Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Computerbasierten Korpusrecherche der Phraseologismen, die ihren Ursprung in der Bibel haben.
Zu den ausgewählten Phraseologismen, die in dieser Arbeit dank dem Potenzial und den Möglichkeiten der sprachlichen Korpora analysiert werden, gehören: das Land, wo Milch und Honig fließen und Gift und Galle spucken.
Da auf der syntaktischen Ebene der Phraseologismen viele Besonderheiten beachtet werden müssen, was zu den unterschiedlichen Meinungen der Sprachwissenschaftler führt, gibt die computerbasierte Korpusrecherche die Möglichkeit, die natürliche Sprache zu beschreiben, so wie sie ist und so wie sie in den verschiedenen Belegen gebraucht wurde.
In Bezug auf die Worte des berühmten Philosophen Wittgenstein, der gesagt hat: „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache“, wird der Schwerpunkt von dieser Arbeit genau auf den Gebrauch der ausgewählten Phraseologismen in der heutigen Sprache gelegt. Es wird untersucht, wie sich die Phraseologismen auf der syntaktischen Ebene darstellen und vor allem, ob irgendwelche Modifizierungen vorkommen. Es muss auch betont werden, dass in dieser Arbeit zwei in der Publikation von Perkuhn Methoden angewendet werden (corpus driven und corpus based), d.h. es werden einerseits im theoretischen Teil formulierte Theorien entweder widerlegt bzw. widersprochen. Andererseits anhand von den Belegen aus den Korpora wird versucht, andere Theorien bezüglich der Phraseologismen zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
1.1. Zielsetzung
1.1. Aufbau der Arbeit
2. Theoretischer Teil
2.1. Phraseologie
2.1.1 Morphologische Eigenheiten
2.1.2 Syntaktische Eigenheiten
2.1.3 Semantische Eigenheiten
2.2. Entstehung der Phraseologismen
2.3. Terminologie aus dem Bereich der Computerbasierten Korpusrecherche
2.3.1 Korpuslinguistik und ihre Merkmale
2.3.2 Wie verläuft die Suche in den Korpora
3. Computerbasierte Korpusrecherche der ausgewählten Phraseologismen
3.1. Methodische Vorgehensweise
3.2. Computerbasierte Korpusrecherche des Phraseologismus das Land, wo Milch und Honig fließen
3.2.1 Bedeutung von dem Phraseologismus
3.2.1 Analyse des Phraseologismus Land, woMilch undHonigfließen 9
3.2. Computerbasierte Korpusrecherche des Phraseologismen Gift und Galle spucken
4. Schlussfolgerungen
Literaturverzeichnis
Internetquellen
1. Einführung
1.1. Zielsetzung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Computerbasierten Korpusrecherche der Phraseologismen, die ihren Ursprung in der Bibel haben.
Zu den ausgewählten Phraseologismen, die in dieser Arbeit Dank dem Potenzial und den Möglichkeiten der sprachlichen Korpora analysiert werden, gehören: das Land, wo Milch und Honig fließen und Gift und Galle spucken.
Da auf der syntaktischen Ebene der Phraseologismen viele Besonderheiten beachtet werden müssen, was zu den unterschiedlichen Meinungen der Sprachwissenschaftler führt (vgl. Donalies 2009: 14-16), gibt die Computerbasierter Korpusrecherche die Möglichkeit, die natürliche Sprache zu beschreiben, so wie sie ist und so wie sie in den verschiedenen Belegen gebraucht wurde (vgl. Andresen/Zinsmeister 2019: 17).
In Bezug auf die Worte des berühmten Philosophen Wittgenstein, der gesagt hat: „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache“, wird der Schwerpunkt von dieser Arbeit genau auf den Gebrauch der ausgewählten Phraseologismen in der heutigen Sprache gelegt. Es wird untersucht, wie sich die Phraseologismen auf der syntaktischen Ebene darstellen und vor allem, ob irgendwelche Modifizierungen vorkommen. Es muss auch betont werden, dass in dieser Arbeit zwei in der Publikation von Perkuhn Methoden angewendet werden (corpus driven und corpus based), d.h. es werden einerseits im Theoretischen Teil formulierte Theorien entweder widerlegt bzw. widersprochen. Andererseits anhand von den Belegen aus den Korpora wird versucht, andere Theorien bezüglich der Phraseologismen zu ziehen.
1.2. Aufbau der Arbeit
Diese Arbeit besteht aus vier Teilen.
Nach der Formulierung der Fragestellung in dem ersten Teil werden in dem zweiten Teil der Arbeit die wichtigsten Termini erläutert, die mit dem Bereich der Phraseologie und der linguistischen Korpusrecherche Zusammenhängen. Dadurch bekommt man den ersten Überblick über dem analysierten Gegenstand der Arbeit.
In dem dritten Teil findet die Computerbasierte Korpusrecherche statt, was den eigentlichen Schwerpunkt von dieser Arbeit darstellt. Es wird nämlich der authentische Gebrauch von den ausgewählten Phraseologismen in dem deutschen Korpora COSMAS II der geschriebenen Sprache analysiert. Dadurch können die Beobachtungen, die Thesen bzw. die Regeln über die Anwendung, Festigkeit und der syntaktischen Besonderheiten der analysierten Phraseologismen formuliert werden.
In dem letzten Teil der Arbeit werden die wichtigsten Schlussfolgerungen und Beobachtungen nach der durchgeführten Korpusrecherche zusammengefasst.
2. Theoretischer Teil
Bevor mit der Computerbasierten Korpusrecherche begonnen wird, müssen einige Termini, die mit diesem Thema Zusammenhängen, erläutert werden, um sich einen groben Überblick über diesem Bereich der Sprachwissenschaft zu verschaffen.
In diesem Teil der Arbeit wird von dem Begriff Phraseologismus ausgegangen, indem aus der sprachwissenschaftlichen Sicht das Verständnis von diesem Terminus erläutert wird. Die zentralen Fragen sind: Was macht einen Phraseologismus aus? Was ist für ihn charakteristisch? Woher kommen die meisten, gängigen Phraseologismen?
2.1. Phraseologie
Schon ganz am Anfang in der Publikation von Donalies findet man die Information, dass die Phraseologie die Lehre von den Phrasemen ist (vgl. Donalies 2009: 3). In einer anderen Publikation von Kathrin Steyer findet man die Bemerkung, dass die Phraseologie sich mit den „festen Wortverbindungen“ beschäftigt (vgl. Steyer 2004: 21). Die Autorin erläutert weiter an dem Beispiel des Phrasems Kraut und Rüben, das in einem analysierten Text vorkommt, inwiefern die Wortverbindungen_/bV sein müssen. In ihrer Erklärung bezieht sie sich auf die formale, lexikalische und semantische Ebene des Ausdrucks. Sie schreibt folgendes: „Der Ausdruck ist formal insofern fest, als man die Nomina nicht umstellen kann“ (Steyer 2004: 21). Sie betont, dass die Umstellung der Substantive die „idiomatische Bedeutung zerstören [würde]“ (ebd., 21). Auf der lexikalischen Ebene ist der Austausch der bestimmten Komponenten auch nicht möglich (vgl. ebd., 21). Auf der semantischen Ebene unter der Festigkeit des Ausdrucks ist gemeint, dass seine idiomatische Bedeutung als Ganzes gilt und verstanden werden muss (vgl. ebd., 21). Demzufolge kann man die Definition des Begriffs Phrasem formulieren, indem er als feste Wortverbindung von mindestens zwei Lexemen, die als Ganzes gelten, verstanden werden müssen.
Um diese festen Wortverbindungen besser verstehen zu können, wird im Folgenden in die Tiefe der oben genannten Besonderheiten des Phrasems gegangen, indem seine morphologischen, syntaktischen und semantischen Eigenheiten angesprochen und erläutert werden.
2.1.1 Morphologische Eigenheiten der Phraseme
Auf der morphologischen Ebene des Phrasems ist der Begriff der Polylexikalität von großer Bedeutung. Unter Polylexikalität ist der Bezug auf die Minimalstruktur der Phraseme zu verstehen, die mindestens aus zwei Wörter gebildet werden sollen (vgl. Donalies 2009: 7). In der Publikation von Donalies wird auch deutlich gezeigt, dass die zusammengesetzten Wörter wie zum Beispiel Schwarzmarkt nicht als ein Phrasem angesehen werden können, weil sie einerseits nur aus einem Wort bestehen, andererseits wird in den Zusammensetzungen innerhalb des Wortes nicht flektiert, was bei den Phrasemen der Fall ist, was am Beispiel auf dem schwarzen Markt zu sehen ist (vgl. Donalies 2009: 7). Außerdem wird auch darüber diskutiert, ob die Phraseme die satzgliedwertigen, wie schwarzer Markt, oder nur die satzwertigen Konstruktionen, wie zum Beispielyemawdern einen Korb geben, umfassen sollen, weil sie ein anderes Satzgliedwertiges brauchen, um den Satz zu bilden (vgl. ebd., 8). Letztendlich entscheidet sich die Autorin diese Überlegung offen zu lassen und alle Verbindungen von mindestens zwei Wörtern als Phrasem zu betrachten (vgl. ebd., 10).
2.1.2 Syntaktische Eigenheiten des Phrasems
Auf der syntaktischen Ebene sind sich nicht alle Sprachwissenschaftler einig, was ein Phrasem betrifft (vgl. Donalies 2009: 14-17). Da genau diese Ebene der Phrasemen den Schwerpunkt von dieser Arbeit darstellt, werden im Folgenden die von den Linguisten diskutierten Besonderheiten präsentiert. Die genaue Besprechung kommt in dem empirischen Teil der Arbeit, in dem die ausgewählten Phraseologismen auf der syntaktischen Ebene analysiert werden.
In der Publikation von Donalies werden die „heißen“ Themen, mit denen sich die Sprachwissenschaftler seit Jahren beschäftigt haben, beziehungsweise sich damit die ganze Zeit beschäftigen, hervorgehoben. Bevor aber diese Besonderheiten dargestellt werden, muss hervorgehoben werden, dass unter syntaktischen Eigenheiten die Zusammenordnung, die Strukturierung von Sätzen gemeint ist (vgl. Donalies 2009: 10). Was aber bei der Phrasemen wichtig ist und was sie von den anderen Wortverbindungen unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie durch Wiederholungen und daraus resultierende Reproduzierbarkeit gekennzeichnet sind (vgl. ebd., 11). Donalies betont aber, dass in der Sprache alles wiederholt und reproduziert wird, dementsprechend muss etwas anderes geben, was dieser Reproduzierbarkeit einen besonderen Wert gibt (vgl., ebd., 12). Sie betont, dass es sich „um die Wiederholungen bestimmter Verbindungen [handelt]“ (Donalies 2009: 12). Am Beispiel von dem Satz Ich kenne ihn nicht zeigt der Autor deutlich, dass je nach dem Kontext beziehungsweise die gegebene Situation dieser Satz ahPhrasem betrachtet werden kann (vgl. ebd., 12f.). Es handelt sich nämlich um die Reproduzierbarkeit des Satzes, der einen Bezug auf die biblische Situation hat, wenn Petrus gesagt hat, dass er Jesus nicht kennt. Bei der Verwendung von diesem Satz mit der Anspielung an die biblische Situation, spricht man von einem Phrasem.
Was unterscheidet aber Phraseme von den anderen Wortverbindungen? Eabno-Fal^cka betont, dass „das wichtigste Identifikationsmittel, um Phraseme von freien Wortverbindungen abzugrenzen“ (Eabno-Fal^cka 1995: 166) ist die syntaktische Anomalie. Wie schon früher angekündigt wurde, werdenjetzt diese syntaktischen Anomalien erwähnt, die dann später bei der Analyse der ausgewählten Phraseologismen deutlicher erklärt werden.
- Bei den Phrasemem sollten die Relativtransformationen nicht möglich sein. Solche Meinung vertreten beispielsweise Chrissou und Soehn (vgl. Donalies 2009: 14),
- Phraseme werden als nicht passivierbar betrachtet. Solche These vertritt Keil (ebd., 15),
- Die Pronominalisierungen und die anaphorischen Wiederaufnahmen der Phrasemen werden als Fehler angesehen (vgl. ebd., 15),
- Die Erweiterungen der Phraseme werden als unzulässig betrachtet. Solche Meinung vertrittDobrovol’skij (vgl. ebd., 16),
- Die Bestandteile von einen Phrasem sollten nicht ausgetauscht werden (vgl. ebd., 16f.).
2.1.3 Semantische Eigenheiten des Phrasems
Unter der semantischen Eigenheit der Phrasemen ist ihre Bedeutung zu verstehen (vgl. Donalies 2009: 19). In diesem Zusammenhang spricht man von zwei Arten der Bedeutung, die eine entscheidende Rolle spielen. Es wird nämlich zwischen der wörtlichen (anders genannt: literale, direkte Bedeutung) und der idiomatischen Bedeutung (Altemativbegriffe: figurative, metaphorische und übertragene Bedeutung) unterschieden (vgl. ebd., 19 In der Publikation von Eabno-Fal^cka findet man die Bemerkung zu dem Begriff Idiomatizität. Die Autorin erklärt, dass Idiomatizität vorhanden ist, „wenn sich wendungsexterne Gesamtbedeutung nicht auf formalem Wege aus den Teilbedeutungen der lexikalischen Bestandteile deduzieren lässt“ (Eabno-Fal^cka 1995: 167). Sie betont, dass „zwischen der Bedeutung der Wortkomponenten und der Bedeutung der ganzen Wortverbindung [ein irreguläres Verhältnis besteht]“ (ebd., 167). Donalies weist darauf hin, dass bei dieser Irregularität der Idiomatizität der Phraseme das Wissen notwendig ist, und in vielen Fällen keine literale Lesung zugelassen wird (vgl. Donalies 2009: 20). Am Beispiel von dem Phrasem blinder Passagier macht sie deutlich, dass es einen Unterschied zwischen der wörtlichen und idiomatischen Bedeutung gibt (vgl. ebd., 20). In der Publikation betont auch die Autorin, dass jeder, nur einer oder gar keiner Bestandteil idiomatisch sein kann (vgl. ebd., 20). Dementsprechend man spricht in diesem Zusammenhang von Vollidiomatizität, Teilidiomatizität und Nichtidiomatizität der Phraseme (vgl. ebd.,21).
Auf der syntaktischen Ebene ist auch der Begriff der Nichtmotiviertheit der Phraseme von Bedeutung, der mit der Idiomatizität in einer Verbindung steht (vgl. ebd., 21). Darunter ist zu verstehen, dass die Phraseme bildhaft, manchmal sogar unverständlich sind (vgl. ebd., 21). In der Publikation von Herald Burger kann man auch die Bemerkung finden, dass die Bildhaftigkeit „als Fähigkeit der Wörter, eine anschaulich-konkrete Vorstellung einer Erscheinung oder eines Begriffs zu evozieren [verstanden wird]“ (Burger 1982: 66).
Da es auch nichtidomatische Phraseme gibt, wie zum Beispiel Maßnahmen treffen oder der stolze Vater, geht man davon aus, dass die Phaseme nicht müssen, sondern können idiomatisch sein (vgl. Donalies 2009: 22). Die Idiomatizität der Phraseme ist also auch ein umstrittenes Bereich (vgl. ebd., 22).
2.2. Entstehung der Phraseologismen
Donalies unterscheidet in ihrer Publikation Typen von Phraseologismen, die in dem heutigen Sprachgebrauch zu finden sind. Die am häufigsten verwendbaren und am einflussreichsten Phraseologismen werden als universal bezeichnet. Solche Phraseme stammen aus den „weit über die Grenzen unserer Nationalsprache hinaus [Quellen]“ (Donalies 2009: 38). Wie die Autorin zeigt, existieren solche Phraseme in vielen Sprachen und Kulturen, wie zum Beispiel eiserner Vorhang (vgl. ebd., 38). Die Autorin erwähnt solche gemeinsamen Quelle, unter denen auch die für diese Arbeit relevante Bibel zu finden ist (vgl. ebd., 39).
Neben den universalen Phrasemen gibt es auch Lehnphraseme, die wir aus den anderen Sprachen übernehmen, wie zum Beispiel C’est la vie. Sie bleiben in der neuen Sprache mehr oder weniger unverändert (vgl. ebd. 40).
Der Andere Typ von Phrasemen wird in der Literatur als nationale Phraseme bezeichnet, die in einer Sprache entstanden sind zu denen beispielsweise blauer Brief gehört (vgl. ebd., 40).
Alle Phraseologismen haben aber gemeinsam, dass sie unsere Kommunikation vereinfachen, Ausdrücke rationalisieren, Sprache attraktiver machen und uns sozial definieren(vgl. Donalies 48-52).
2.3. Terminologie zum Bereich der Computerbasierten Korpusrecherche
Da der Schwerpunkt von dieser Hausarbeit auf die Korpusrecherche der ausgewählten Phraseologismen gelegt ist, werden in diesem Teil der Arbeit die wichtigsten Besonderheiten der Korpuslinguistik dargestellt.
2.2.1 Korpuslinguistik und ihre Merkmale
Die in dem Teil 2.1. beschriebenen Merkmale der Phraseme geben schon den Überblick darüber, was sie von den anderen sprachlichen Phänomenen unterscheidet. Wenn man sich unsicher ist, wie die Phraseme gebildet werden sollten, was sie charakterisiert oder was gar nicht zugelassen ist, kann man immer in den Grammatikbüchem nachschlagen oder auch im Internet recherchieren. Welchen Vorteil gibt es aber bei der Korpusbasierten Analyse? Andresen schreibt in ihrer Publikation, dass „in der Korpuslinguistik [...] das empirische Verfahren systematisch betrieben, nicht durch einfache Internetrecherchen, sondern auf der Grundlage informierter Abfragen von linguistischen Korpora“ (Andresen/Zinsmeister 2019: 9). Zwei Termini, die sie verwendet, spielen dabei eine wichtige Rolle, nämlich das empirische Verfahren und linguistische Korpora. Bei dem empirischen Verfahren handelt es sich darum, dass nicht nur unsere Sprachkompetenz bzw. etabliertes Wissen verwendet wird, sondern auch unsere Erkenntnisse, die wir Dank der Beobachtungen gewonnen haben (vgl. ebd., 8). Der zweite Begriff linguistische Korpora bezieht sich auf die „Textsammlungen, die speziell für empirische linguistische Untersuchungen zusammengestellt wurde“ (ebd., 9). Lemnitzer definiert diesen Begriff folgendermaßen: „Ein Korpus ist eine Sammlung schriftlicher oder gesprochener Äußerungen. Die Daten der Korpus sind typischerweise digitalisiert, d.h. auf Rechnern gespeichert und maschinenlesbar“ (vgl. Lemnitzer/Zinsmeister 2015: 13). Sie haben den Vorteil, dass die Daten nachvollziehbar, überprüfbar und die Quellen nicht unbekannt sind - anders als bei der Internetsuchen (vgl. ebd., 9). Ein wichtiger Aspekt der Korpuslinguistik ist die Tatsache, dass es sich dabei um die „Äußerungen natürlicher Sprache, ihrer Elemente und Strukturen, und darauf aufbauende Theoriebildung auf der Grundlage authentischer Texte“ (Andresen/Zinsmeister 2019: 17f.).
2.2.2 Wie verläuft die Suche in Korpora
Bei der Suche in den deutschen Korpora, die online zugänglich sind, müssen einige Besonderheiten beachtet werden. Die Ausdrücke, die man in die Suchoberfläche eingibt, haben auch ihre eigene Suchsyntax (vgl. Andresen/Zinsmeister 2019: 20). Es muss betont werden, dass sie sich von System zu System, von Korpora zu Korpora unterscheiden kann (vgl. ebd., 20). Unter diesem Begriffist zu verstehen, „analog zu natürlichen Sprachen, ein Regelsystem, das festlegt, in welchem logischen Zusammenhanf zwei Suchausdrücke stehen“ (ebd., 20).
Man unterscheidet:
- einfache Suchausdrücke, bei denen man nach einem Wort sucht,
- reguläre Ausdrücke, bei denen nach Gruppen von Wörtern gesucht wird, wie zum Beispiel Phraseme (vgl. Andresen/Zinsmeister 2019: 20-22).
Andresen und Zinsmeister weisen in ihrer Publikation darauf hin, dass wenn man nach einem bestimmten Wort in den Korpora sucht und wenn man die flektierten Formen finden will, sollte man zwischen Wortform und Lemma unterscheidet, zu der unterschiedliche Wortformen gehören können (vgl. Andresen/Zinsmeister 2019: 21).
3. Computerbasierte Korpusrecherche der ausgewählten Phraseologismen
In diesem Teil der Arbeit wird die eigentliche Analyse der ausgewählten, aus der Bibel stammenden Phraseologismen ein Land, wo Milch und Honig fließen und Gift und Galle spucken in den Korpora COSMAS II und DWDS durchgeführt. Bevor aber mit der Analyse begonnen wird, wird die Auswahl der biblischen Phraseologismen begründet. Außerdem wird die methodische Vorgehensweise der Korpusrecherche kurz dargestellt, damit man die nacheinander folgende Schritte der Analyse besser verstehen kann. Selbstverständlich wird jeder Schritt der Analyse genau beschrieben.
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- Citation du texte
- Daniel Matysiak (Auteur), 2021, Sind Phraseologismen immer feste Konstruktionen? Computerbasierte Korpusrecherche ausgewählter biblischen Phraseologismen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1129210
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