Bilder sind besetzt mit Zeichen. Diese gilt es zu entschlüsseln und zu verstehen, will man die gesamte Darstellung in ihrem Kontext begreifen. Die Schwierigkeit liegt darin, dass Zeichen ihre Bedeutung verändern können oder der Sinn gar vergessen wird. Die Darstellung kann dann nicht mehr (richtig) gelesen werden. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Pariser Elfenbeintafel, auf der Otto II. und Theophanu durch Christus gesegnet werden. Diese Tafel gehört zu den zahlreichen Beispielen von Herrscherdarstellungen im Mittelalter.
Obwohl schon einige Erkenntnisse als gesichert angesehen werden können, wirft diese Tafel noch einige Fragen auf. Es gilt herauszufinden, welche Fragen noch gar nicht gestellt wurden – und warum. Interessant ist an dieser Stelle die Frage nach den Inschriften, da gerade sie besonderen Anlass zu Diskussionen bieten. Neue Fragen an sie zu richten bedeutet, neue Antworten zu erhalten und möglicherweise neue Interpretationen und Kontextualisierungen vorzunehmen.
Besonders die Theophanu zugeordneten Inschriften sind Gegenstand vieler Diskussionen. Es existieren verschiedene Sichtweisen, bei denen sowohl eine weibliche Form ihres Titels gesehen wird, als auch das männliche Genus . Mittlerweile wird die maskuline Form der Titulatur als Faktum betrachtet. Die Frage nach dem warum scheint bisher jedoch noch nicht gestellt worden zu sein.
Die Untersuchung konzentriert sich auf das Beispiel dieser Elfenbeintafel, um einen Eindruck zu vermitteln, wie Herrscherdarstellungen aussehen konnten, in welchem Kontext sie standen und welche Intentionen mit ihnen verbunden waren. Die Arbeit widmet sich einzelnen offenen Fragestellungen. Die Untersuchung soll Eindrücke vermitteln, Anregungen und Ansätze für weitergehende Forschungen bieten. Als Basis dieser Untersuchung dienen verschiedene Arbeiten, die sich direkt mit dem Relief auseinander setzen , oder erklärende Hintergrundinformationen bieten. Zu den letzt genannten zählen die Arbeit von Irmgard Siede , die sich der Elfenbeinkunst im Allgemeinen widmet, als auch die von Jennifer L. Ball , die sich mit höfischer Kleidung in Byzanz auseinandersetzt. Als Quellen dienen in erster Linie verschiedene bildliche Darstellungen, aber auch Urkunden, die Aufschlüsse über die Inschriften geben können
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Elfenbeintafel mit Otto II. und Theophanu
- Ein umstrittenes Thema
- Elfenbeinkunst
- Das Relief
- Ungereimtheiten auf der Elfenbeintafel
- Johannes Philagathos und Theophanu
- Inschriften und Titel: Fehler oder bewusste Inszenierung?
- Fazit
- Abbildungen
- Abbildungsnachweis
- Literaturverzeichnis
- Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert ein Elfenbeinrelief, das Kaiser Otto II. und Kaiserin Theophanu zeigt, die von Christus gesegnet werden. Ziel ist es, die Darstellung im Kontext der Herrscherbilder des Mittelalters zu untersuchen und offene Fragen zu beleuchten, insbesondere im Hinblick auf die Inschriften und die Darstellung der Kaiserin.
- Die Bedeutung von Herrscherbildern im Mittelalter
- Die Darstellung von Macht und Herrschaft in der Elfenbeintafel
- Die Rolle der Kaiserin Theophanu in der Darstellung
- Die Inschriften und ihre Interpretation
- Die Bedeutung der Elfenbeintafel im Kontext der byzantinisch-westlichen Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Herrscherbilder im Mittelalter ein und stellt die Elfenbeintafel mit Otto II. und Theophanu als Beispiel vor. Sie beleuchtet die Bedeutung der Inschriften und die verschiedenen Interpretationen der Titulatur der Kaiserin Theophanu.
Das zweite Kapitel beschreibt die Elfenbeintafel und ihre ikonografischen Besonderheiten. Es analysiert die Darstellung von Christus, Otto II. und Theophanu sowie die Bedeutung der Größenverhältnisse und der Kleidung.
Das dritte Kapitel widmet sich der Elfenbeinkunst und dem Relief selbst. Es beleuchtet die Bedeutung der Elfenbeintafel im Kontext der byzantinisch-westlichen Beziehungen und die Rolle der Kaiserin Theophanu in der Darstellung.
Das vierte Kapitel untersucht die Ungereimtheiten auf der Elfenbeintafel, insbesondere die Inschriften und die Titulatur der Kaiserin Theophanu. Es stellt verschiedene Thesen zur Interpretation der Inschriften und zur Bedeutung der Darstellung der Kaiserin gegenüber.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Elfenbeintafel, Otto II., Theophanu, Herrscherbilder, Mittelalter, Byzanz, Inschriften, Titulatur, Macht, Herrschaft, Kunstgeschichte, Ikonografie, Geschichte, Quellenkritik.
- Citation du texte
- Christina Warneke (Auteur), 2008, Christus segnet Kaiser Otto II. und Kaiserin Theophanu, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112358
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