In dieser Arbeit geht es um die bilinguale Familie. Genauer wird dabei ein Blick auf die Kinder geworfen, die von ihren Eltern zweisprachig erzogen werden und auf die Strategien, die die Eltern hierbei anwenden.
In der heutigen Welt ist Bilingualismus sicher keine Ausnahme, doch vor allem bei Sprechern von Weltsprachen wie Englisch ist Bilingualismus eher seltener. Schätzungsweise gibt es 6000 Sprachen auf der Welt (Crystal, 1997), doch nur 150 Länder. Laut Fishman (1967) spricht über die Hälfte der Weltbevölkerung mehr als eine Sprache, in Ländern wie Südafrika oder Indien ist Bilingualismus die Regel und Monolingualismus die Ausnahme. Hierfür gibt es ethnische und politische Gründe oder geographische Mobilität.
Bevor ein näherer Blick auf Bilingualismus in der Familie geworfen wird, muss zunächst einmal geklärt werden, was unter Bilingualismus überhaupt verstanden wird.
Eine feste Definition, was Zweisprachigkeit genau ist, gibt es nicht. Der amerikanische Linguist Bloomfield versteht darunter „native-like control of two languages“, was soviel heißt, wie beide Sprachen so zu beherrschen, als seien sie die Muttersprache . Doch diese Definition lässt nicht zu, dass eine Sprache in manchen Bereichen stärker ist, als die andere. Der Grad der jeweiligen Sprachbeherrschung muss nicht so hoch sein, dass man beide Spra-chen gleichmäßig beherrscht, aber auch nicht so niedrig, als dass man in einer Sprache nur Dinge „verstehen“ kann – passiv bilingual ist. Der Grad der Sprachbeherrschung liegt dazwischen, wichtig ist jedoch, dass man sich seiner Zweisprachigkeit bewusst ist und sich zu beiden Sprachen verbunden fühlt.
So kann sich bei bilingual erzogenen Kindern ein bestimmter Sprachbereich schneller oder langsamer entwickeln, als in der anderen Sprache, da manche Bereiche in der einen Sprache komplizierter sind oder soziale oder persönliche Vorlieben für den Gebrauch einer bestimmten Sprache vorliegen.
Es gibt oftmals eine „starke“ und eine „schwache“ Sprache, wobei die starke Sprache in der Regel die Sprache der Gesellschaft – des Umfeldes – ist. Diese Sprache ist die, die mehr gesprochen und gehört wird.
Inhaltsverzeichnis
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- Einleitung
- Vor- und Nachteile der bilingualen Familie
- Rahmenbedingungen für Bilingualismus
- Das bilinguale mentale Lexikon
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- OPOL-/ Partnerprinzip
- Familiensprache = Nicht-Umgebungssprache (mL@H)
- Späte Zweisprachigkeit
- Künstliche Zweisprachigkeit
- Zeit- und Raumprinzip
- Schlussbemerkung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der bilingualen Familie und analysiert die Strategien, die Eltern bei der zweisprachigen Erziehung ihrer Kinder anwenden. Im Fokus stehen die Vor- und Nachteile einer bilingualen Erziehung, die Herausforderungen des Spracherwerbs und die verschiedenen Prinzipien der Zweisprachigkeit.
- Die Vor- und Nachteile der bilingualen Erziehung
- Das mentale Lexikon des bilingualen Kindes
- Die verschiedenen Prinzipien der bilingualen Erziehung
- Die Bedeutung der Rahmenbedingungen für den Spracherwerb
- Die Herausforderungen der künstlichen Zweisprachigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Bilingualismus in der Familie ein und definiert den Begriff der Zweisprachigkeit. Sie beleuchtet die Verbreitung des Bilingualismus weltweit und die verschiedenen Gründe für seine Entstehung.
Das Kapitel „Vor- und Nachteile der bilingualen Familie" untersucht die Vorteile der zweisprachigen Erziehung, wie den spielerischen Spracherwerb und die kognitive Entwicklung. Gleichzeitig werden auch Bedenken und Vorurteile gegenüber der Zweisprachigkeit, wie die Befürchtung der Sprachverspätung oder die Annahme eines niedrigeren Intelligenzquotienten, kritisch betrachtet.
Das Kapitel „Rahmenbedingungen für Bilingualismus" beleuchtet die wichtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche zweisprachige Erziehung. Es werden die Prinzipien des funktionalen Sprachgebrauchs und der Sprachtrennung, der emotionalen und sprachlichen Zuwendung sowie der positiven Spracheinstellung erläutert.
Das Kapitel „Das bilinguale mentale Lexikon" beschreibt die Strukturen des mentalen Lexikons bei bilingualen Kindern und untersucht die Unterschiede zum monolingualen Sprachverständnis. Es werden Sprachstörungen wie Interferenzen und Sprachmischungen erklärt und ihre Ursachen aufgedeckt.
Das Kapitel „Verschiedene Prinzipien zur bilingualen Erziehung" stellt verschiedene Strategien zur Zweisprachigkeit vor, wobei das „One-Parent-One-Language Approach" (OPOL) im Vordergrund steht. Es werden die verschiedenen OPOL-Prinzipien, die Familiensprache = Nicht-Umgebungssprache (mL@H), die späte Zweisprachigkeit, die künstliche Zweisprachigkeit und das Zeit- und Raumprinzip näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Bilingualismus, Zweisprachigkeit, bilinguale Erziehung, Familiensprache, OPOL-Prinzip, mL@H-Prinzip, künstliche Zweisprachigkeit, Spracherwerb, Sprachentwicklung, Sprachstörungen, Interferenzen, Sprachmischungen, Code-Switching, mentale Lexikon, Rahmenbedingungen, funktionale Sprachtrennung, positive Spracheinstellung, emotionale Zuwendung.
- Citation du texte
- Melissa Naase (Auteur), 2008, Bilingualismus in der Familie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112224
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