Buddhadasa Indapanyo und die Früchte aus dem ‚Garten der Befreiung’
Buddhadasa Indapanyo - hinter diesem Namen verbirgt sich einer der bedeutendsten buddhistischen Mönche des 20. Jahrhunderts, der als zielstrebiger Waldmönch und Begründer des ‚Garten der Befreiung’ als Vorbild heutiger Theravada-Mönche gilt.
Seine Geschichte beginnt am 27. Mai 1906 in Phumrieng, einer kleinen Küstenstadt der südthailändischen Provinz Surat Thani. Dort wurde er als erster von drei Kindern einer Krämerfamilie geboren und bekam den Geburtsnamen Ngüam Panid. Sein Vater Sieng Panid war chinesischer Abstammung, seine Mutter Kluan Panid gebürtige Thailänderin. Ihre Tugendhaftigkeit und buddhistischen Lehrweisungen scheinen Nügam Panids späteren Weg der Lehre und Meditation entscheidend geprägt zu haben. Denn schon in seinen jugendlichen Jahren widmete er sich gemeinsam mit seinen zwei Brüdern buddhistischen Inhalten und Fragestellungen, die mit einem Auditorium, bestehend aus Freunden und Nachbarn diskutiert wurden. Seine frühe Zuwendung zu buddhistischen Themen brachte ihm schon mit 20 Jahren, 1926 den Beinamen Inthapanyo, der Weise. Gleichzeitig wurde er in seinem Geburtsort im Wat Mai zum Stolz seiner Familie in einer traditionellen Zeremonie zu einem Theravada - Mönch ordiniert, um sinngemäß in die Fußstapfen der Jünger Buddhas zu treten und den Weg der Lehre zu beschreiten. Schon nach zwei Jahren absolvierte er erfolgreich die ersten beiden Stufen des Dharma-Studiums. (Studium der Schriften über die Lehren des Buddhismus)
Als praktizierender, beziehungsweise lehrender Mönch wurde er bald über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt. Denn statt den traditionellen Lehrmethoden zu folgen und die alten Schriften des Buddhismus lesend zu verkünden, veranschaulichte Indapanyo seine Vorträge über das Dharma (buddhistische Lehre) an praktischen alltäglichen Phänomenen. Seine pädagogische Arbeit brachte soviel Resonanz beim Laienpublikum, dass viele Anhänger des Buddhismus aus allen Himmelsrichtungen des Landes herbeikamen.
Doch bald musste Indopanyo seine beschauliche Heimat, der Lehre wegen verlassen, um 1928 im buddhistisch- ‚erwachten’ Bangkok sein Wissen zu vermehre. Doch die lärmende Hektik der Hauptstadt ließ sein Studium stagnieren und Enttäuschung über das vermeintliche Zentrum des Glaubens aufkommen. Scheinbar erkannte Indapanyo im turbulenten weltlichen Treiben Bangkoks die fehlenden Möglichkeiten für transzendente Momente und machte sich deshalb nach zwei Monaten auf den Rückweg in die Heimat, wo er in geistlicher Ruhe seinem Studium weiter nachging.
Im Jahre 1930 gab Indapanyo Bangkok erneut eine Change, sein Wissen zu vertiefen. Diesmal gelang es ihm in der lebhaften Metropole einen Ruhepol zu finden und sein Studium als Pali- Gelehrter zu beenden. Nach zwei Jahren Studium kehrte er Bangkok erneut den Rücken. Um dem städtischen Getriebe ganz zu entkommen und sich vollends der Lehre widmen zu können, suchte Indapanyo nach einem Ort natürlicher Ruhe, um wie einst Buddha in freier Natur, unter einem Baum, die letzte Wahrheit erhalten zu können.
- Citar trabajo
- Tina Sommer (Autor), 2007, Buddhadasa Indapanyo und die Früchte aus dem ‚Garten der Befreiung’, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111854