Diese Arbeit setzt sich mit dem Agglomerationsraum Tokio und seiner Klimaschutzstrategie auseinander.
Das globale Klima sowie die Auswirkungen der menschlichen Tätigkeit auf den Klimawandel sind ein aktuelles Thema. Die Problematik und Folgen der steigenden globalen Temperatur werden die Menschheit noch über Generationen begleiten). Megastädte verursachen zurzeit rund zwei Drittel des weltweiten Energieverbrauchs und mehr als 70% des Kohlendioxids, mit starker Tendenz zur Zunahme. Japan, Europa und die USA verursachen derzeit die größten Mengen an Treibhausgasen. Aus diesem Grund muss die Klimapolitik die Reduzierung des Energieverbrauchs veranlassen.
Bereits in den 1980ern wurde eine Green Economy eingeführt, welche sich für ein grünes Wachstum der Stadt einsetzte. 1994 wurde der erste nationale Umweltplan verabschiedet und zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt sich Tokio sehr erfolgreich bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Metropolregion Tokio
2.1 Auswirkungen der wachsenden Agglomeration auf das globale Klima
2.2 Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz in Tokio im 21. Jahrhundert
3. Emission-Trading Scheme
3.1 Nutzung alternativer Energiequellen
3.2 Tokyo Green Building Program
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anhang
1. Einleitung
Das globale Klima sowie die Auswirkungen der menschlichen Tätigkeit auf den Klimawandel sind ein aktuelles Thema. Die Problematik und Folgen der steigenden globalen Temperatur werden die Menschheit noch über Generationen begleiten (WEINGART, ENGELS & PANSEGRAU 2008: 23). Megastädte1 verursachen zurzeit rund zwei Drittel des weltweiten Energieverbrauchs und mehr als 70% des Kohlendioxids, mit starker Tendenz zur Zunahme (RUDOLPH &KAWAKATSU 2012: 1f.) Japan, Europa und die USA verursachen derzeit die größten Mengen an Treibhausgasen (SCHREURS 2008: 343f.). Aus diesem Grund muss die Klimapolitik die Reduzierung des Energieverbrauchs veranlassen (RUDOLPH &KAWAKATSU 2012: 1).
Diese Arbeit wird sich mit dem Agglomerationsraum Tokio auseinandersetzen. Tokio hat eine eigene Klimaschutzstrategie aufgestellt, welche in dieser Arbeit vorgestellt werden soll (RUDOLPH & KAWAKATSU 2012: 3). Bereits in den 1980ern wurde eine Green Economy eingeführt, welche sich für ein grünes Wachstum der Stadt einsetzte (RENAULT & SCHWIETRING 2016: 85). 1994 wurde der erste nationale Umweltplan verabschiedet und zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt sich Tokio sehr erfolgreich bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen. Das 2010 eingeführte Emissionshandelssystem in Tokio hat sich das Ziel gesetzt, die Treibhausgase im Zeitraum von 2000 bis 2020 um 25% zu verringern (NIEDERHAFNER 2013: 8). Wie die eingesetzten Maßnahmen konkret aussehen und ob Erfolge erzielt wurden, wird in dieser Arbeit beantwortet, unter folgenden Leitfragen:
1. Inwieweit konnte das Emission-Trading-Programm in Tokio erste Erfolge erzielen?
2. Sollte das Emissionshandelssystem auch in anderen Ländern eingesetzt werden und gilt Tokio somit als ein erfolgreiches Modellprojekt in der Klimapolitik?
3. Wie wird die Entwicklung Tokios in der Zukunft aussehen und welche Klimaziele sind noch geplant, umgesetzt zu werden?
2. Metropolregion Tokio
Tokio ist eine Metropolregion in der Kantö-Region, im Osten der japanischen Hauptinsel Honshu. Sie fungiert als Regierungssitz des Landes und bildet mit Abstand den größten Ballungsraum der Welt (FLÜCHTER 1997: 6). Im Jahr 2021 leben in Tokio 9.640.742 Einwohner, in der Metropolregion Tokio 38,5 Millionen (DEMOGRAPHIA 2021). Tokio zählt im administrativen Sinne nicht als Stadt, sondern besteht aus 23 Bezirken, welche eine Fläche von 621.98 km2 einnehmen. Tokio bildet einen Standort für multi- und transnationale Steuerungs- und Kontrollzentren wirtschaftlicher Aktivitäten (WEICHSELGARTNER 2012: 23). Ein beschleunigtes Bevölkerungswachstum im 20. Jahrhundert ist besonders durch die wirtschaftlichen Erfolge begründet: Im Jahr 1920 lebten in Tokio 7.5 Mio. Einwohner, im Jahr 2007 schon 35 Millionen (OKATA & MURAYAMA 2011: 16). Mit 42.783 $ BIP pro Kopf2 zählt Japans BIP zu den höchsten weltweit (WEICHSELGARTNER 2012: 23), dazu ist Japan drittgrößte Wirtschaftsmacht weltweit (RENAULT & SCHWIETRING 2016: 83). Das Volumen des BIP und der Energiebedarf stehen in einem direkten Zusammenhang, da die Volkswirtschaft auf einen hohen Anteil fossiler Brennstoffe angewiesen ist. Das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum gehen außerdem mit einer erhöhten Umweltbelastung einher (DHAKAL & KANEKO 2002: 1).
2.1 Auswirkungen der wachsenden Agglomeration auf das globale Klima
Die japanische Hauptstadt Tokio verursachte im Jahr 2006 Treibhausgasemissionen von 59,63 Millionen Tonnen. Dieser Wert ist vergleichbar mit den Treibhausemissionen der Länder Schweden und Norwegen (RUDOLPH & KAWAKATSU 2012: 6). Insgesamt sind die Emissionen zwischen 1990 und 2006 um 6,2% gestiegen, in den letzten Jahren gehen sie langsam wieder zurück (RUDOLPH & KAWAKATSU 2012: 6).
Im Jahr 2007 stammten 22% der Emissionen aus dem Verkehr, 27% aus den privaten Haushalten und 49% aus wirtschaftlichen Aktivitäten (RUDOLPH & KAWAKATSU 2012: 6). Dabei wurden 40% durch kommerzielle Aktivitäten und 9% aus Industrieproduktionen verursacht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bezüglich der Energienutzung erfolgten 50% der Emissionen aus Strom, 28% aus Öl und 17% aus Stadtgas. Zwischen 1990 und 2006 wurde die Stadtgasmission von Öl und Gas umgestellt und stiegen so rasch um 43,5%, die Stromemissionen stiegen um 14,5% und die Emissionen aus Ölund Flüssiggas um mehr als 20% (RUDOLPH &KAWAKATSU 2012: 7). Die Klimapolitik in Tokio setzt sich in diesem Kontext das Ziel, die CO2-Emissionen weiter zu senken und wird im Folgenden vorgestellt.
2.2 Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz in Tokio im 21. Jahrhundert
The fate of the Earth's climate and the vulnerability of human society to climate change are intrinsically linked to the way the cities develop over the coming decades and century (CORFEE-MORLOT,CHAOUI et. al. 2009: 13).
Dieses Zitat aus dem Jahr 2009 verdeutlicht, wie wichtig eine nachhaltige Entwicklung der wachsenden Städte in diesem Jahrhundert ist. Um die Folgen des Klimawandels zu reduzieren, hat die japanische Regierung bereits reagiert: Die zentrale Idee ist eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um 26% und bis 2050 um 80% mithilfe technischer Innovationen, wobei ein Teil der Finanzierung durch den privaten Sektor gefördert wird (KONRAD ADENAUER STIFTUNG 2017: 1f.). Besonders seit dem 21. Jahrhundert werden Maßnahmen gegen den Klimawandel angestrebt, z. B. ein Green Building Program für umweltfreundliches Bauen im Jahr 2002. Im Jahr 2010 wurde das Emission Trading System gestartet (JONES 2018: 239). Die folgende Abbildung stellt übersichtlich alle Programme dar, die seit 2000 eingeführt wurden, diese Arbeit wird sich aber nur auf das Emission Reporting/Trading Program und das Green Building Program fokussieren:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zusätzlich hat Japan ab 2020 eine Kohlenstoffsteuer eingeführt, die zu einer Reduzierung des Kohlenstoffdioxids beitragen soll (ARIMURA & MATSUMOTO 2021: 98). Neben den Programmen ist beispielsweise die Zulassung eines Autos in Tokio fast so teuer wie eine eigene Wohnung, da die Straßen mautpflichtig sind und das Parken sehr kostspielig. Dazu ist der Verkehr sehr zeitaufwendig und Autofahren wird als Luxus angesehen, weswegen die meisten Menschen mit öffentlichen, umweltfreundlichen Verkehrsmitteln fahren (WEICHSELGARTNER 2012: 23).
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1 Großstadt mit zehn Millionen oder mehr Einwohnern
2 Entspricht ca. 35,50 Euro (Stand Juni 2021)
- Citation du texte
- Laura Peiffer (Auteur), 2022, Die Klimapolitik Tokios im 21. Jahrhundert. Wachsende Metropolen und Aspekte der Nachhaltigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1129359
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