Das Buch der Brüder Löwenherz beinhaltet die Thematik des Sterbens und insbesondere des Lebens nach dem Tod.
Die Autorin Astrid Lindgren, von der Zeitschrift „Die ZEIT“, als bekannteste Kinderbuchautorin der Welt betitelt, schrieb ab 1970 Kinderbücher, in denen sie statt der früheren Unbeschwertheit ihrer Charaktere nunmehr häufig auch nachdenkliche Töne anschlug und schmerzliche Erfahrungen einbaute.
Obwohl ich das Buch bisher erst vom Hören sagen kannte, habe ich mich aus persönlichen Gründen dafür entschieden. Schon als Kind wurde ich mit dem Thema konfrontiert, was dazu führte, dass ich mich bis heute für dieses Wissensgebiet und die damit verbundene Problematik interessiere. Da die Existenz eines bestehenden Lebens nach dem Tod meiner Vorstellung entspricht, bin ich motiviert, die Darstellungen des Jenseits, wie es in der Geschichte beschrieben wird, zu analysieren. Unter anderem werde ich die Problematik des Anfangszustandes, sowie den Endzustand darstellen und im Verlauf dieser Hausarbeit die wichtigsten Ereignisse des Erzähltextes aufzählen. Hierbei werde ich die Beschreibungen der Schriftstellerin mit der Auffassung des christlichen Glaubens über ein Leben nach dem Tod vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der problematische Anfangszustand
2.1 Vorgänge vom Anfangszustand zum Endzustand, vergleichend mit dem christlichen Glauben in Bezug auf das Leben nach dem Tod
2.2 Zuverlässigkeit des Erzählers
2.3 Der Endzustand
3. Fazit
Anhang
Literaturnachweis
1. Einleitung
Das Buch der Brüder Löwenherz beinhaltet die Thematik des Sterbens und insbesondere des Lebens nach dem Tod.
Die Autorin Astrid Lindgren, von der Zeitschrift „Die ZEIT“, als bekannteste Kinderbuchautorin der Welt betitelt, schrieb ab 1970 Kinderbücher, in denen sie statt der früheren Unbeschwertheit ihrer Charaktere nunmehr häufig auch nachdenkliche Töne anschlug und schmerzliche Erfahrungen einbaute.[1]
Obwohl ich das Buch bisher erst vom Hören sagen kannte, habe ich mich aus persönlichen Gründen dafür entschieden. Schon als Kind wurde ich mit dem Thema konfrontiert, was dazu führte, dass ich mich bis heute für dieses Wissensgebiet und die damit verbundene Problematik interessiere. Da die Existenz eines bestehenden Lebens nach dem Tod meiner Vorstellung entspricht, bin ich motiviert, die Darstellungen des Jenseits, wie es in der Geschichte beschrieben wird, zu analysieren. Unter anderem werde ich die Problematik des Anfangszustandes, sowie den Endzustand darstellen und im Verlauf dieser Hausarbeit die wichtigsten Ereignisse des Erzähltextes aufzählen. Hierbei werde ich die Beschreibungen der Schriftstellerin mit der Auffassung des christlichen Glaubens über ein Leben nach dem Tod vergleichen.
2. Der problematische Anfangszustand
Der Abenteuerroman „Die Brüder Löwenherz“, geschrieben von der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren, erzählt die Geschichte zweier Brüder, Karl und Jonathan Löwe, welche sich nach ihrem Tode in einem Land namens Nangijala wiederfinden und ein aufregendes Abenteuer erleben. Der problematische Zustand zu Beginn der Geschichte besteht darin, dass der etwa zehnjährige Bruder Karl unheilbar krank ist und dem zufolge bald sterben muss. Der Junge, welcher von seinem drei Jahre älteren Bruder liebevoll „Krümel“ genannt wird, weiß um sein Schicksal, doch im Gegensatz zu Jonathan, welcher an eine Existenz nach dem Tode glaubt, hat der jüngere Bruder Angst vor der Vorstellung, tot in der Erde liegen zu müssen. Obwohl Karl unter den Begleiterscheinungen seiner Krankheit leidet, hält er innerlich am Leben fest. Die Brüder unterscheiden sich sowohl in ihrem Aussehen, als auch in ihren Charakterzügen. Krümel beschreibt Jonathan folgendermaßen: „ Jonathan sah wirklich wie ein Märchenprinz aus. Sein Haar glänzte wie Gold und er hatte schöne dunkelblaue Augen, die richtig leuchteten, und schöne weiße Zähne und ganz gerade Beine.“[2]
Zusätzlich handelt es sich bei Jonathan um einen lebensbejahenden und abenteuerlustigen Jungen, der bei seinen Mitmenschen sehr beliebt ist. Krümel hingegen bezeichnet sich selbst als ängstlichen, dummen und hässlichen Jungen. Aufgrund seiner positiven Eigenschaften hat der große Bruder eine Vorbildfunktion für seinen kleinen Bruder übernommen, und der Gedanke, bald von seinem Jonathan getrennt zu sein, bereitet Krümel grenzenlose Trauer. Dem zufolge beinhaltet der Anfangszustand mehrere Probleme. Zum einen die unheilbare Krankheit Karls und die damit verbundene Angst vor dem Tod und zum anderen die bevorstehende Trennung der Geschwister. Grund für dieses Handlungsgeschehen könnte die Absicht der Schriftstellerin sein, den jungen Leser mit der Thematik Tod zu konfrontieren und ihm im Verlauf der Geschichte die Angst vor diesem Ereignis zu nehmen, indem sie auf die Fantasie Jonathans, es gäbe, ein Leben nach dem Tod, eingeht.
2.1 Vorgänge vom Anfangszustand zum Endzustand, vergleichend mit dem christlichen Glauben in Bezug auf das Leben nach dem Tod
Der Erzähltext beschreibt den Tod zweier Jungen und ihr Leben danach. Da der Leser während der Geschichte mit einigen unerwarteten und nicht vorhersehbaren Geschehnissen konfrontiert wird, werde ich den Text im folgenden Abschnitt auf seine Ereignishaftigkeit überprüfen. Dabei werde ich, die für mich am bedeutsamsten Regelbrüche darstellen und mit dem christlichen Glauben in Bezug auf ein Leben nach dem Tod vergleichen, um Parallelen und Widersprüche aufzuzeigen.
Wie bereits im vorigen Kapitel beschrieben, wird auf den ersten Seiten des Buches das bevorstehende Sterben von Karl eingeleitet, der sich im Gegensatz zu seinem lebensfrohen und gesunden Bruder weniger gut mit dieser Situation auseinandersetzen kann. Der Leser erwartet dementsprechend, dass dieses Geschehen eintritt, doch bereits zu Beginn des zweiten Kapitels wird die bislang im Text eingeführte Regel gebrochen, indem nicht Krümel, sondern sein großer Bruder, bei dem Versuch Karl aus dem brennenden Haus zu retten, stirbt. Diese Ereignis wird von dem Leser als vollkommen überraschend erlebt, da er bis zu diesem Zeitpunkt auf den Tod Krümels vorbereitet wurde. „Jonathan wusste, dass ich bald sterben würde.“[3]
Zudem verbinden den Leser in Anbetracht seines erworbenen Weltwissens[4], Kranke und ältere Menschen mit dem Tod. Dieses erste Ereignis zieht weitere Entwicklungen nach sich. Eines Abends kehrt Jonathan in Form einer schneeweißen Taube auf die Erde zurück, um Krümel von Nangijala zu erzählen und ihm mitzuteilen, dass er bereits auf ihn warte. Die genannten Geschehnisse führen dazu, dass die innere Auseinandersetzung Krümels mit dem Tod seines Bruders und dessen Haltung, zum Vorbild der Bewältigung des eigenen Todes wird. Diese Einstellungsänderung wird durch folgende Aussage besonders deutlich: „Und ich liege hier auf meiner Bank und warte nur darauf, hinterher fliegen zu können.“[5]
[...]
[1] http://aphorismen-archiv.de/autoren/autoren_l/lindgren.html
[2] Lindgren, A.: Die Brüder Löwenherz. S. 10.
[3] Lindgren, A.: Die Brüder Löwenherz. S.5.
[4] Linke, A., Nussbaumer, M., Portmann, P.: Studienbuch Linguistik. S. 265.
[5] Lindgren, A.: Die Brüder Löwenherz. S. 20.
- Citation du texte
- Andrea Dohrs (Auteur), 2005, Erzähltextanalyse: Die Brüder Löwenherz, vergleichend mit dem christlichen Glauben in Bezug auf das Leben nach dem Tod, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111893
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