Im Rahmen der ersten Aufgabe werden zunächst wichtige endokrine Organe sowie deren Hormone samt der Funktion dargestellt.
Anschließend wird der Herz-Kreislauf Schock anhand der Schockspirale ausführlich erklärt.
Der letzte Teilabschnitt stellt die Grundlagen der Immunologie sowie den biochemischen Ablauf der anaphylaktischen Reaktion dar.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Aufgabe 1- Endokrine Organe und ihre Hormone
1.1 Hoden- Testosteron
1.2 Hypophyse- Somatotropin
1.3 Epiphyse- Melatonin
1.4 Nebennierenrinde- Cortisol
2. Aufgabe 2- Herz- Kreislauf Schock
2.1 Begriffserklärung
2.2 Formen
2.3 Ablauf
2.4 Therapie
3. Aufgabe 3- Anaphylaktische Reaktion
3.1 Grundlagen
3.2 Biochemischer Ablauf
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb.1: Zusammenhang Nucleus Suprachiasmaticus, Epiphyse und Melatonin
Abb.2: Die HHNA und die physiologischen Folgen von Cortisol
Abb.3: Schockspirale
1. Aufgabe 1- Endokrine Organe und ihre Hormone
1.1 Hoden- Testosteron
Der Hoden, fachsprachlich auch Testis genannt, stellt eine wichtige endokrine Drüse des männlichen Geschlechts dar. Er befindet sich im Hodensack, dem Skrotum. Der Hoden nimmt eine eiförmige Gestalt an, wobei der linke Hoden meist etwas größer als der rechte Hoden ist. Es wird makroskopisch ein oberer Pol (Extremitas superior) und ein unterer Pol (Extremitas inferior) unterschieden. Der Hoden gehört zu den Keimdrüsen. Er produziert neben Spermien auch männliche Geschlechtshormone, wie Testosteron. Es lässt sich in diesem Zuge anmerken, dass Testosteron bei Frauen in den Eierstöcken und zu kleinen Teilen auch in der Nebennierenrinde produziert wird.1
Testosteron ist ein Androgen, also ein Sexualhormon, welches sowohl bei Männern als auch bei Frauen produziert und ausgeschüttet wird. Es wird deswegen oftmals als männliches Hormon bezeichnet, da es bei dem männlichen Geschlecht in höherer Konzentration vorhanden ist und die Ausbildung dessen sekundären Geschlechtsmerkmalen maßgeblich beeinflusst. Solche sekundäre Geschlechtsmerkmale sind z.B. der Muskelaufbau, der Bartwuchs sowie eine tiefe Stimme.2 Zudem wird die Produktion von Spermien, also die Spermatogenese, durch Testosteron beeinflusst bzw. angeregt.3 Testosteron wird, wie bereits erwähnt, zu einem Großteil vom Hoden aber auch zu einem sehr kleinen Teil von der Nebennierenrinde produziert. Die Testosteron- Synthese wird über die Hypothalamus- Hypophyse- Achse (HHNA) reguliert bzw. kontrolliert. Durch eine Freisetzung von dem GonadotropinReleasing Hormon (GnRH) aus dem Hypothalamus wird die Hypophyse stimuliert, welche daraufhin das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH) freisetzt. Infolgedessen werden die Leydig- Zellen angeregt, Testosteron aus Cholesterin zu synthetisieren und zu sezernieren.4 Grundsätzlich lässt sich zwischen einem angeborenen und einem späteren Testosteronmangel unterscheiden. Ein Testosteronmangel bei Männern im Erwachsenenalter kann zur Rückbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale, zur Gynäkomastie, zur Feminisierung des Körperbaues, zum Abbau der Muskelmasse, sowie zu einer Störung der Spermatogenese führen.5 Ein Überschuss an Testosteron führt bei Erwachsenen oftmals zu keinen physiologischen Symptomen. Allerdings geht ein gesteigerter Testosteronspiegel auf der Verhaltensebene oftmals mit Aggressivität, geringerer sozialer Sensibilität und Empathie sowie zu einer Beeinträchtigung von motivationaler und emotionaler Prozesse einher.6 Ferner gilt es anzumerken, dass Testosteronpräparate trotz einer Reihe von Nebenwirkungen nicht selten von Sportlern als Dopingmittel genutzt werden, um so den Muskelaufbau zu beschleunigen.7
1.2 Hypophyse- Somatotropin
Die Hypophyse ist eine essenzielle endokrine Drüse, die sich im Zwischenhirn befindet. Sie ist ca. ein Zentimeter groß und ein Gramm schwer. Die Hypophyse ist durch den Hypophysenstil mit dem Hypothalamus verbunden und gliedert sich nochmals in ein Vorderlappen (Adenohypophyse) und ein Hinterlappen (Neurohypophyse).8 Die Hypophyse produziert wichtige Hormone, wie z.B. Somatotropin, ACTH und Prolaktin und ist zudem für die Speicherung von Vasopressin und Oxytocin zuständig.9 Im Folgenden liegt der Augenmerk auf dem Hormon Somatotropin.
Somatotropin ist ein Polypeptid und wird in der Adenohypophyse gebildet bzw. produziert. Die Ausschüttung wird über den Hypothalamus mithilfe den Hormonen „Somatoliberin“ und „Somatostastin“ reguliert. Die Wirkung von Somatotropin erfolgt hauptsächlich mittels Somatomedinen. Dies sind wachstumsfördernde Peptide, die in den Knochen, der Leber oder anderen Geweben synthetisiert werden. Dort wirken die Hormone überwiegend parakrin, können aber auch endokrin sezerniert und wie klassische Hormone wirken. Diese Somatomedine besitzen eine große Ähnlichkeit zu Insulin, weswegen sie auch als „insuline like groth factors“ (IGF) bezeichnet werden.10 Somatotropin ist hauptsächlich für das Wachstum von Knochen, Muskeln und Eingeweiden zuständig, weswegen es oftmals auch „Wachstumshormon“ genannt wird. Ferner nimmt es auch für den Fettstoffwechsel, den Kohlenhydratstoffwechsel sowie für den Eiweißstoffwechsel eine wichtige Rolle ein.11 Am Meisten Somatotropin wird während des Schlafes produziert. Die Ausschüttung wird hierbei durch Glukagon, Aminosäuren, Östrogene, Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Endorphine, Schilddrüsenhormone und Hypoglykämie stimuliert. In diesem Kontext lässt sich feststellen, dass die Ausschüttung von Somatotropin durch GABA, Adispositas, Cortisol, Adrenalin, Gestagene, Hyperlipidämie sowie durch Hyperglykämie gehemmt wird. Ein Mangel von Somatotropin kann zu reduzierter Muskelmasse, erhöhtem kardiovaskulärem Risiko, erhöhter Körperfettmasse, reduzierter Knochenmineraldichte sowie zu Kleinwüchsigkeit führen während ein Überschuss hingegen zu appositionellen Knochenwachstum mit Zunahme der Eingeweide sowie zu Riesenwüchsigkeit führen kann.12
1.3 Epiphyse- Melatonin
Die Epiphyse, auch Zirbeldrüse genannt, ist ein erbsengroßes und zapfenförmiges Organ, welches als Teil des Epithalamus zu betrachten ist und demnach im Zwischenhirn lokalisiert ist. Sie ist ca. 100 Milligramm schwer und besitzt eine augenähnliche Struktur. Zum größten Teil besteht die Epiphyse aus Pinealozyten und Gliazellen.13 Nach aktuellem Wissensstand produziert die Epiphyse ausschließlich das Hormon Melatonin. Allerdings gilt es hierbei zu erwähnen, dass Melatonin, wenn auch nur in geringeren Mengen, außerdem vom Darm, dem Rückenmark, dem Hoden und auch von der Netzhaut des Auges produziert wird.14
Melatonin ist ein Aminhormon, das als Metabolit von Tryptophan bzw. des Tryptophanstoffwechsels zu betrachten ist. Es wurde in den 1950er Jahren entdeckt und seitdem kontinuierlich und intensiv weitererforscht. Melatonin wird hauptsächlich in der Dunkelheit produziert und sezerniert, weswegen es auch als „Dunkelhormon“ oder „Schlafhormon“ bezeichnet wird.15 In diesem Kontext ist auch zu erwähnen, dass der Nucleus Suprachiasmaticus die Pinealozyten reguliert bzw. aktiviert. Diese sind wiederum für die Ausschüttung von Melatonin maßgeblich verantwortlich.16
Dieses Zusammenspiel wird in folgender Abbildung verdeutlicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Zusammenhang Nucleus Suprachiasmaticus, Epiphyse und Melatonin Quelle: Regente (2009), S.6
Hinsichtlich der Funktion lässt sich feststellen, dass Melatonin eine ganz entscheidende Rolle bezüglich des Tag-Wach- Rhythmus einnimmt. Eine erhöhte Melatoninausschüttung am Abend ist für den Körper und die dazugehörigen Organe sozusagen der Befehl nun in den Nachtbetrieb zu wechseln. Solche Ruhezeiten sind für den Organismus unentbehrlich. Verminderte Schlafqualität sowie mangelnde Stabilität des circadianen Systems können Anzeichen eines Melatoninmangels- oder überschusses sein. Im Bezug zu den Funktionen lässt sich außerdem feststellen, dass neben der SchlafWach- Regulation auch die Steuerung der Testosteronproduktion, der Immunaktivität, dem Tumorenwachstum, dem Fettsäuretransport sowie auch der Freisetzung von hypophysären Hormonen zum Aufgabengebiet von Melatonin gehört.17 Ferner ist anzumerken, dass Melatonin von vielen Menschen, vor allem in Amerika, als Nahrungsergänzungsmittel konsumiert bzw. genutzt wird.18
1.4 Nebennierenrinde- Cortisol
Zunächst lässt sich feststellen, dass die Nebennierenrinde den äußeren Teil der Nebenniere darstellt. Sie umschließt also das innen gelegene Nebennierenmark vollständig. Die Nebennierenrinde wird nochmals in die Zona glomerulosa, die Zona fasciculata und die Zona reticularis eingeteilt. Grundsätzlich produziert die Nebennierenrinde zahlreiche Steroidhormone, wobei Cortisol, Aldosteron als auch Dehydroepiandrosteron die wichtigsten und bekanntesten Vertreter darstellen. In Anbetracht der vorliegenden Aufgabenstellung wird sich im Folgenden auf das lebenswichtige Hormon Cortisol spezialisiert.
Cortisol ist ein Glukokortikoid, welches überwiegend von den Zellen der Zona fasciculata aber auch von Zellen der Zona reticularis produziert wird. Die Cortisolproduktion wird durch das Adrenokortikotrope Hormon (ACTH) reguliert bzw. angeregt. ACTH, das von der Hypophyse produziert wird, wird wiederum durch die Sekretion von dem Corticotropin- Releasing Hormon (CRH) sowie dem antidueretischen Hormon (ADH) gesteuert. Sowohl CRH als auch ADH werden von dem Hypothalamus produziert. Es lässt sich also grundsätzlich vermerken, dass durch eine gesteigerte Produktion von CRH und ADH auch mehr ACTH produziert wird, was wiederum die Produktion von Cortisol anregt. Dieses komplexe Zusammenspiel wird durch die Hypothalamus- HypophysenNebennierenrinde- Achse (HHNA) verdeutlicht. In Stresssituationen wie vor allem bei chronischem Stress wird diese Achse sozusagen stimuliert und die beschriebenen Folgereaktionen eingeleitet. Deswegen wird Cortisol oft auch als Stresshormon bezeichnet. Der (chronische) Stress kann hierbei physiologischer Herkunft, wie z.B. starke Kälte oder Infektionen, als auch psychischer Herkunft, wie z.B. Angst und Depression, sein.19 In diesem Zusammenhang lässt sich auch anmerken, dass das beschriebene Zusammenspiel durch eine negative Rückkopplungsschleife gekennzeichnet ist, d.h. ein Überschuss von Cortisol führt zu einer Herunterregulation der anderen Regulationsebenen. Im Vergleich zu den Katecholaminen Adrenalin und Noradrenalin, welche vor allem in akuten Stresssituationen vermehrt freigesetzt werden und daher auch als Stresshormone bezeichnet werden, entfaltet Cortisol seine Wirkung langsamer jedoch auch länger anhaltend. Cortisol hat ein breites Wirkspektrum und hat unter anderem Auswirkungen auf den Stoffwechsel, den Blutdruck, die Neuronen, den Blutzuckerspiegel, das Herz- Kreislaufsystem, sowie das Immunsystem.20
Die folgende Abbildung veranschaulicht das Zusammenspiel der HHNA sowie die physiologischen Auswirkungen von Cortisol.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.2: Die HHNA und die physiologischen Folgen von Cortisol Quelle: Herbert (2017), S.21
Vor allen im Bereich der Psychoneuroendokrinologie ist die Auswirkung von Cortisol auf das Gehirn und dessen Neuronen gut untersucht. Hierbei ließ sich feststellen, dass Cortisol vermehrt Neuronen im Hippocampus zerstört. Da der Hippocampus grundsätzlich für sämtliche Gedächtnisvorgänge zuständig ist, geht ein hoher Cortisolspiegel bei Betroffenen auch oftmals mit Konzentrationsund Gedächtnisbeschwerden einher.21 Für Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen ist dies insofern relevant, da diese durch den von psychischen Belastungen hervorgerufenen Beeinträchtigungen auf das Gehirn bzw. des Hippocampus auch Hinweise für psychische Störungen, wie Depressionen und Angststörungen aber auch Schizophrenie, darstellen können.22 Ferner lässt sich anmerken, dass der Cortisolspiegel sehr schwankend ist und in der Regel seine Spitzenwerte zwischen 6 Uhr und 9 Uhr erreicht.23 Aus pharmakologischer Sicht wirkt Cortisol immunsuppressiv und entzündungshemmend. Zudem kommt es bei einer Nebennierenunterfunktion zum Einsatz.24
2. Aufgabe 2- Herz- Kreislauf Schock
2.1 Begriffserklärung
Im medizinischen Kontext ist unter einem Schock grundsätzlich eine akute HerzKreislauf Dysfunktion zu verstehen.25 Hierbei kommt es zu einem akuten Versagen der Blutzirkulation.26 Es herrscht also ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffverbrauch. Infolgedessen werden die Organe nur unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Entsprechend gefährdet sind dann die Vitalfunktionen. Es gilt anzumerken, dass es sich bei dem Schock im Gegensatz zur Herzinsuffizienz um einen instabilen Zustand handelt, der als klinischer Notfall zu betrachten ist.27
[...]
1 Vgl. Platzer, Frotscher, Kahle (2009), S.250
2 Vgl. Libowski (2017), S.u.
3 Vgl. Aurich, Aurich (2005), S.236
4 Vgl. Weiser (2021), S.38
5 Vgl. Buddecke, Fischer (2013), S.186
6 Vgl. Yildrim, Derksen (2012), S.984-1010
7 Vgl. Singler (2012), S.u.
8 Vgl. Speckmann, Hescheler, Köhling (2019), S.730
9 Vgl. Piper (2007), S.503
10 Vgl. Horn (2009), S.396-397
11 Vgl. Huppelsberg, Walter (2013), S.199-200
12 Vgl. Schmidt, Lang, Heckmann (2007), S.482
13 Vgl. Platzer, Frotscher, Kahle (2009), S.176
14 Vgl. Fauteck (2017), Abs.1
15 Vgl. Silverthorn, Weber (2009), S.351
16 Vgl. Fauteck (2017), Abs.1
17 Vgl. Regente (2009), S.5-6
18 Vgl. Rauscher (2018), Abs.9
19 Vgl. Hinson, Raven, Chew (2018), S.59-64
20 Vgl. Herbert (2017), S.20-21
21 Vgl. Karim, Eck (2015), S.47-52
22 Vgl. Domes (2003), S.u.
23 Vgl. Hinson, Raven, Chew (2018), S.64
24 Vgl. Mohr, Lüllmann (2006), S.381-382
25 Vgl. Schulte, Lentze, Schraub, Spranger (2007), S.1778
26 Vgl. Füeßl (2004), S.70
27 Vgl. Paula (2014a), S.79; Schulte, Lentze, Schraub, Spranger (2007), S.1778
- Citation du texte
- Anonyme,, 2021, Endokrine Hormone, Herz-Kreislauf Schock, Anaphylaktische Reaktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1120934
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