Nach wie vor stehen Computerspiele unter kritischer Beobachtung durch die Öffentlichkeit. Neben der scheinbar allgegenwärtigen Diskussion um Gewaltspiele sind es vor allem die Themen Sucht und Abhängigkeit, die im Mittelpunkt des Interesses stehen. Regelmäßig laufen Berichte von isolierten und vereinsamten Computerspielern über den Fernsehschirm und ebenso häufig erscheinen Interviews mit Aussteigern aus der Spieleszene in der Presse.
Oft sind es (Online-) Rollenspieler die erklären, wie sehr das Spiel ihr Leben beherrscht und andere Interessen verdrängt hat.
Die nachfolgende Arbeit soll jene Mechanismen und Elemente in Computerrollenspielen untersuchen, die den Spieler in den Bann schlagen und nicht mehr loslassen. Die persönlichen Hintergründe der Spieler, die immer einen Teil zum übertriebenen Konsum beitragen, sollen dabei, so weit möglich, außen vorgelassen werden. Ziel der Arbeit ist eine Analyse und Beschreibung der suchtfördernden Elemente im Spiel selbst.
Zur Verdeutlichung verschiedener Mechanismen wird in der Arbeit zwischen den
Rollenspielen für Einzelspieler und den Onlinerollenspielen unterschieden. Beide Genres ähneln sich zwar in Aufbau und Struktur, setzen aber unterschiedliche Aspekte bei der Intensität mancher Elemente. Macht und Kontrolle sind die Grundpfeiler, auf die sich das Interesse an Computerspielen
stützt. Im Computerspiel misst sich der Spieler mit seinem (virtuellen) Gegenüber und erprobt seine eigene Macht und seine Fähigkeiten, das Spielgeschehen zu kontrollieren. „Das zentrale motivationale Element des Computerspiels ist [dabei] der Wunsch der Spieler, Erfolg
zu haben.“
Ob Flugzeugsimulation, Autorennen oder Rollenspiel, nach diesem Grundprinzip
funktionieren alle Arten von Computerspielen. Erzielte Erfolge können dabei positive Auswirkungen haben. Für die Spieler sind Computerspiele nämlich nicht nur Zeitvertreib, sondern sie dienen auch „zur Selbstmedikation gegen Misserfolgsängste, mangelnde Lebenszuversicht und gegen das Gefühl ihr eigenes Leben nicht beherrschen und kontrollieren zu können.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Spaß am Spiel, der Zwang zu spielen
- Gefangen im Wunderland der Computerrollenspiele
- Computerrollenspiele für Einzelspieler
- Onlinerollenspiele
- Suchtfördernde Elemente
- Soziale Bindungen
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Mechanismen und Elemente in Computerrollenspielen, die den Spieler in ihren Bann ziehen und zu exzessivem Spielverhalten führen können. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der suchtfördernden Elemente im Spiel selbst, wobei die persönlichen Hintergründe der Spieler nur am Rande betrachtet werden. Die Arbeit untersucht sowohl Einzelspieler- als auch Onlinerollenspiele und beleuchtet die Unterschiede in der Intensität bestimmter Elemente.
- Die Rolle von Macht und Kontrolle im Spiel
- Die Bedeutung von Erfolgserlebnissen und Selbstbestätigung
- Suchtfördernde Mechanismen in Computerrollenspielen
- Die Auswirkungen exzessiven Spielens auf das Leben der Spieler
- Die Rolle von Narration und Interaktivität in Rollenspielen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik des exzessiven Spielens von Computerrollenspielen vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die grundlegenden Mechanismen, die den Spieler an Computerrollenspielen fesseln, wie Macht, Kontrolle und Erfolgserlebnisse. Es wird auch auf die potenziellen negativen Auswirkungen exzessiven Spielens auf das Leben der Spieler eingegangen. Kapitel 3 analysiert die spezifischen Elemente von Computerrollenspielen, die zu Suchtverhalten beitragen können. Dabei wird zwischen Einzelspieler- und Onlinerollenspielen unterschieden und die Unterschiede in der Intensität bestimmter Elemente hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Computerrollenspiele, Sucht, Abhängigkeit, Onlinerollenspiele, Einzelspieler-Rollenspiele, Spielmechanismen, Narration, Interaktivität, Macht, Kontrolle, Erfolgserlebnisse, Selbstbestätigung, soziale Bindungen, negative Auswirkungen, exzessives Spielverhalten.
- Quote paper
- Stephan Happel (Author), 2008, Hinunter in den Kaninchenbau - aber nicht wieder hinauf!, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112778
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