„Alle natürlichen Sprachen befinden sich in ständigem Wandel.“
Ob heute oder vor 300 Jahren, ob in England, Italien oder Deutschland. Zu jeder Zeit, in allen Ländern und Bereichen, lässt sich das besondere Phänomen des Sprachwandels finden und steht deshalb auch seit einigen Jahrzehnten im Zentrum der Untersuchungen historischer Sprachwissenschaft. Obwohl die kontinuierliche Veränderung der Sprache meist ohne unser Wissen, ganz unbemerkt vor unseren Augen geschieht, lässt sich bei genauerer Betrachtung das Ausmaß stetiger Weiterentwicklung und Wandlung doch deutlich erkennen. Leider erfolgt damit meist eine negative Assoziation „in allen Kulturnationen und über alle Zeiten hinweg: von Platon über Quintilian und Rousseau bis hin zu Kemal Pascha, Helmut Kohl oder Prinz Charles“ . Die einen sprechen von Sprachverfall, dem Niedergang der deutschen Kultur , andere von zunehmender Verunreinigung der britischen Variante des Englischen durch amerikanischen Eingriff.
Schuldige für den Prozess der „Verwahrlosung“ von Sprache werden gesucht, neue Medien und die Schule, als Verursacher recht häufig genannt. Keller bietet in diesem Zusammenhang eine recht einleuchtende Erklärung für das negative Verständnis des Phänomens Sprachwandel:
„Eine Sprache ist ein komplexes System konventioneller Regeln. Jede Veränderung einer Konvention beginnt notwendigerweise mit deren Übertretung; und Übertretungen sprachlicher Konventionen nennt man „Fehler“. Wenn der Fehler schließlich zum allgemeinen Usus geworden ist, dann hat er aufgehört, ein Fehler zu sein und eine neue Konvention ist entstanden.“
Demnach scheint es vollkommen natürlich zu sein, dass Veränderungen der Sprache von Laien zunächst als „Fehler“ angesehen werden, als etwas Neues, etwas das wir nicht kennen und meist nur widerwillig annehmen.
Im Folgenden soll deshalb nun versucht werden einen genaueren, tiefgründigeren Blick hinter die Kulissen des Phänomens Sprachwandel zu werfen, Begrifflichkeiten zu klären und im Besonderen den Sprachwandel aus morphologischer Sicht näher zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was versteht man unter dem Begriff „Sprachwandel“
- Morphologischer Wandel
- Grundlegendes
- Flexionsmorphologie
- Analogischer Wandel
- Analogischer Ausgleich
- Proportionale Analogie
- Volksetymologie
- Morphemabbau
- Analogischer Wandel
- Wortbildungswandel
- Univerbierung
- Grammatikalisierung
- Wortbildungsregel
- Natürlicher grammatischer Wandel
- Markiertheit
- Morphosemantische Transparenz
- Konstruktioneller Ikonismus
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Sprachwandels, insbesondere aus morphologischer Sicht. Sie analysiert die Veränderungen, die im Laufe der Zeit in der Struktur und Bildung von Wörtern auftreten. Das Ziel ist es, die Mechanismen und Prinzipien des morphologischen Wandels zu verstehen und zu erklären, wie sich diese auf die Entwicklung der Sprache auswirken.
- Analogischer Wandel und seine verschiedenen Formen
- Morphemabbau und seine Auswirkungen auf die Flexionsmorphologie
- Wortbildungswandel und die Entstehung neuer Wörter
- Natürlicher grammatischer Wandel und seine Prinzipien
- Die Rolle von Markiertheit, Transparenz und Ikonismus im Sprachwandel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Sprachwandel ein und beleuchtet die Bedeutung des Phänomens für die historische Sprachwissenschaft. Sie stellt die verschiedenen Ebenen des Sprachwandels vor und erläutert die Bedeutung des Begriffs „Fehler“ im Kontext sprachlicher Veränderungen.
Das Kapitel „Was versteht man unter dem Begriff „Sprachwandel““ definiert den Begriff „Sprachwandel“ und erläutert die verschiedenen Subsysteme der Sprache, in denen Wandel stattfindet. Es wird das „Zwiebelmodell“ der sprachlichen Ebenen vorgestellt, das die Komplexität des Sprachsystems visualisiert.
Das Kapitel „Morphologischer Wandel“ befasst sich mit den Veränderungen in der Struktur und Bildung von Wörtern. Es werden verschiedene Formen des analogischen Wandels, wie analogischer Ausgleich, proportionale Analogie und Volksetymologie, sowie der Morphemabbau und seine Auswirkungen auf die Flexionsmorphologie behandelt.
Das Kapitel „Wortbildungswandel“ analysiert die Entstehung neuer Wörter durch Univerbierung, Grammatikalisierung und die Anwendung von Wortbildungsregeln. Es werden Beispiele für die verschiedenen Arten des Wortbildungswandels gegeben.
Das Kapitel „Natürlicher grammatischer Wandel“ untersucht die Prinzipien des natürlichen Sprachwandels, wie Markiertheit, Morphosemantische Transparenz und Konstruktioneller Ikonismus. Es wird gezeigt, wie diese Prinzipien die Richtung und Geschwindigkeit des Sprachwandels beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Sprachwandel, die Morphologie, den analogischen Wandel, den Morphemabbau, den Wortbildungswandel, den natürlichen grammatischen Wandel, die Markiertheit, die Morphosemantische Transparenz und den Konstruktionellen Ikonismus. Die Arbeit beleuchtet die Veränderungen in der Struktur und Bildung von Wörtern im Laufe der Zeit und analysiert die Prinzipien und Mechanismen, die diesen Wandel antreiben.
- Arbeit zitieren
- Anna-Lena Walter (Autor:in), 2008, Morphologischer Wandel - Veränderungen von Sprache im Geist der Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112828
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