„Mit Heinrich Böll ist einer der Großen der deutschen Literatur von uns gegangen...[Er] war ein Anwalt der Schwachen und ein Feind der Selbstgerechtigkeit (von der Richtigkeit des eigenen Handelns u. Denkens überzeugt, dies betonend). Er trat für die Freiheit des Geistes ein, wo immer sie in Gefahr war. Er war unbequem und streitbar, er erregte Anstoß und erzeugte Achtung. Seine mutige, engagierte Wache und immer wieder mahnende Stimme wird uns fehlen. Sein Werk bleibt.“ (von Weizsäcker 1985: o. S.)
Heinrich Böll hat seit seiner ersten Veröffentlichung des Buches „Der Zug war pünktlich“ (1949) über viele Jahrzehnte die deutsche Nachkriegsliteratur geprägt. Der deutsche Schriftsteller und Nobelpreisträger fand national sowie international große Anerkennung. Noch heute haben seine literarischen Werke nichts an Aktualität verloren. Schon die zentralen Aussagen seiner schriftstellerischen Anfänge beschäftigen sich mit der Menschlichkeit und der Würde der sozialen Gesellschaft. Eigens für die Literatur der Nachkriegszeit etablierte Böll eine spezifische Sprache, die lakonisch, aufrichtig, illustrativ und von hoher atmosphärischer Dichte ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsdefinitionen
2.1 Trümmerliteratur
2.2 Gruppe 47
3. Biographie und Werke
3.1 Biographischer Hintergrund
3.2 Wichtige Werke
4. Historischer Hintergrund
5. Der Weg in die literarische Öffentlichkeit
6. Die Gemeinschaft der Gruppe
7. Besonderheiten der Trümmerliteratur
8. Das Bestreben Bölls
9. In Anlehnung an Bölls Werk und seine Werte
10. Quellen
1 Einleitung
„Mit Heinrich Böll ist einer der Großen der deutschen Literatur von uns gegangen...[Er] war ein Anwalt der Schwachen und ein Feind der Selbstgerechtigkeit (von der Richtigkeit des eigenen Handelns u. Denkens überzeugt, dies betonend). Er trat für die Freiheit des Geistes ein, wo immer sie in Gefahr war. Er war unbequem und streitbar, er erregte Anstoß und erzeugte Achtung. Seine mutige, engagierte Wache und immer wieder mahnende Stimme wird uns fehlen. Sein Werk bleibt.“ (von Weizsäcker 1985: o. S.)
Heinrich Böll hat seit seiner ersten Veröffentlichung des Buches „Der Zug war pünktlich“ (1949) über viele Jahrzehnte die deutsche Nachkriegsliteratur geprägt. Der deutsche Schriftsteller und Nobelpreisträger fand national sowie international große Anerkennung. Noch heute haben seine literarischen Werke nichts an Aktualität verloren. Schon die zentralen Aussagen seiner schriftstellerischen Anfänge beschäftigen sich mit der Menschlichkeit und der Würde der sozialen Gesellschaft. Eigens für die Literatur der Nachkriegszeit etablierte Böll eine spezifische Sprache, die lakonisch, aufrichtig, illustrativ und von hoher atmosphärischer Dichte ist.
2 Begriffsdefinitionen
2.1 Trümmerliteratur
Die Trümmerliteratur fand ihren Anfang mit Ende des 2. Weltkrieges. Diese Epoche deutscher Literatur begann 1945 und fand ihr Ende Mitte der 50er Jahre. Sie beschreibt maßgeblich die Menschen, die vor den Trümmern ihres Lebens bzw. ihres ausgebombten Hauses standen. Die Literaten dieser Zeit manifestieren einen Neuanfang für Form, Sprache und Thematik.
2.2 Gruppe 47
Die Gruppe 47 war eine Vereinigung von Schriftstellern und Kritikern. Sie entstand 1947 auf Initiative von H. W. Richter und anderen Autoren und verfolgte kein bestimmtes literarisches Programm. Vielmehr wurde aus den Erfahrungen des 2. Weltkrieges Kritik an der Politik hervorgehoben und die antiautoritäre Einstellung des verantwortlichen Schriftstellers in der Gesellschaft exponiert. Aber nicht nur Trümmerliteratur wurde fester Bestandteil dieser Bewegung, auch die Aufklärung zählte sich zu den vielfältigen Themengebieten. Sie existierte bis 1967.
3 Biographie und Werke
3.1 Biographischer Hintergrund
1917: Heinrich Böll wird am 21. Dezember in Köln als achtes Kind des Bildhauers Viktor Böll und seiner Ehefrau Maria geboren.
1928 – 1937: Besuch des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums in Köln.
1937: Erlangung der Hochschulreife. Böll beginnt eine Lehre zum Buchhändler in Bonn.
1938: Abbruch der Lehre. Einberufung zum Arbeitsdienst.
1939 – 1945: Beginn eines Studiums der klassischen Philologie, dass Böll wegen seiner Einberufung zur Wehrmacht abbrechen muss. Er dient in Polen, Ungarn, der Sowjetunion und Frankreich. Er wird des Öfteren verwundet. Gegen Kriegsende 1945 kommt er in amerikanische und britische Gefangenschaft. Entlassung 1945.
1942: Heirat mit Annemarie Cech. Aus der Ehe gehen vier Söhne hervor.
1946: Beginn eines Studiums der Germanistik in Köln. Seine ersten literarischen Werke entstehen.
1947: Veröffentlichung der ersten Kurzgeschichten: Die Botschaft, der Angriff im „Rheinischen Merkur“. Erstes Gehalt.
1949: Erste Veröffentlichung des Buches Der Zug war pünktlich. Böll berichtet über seine Kriegserlebnisse.
1950: Veröffentlichung des Sammelbandes mit 25 Kurzgeschichten mit dem Titel Wanderer, kommst du nach Spa.
1951: Veröffentlichung des Antikriegsromans Wo warst du, Adam. Beitritt der Gruppe 47.
1972: Nobelpreis für Literatur.
1985: Heinrich Böll stirbt am 16. Juli nach langer Krankheit in Langenbroich in der Eifel.
3.2 Wichtige Werke
1947: Der Zug war pünktlich
1950: Wanderer, kommst du nach Spa…
1951: Wo warst du, Adam?
1954: Haus ohne Hüter
1955: Das Brot der frühen Jahre
1959: Billard um halb zehn
1963: Ansichten eines Clowns
1974: Die verlorene Ehre der Katharina Blum
1983: Die Verwundung
1985: Frauen vor Flusslandschaft
- Arbeit zitieren
- Alexander Roth (Autor:in), 2008, Heinrich Böll - Westdeutsche Nachkriegsliteratur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111775
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