Ehe sich diese Arbeit mit dem Ursprung und der Entwicklung des deutschen Kartellwesens im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts befasst, ist es zuvor nötig die wesentliche Eigenschaften eines Kartells zu beschreiben. Damit einher geht der Versuch Kartelle gegenüber anderen Formen der wirtschaftlichen Vereinigungen abzugrenzen. Hierfür wurde das Beispiel der mittelalterlichen Zünfte gewählt. Der Hauptteil der Arbeit befasst sich inhaltlich dann vor allem mit dem deutschen Kartellwesen an sich. Es sollen jene Bereiche der Wirtschaft aufgezeigt werden, die in besonderem Maße von der Kartellierung betroffen waren. Zudem spielt auch die Haltung des preußischen Staates, sowie die öffentliche Meinung im Bezug auf das Kartellwesen innerhalb der Untersuchung immer wieder eine wichtige Rolle. Um einen genaueren Einblick in den Aufbau eines Kartells zu ermöglichen soll dieser anhand des Beispiels des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats verdeutlicht werden, ehe es um die Entstehung der Kartelldebatte geht. Der Schlussteil fasst die gemachten Ergebnisse noch einmal zusammen und versucht zudem die Entstehung und Wandlung der Kartellproblematik in den wesentlichen Punkten aufzuzeigen.
Die große Fülle an Literatur, die sich seit seiner Entstehung mit dem deutschen Kartellwesen beschäftigt, ist ein weiteres Indiz für die Prägnanz des gesamten Themenkomplexes. Wesentliche Orientierungspunkte zur Erstellung der vorliegenden Arbeit lieferten vor allem die Arbeiten von Liefmann, Pohl, Wengenroth und Maschke. Auch die Gesamtübersichten zur deutschen Wirtschaftsgeschichte von North oder Abelshauser haben zu einer besseren Einordnung des Themas in den historischen und wirtschaftsgeschichtlichen Gesamtkomplex beigetragen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- WAS SIND KARTELLE?
- Zünfte und Kartelle im Vergleich.
- Kartelle, Syndikate und Trusts..
- DIE ENTWICKLUNG DES DEUTSCHEN KARTELLWESENS..............
- Frühphase...
- Die Kinder der Not
- ZUR ENTSTEHUNG DER KARTELLDEBATTE
- FAZIT.
- LITERATURVERZEICHNIS........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Ursprung und Wesen der Kartelle im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und den daraus resultierenden Auswirkungen auf den Wettbewerb und die Politik Deutschlands in der Zeit zwischen Gründerkrise und dem Ersten Weltkrieg. Sie analysiert die Entstehung und Entwicklung des deutschen Kartellwesens, beleuchtet die Bereiche der Wirtschaft, die von der Kartellierung betroffen waren, und untersucht die Haltung des preußischen Staates sowie die öffentliche Meinung zum Kartellwesen.
- Die Entstehung und Entwicklung des deutschen Kartellwesens im 19. Jahrhundert
- Die Auswirkungen von Kartellen auf den Wettbewerb und die deutsche Wirtschaft
- Die Rolle des preußischen Staates und die öffentliche Meinung zum Kartellwesen
- Die Entstehung der Kartelldebatte
- Die Bedeutung des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats als Beispiel für den Aufbau eines Kartells
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung des Kartellgesetzes für die Regulierung des Wettbewerbs in Deutschland. Sie stellt den historischen Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Bedeutung der Kartelle als „Kinder der Not“ in der Zeit der Gründerkrise.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff Kartell und grenzt ihn von anderen Formen der wirtschaftlichen Vereinigungen ab, insbesondere von den mittelalterlichen Zünften. Es werden die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Kartellen und anderen Formen der Unternehmenskonzentration dargestellt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des deutschen Kartellwesens im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Es werden die Frühphase des Kartellwesens und die Entstehung der „Kinder der Not“ als Reaktion auf die Gründerkrise beleuchtet.
Das vierte Kapitel untersucht die Entstehung der Kartelldebatte und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Kartelle. Es werden die Argumente der Befürworter und Gegner des Kartellwesens dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kartelle, Kartellwesen, Gründerkrise, Wettbewerb, deutsche Wirtschaft, preußischer Staat, öffentliche Meinung, Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndikat, Liefmann, Kleinwächter, Zünfte, Syndikate, Trusts.
- Arbeit zitieren
- Frank Hoffmann (Autor:in), 2006, 'Kinder der Not': Die Kartellproblematik seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113019
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