„Die Augenbrauen heben sich, die Nasenlöcher werden weit, der Jochbeinmuskel zieht die Mundwinkel nach oben, die Augen verengen sich zu Sehschlitzen. Der Atem geht schneller und versetzt die Stimmbänder in Schwingungen, der Mund öffnet und das Zwerchfell dehnt und kontrahiert sich rhythmisch bis zur Schmerzgrenze: Ein Mensch lacht.“
Wir kennen viele Formen des Lachens: ob ausgelassen und erfrischend, bitter oder traurig, herzlich, hämisch, schmutzig, schadenfroh oder gar verächtlich. Derartige Beschreibungen für das Lachen lassen sich nahezu beliebig fortsetzen. Es ist so vielseitig wie der Mensch selbst. Das Lachen drückt zumeist Freude und Spaß, Ausgelassenheit oder Vergnügen aus. Humor befreit von Stress und gibt Kraft und Energie für den Alltag zurück. Kurzum: Lachen ist gesund!
Doch im täglichen Miteinander von Menschen wird nicht nur viel gelacht, sondern es kann auch schnell zu lauten Gesprächen und heftigen Diskussionen kommen – Spannung und Aggressionen liegen in der Luft. Es entstehen Konflikte, die den Menschen das Miteinander erheblich erschweren, sei es im Arbeitsalltag oder im Privatleben. Sie können den Menschen krank machen, ihn regelrecht zermürben.
Mediationen sind geprägt durch solche zwischenmenschliche Konflikte. Diese schaffen eine gespannte Stimmung zwischen den Parteien und verhindern zumeist eine kreative Atmosphäre zur gemeinsamen Lösungsfindung. Ist es also für den Mediator möglich, durch gezielten und bewussten Einsatz von Humor die Situation aufzulockern und somit mehr Spielraum für Kreativität und Miteinander zu schaffen? Wie ratsam ist es überhaupt, in einem seriösen Streitbeilegungsverfahren - besonders in der Wirtschaftsmediation - Humor zu provozieren und einzusetzen? Fördert Humor in der Mediation die gemeinsame Lösungsfindung oder vergrößert er die Gefahr eines ergebnislosen Verhandlungsabbruchs? Fühlen sich die Verhandlungspartner noch ernstgenommen?
Diese und weitere Fragen möchte ich im Rahmen dieser Ausarbeitung beantworten. Dabei werde ich zunächst darstellen, worum es sich bei einer Mediation handelt, wie Konflikte entstehen und welche alternativen Lösungsmöglichkeiten für Konflikte bestehen. Des Weiteren soll diese Arbeit einen kurzen Überblick über Humor und die Gelotologie, die Wissenschaft vom Lachen, geben. Anschließend werde ich aufzeigen, wie Humor in eine Mediation eingebunden werden kann und ein spezielles Verfahren hierzu vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
2 Die Mediation
2.1 Was ist Mediation?
2.2 Die Prinzipien der Mediation
2.2.1 Freiwilligkeit
2.2.2 Allparteilichkeit/Neutralität des Mediators
2.2.3 Eigenverantwortlichkeit der Konfliktpartner
2.2.4 Informiertheit und Offenheit der Beteiligten
2.2.5 Vertraulichkeit hinsichtlich der Mediationsinhalte
2.2.6 Einhalten von vorher vereinbarten „Spielregeln“
2.3 Die Mediatorin/der Mediatior
2.4 Ablauf eines Mediationsverfahrens
2.4.1 Die Mediationsvereinbarung
2.4.2 Die fünf Phasen der Mediation
3 Konflikte
3.1 Definition eines sozialen Konflikts
3.2 Arten und Formen von Konflikten
4 Die Bedeutung von Humor in der Mediation
4.1 Was ist Humor - auf der Suche nach einer Definition
4.2 Die Gelotologie – die Lehre vom Lachen
4.3 Wirkung von Humor in Konflikten
4.4 Der Einsatz von Humor durch den Mediator
4.4.1 Ist Humor erlernbar?
4.4.2 Vorraussetzungen und Ausschlussbedingungen für den Einsatz von Humor
5 Geschichten und Lebensweisheiten als Mittel der Mediation
6 Schlussbemerkung
Literaturverzeichnis
1. Einführung
„Die Augenbrauen heben sich, die Nasenlöcher werden weit, der Jochbeinmuskel zieht die Mundwinkel nach oben, die Augen verengen sich zu Sehschlitzen. Der Atem geht schneller und versetzt die Stimmbänder in Schwingungen, der Mund öffnet und das Zwerchfell dehnt und kontrahiert sich rhythmisch bis zur Schmerzgrenze: Ein Mensch lacht.“[1]
Wir kennen viele Formen des Lachens: ob ausgelassen und erfrischend, bitter oder traurig, herzlich, hämisch, schmutzig, schadenfroh oder gar verächtlich. Derartige Beschreibungen für das Lachen lassen sich nahezu beliebig fortsetzen. Es ist so vielseitig wie der Mensch selbst. Das Lachen drückt zumeist Freude und Spaß, Ausgelassenheit oder Vergnügen aus. Humor befreit von Stress und gibt Kraft und Energie für den Alltag zurück. Kurzum: Lachen ist gesund!
Doch im täglichen Miteinander von Menschen wird nicht nur viel gelacht, sondern es kann auch schnell zu lauten Gesprächen und heftigen Diskussionen kommen – Spannung und Aggressionen liegen in der Luft. Es entstehen Konflikte, die den Menschen das Miteinander erheblich erschweren, sei es im Arbeitsalltag oder im Privatleben. Sie können den Menschen krank machen, ihn regelrecht zermürben.
Mediationen sind geprägt durch solche zwischenmenschliche Konflikte. Diese schaffen eine gespannte Stimmung zwischen den Parteien und verhindern zumeist eine kreative Atmosphäre zur gemeinsamen Lösungsfindung. Ist es also für den Mediator möglich, durch gezielten und bewussten Einsatz von Humor die Situation aufzulockern und somit mehr Spielraum für Kreativität und Miteinander zu schaffen? Wie ratsam ist es überhaupt, in einem seriösen Streitbeilegungsverfahren - besonders in der Wirtschaftsmediation - Humor zu provozieren und einzusetzen? Fördert Humor in der Mediation die gemeinsame Lösungsfindung oder vergrößert er die Gefahr eines ergebnislosen Verhandlungsabbruchs? Fühlen sich die Verhandlungspartner noch ernstgenommen?
Diese und weitere Fragen möchte ich im Rahmen dieser Ausarbeitung beantworten. Dabei werde ich zunächst darstellen, worum es sich bei einer Mediation handelt, wie Konflikte entstehen und welche alternativen Lösungsmöglichkeiten für Konflikte bestehen. Des Weiteren soll diese Arbeit einen kurzen Überblick über Humor und die Gelotologie, die Wissenschaft vom Lachen, geben. Anschließend werde ich aufzeigen, wie Humor in eine Mediation eingebunden werden kann und ein spezielles Verfahren hierzu vorstellen.
2. Die Mediation
2.1. Was ist Mediation?
Eine Internetseite definiert Mediation als „alle Verfahren der Konfliktlösung, in denen ein neutraler Dritter ohne eigentliche Entscheidungsgewalt versucht, den sich im Streit befindlichen Parteien auf dem Weg zur Einigung zu helfen.“[2] Natürlich ist diese kurze Definition für Insider griffig und schlüssig. Wie jedoch erklärt man am besten einem Außenstehenden den begriff der Mediation? Vielleicht so: Haben sich zwei oder mehrere Konfliktparteien in eben diesem Konflikt soweit zerstritten bzw. steht in einer Streitfrage keine Lösung in Aussicht, so ist es ratsam für die Parteien, sich bei der Konfliktlösung Hilfe von außen zu holen. Weitgehend bekannt sind hier das Verfahren der Schlichtung oder aber der Gang zum Gericht. Die Mediation als noch junges Streitschlichtungsverfahren in Deutschland ist relativ unbekannt. Im Gegensatz zu Schlichtung und Gerichtsverfahren wird den Konfliktparteien in einer Mediation eine Lösung nicht aufgezwängt. Es ist vielmehr ein Verhandeln zwischen den Parteien unter Leitung eines nicht entscheidungsbefugten Dritten, dem Mediator. Im Vordergrund einer Mediation steht die Suche nach Problemlösungen, die am Ende des Verfahrens von allen am Konflikt beteiligten Personen akzeptiert und getragen werden können. Die Lösung des Konfliktes wird in der Mediation nicht durch den Mediator, sondern durch die Verhandlungsparteien selbst in Gesprächen mit ihm herbeigeführt. Damit sind die Lösungen, die in einer Mediation erzielt werden, meist nachhaltiger und fruchtbarer für die Zukunft als solche, die durch Richter und Schlichter den Verhandlungsgegnern auferlegt worden.
2.2. Die Prinzipien der Mediation
Da die Mediation ein Verfahren ist, das von einem nicht entscheidungsbefugten Dritten geleitet wird, ist es wichtig, dass bestimmte Grundregeln für den Weg der gemeinsamen Lösungsfindung aufgestellt werden. Deshalb orientiert sich die Mediation an folgenden Grundprinzipien:[3]
2.2.1. Freiwilligkeit
Niemand wird zu einem Mediationsverfahren gezwungen! Vielmehr initiieren die Konfliktparteien die Mediation selbst oder ihnen wird von Dritten dazu geraten. Dies ist ein entscheidender Punkt für den Erfolg und eine gemeinsame Lösung, denn nur wer verhandlungsbereit ist, kann kreativ Lösungen finden.
Andererseits ist es aber auch möglich, dass eine Mediation jederzeit durch alle Beteiligten abgebrochen werden kann, wenn eine Lösung des Konfliktes nicht mehr zu erreichen ist.
2.2.2. Allparteilichkeit/Neutralität des Mediators
Die Hauptaufgabe des Mediators ist es, den Beteiligten des Verfahrens alle Unterstützung auf dem Weg zur gemeinsamen Lösung zukommen zu lassen. Dies wäre nicht möglich, wenn der Mediator als Interessenvertreter eindeutig auf der Seite einer Konfliktpartei stehen würde.
2.2.3. Eigenverantwortlichkeit der Konfliktpartner
Diese ergibt sich aus der Freiwilligkeit der Verhandlungsparteien.
2.2.4. Informiertheit und Offenheit der Beteiligten
Natürlich setzt eine zufriedenstellende Lösung am Ende des Verfahrens voraus, dass alle Beteiligten während der Verhandlung sachlich und offen alle wichtigen Informationen und Hintergründe zum Konflikt darlegen. Des Weiteren muss jeder Beteiligte ausreichend Gelegenheit haben, die Tragweite sämtlicher Informationen zu erkennen und zu gewichten, umso die Konsequenzen daraus resultierender Entscheidungen abschätzen zu können.
2.2.5. Vertraulichkeit hinsichtlich der Mediationsinhalte
Eines der wichtigsten Prinzipien des Mediationsprozesses ist die Vertraulichkeit der offengelegten Informationen. Hierzu verpflichten sich der Mediator und die Konfliktparteien Informationen und Erkenntnisse aus der Mediation im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten vertraulich zu halten. Eine Weitergabe der Informationen ist nur nach Zustimmung aller Beteiligten möglich.
2.2.6. Einhalten von vorher vereinbarten „Spielregeln“
Während der Mediation ist es wichtig, dass sich die Konfliktparteien an die durch den Mediator vorher festgelegten Regeln für die Verhandlung halten. Hierzu zählen vor allem Regeln für die Kommunikation untereinander, z.B. gleiche Gesprächszeiten für alle Konfliktparteien, Gewaltfreiheit, etc.
2.3 Die Mediatorin/der Mediator
„Der Mediator ist kein Schlichter, der einen Vergleichsvorschlag macht, und dann alles daran setzt, die Parteien davon zu überzeugen.“[4] Dies ist besonders entscheidend für ein Mediationsverfahren. Vielmehr ergibt sich die Rolle des Mediators aus dem Begriff Mediation selbst: Es stammt von dem lateinischen Wort „medium“ – Mitte – ab. Der Mediator steht in der Mitte, als Verhandlungsführer zwischen den Konfliktparteien.[5] Er ist eine Art „Konfliktmanager“ und hat dabei keinerlei Entscheidungsgewalt. Der Mediator versucht, die Interessen der Parteien zusammenzuführen, ohne dabei aber selbst Vorschläge zu unterbreiten. Hierfür stehen ihm zahlreiche Hilfsmittel, vor allem in der Kommunikation mit den Parteien, zur Verfügung. So kann er z. B. durch geschickte Fragestellung oder Einzelgespräche die Hintergründe von Konflikten offenlegen.
[...]
[1] Deysson, Christian: „Quatsch machen dürfen“, Wirtschaftswoche 10/2003, S.131
[2] Jansen Beratung & Training International: Mediation, www.jbt.de/frerft9912d.htm,
Januar 2000
[3] vgl. Prof. Dr. Dendorfer, Renate: Ausarbeitung „Mediation“, S. 4 f.
[4] Prof. Dr. Haft, Fritjof; Prof. Dr. Gräfin von Schlieffen, Katharina: Handbuch Mediation, 2002, §1 – S.4
[5] Vgl. Prof. Dr. Dendorfer, Renate: Ausarbeitung Mediation, S.2
- Arbeit zitieren
- Jens Schwerdtfeger (Autor:in), 2004, Mediation und Humor, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112289
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