Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Krieg war zu diesem Zeitpunkt in Deutschland unter der Bevölkerung keineswegs populär, und selbst durch Personen in der nationalsozialistischen Führungsspitze gab es verschiedene Versuche,
seinen Beginn doch noch mit diplomatischen Mitteln zu verhindern. Mit dem Stichwort der „völkischen Flurbereinigung“ hatte Hitler zu erkennen gegeben, dass sich dieser Krieg von traditionellen Kriegen, sogar von Eroberungskriegen, unterscheiden würde. Militärischer
Feldzug und rassenideologischer Vernichtungskrieg liefen daher von Anfang an parallel und bildeten den Auftakt zum knapp zwei Jahre später begonnenen „Unternehmen Barbarossa“, in dem sich dieser Doppelcharakter des Krieges in ungleich größeren Dimensionen wiederholte. In der Geschichtswissenschaft findet allmählich ein Umdenken statt. Vor allem junge Forscher wie Christian Gerlach gehen von einem differenzierteren Motivmodell für den Angriff auf die Sowjetunion aus, als bisherige Forschungsarbeiten: Der
„rassen-ideologische Vernichtungskrieg“ war nicht der Zweck, sondern eher das Mittel des Krieges gegen die UdSSR. Der deutsche Überfall war somit keine ausschließlich ideologische Sache. Denn nach dem verlorenen Luftkrieg gegen Großbritannien sah sich das Dritte Reich
in der prekären Lage in einem längeren Krieg gegen das Vereinigte Königreich und wahrscheinlich später gegen die USA nicht gerüstet zu sein, da die Ressourcen begrenzt waren. Als militärstrategisch letzter Ausweg schien nur mehr der Überfall auf die Sowjetunion übrig, um den Krieg insgesamt zu gewinnen.
Somit ergab sich natürlich das Problem, dass die Ressourcen zwar vorhanden sein würden, doch die „unnützen Esser“ würden sich auch stark vermehren, da ein großer Teil der Bevölkerung der Sowjetunion unter deutsche Herrschaft kommen würde. Die Lösung dieses
Problems wurde durch einen Vorschlag des Reichsernährungs-ministeriums eröffnet. Ein ebenso kaltblütiger wie rationaler Mordplan: Die sowjetische Bevölkerung sollte man einfach
verhungern lassen. Somit konnte man sich, ohne Ressourcen einsetzen zu müssen, einen Großteil „unerwünschter Personen“ entledigen. Doch dieser Plan konnte ebenso wenig ausgeführt werden wie der Traum von einem Europa unter deutscher Hegemonialmacht.
Diese kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte meiner Arbeit behandelt auch schon mehr oder weniger die Fragestellungen, die sich angesichts der beschriebenen Taten und Planungen ergeben.
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Inhaltsverzeichnis
- Besatzungs- und Vernichtungspolitik der NS-Diktatur in Polen und der Sowjetunion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Besatzungs- und Vernichtungspolitik der NS-Diktatur in Polen und der Sowjetunion. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte dieser Politik zu beleuchten und deren Auswirkungen zu analysieren.
- Die unterschiedlichen Strategien der NS-Besatzungspolitik in Polen und der Sowjetunion
- Die Rolle der ideologischen Motive im Kontext der Vernichtungspolitik
- Der Umgang mit der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten
- Die Durchführung und Organisation der Massentötungen
- Die langfristigen Folgen der NS-Herrschaft für die betroffenen Gebiete
Zusammenfassung der Kapitel
Besatzungs- und Vernichtungspolitik der NS-Diktatur in Polen und der Sowjetunion: Diese Arbeit untersucht die komplexe und brutale Besatzungs- und Vernichtungspolitik des NS-Regimes in Polen und der Sowjetunion. Sie analysiert die unterschiedlichen Ansätze der Besatzung, die von der Ausbeutung der Ressourcen und der Bevölkerung bis hin zur systematischen Vernichtung reichten. Die Arbeit beleuchtet die ideologischen Grundlagen dieser Politik, die Rolle der verschiedenen Akteure und die grausamen Methoden, die eingesetzt wurden, um die Ziele der Nazis zu erreichen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich der Strategien in den beiden Ländern, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen und ein umfassenderes Verständnis der NS-Herrschaft zu entwickeln. Die Analyse berücksichtigt die Auswirkungen dieser Politik auf die Zivilbevölkerung, einschließlich der systematischen Verfolgung und Ermordung von Juden, Polen und anderen Minderheiten. Die Arbeit zielt darauf ab, die historischen Hintergründe und das Ausmaß der Verbrechen aufzuzeigen und ihre Bedeutung im Kontext des Zweiten Weltkriegs zu beleuchten. Die langfristigen Folgen für die betroffenen Regionen und die Erinnerungskultur werden ebenfalls angesprochen, ohne jedoch detaillierte Schlussfolgerungen zu ziehen.
Schlüsselwörter
NS-Diktatur, Besatzungspolitik, Vernichtungspolitik, Polen, Sowjetunion, Holocaust, Massentötungen, Zweiter Weltkrieg, Ideologie, Widerstand.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Besatzungs- und Vernichtungspolitik der NS-Diktatur in Polen und der Sowjetunion
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Besatzungs- und Vernichtungspolitik der NS-Diktatur in Polen und der Sowjetunion. Sie analysiert die verschiedenen Strategien, ideologischen Motive, den Umgang mit der Zivilbevölkerung, die Organisation der Massentötungen und die langfristigen Folgen dieser Politik.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Strategien der NS-Besatzungspolitik in Polen und der Sowjetunion, die Rolle ideologischer Motive in der Vernichtungspolitik, den Umgang mit der Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten, die Durchführung und Organisation der Massentötungen und die langfristigen Folgen der NS-Herrschaft für die betroffenen Gebiete.
Wie wird die Besatzungs- und Vernichtungspolitik verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Strategien der NS-Besatzungspolitik in Polen und der Sowjetunion, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen und ein umfassenderes Verständnis der NS-Herrschaft zu entwickeln. Der Vergleich hilft, die komplexen und brutalen Aspekte dieser Politik zu beleuchten.
Welche Rolle spielen ideologische Motive?
Die Arbeit untersucht die ideologischen Grundlagen der NS-Besatzungs- und Vernichtungspolitik und deren Einfluss auf die Umsetzung der grausamen Maßnahmen. Die Rolle der Ideologie wird im Kontext der systematischen Verfolgung und Ermordung von Juden, Polen und anderen Minderheiten analysiert.
Wie werden die Massentötungen behandelt?
Die Diplomarbeit beschreibt die Durchführung und Organisation der Massentötungen durch das NS-Regime. Sie beleuchtet die Methoden, die eingesetzt wurden, um die Ziele der Nazis zu erreichen, und die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung.
Welche langfristigen Folgen werden betrachtet?
Die Arbeit befasst sich mit den langfristigen Folgen der NS-Herrschaft für die betroffenen Gebiete in Polen und der Sowjetunion. Sie thematisiert die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Erinnerungskultur, ohne jedoch detaillierte Schlussfolgerungen zu ziehen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: NS-Diktatur, Besatzungspolitik, Vernichtungspolitik, Polen, Sowjetunion, Holocaust, Massentötungen, Zweiter Weltkrieg, Ideologie, Widerstand.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Aspekte der Besatzungs- und Vernichtungspolitik der NS-Diktatur in Polen und der Sowjetunion zu beleuchten und deren Auswirkungen zu analysieren. Sie soll ein umfassenderes Verständnis der NS-Herrschaft und ihrer Verbrechen ermöglichen.
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- Hubert Fein (Author), 2001, Besatzungs- und Vernichtungspolitik der NS-Diktatur in Polen und der Sowjetunion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1125