Im Juli 1944 fand in Bretton Woods die „Internationale Währungs- und Finanzkonferenz der Vereinten und Assoziierten Nationen“ statt. Erklärtes Ziel war eine umfassende Neuordnung der Weltwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg, und so trat am 27. Dezember 1945 - nach der Ratifizierung durch 30 Staaten - das Abkommen von Bretton Woods in Kraft. Auf Basis dieses Abkommens wurden der Internationale Währungsfonds und die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung gegründet, Ziel war die Stärkung des internationalen Handels, eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit, sowie ein internes und externes Gleichgewicht.
Des weiteren legten die USA und Großbritannien, als ehemaliges Leitwährungsland, in Bretton Woods den Grundstein für das Festkurssystem der Nachkriegszeit unter Gewährleistung möglichst freier Konvertibilität der Währungen. Die Mitgliedstaaten verpflichteten sich für ihre Währungen entweder Goldparitäten oder Paritäten zum US-Dollar, der wiederum selbst eine Goldparität aufwies, zu vereinbaren. Damit wurde der US-Dollar zur neuen Leitwährung der Weltwirtschaft und die Vereinigten Staaten von Amerika konnten sich ihre wirtschaftspolitische Vormachtstellung in der Nachkriegsära sichern, da das Abkommen von Bretton Woods eine enge Verflechtung von US-amerikanischer Wirtschaft und Weltwirtschaft unter US-amerikanischer Vorherrschaft zur Folge hatte.
Dennoch hatte der US-Dollar als Leitwährung auch mit einigen Problemen zu kämpfen, auf die im vorliegenden Text ein besonderer Schwerpunkt gelegt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Hintergründe der Konferenz von Bretton Woods
- Das System von Bretton Woods
- Die Internationale Währungs- und Finanzkonferenz der Vereinten und Assoziierten Nationen
- Der Internationale Währungsfonds
- Die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
- Merkmale des Währungssystems von Bretton Woods
- Die Konvertibilität
- Das Wechselkursregime
- Der Golddevisenstandard
- Die Kreditfazilitäten des IWF
- Positive Ergebnisse der Währungsordnung von Bretton Woods
- Die Rolle des US-Dollars
- Problematik der Leitwährung
- Begriffsdefinition
- Das Vertrauensproblem
- Das Liquiditätsproblem
- Das Redundanzproblem (Problem des n-ten Landes)
- Das Anpassungsproblem
- Das Problem der Goldeinlösepflicht
- Strukturelle weltwirtschaftliche Probleme
- Der Zusammenbruch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Dollarkrise im Währungssystem von Bretton Woods und untersucht die Problematik der Leitwährung in diesem Kontext. Sie beleuchtet die Hintergründe und die Entstehung des Systems von Bretton Woods, sowie die Rolle des US-Dollars als Leitwährung.
- Die Entstehung des Systems von Bretton Woods als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise
- Die Rolle des US-Dollars als Leitwährung und die damit verbundenen Herausforderungen
- Die Problematik der Leitwährung, einschließlich Vertrauens-, Liquiditäts-, Redundanz- und Anpassungsproblemen
- Die strukturellen weltwirtschaftlichen Probleme, die zum Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems führten
- Der Zusammenbruch des Systems von Bretton Woods und seine Folgen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Hintergründe der Konferenz von Bretton Woods: Dieses Kapitel beleuchtet die Gründe für die Konferenz von Bretton Woods, die als Reaktion auf die Abwertungswettläufe und den Protektionismus zwischen den beiden Weltkriegen zu verstehen ist. Es wird erläutert, wie die "beggar-my-neighbour-policy" zum Abwertungswettlauf und zur Weltwirtschaftskrise führte, die den Zusammenbruch des Goldstandards zur Folge hatte.
- Kapitel 2: Das System von Bretton Woods: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung des Bretton-Woods-Systems und seinen wichtigsten Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Es beschreibt die Merkmale des Systems, darunter die Konvertibilität, das Wechselkursregime, der Golddevisenstandard und die Kreditfazilitäten des IWF, sowie die positiven Ergebnisse der Währungsordnung.
- Kapitel 3: Die Rolle des US-Dollars: Dieses Kapitel untersucht die Rolle des US-Dollars als Leitwährung im Bretton-Woods-System. Es beleuchtet die Vor- und Nachteile des Dollars als Leitwährung und die damit verbundenen Herausforderungen.
- Kapitel 4: Problematik der Leitwährung: Dieses Kapitel widmet sich den spezifischen Problemen, die mit der Rolle des US-Dollars als Leitwährung verbunden sind. Es analysiert das Vertrauensproblem, das Liquiditätsproblem, das Redundanzproblem, das Anpassungsproblem und das Problem der Goldeinlösepflicht.
- Kapitel 5: Strukturelle weltwirtschaftliche Probleme: Dieses Kapitel untersucht die strukturellen weltwirtschaftlichen Probleme, die zum Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems führten. Es beleuchtet die Ursachen für die Instabilität des Systems und die Herausforderungen, die sich aus den globalen Wirtschaftsbeziehungen ergaben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Bretton-Woods-System, Dollarkrise, Leitwährung, Golddevisenstandard, Abwertungswettlauf, Protektionismus, Weltwirtschaftskrise, Internationaler Währungsfonds (IWF), Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Vertrauensproblem, Liquiditätsproblem, Redundanzproblem, Anpassungsproblem, Goldeinlösepflicht, strukturelle weltwirtschaftliche Probleme, Zusammenbruch.
- Citar trabajo
- Michael Hamoser (Autor), 2003, Die Dollarkrise im Währungssystem von Bretton Woods, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11206