Trotzdem stellt Heterogenität eine zunehmende Problematik für Lehrer und Schule dar. In der allgemeinen Schule steigt die Zahl derjenigen Kinder, die als ‚auffällig’ und ‚störend’ wahrgenommen werden, weil sie nicht so sind wie die anderen Kinder, weil sie von einer vorgegebenen ‚Norm’ abweichen. Lehrer und Eltern fühlen sich überfordert und hilflos, was den Umgang mit diesen Kindern betrifft. Dies hat zur Folge, dass diese Kinder zu einem sonderpädagogischen oder psychologischen bzw. medizinischen ‚Problem’ gemacht und als ‚behindert’ oder ‚gestört’ definiert werden. Häufige Konsequenzen dieser Kategorisierungen sind Ausgrenzung aus ihren Schulklassen durch gesonderte Förderung und Überweisung in Sonderschulen. Die häufigste und extremste Form der Ausgrenzung, die Aussonderung in die Sonderschule, steht in einem engen Zusammenhang mit schlechten Bildungschancen für jene Kinder. Dies wiederum stellt ein enormes bildungspolitisches Problem dar und steht im Widerspruch zum Anspruch des deutschen Bildungswesens. Ziel des deutschen Bildungswesens ist die „Schaffung eines gerechten Schulwesens, in dem jedes Kind und jeder Jugendliche unabhängig von Herkunft seine Chancen und Talente möglichst optimal nutzen und entfalten kann“ (Broschüre zum neuen Schulgesetz NRW, MSW 2006, S. 3). Die derzeitige Schulministerin Barbara Sommer verspricht in diesem Zuge: „Wie in den Pisa-Sieger-Staaten werden die Schulen in Nordrhein Westfalen künftig keinen mehr zurücklassen, weder Leistungsschwache noch Hochbegabte. Wir werden jedes Kind und jeden Jugendlichen mitnehmen“ (ebd.).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation und Fragestellung
- Aufbau der Arbeit
- Zum Verständnis von Verhaltensauffälligkeit
- Begriffsklärung
- Sonderpädagogische Sichtweise: ,Verhaltensstörung'
- Allgemeinpädagogische Sichtweise: ,Verhaltensauffälligkeit'
- Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten
- Problematik der Kategorisierung von Verhaltensauffälligkeit
- Verhaltensauffälligkeit in der Schule
- Schulische Kategorisierung von Verhaltensauffälligkeit
- Schulische Förderorte für Kinder mit ,Verhaltensauffälligkeit': Soll-Zustand
- Die Beschulung von Kindern mit Verhaltensauffälligkeit als ein Widerspruch zum Anspruch des deutschen Bildungswesens: Ist-Zustand
- Schulische Selektion und Chancenungleichheit im deutschen Bildungssystem: Diskrepanz zwischen Soll- und Ist-Zustand
- Verhaltensauffällige Schüler als Gegenstandsbereich der Sonderpädagogik: Eine kritische Betrachtung
- Beratung bei Verhaltensauffälligkeit
- Pädagogische Beratung
- Professionelle Beratung versus Alltagsberatung
- Arbeitsbereiche pädagogischer Beratung
- Standardformen von Beratung bei Verhaltensauffälligkeit in der Schule
- Außerschulische Beratung bei Verhaltensauffälligkeiten
- Erziehungsberatung
- Schulische Beratung bei Verhaltensauffälligkeiten
- Schulpsychologische Beratung
- Schulsozialarbeit
- Beratungslehrer
- Pädagogische Beratung bei Verhaltensauffälligkeit: ein ganzheitlicher Beratungsansatz in der Schule
- Der Diplompädagoge als ,Beratungsexperte'
- Ausbildung/Qualifikation
- Fachkompetenz
- Die pädagogische Beziehung
- Theoretischer Bezugsrahmen
- Aufgabenbereiche pädagogischer Beratung
- Lehrerberatung
- Elternberatung
- Handlungskonzepte für das Kind
- Netzwerkorientierte und kooperative Tätigkeit
- Präventionsarbeit
- Resümee und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Verhaltensauffälligkeit in der Schule und zielt darauf ab, die Problematik der Ausgrenzung und Aussonderung von Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten zu beleuchten. Die Arbeit argumentiert, dass Verhaltensauffälligkeit ein allgemeinpädagogisches Problem darstellt und mit allgemeinpädagogischen Ansätzen in der Schule entgegengewirkt werden kann. Ein pädagogischer Beratungsansatz wird als mögliche Lösung des Problems der Aussonderung von Schülern mit ,Verhaltensauffälligkeiten, vorgeschlagen und diskutiert.
- Die Problematik der Heterogenität in der Schule
- Die Kategorisierung von Verhaltensauffälligkeit und ihre Folgen
- Die Rolle der Sonderpädagogik und der allgemeinen Pädagogik bei der Bewältigung von Verhaltensauffälligkeiten
- Die Bedeutung von pädagogischer Beratung bei Verhaltensauffälligkeit
- Die Entwicklung eines ganzheitlichen Beratungsansatzes in der Schule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Motivation und Fragestellung der Arbeit dar. Sie beleuchtet die Problematik der Heterogenität in der Schule und die zunehmende Ausgrenzung von Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten. Die Arbeit argumentiert, dass Verhaltensauffälligkeit ein allgemeinpädagogisches Problem darstellt und mit allgemeinpädagogischen Ansätzen in der Schule entgegengewirkt werden kann.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Verständnis von Verhaltensauffälligkeit. Es werden die Begriffe ,Verhaltensstörung' und ,Verhaltensauffälligkeit' aus sonderpädagogischer und allgemeinpädagogischer Sichtweise geklärt. Außerdem werden die Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten und die Problematik der Kategorisierung von Verhaltensauffälligkeit diskutiert.
Das dritte Kapitel analysiert die Situation von Verhaltensauffälligkeit in der Schule. Es werden die schulische Kategorisierung von Verhaltensauffälligkeit, die schulischen Förderorte für Kinder mit ,Verhaltensauffälligkeit' und die Beschulung von Kindern mit Verhaltensauffälligkeit im Kontext des deutschen Bildungswesens betrachtet. Außerdem werden die Themen schulische Selektion, Chancenungleichheit und die Rolle der Sonderpädagogik bei der Bewältigung von Verhaltensauffälligkeiten behandelt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Beratung bei Verhaltensauffälligkeit. Es werden verschiedene Formen der pädagogischen Beratung, sowohl außerschulisch als auch schulisch, vorgestellt. Die verschiedenen Beratungsformen werden im Hinblick auf ihre Möglichkeiten und Grenzen bei der Bewältigung von Verhaltensauffälligkeiten analysiert.
Das fünfte Kapitel stellt einen ganzheitlichen Beratungsansatz bei Verhaltensauffälligkeit in der Schule vor. Es werden die Rolle des Diplompädagogen als ,Beratungsexperte', der theoretische Bezugsrahmen und die Aufgabenbereiche pädagogischer Beratung diskutiert. Der Fokus liegt auf der Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes, der die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Verhaltensauffälligkeit, Heterogenität, Inklusion, Exklusion, Pädagogische Beratung, Schulische Selektion, Chancenungleichheit, Sonderpädagogik, Allgemeinpädagogik, Ganzheitlicher Ansatz, Schulentwicklung, Bildungswesen.
- Quote paper
- Nadja Tapyuli (Author), 2007, Pädagogische Beratung bei Verhaltensauffälligkeit in der Schule , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111463
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