individualisierung und die Suche nach Selbstverwirklichung, untersucht. Abschließend werden die Folgen der Körperaufwertung, insbesondere die Entstehung von Essstörungen, beleuchtet.
Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die verstärkte Aufwertung des männlichen Körpers in den letzten Jahrzehnten. Es werden die Ursachen für diese Entwicklung, wie beispielsweise die veränderten Rollenbilder und die zunehmende Konkurrenz im Berufsleben, untersucht. Weiterhin wird die Entstehung von Essstörungen bei Männern, wie beispielsweise Magersucht, Bulimie und Binge-Eating, analysiert. Ein besonderer Fokus liegt auf dem "Adonis Komplex", der die Sehnsucht nach einem perfekten, muskulösen Körper beschreibt.
Das dritte Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer eigenen Umfrage zum Thema Essstörungen und Körperempfinden bei Männern. Die Umfrage wurde bei 49 Männern zwischen 16 und 33 Jahren durchgeführt und umfasste 75 Fragen zu Einstellungen zum männlichen Körper, zum eigenen Körperbild und zum Essverhalten. Die Ergebnisse der Umfrage werden detailliert analysiert und diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Körperaufwertung, Essstörungen, Adonis Komplex, männliches Körperbild, Selbstbild, Medien, Schönheitsindustrie, Diäten, Bodybuilding, Magersucht, Bulimie, Binge-Eating, soziale Normen, Geschlechterrollen, Selbstverwirklichung, Individualisierung, Umfrage, empirische Forschung.
- Quote paper
- Magistra Artium Sabrina Fütterer (Author), 2005, Körperwahrnehmung und Essstörungen bei jungen Männern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113033
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