Hugo von Hofmannsthal – mit diesem Namen wird zunächst nicht unbedingt Richard Wagner
assoziiert. Vielmehr bringt man den Schriftsteller und Dichter, der bereits in der Jugend zu
frühem Ruhm durch seine schriftstellerische Leistung gelangte und sehr von Stefan George
beeinflusst wurde, mit Richard Strauss in Verbindung.
Nach ihrem ersten Zusammentreffen im Jahr 1899 und anfänglichen Schwierigkeiten, da Hofmannsthal
den berühmten Komponisten nicht von seinen Stücken überzeugen konnte, folgten
Operndichtungen wie Elektra, Ariadne auf Naxos oder Der Rosenkavalier, für die Strauss die
Musik komponierte. Ihre Zusammenarbeit war so von Erfolg gekrönt wie nur wenige in der
Musikgeschichte. Dem Briefwechsel zwischen den beiden ist allerdings zu entnehmen, dass
das persönliche Verhältnis nicht immer konfliktfrei war. So beschwerte sich Hofmannsthal
des öfteren über die musikalische Nähe zu Richard Wagners Werken, an denen Strauss sich
vorher orientiert hatte, die er danach aber abzulegen versprach. Gelingen wollte ihm dies dennoch
nicht vollständig.
Jedoch ist nicht nur die musikalische, sondern auch die inhaltliche Nähe zu Wagners Musikopern
auffällig. Während schon einzelne Szenen im Rosenkavalier und in der Ariadne sehr an
Wagners Opern bzw. an Zitate des Komponisten erinnern, ist die Nähe zu Wagners Tristan in
der Ägyptischen Helena unverkennbar. Außer des Motivs des Liebes- bzw. Todestrankes, das
bei Wagner unverwechselbar ist und auf diese Weise noch nie behandelt worden war, erinnert
zudem das Überreichen der Tränke sowie die seelischen Vorgänge, die durch den Trank ausgelöst
und vor allem bei den männlichen Protagonisten deutlich werden, an das Musikdrama
Tristan und Isolde.
Im Folgenden soll die Frage, wie Hofmannsthal zu Wagner und seiner Musik stand, behandelt
werden. Des weiteren sollen Wagners Musikdrama Tristan und Isolde und Hofmannsthals
Oper Die Ägyptische Helena im Bezug auf die drei oben erwähnten Ähnlichkeiten auf der
inhaltlichen Ebene verglichen werden. Wie sehr hat Hofmannsthal sich an Wagner orientiert?
Ist das Motiv des Liebestrankes wirklich unverwechselbar dem Tristan entnommen? Wie sehr
ähneln sich die Figuren der Brangäne und der Aithra, und inwiefern stimmen die seelischen
Vorgänge des Tristan mit denen des Menelas überein?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hofmannsthal und Wagner
- Liebestrank und Liebestod
- Tristan und Isolde
- Die ägyptische Helena
- Das Überreichen der Tränke
- Brangäne
- Aithra
- Liebeswahn und Liebesbetrug – der seelische Zustand der Protagonisten
- Tristan
- Menelas
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die inhaltlichen Parallelen zwischen Richard Wagners Musikdrama „Tristan und Isolde“ und Hugo von Hofmannsthals Oper „Die ägyptische Helena“. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse von drei zentralen Motiven: dem Liebestrank, dem Überreichen der Tränke und dem seelischen Zustand der Protagonisten. Die Arbeit zielt darauf ab, die Rezeption Wagners durch Hofmannsthal zu beleuchten und die Frage zu beantworten, inwiefern sich Hofmannsthal in seiner Oper an Wagners Werk orientiert hat.
- Rezeption von Richard Wagners Musikdrama „Tristan und Isolde“ durch Hugo von Hofmannsthal
- Analyse des Motivs des Liebestrankes in beiden Werken
- Vergleich der Figuren Brangäne und Aithra im Hinblick auf das Überreichen der Tränke
- Untersuchung der seelischen Zustände von Tristan und Menelas im Kontext des Liebeswahns
- Bedeutung der musikalischen und inhaltlichen Nähe zwischen den beiden Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach der Rezeption Wagners durch Hofmannsthal. Kapitel 2 beleuchtet die Beziehung zwischen Hofmannsthal und Wagner, wobei die musikalischen und inhaltlichen Gegensätze sowie die Bewunderung Hofmannsthals für Wagners Sprache hervorgehoben werden. Kapitel 3 analysiert das Motiv des Liebestrankes in „Tristan und Isolde“ und „Die ägyptische Helena“, wobei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Werke herausgestellt werden. Kapitel 4 vergleicht die Figuren Brangäne und Aithra im Hinblick auf das Überreichen der Tränke und untersucht die unterschiedlichen Beweggründe und Folgen ihrer Handlungen. Kapitel 5 analysiert die seelischen Zustände von Tristan und Menelas im Kontext des Liebeswahns und zeigt die Parallelen und Unterschiede in ihrer Reaktion auf den Liebestrank auf.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Hugo von Hofmannsthal, Richard Wagner, „Tristan und Isolde“, „Die ägyptische Helena“, Liebestrank, Liebestod, Überreichen der Tränke, seelischer Zustand, Tristan, Menelas, Brangäne, Aithra, Rezeption, Musikdrama, Oper, Vergleich, Analyse.
- Arbeit zitieren
- Isabel Lungmuss (Autor:in), 2007, Inhaltliche Elemente aus Richard Wagners Musikdrama "Tristan und Isolde" in Hugo von Hofmannsthals Oper "Die Ägyptische Helena", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112320
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