Der Handschrift als mediengeschichtlich einzigartigem Phänomen soll hier der Fokus gewidmet werden. Dabei werden Überschneidungen und Querverweise zu anderen Medien des Mittelalters natürlich nicht zu vermeiden sein. Auch die gesellschaftliche Konstellation, die mit ihren meist sehr sauber voneinander getrennten Binnenöffentlichkeiten völlig anders aussieht als heute, wird Beachtung finden müssen. Doch soll die Entstehungsgeschichte, die technische wie kulturelle Verfügbarkeit, sowie die Rolle der Handschrift als gleichsam riesiges, höchst flexibles Scharnier am Scheideweg zwischen Keilschrift und Mnemotechnik auf der einen, sowie Buchdruck und Telekommunikation auf der anderen Seite im Mittelpunkt stehen. Man sollte dabei nicht vergessen, dass die Handschrift im Mittelalter fast ausschließlich das Buch bedeutete. Handschriften waren Bücher. Wie mit diesem Medium umgegangen wurde, ist schon allein deshalb zentral; die Bedeutung des Buches als solches ist unbestreitbar, historisch ohnehin, aber auch noch in unserem heutigen Zeitalter. Ein kurzer Ausblick, wie die Handschrift noch heute genutzt wird, soll die Ergebnisse abrunden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Medien im Mittelalter
- Binnenöffentlichkeiten
- Menschmedien, Schriftmedien und mediale Funktionen
- Die mittelalterliche Handschrift
- Technische Implikationen
- Kulturelle Implikationen
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Medialität des Mittelalters und untersucht die Rolle der Handschrift als Schlüsselmedium im Wandel von der Oralität zur Schriftkultur. Der Fokus liegt auf der Entstehung, technischen Verfügbarkeit und kulturellen Bedeutung der Handschrift im Kontext der mittelalterlichen Gesellschaft und ihrer Binnenöffentlichkeiten.
- Die Bedeutung von Menschmedien und Schriftmedien im Mittelalter
- Die Entwicklung der Handschrift als Medium
- Die Rolle der Handschrift im Kontext der mittelalterlichen Binnenöffentlichkeiten
- Die technischen und kulturellen Implikationen der Handschrift
- Der Übergang von der Oralität zur Schriftkultur im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort beleuchtet die besondere Herausforderung, die Medialität des Mittelalters zu verstehen, da sie sich von unserer heutigen Medienlandschaft deutlich unterscheidet. Es wird die Notwendigkeit betont, die mittelalterlichen Medien unter anderen Prämissen zu betrachten und die Rolle von Menschmedien und Schriftmedien im Kontext der Epoche zu analysieren.
Das Kapitel „Medien im Mittelalter“ untersucht die Kommunikationsstrukturen der mittelalterlichen Gesellschaft, die durch ihre Binnenöffentlichkeiten und die Bedeutung von personellen Strukturen geprägt waren. Es wird die Rolle von höfischen Rollen und die Bedeutung von Repräsentation, Performanz und Partizipation für die Vermittlung von Werten und Regeln beleuchtet.
Der Abschnitt „Binnenöffentlichkeiten“ analysiert die spezifischen Teilöffentlichkeiten der mittelalterlichen Gesellschaft, die sich durch ihre kollektiven Vergesellschaftungsformen und Denkmuster auszeichneten. Es werden die Spannungsverhältnisse zwischen weltlicher und kirchlicher Herrschaft, zwischen Hof, Kloster und Land sowie die Bedeutung der Ausbildungsstätten in den Klöstern für die Entwicklung der Schriftkultur beleuchtet.
Das Kapitel „Die mittelalterliche Handschrift“ widmet sich der Entstehung, technischen Verfügbarkeit und kulturellen Bedeutung der Handschrift als Medium. Es werden die technischen Implikationen der Handschrift, wie die Entwicklung der Schrift und die Herstellung von Pergament, sowie die kulturellen Implikationen, wie die Verbreitung von Wissen und die Entstehung von Bibliotheken, untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Medialität des Mittelalters, die Handschrift, die Binnenöffentlichkeiten, die Menschmedien, die Schriftmedien, die technische Verfügbarkeit, die kulturelle Bedeutung, die Oralität, die Schriftkultur, die höfischen Rollen, die Repräsentation, die Performanz, die Partizipation, die Kloster, die Universität, die Bibliotheken, die Entwicklung der Schrift, die Herstellung von Pergament, die Verbreitung von Wissen und die Bedeutung des Buches.
- Quote paper
- Bruno Desse (Author), 2008, Handschriftenkultur und Medialität im Mittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112874
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