Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Einstieg
1.1 Entstehung und Menschenbild der TZI
2 Die Axiome
2.1 Das existenziell-anthropologische Axiom
2.2 Das ethisch-soziale Axiom
2.3 Das pragmatisch-politische Axiom
3 Die Postulate
3.1 Prinzip der Selbstverantwortung
3.2 Prinzip der Arbeitsfähigkeit
3.2.1 Störungen in der Gruppe
3.2.2 Umgang mit Störungen
4 Das TZI-Dreieck
4.1 Das TZI-Dreieck – Was steckt dahinter?
4.2 Konsequenzen für die Gruppenleitung
5 Kommunikationsregeln
6 Entwicklungsphasen von Gruppen
6.1 Jede Gruppe durchlebt ihre Phase
6.2 Der Weg zur arbeitsfähigen Gruppe
6.4 Gruppenphasen nach Langmaak und Braune-Krickau
6.4.1 Phase 1 – Ankommen- sich orientieren – Kontakt aufnehmen
6.4.2 Phase 2 – Gärung und Klärung
6.4.3 Phase 3 - Arbeitslust und Produktivität
6.4.5 Phase 4 – Transfer, Abschluss und Abschied
7. Fazit
Literaturverzeichnis
Einleitung
Gewiss haben die meisten, die schon einmal in der Rolle eines Gruppenleiters steckten, Situationen erlebt, in denen es während des laufenden Prozesses nicht mehr recht weitergeht, in denen man sich unschlüssig ist, warum sich die Gruppe jetzt so verhält.
Die Methode der Themenzentrierten Interaktion (TZI) kann in solchen Situationen wertvolle Hinweise zur Klärung geben.
Ziel dieser Arbeit soll daher sein, die TZI nach Ruth C. Cohn näher zu betrachten und so Handwerkzeug für das Leiten von Gruppen und die dazugehörigen theoretischen Grundlagen zu bieten.
Im folgenden Kapiteln findet sich eine Beschreibung zur Entstehung der TZI und zum Lebensweg der TZI-Gründerin Ruth C. Cohn. Nach dem Einstieg in die Thematik werden die Axiome vorgestellt. Sie bilden das Fundament der TZI und geben einen Einblick in die ethische Grundeinstellung Ruth C. Cohns. Im Kapitel 3 werden die Faustregeln, auch Postulate genannt, näher betrachtet. Im Anschluss daran wird mit Blick auf die Gruppenarbeit näher auf das TZI-Dreieck eingegangen. Die Wichtigkeit des Gleichgewichts zwischen Beziehungs- und Sachebene sollen hier verdeutlicht werden. Um praktische Hilfen zur Förderung der ‚dynamischen Balance’ an die Hand zu geben, werden im darauf folgenden Kapitel Kommunikationsregeln aufgezählten. Die Entwicklungsphasen im Kapitel 6 werden nicht immer in Zusammenhang mit TZI betrachtet. Sie finden aber in dieser Arbeit bewusst ihren Platz und ihre Berechtigung. Denn hier die Methode des TZI-Dreiecks mit einbezogen, um dem Leiter[1] zu helfen, das Verhalten der Gruppe zu verstehen. Zum Abschluss folgt ein Resümee, welches zusammenfassend auf die Frage antwortet, wie effektiv die TZI-Methode in der Gruppenarbeit sein kann und ob sie als Kompass für das Arbeit mit Menschen in Gruppen dienen kann.
1Entstehung und Menschenbild der TZI
Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) wurde in den sechziger bis siebziger Jahren von der Psychologin Ruth C. Cohn entwickelt. Diese Methode, deren Grundlage die humanistische Psychologie ist, hat bis heute weite Verbreitung gefunden.
„Die Humanistische Psychologie ist die dritte Kraft neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie. Sie akzeptiert die Menschen wie sie sind und appelliert an ihre wachstumsorientierten und gesunden Kräfte, die auch im Stande sind, schwierige Entwicklungswege zu beschreiten. Allen Zweigen gemeinsam ist der Optimismus, der auf die positiven menschlichen Möglichkeiten und auf die Fülle ihrer Entfaltung setzt, indem er dem Menschen von Kindheit an Gutes zutraut und ihn ermutigt, anstatt ihm von vornherein mit Misstrauen und Demütigung zu begegnen“[2]
Auf dem Hintergrund der Biografie Ruth C. Cohns sind die Ursprünge für die Entwicklung des TZI-Konzepts zu verstehen. Daher werden im folgenden einige Informationen zu ihrem persönlichen Hintergrund gegeben[3].
Ruth C. Cohn, 1912 in Berlin geboren, wuchs in einer jüdischen bürgerlichen Familie auf. Die Begegnung mit der Mutter ihres ersten Freundes – sie war Psychoanalytikerin – war für sie ein Schlüsselerlebnis. Sie entschied sich, das Studium der Volkswirtschaft abzubrechen und studierte fortan an der Berliner Universität Psychologie.
Einen Tag vor dem ersten Boykott jüdischer Geschäfte gelang ihr 1933 die Flucht in die Schweiz. In Zürich setze sie ihr Psychologiestudium fort. Um nicht ausgewiesen zu werden dehnte sie ihren Status als Studentin aus und belegte zusätzlich Literatur, Pädagogik, Philosophie und Theologie. Im Jahre 1938 heiratete sie den Arzt Helmut Cohn. Da Ärzte in der Schweiz rar waren, wurde ihr Aufenthalt in der Schweiz verlängert. Neben ihrem Studium absolvierte sie eine sechsjährige Ausbildung in Psychoanalyse. 1941 reiste die Familie in die USA aus. Dort absolvierte sie eine Lehrerinnenausbildung. Hier lernte sie eine psychoanalytisch fundierte antiautoritäre Erziehung kennen, die starken Einfluss auf sie hinterließ.
Ab 1946 praktizierte Ruth C. Cohn in New York in eigener Praxis zunächst mit Kindern, später auch mit Erwachsenen. Anfang der Fünfziger absolvierte Ruth C. Cohn eine Ausbildung in Gruppentherapie, deren Einfluss in der therapeutischen Arbeit wuchs. In der Arbeit mit Gruppen wichen die defizitären Anteile des Menschen einer Sichtweise, in der das positive Potential und dessen Erweiterungsmöglichkeiten betont wurden. Ruth C. Cohn machte die Erfahrung, dass derart geleitete Gruppen wesentlich motivierter waren miteinander zu lernen und zu arbeiten. Sie schrieb dazu: „Es hatte mich immer wieder in Erstaunen versetzt, in welchem Ausmaß Mitglieder therapeutischer Gruppen mit Hilfe dieser Erfahrungsweise ein ungeheuer anregendes und nutzbringendes Lernen erlebten, während die meisten Studenten in Hörsälen das Studieren als trocken und nicht bereichernd quasi erdulden. So erfuhr ich den Unterschied zwischen `totem` und `lebendigem` Lernen.“[4]
Ruth C. Cohn fragte nicht danach, wie man die Einzelbehandlung intensivieren und kostengünstiger gestalten könne. Sie stellte sich die Frage, was man tun muss, damit die Menschen nicht erst in psychotherapeutische Einzelbehandlung wieder relativ gesund werde, oder nur in Extremsituationen auf der besagten ‚Couch’ landen. Oder positiv ausgedrückt, wie es gelingen kann, dem ursprünglich gesunden Mensch ein Leben zu ermöglichen, in dem er gesund bleiben kann. Diese Gedanken waren für sie der Anstoß, eine Theorie und Methodik zu entwickeln, die die persönlichkeitsstärkenden Faktoren der therapeutischen Arbeitsmethoden für das Lernen und Arbeiten in nicht-therapeutischen Gruppen und im alltäglichen Leben nutzbar macht.
Der Name ‚Themenzentrierte Interaktion’ wurde von Ruth C. Cohn gesucht und gefunden und hat für sie eine tiefe Bedeutung. Unter ‚themenzentriert’ versteht sie das ‚ins Zentrum Stellen’ von Themen, Lernstoffen, Sachen, Ideen, Zielformulierungen und anderen Aufgaben der beteiligten Personen. Unter der ‚Interaktion’ versteht sie das Bearbeiten der Themen im Hin und Her zwischen allen Beteiligten. Sie möchte eine ganzheitliche Methode zur Verfügung stellen, in der das Arbeiten an einer Sache, die persönlichen Befindlichkeiten und die zwischenmenschliche Beziehungen gleichermaßen bearbeitet werden können.
Auf dem Hintergrund der politischen Ohnmacht der Psychoanalyse und ihrem Interesse am Aufbau einer humanen Gesellschaft kristallisierte sich für sie nach vielen Jahren praktischer Arbeit in den Bereichen Pädagogik, Psychologie und Psychotherapie Mitte der sechziger Jahre die Grundhaltung der TZI heraus.
2. Die Axiome
Die Axiome repräsentieren die humanistischen Grundeinstellungen Ruth C. Cohns und sind von zentraler Bedeutung für die TZI. Sie sind Richtlinien und sowohl als antreibende Kraft wie auch als Begrenzer zu begreifen. Im folgenden Kapitel werden die Axiome von Ruth Cohn zitiert und anschließend kurz erläutert und interpretiert[5].
2.1 Das existenziell-anthropologische Axiom
„Der Mensch ist eine psychobiologische Einheit und ein Teil des Universums. Er ist darum gleichermaßen autonom und interdependent. Die Autonomie des Einzelnen
ist umso größer, je mehr er sich seiner Interdependenz mit allen und allem bewusst wird.“[6]
Dieses Axiom thematisiert zwei Grundaspekte des menschlichen Daseins. Zum einen ist der Mensch eigenständig und hat die Freiheit Entscheidungen zu treffen, zum anderen ist er mit den Individuen, der Umwelt und der gesamten Schöpfung verbunden. Je klarer die Abhängigkeit von den äußeren Gegebenheiten und den inneren Mustern, Einstellungen und Haltungen erkannt und begriffen werden, desto größer wird die Möglichkeit selbst zu entscheiden und zu beeinflussen. Eine wesentliche Aufgabe der TZI ist es somit, die eigene existentielle Situation zu entdecken. Dies vollzieht sich jedoch nicht autonom, sondern in Interaktion mit der Umwelt, Freunden, der Familie, der Berufswelt usw.
2.2 Das ethisch-soziale Axiom
„Ehrfurcht gebührt allem Lebendigen und seinem Wachstum. Respekt vor dem Wachstum bedingt bewertende Entscheidungen. Das Humane ist wertvoll; Inhumanes ist wertebedrohend.“[7]
Hier wird die Wertgebundenheit von TZI besonders deutlich. Gemäß Ruth C. Cohn werden in der gesamten westlichen Kultur Intellekt und Verstand, nicht aber emotionale und köperbewegte Seiten des Menschen gefördert[8]. Sie betont die Ganzheitlichkeit des Menschen. Es geht um die Anerkennung und Einübung der emotionalen und intellektuellen Seite, um die dynamische Balance zwischen beiden. Ruth C. Cohn ist davon überzeugt, dass jeder Mensch durch diese Entwicklung mehr Verantwortung tragen kann und die Menschheit insgesamt somit ein Gegengewicht gegen die zunehmende Zerstörung der Welt schaffen kann.
2.3 Das pragmatisch-politische Axiom
„Freie Entscheidung geschieht innerhalb bedingender innerer und äußerer Grenzen. Erweiterung dieser Grenzen ist möglich.“[9]
Dieses Axiom steht im Zusammenhang mit dem ersten Axiom, denn es geht auch hier um die Grenzen der Autonomie. Diese Grenzen verlaufen nicht nur außen, durch Beschränkungen des Umfelds, sondern es gibt auch innere Grenzen. Das kann z.B. Reife, Gesundheit, Konzentration, Motivation oder ähnliches sein. Jeder Situation sind Grenzen gesetzt. Sie haben zeitgeschichtlichen Charakter und unterliegen somit immer einem Wandel und einer Veränderung. Ruth C. Cohn sagt: „Wir sind nicht allmächtig, wir sind nicht ohnmächtig, wir sind partiell mächtig in allen Entscheidungen und Gestaltungen unseres Lebens.“[10] Diese partielle Mächtigkeit gilt es dann in jeder neuen persönlichen, politischen und sozialen Situation zu erkennen und zu nutzen.
3 Die Postulate
Die Postulate sind die Faustregeln von TZI. Sie sind bedeutend für die Arbeit in Gruppen und für den Umgang miteinander. Während die Axiome die Grundwerte beschreiben, sind die Postulate als Angebote zu verstehen, die helfen, eigenständiges Lernen vor dem Hintergrund der Axiome zu fördern.
3.1 Prinzip der Selbstverantwortung
„Sei dein eigener Cairman/Chairwoman, sei die Chairperson deiner selbst. Mache dir deine innere und äußere Wirklichkeit bewusst. Benutze deine Sinne, Gefühle, gedanklichen Fähigkeiten und entscheide dich verantwortlich von deiner eigenen Perspektive her.“[11]
Zunächst bedeutet das Postulat für jeden Einzelnen den Blick auf seine innere Wirklichkeit zu richten, um so die eigenen Interessen und Gefühle wahrzunehmen. Hier geht es um die autonomen Anteile einer Person. Der zweite Schritt lenkt den Blick auf die äußere Wirklichkeit, wie beispielsweise eine bestimmte Situation, persönliche Umstände, das politische oder ökologische und ökonomische Umfeld. Hier geht es um die interdependenten Anteile der Peron. Im dritten Schritt geht es um das Abwägen der Entscheidungsmöglichkeiten. In den meisten Situationen gibt es die Wahl zwischen akzeptieren, verändern oder verlassen (love it, leave ist, change it) einer Situation[12]. Der nächste Schritt fordert zu einer Entscheidung auf. Im fünften und letzten Schritt übernimmt die Person die volle Verantwortung für die getroffene Entscheidung und akzeptiert alle Konsequenzen. Jede Person ist also für die eigene Handlung verantwortlich, es sei denn, eine andere Person verliert das Bewusstsein oder kann die Verantwortung für sich nicht oder nur teilweise übernehmen.
Dieses Postulat meint also die Fähigkeit, für die eigenen Interessen und das persönliche Wohlergehen Verantwortung zu übernehmen. Die Bedürfnisse der anderen sowie die äußeren Gegebenheiten sollen dabei gleichzeitig im Blick bleiben.
3.2 Prinzip der Arbeitsfähigkeit
„Störungen und Betroffenheit haben Vorrang. Beachte Hindernisse auf deinem Weg, deine eigenen und die von andere; ohne ihre Lösung wird Wachstum verhindert oder erschwert.“[13]
3.2.1 Störungen in der Gruppe
Störungen sind Botschaften die uns sagen, dass mit der Arbeit oder in der Beziehung etwas nicht stimmt. Sie sind keine Ausnahme und schon gar nicht vermeidbar. Sie sind selbstverständlich. ‚Störungen und Betroffenheit haben Vorrang‘ bedeutet hier, eine Frage zu stellen und die Unklarheiten zu klären. Ursachen für innere Störungen können starke Abneigung, Vorurteile, Ängste, Unkonzentriertheit, Schmerzen oder auch große Heiterkeit oder freudige Ereignisse sein. Sie können aber auch von außen, wie zum Beispiel über Fernsehen, SMS, Handy usw. oder ungünstige Rahmenbedingungen wie schlechte Wetterverhältnisse, laute Umgebung, schlechte Räumlichkeiten kommen. Grundsätzlich ist alles, was vom Fluss des Geschehens ablenkt, eine Störung.
3.2.2 Umgang mit Störungen
Störungen werden als wichtige Nachrichten verstanden, die in der Gruppe bearbeitet werden sollen. Wenn möglich, sollen dabei die Störungen selbst beseitigt werden. Wenn das nicht möglich ist, soll in der Gruppe ein Weg gefunden werden, mit ihnen umzugehen. So könnte die Gruppe beispielsweise akzeptieren, dass ein Mitglied gerade unaufmerksam ist und vorerst nicht mehr am Gruppengeschehen teilnehmen kann. Werden Störungen zu schnell abgehandelt oder gar vertuscht, beeinträchtigen sie den gemeinsamen Lernprozess einer Gruppe nachhaltig. Störungen nehmen sich Vorrang, wenn sie nicht behandelt werden. Das bedeutet auf lange Sicht, dass es zu einem Stillstand lebendiger Gruppenarbeit kommen kann. Ruth C. Cohn verwendet hier auch das Bild von einem Stein, der auf dem Weg liegt. Man kann ihn zur Seite rollen oder über ihn klettern, aber nicht ignorieren.
Natürlich nimmt das situative Aufgreifen von Störungen unter Umständen einiges an Zeit in Anspruch. Diese Zeit ist jedoch nicht vertan, denn eine Gruppe arbeitet nach einer Offenlegung und Beseitigung einer Störung umso intensiver zusammen.
4 Das TZI-Dreieck
4.1 Das TZI-Dreieck – Was steckt dahinter?
Als Ruth Cohn nach vielen Jahren der praktischen Arbeit in Psychotherapie und Pädagogik die Grundlagen der TZI entwickelte, spielte der folgende Traum eine entscheidende Rolle: „Eines Nachts träumte ich von einer gleichseitigen Pyramide. Im Aufwachen wurde mir klar, dass ich die Grundlage meiner Arbeit ‚erträumt’ hatte. Die gleichseitige Traumpyramide bedeutete mir: Vier Punkte bestimmen meine Gruppen-arbeit. Aus der Pyramide wurde aus darstellerischen Gründen ein Dreieck, der vierte Punkt durch einen Kreis dargestellt.“[14]
Das TZI-Dreieck ist die zentrale Denkfigur der TZI und stellt die Balance zwischen verschiedenen Ebenen dar. Es geht von einer relativ übersichtlichen Grundstruktur aus, bei der alle Einzelelemente im Kontext zueinander stehen. Im folgenden soll das Modell auf Gruppensituationen übertragen werden[15].
Ganz oben steht das Thema, die Sache. Es handelt sich hierbei um die Sachebene. Die Ziele sind rational und sichtbar. Der inhaltliche Bezugsrahmen, zu dem sich die Gruppe zusammengefunden hat, können Arbeitsaufträge, gemeinsame Interessen, Lern-aufgaben, ein Forschungsgebiet oder organisatorische Aufgaben sein. Diese Themen lassen sich meistens problemlos in Worte fassen und sind klar messbar.
Unten steht das ICH . Es betrifft alle subjektiven Aspekte der einzelnen Gruppenmitglieder, wie z.B. die persönlichen Ziele, Einstellungen, Wahrnehmungen, Wünsche und Ängste einer Person. Diese und andere Befindlichkeiten können motivierend sein oder auch die Handlungsfähigkeit einschränken.
Das WIR steht dagegen für die Interaktionen zwischen den Menschen, für Sympathie, Akzeptanz, Einflussnahme, aber auch für Status und gemeinsame Werte.
Wichtig für die Entstehung eines WIR ist Vertrauen zwischen den Gruppenmitgliedern. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gut kennen und nicht häufig wechseln. Die unteren beiden Ecken des Dreiecks werden auch als psychosoziale Ebene bezeichnet. Sie stehen für die sozialen und emotionalen Zusammenhänge und sind meist schwer verbalisierbar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Das TZI-Dreieck im Globe[16]
Der GLOBE umfasst das nahe und ferne Umfeld der Gruppe, also beispielsweise den Zeitrahmen, das Alter und die soziale Herkunft der Teilnehmer, den organisatorischen Kontext usw. Ein Uni-GLOBE kann dabei ganz anders aussehen als ein Schul-GLOBE oder ein Familien-GLOBE.
Wichtig für Ruth C. Cohn war vor allem die im Traum konzipierte Gleichseitigkeit der Pyramide, was bedeutete, dass die vier Punkte gleich wichtig sind. Und mit dieser
Gleichgewichtigkeit von Ich-Wir-Es und Globe war die Gruppenführung mit TZI definiert.
4.2 Konsequenzen für die Gruppenleitung
Das zentrale Arbeitsprinzip der ‚dynamischen Balance’[17] ist die Basis der TZI Gruppenarbeit und Gruppenleitung. Die Aufgabe der Gruppenleitenden besteht darin, immer wieder eine Balance im Dreieck herzustellen und allen Bereichen gleichermaßen Aufmerksamkeit zu widmen. Dazu muss das Dreieck in der Kugel immer wieder neu reflektiert werden und darauf geachtet werden, dass der Gruppenprozess immer wieder ins Gleichgewicht aller Pole zurückgeführt wird.
Der Faktor des Dreiecks, der am wenigsten zur Geltung kommt, rückt in den Vordergrund, um die Balance zwischen den vier Faktoren wieder herzustellen. Für die Gruppenarbeit kann niemals nur die „Sache“ wichtig sein, sondern es muss ebenso die Befindlichkeit des einzelnen und seine Beziehung zu den anderen Gruppenmitgliedern im Umfeld der Gruppe berücksichtigt werden. Die Gruppenleitenden holen ihre Gruppe immer da ab, wo sie steht. Nur dann ist lebendiges Lernen möglich.
Wenn in einer Gruppe das soziale Gefüge zu zerfallen droht, kann die Balance beispielsweise durch das Verfahren ‚Blitzlicht’ wiederhergestellt werden. Bei dieser Übung regt die Leitungsperson die Gruppenmitglieder an, in kurzer Form zu sagen, wo sie sich mit ihren Gefühlen und Gedanken befinden und was sie in diesem Augenblick wollen. Dabei kann der Schwerpunkt bewusst gelegt werden: Auf das subjektive Erleben (ICH), aus das Gefühl den anderen Teilnehmern gegenüber (WIR), auf den Bezug zum Lernstoff (Thema) oder auf den Bezug zum Umfeld (Globe).
Wie an diesem Beispiel deutlich wird, ist das Dreieck nicht statisch. Es fordert einen fortlaufender Wechsel von Verlieren, erneut Suchen und Wiederfinden der Balance. Es veranlasst uns dazu Neues zu tun, kreativ zu werden und unbekannte Dinge zu erforschen[18]. Ruht C. Cohn entwickelte Kommunikationsregeln, die im folgenden Kapitel beschrieben werden. Sie sollen als Hilfsregeln zur Förderung der dynamischen Balance innerhalb einer Gruppe dienen.
5 Kommunikationsregeln
-“Vertritt dich selbst in deinen Aussagen; sprich per ‚Ich’ und nicht per ‚Wir’ oder per ‚man’.“
Diese Kommunikationshilfe ermutigt, sich nicht hinter allgemeinen Aussagen zu verstecken, sondern Verantwortung für die eigenen Aussagen zu übernehmen.
- „ Wenn du eine Frage stellst, sage, warum du fragst und was die Frage für dich bedeutet. Sprich für dich selbst und vermeide das Interview.“
Eine Frage kann oft als Angriff oder Ablenken von einem selbst verstanden werden. Deshalb ist es wichtig, offenzulegen, was mit einer Frage bezweckt wird und worauf sie zielt. Des weitern regen eigene Aussagen zu einem direkteren und persönlicheren Austausch an.
- „ Sei authentisch und selektiv in deinen Kommunikationen. Mache dir bewusst, was du denkst, fühlst und glaubst und überdenke vorher was du sagst und tust.“
Diese Regel schließt direkt an das Chairperson-Postulat[19] an. Vor der Handlung sollte man sich bewusst machen, was bezweckt wird und welche Folgen das Handeln haben könnte. Ehrlichkeit und Taktgefühl sind somit je nach Situation abzuwägen.
- „Sei zurückhaltend mit Verallgemeinerungen.“
Verallgemeinerungen unterbrechen den Gruppenprozess. Sie dienen dem Gesprächsverlauf nur, wenn sie einen Themenbereich zusammenfassend abschließen und zu einem neuen Thema überleiten.
- „ Beachte Signale aus deiner Körpersphäre und beachte diese auch bei anderen Teilnehmenden.“
Signale aus der Körpersprache können oft mehr Aufschluss über Befindlichkeiten geben, als es der betroffenen Person selbst bewusst ist. Körpersignale können auch Störungen sein (z.B. Müdigkeit, Unaufmerksamkeit, Verspanntheit), die es zu beachten gilt.
6 Entwicklungsphasen von Gruppen
6.1 Der Weg zur arbeitsfähigen Gruppe
Eine Gruppe beginnt nie als Gruppe, sondern wächst über einen Zeitraum von einzelnen Personen, den einzelnen ICH’s über erste Kontaktaufnahmen zu anderen zu einem ‚WIR’. Wie in Kapitel 4.1 bereits beschrieben, handelt es sich bei der Themen- oder Sachebene um sachlogische Zusammenhänge, um gemeinsame Themen und Interessens-gemeinschaften. Bei der Psychosozialen Ebene, auf der Abbildung 2 Beziehungsebene genannt, handelt es sich um psychologische und psychosoziale Zusammenhänge.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Eisberg[20]
Die Analogie des TZI-Dreiecks zum Eisberg liegt nahe. Sein sichtbarer Teil, die Sachebene, umfasst nur ein Siebtel des Gesamten. Der größte Teil, die Psychosoziale Ebene, ist die verborgene Seite unter der Wasseroberfläche. Bildet sich eine Gruppe neu, ist der Eisberg noch sehr zerbrechlich. Viele Themen sind ungeklärt, Spielregeln noch nicht erarbeitet und jedes Mitglied ist stark mit seinem ‚sozialen Innenleben’ beschäftigt. Diese, für die Gruppe neuen Spielregeln, müssen in gegenseitiger Absprache erarbeitet und der Sachaufgabe gerecht werden. Hierzu muss eine gewisse Vertrauensbasis vorhanden sein. Um der Gruppe zu ermöglichen, dass sie sich so weit entwickeln kann, müssen die Gruppenleitenden helfen.
Dies kann über Zielvereinbarungen mit der Gruppe erreicht werden. Dazu muss ein Gruppenklima entstehen, das von Akzeptanz und Vertrauen gekennzeichnet ist.
„An tragfähige Lösungen kommt man nur heran, wenn mal sorgfältig navigiert und eventuell in kleinere Boote (d.h. kleinere Schritte) umsteigt, um nicht unter Wasser, sprich im emotionalen Beriech, aufzulaufen. Wenn Teile des Eisbergs unten abbrechen, kommt der obere Teil ins Wanken und geht eventuell unter“.[21]
Eine gesunde psychosoziale Ebene ist eine wichtige Grundlage für die Leistungs-fähigkeit der Gruppe auf der Sachebene. Sachkompetenz und Sozialkompetenz reifen gemeinsam, wenn das, was getan wurde und geschah, auch auf beiden Ebenen ausgewertet wird. Das TZI-Dreieck kann in Verbindung mit dem Eisberg zur Fest-stellung, ob alle zufrieden sind mit dem, was sie tun (THEMA) und wie sie es tun (ICH und WIR), sehr behilflich sein.
6.2 Jede Gruppe durchlebt ihre Phase
„Eine Anzahl von Menschen bilden dann eine Gruppe, wenn sie gemeinsam geteilte Anliegen und Ziele haben sowie die Einsicht, diese gemeinsam besser erreichen zu können. (…) Eine Gruppe ohne gemeinsames Thema wird keine Gruppe werden.“[22]
So wie jeder Mensch entwickelt auch eine Gruppe ihre eigene „Lebensgeschichte“. Dieser Beobachtung widerspricht jedoch nicht, dass jede Gruppe im Ablauf ihrer Entwicklung vielen anderen Gruppen gleicht und so gewisse „Gesetzmäßigkeiten“ in der Entwicklung zu erkennen sind[23].
Ähnlich wie jedes Kind in seiner Kindheit verschiedene Entwicklungsphasen nacheinander durchläuft, so durchläuft auch jede Gruppe in jeder Phase ihres Bestehens bestimmt Stufen der Entwicklung.
6.3 Gruppenphasen nach Langmaak und Braune-Krickau
Das Verhalten von einzelnen Mitgliedern[24] einer Gruppe kann oft nur auf dem Hintergrund der Gruppendynamik verstanden werden. Deshalb ist es für die Leitung einer Gruppe sinnvoll, verschiedene Entwicklungsphasen einer Gruppe im Voraus zu kennen. Dasselbe Verhalten einer Leitperson kann in den unterschiedlichen Gruppenphasen ganz unterschiedliche Wirkung haben. Langmaak und Braune-Krickau stellen in ihrem Buch ‚Wie die Gruppe laufen lernt’ vier Entwicklungsphasen einer Gruppe dar. Diese Phasen können in jedem Gruppenprozess voneinander unterschieden werden. Die Unterscheidung der vier Phasen erscheint vielleicht als eine etwas künstlich wirkende Einteilung, da die wirkliche Entwicklung einer Gruppe natürlich ein kontinuierlicher und dynamischer Prozess ist, so dass die Phasen nicht immer so klar abgegrenzt hervortreten müssen. Trotzdem weist jeder Gruppenprozess unterscheidbare Phasen mit typischen Konfliktmustern und einem spezifischen Verhalten der Gruppenteilnehmer gegenüber der Gruppenleitung auf.
6.3.1 Phase 1 – Ankommen- sich orientieren – Kontakt aufnehmen
In der ersten Phase des Ankommens, der ersten Kontaktaufnahme, gibt es kein WIR-Gefühl, sondern es dominieren Ängste vor dem Unbekannten. Es besteht Unsicherheit und der Wunsch nach Orientierung. In Bezug auf die anderen Gruppenteilnehmer stehen z.B. folgende Fragen bei den Mitgliedern im Vordergrund:
Wer sind die anderen, was wollen sie? Was gilt hier? Wer darf hier was? Was darf ich?
Was wird hier möglich sein, wessen Ziele gelten?
Abhängigkeits- und Geborgenheitsphantasien oder Unsicherheit und Misstrauen beherrschen die Gruppendynamik. Es besteht sowohl ein Bedürfnis, sich zu öffnen und sich anzunähern, als auch ein Bedürfnis sich zu verschließen und zu distanzieren. Auf der Sachebene sollte die Leitung Themenangeboten einen Rahmen geben, die die Information, Orientierung wie das Kennenlernen fördern. Auf der psychosozialen Ebene wird eine Anleitung und Führung vom Leiter gewünscht. Der Leiter sollte weder zuviel Distanz halten, noch zuviel Nähe fordern. Praktisch heißt dies, dass die Leitung nicht einfach stellvertretend für die Gruppe entscheidet, sondern den Ball der Verantwortung zurückspielt und sie Impulse gibt, um sich aus der Abhängigkeit zu befreien. Denn Grundlage des TZI-Prozesses soll die selbstverantwortliche Eigenständigkeit aller Teilnehmer sein. Damit wird das Entstehen einer neuen, zweiten Phase wahrnehmbar.
6.3.2 Phase 2 – Gärung und Klärung
Sobald die Teilnehmenden mehr Vertrauen gefasst haben und sich gegenseitig besser kennen, werden sie mehr von sich selbst zeigen. Jetzt möchte der Einzelne seine Interessen und Erwartungen klarer ausdrücken. Das verunsichert zunächst, fördert aber auch den Drang zur Selbstbehauptung, zur Rollen- und Statusverteilung innerhalb der Gruppe und beeinflusst das Klima. Diese Themen steigen aus der psychosozialen Ebene auf. Sie werden jedoch auch oft auf der Sachebene ausgehandelt. Alles scheint sich um Sachanliegen zu drehen, aber in Wirklichkeit geht es meist um Durchsetzung, Führungsansprüche, Statusverteidigung usw.
Die Leitung gibt jetzt Hilfen, damit ein Problem besprochen und bearbeitet werden kann. Sie übernimmt jedoch nicht die Entscheidung über richtig oder falsch und löst Probleme nicht stellvertretend für die Gruppe oder den Einzelnen. Dies zwingt die Teilnehmenden, sich mit sich selbst, mit den anderen und mit dem Problem auseinanderzusetzen. Ihre Aufgabe ist es nun, die Selbststeuerungskräfte der Gruppe zu aktivieren.
„Durch die Krisensituationen wächst bei der Gruppe die Einsicht und Bereitschaft, Entscheidungsregeln zu finden, Rollen und Funktionen zu verteilen, akzeptable Normen für das Gruppenleben zu schaffen und unterschiedliche Fähigkeiten zu nutzen.“[25] Es sind Regeln, wie u.a. die Kommunikationsregeln aus dem Kapitel 4, die die Suche nach Normen fördern.
Diese Phase ist die schwierigste im TZI-Prozess. Ziel dieser Phase ist die Ablösung von der Leitung, das heißt, die Erreichung von Eigenständigkeit und Individualität. Nicht nur die Teilnehmer, auch die Leitung wird in dieser Phase mit Emotionen, Ängsten, Aggressionen und Profilierungsbedürfnissen konfrontiert.
Das Ergebnis dieser Phase ist der Aufbau der sozialen Organisation der Gruppe, die zur sachbezogenen Arbeit fähig geworden ist. Damit setzt die Gruppe den Fuß in die nächste Phase.
6.3.3 Phase 3 - Arbeitslust und Produktivität
Das Bewusstsein, dass man von einander lernen und so gemeinsam leichter und besser seine Ziele erreichen kann, kommt in der dritten Phase zum tragen. Unterschiedlichkeit wird nun als nutzbringend anerkannt, da sie Vielfalt bedeutet, die für eine kreative Arbeit benötigt wird. Die Themen der Sachebene können nun zum Zuge kommen und haben aus der psychosozialen Ebene eher Energie als Störungen zu erwarten.
Die Leitung sollte sich weiterhin zurücknehmen und Aufgaben auf Einzelne, Kleingruppen oder die ganze Gruppe übertragen. Dabei muss dafür gesorgt sein, dass Untergruppen, die sich spontan bilden, nicht die Tendenz aufweisen, sich von der Gesamtgruppe zu isolieren. Es darf keine Flucht aus dem Gruppenprozess stattfinden, sondern der Gesamtprozess soll lediglich differenzierter werden.
Hinter der Harmonie der Gruppe lauert immer die Krise. Jederzeit kann eine Störung auf der Sach- oder der Beziehungsebene auftreten, die den Gruppenprozess aus dem Gleichgewicht bringt. Auch wenn sich die Leitung in dieser Phase mit ihren Interventionen zurückhält und mehr teilnimmt, muss sie ständig wachsam sein und die dynamische Balance im Auge behalten.
6.3.4 Phase 4 – Transfer, Abschluss und Abschied
Dies ist die Endphase einer Gruppe. Die Arbeit der Gruppe ist entweder zum selbstgesteckten Hauptziel gekommen, oder aber die zur Verfügung stehende Zeit ist vorbei. Die Orientierung der Teilnehmenden richtet sich nun zunehmend nach draußen.
Die beherrschenden Themen sind das Abschließen der inhaltlichen Arbeit, der Transfer[26] der Ergebnisse, die Vorbereitung der "Rückkehr in die Welt draußen" und der Abschied voneinander. Trennung, Abschied und Neubeginn sind unverzichtbare Themen, wenn es ein wirklich intensiver Gruppenprozess war. Von dem Leiter wird ein gutes Gespür verlangt. Er sollte darauf achten, dass der Rückblick realitätsgerecht wird, dass bestimmte Phasen des Gruppenprozesses weder unter den Tisch fallen, noch zu sehr idealisiert werden. Die primäre Aufgabe der Leitung besteht in der Schlussphase darin, den Einzelnen und der Gruppe als Ganzes die Möglichkeit zu geben, auf den Gruppenprozess zurückzuschauen (Erinnerung), Reste und Unerledigtes auszusprechen, ihre Erfahrungen auszuwerten (Reflexion, Feedback, Kritik und Bestätigung) und sie auf künftige Situationen zu übertragen (Transfer).
„In dieser Phase gehen wir im Vergleich zur Anfangsphase den Weg im TZI-Dreieck gewissermassen in umgekehrter Richtung wieder zurück: Wir schliessen die Themen ab, lösen das WIR auf, wereinbaren vielleicht noch Kontakte mit Einzelnen aus der Gruppe und gehen als Einzelne wieder aus der Gruppe hinaus, jeder seinen eigenen Weg.“[27]
7. Fazit
Auf den ersten Blick scheint die Methode der Themenzentrierten Interaktion leicht verständlich und einfach zu praktizieren. Das hängt gewiss mit den überschaubaren Annahmen und dem simpel erscheinenden Kernstück, dem TZI-Dreieck, zusammen. Bei einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Thema wird schnell klar, dass eine höchst anspruchsvolle Methode dahinter steckt. Das Beherrschen der Theorie alleine reicht nicht aus, um eine Gruppe ‚TZI-getreu’ leiten zu können. Ruth C. Cohn ist vor allem die Haltung, mit der den beteiligten Personen in einer Gruppe begegnet wird, ein großes Anliegen. Diese Haltung ist geprägt von Wertschätzung gegenüber der einzelnen Person und ihren individuellen Ausprägungen. Die Stärke dieses Konzeptes besteht darin, Unterschiedlichkeiten wertzuschätzen und im Sinne fruchtbarer Zusammenarbeit zu verknüpfen.
Dem Leiter wird mithilfe der Axiome, der Postulate, des TZI-Dreiecks und den Kommunikationshilfen Schritt für Schritt transparent gemacht, wie er in Gruppensituationen zielgerichtet, prozessorientiert und ganzheitlich handeln kann.
Für den Gruppenleiter ganz besonders hilfreich zur Analyse des Gruppenprozesses ist - neben dem Wissen über die die verschiedenen Gruppenphasen - das TZI-Dreieck. Es hilft ihm, das Individuum, die Gruppe, das Thema und das Umfeld im Blick zu behalten. Es dient der Reflexion einer Gruppensituation und hilft ihm die Entwicklung der Gruppe über gezielte Interventionen zu erleichtern und Hürden und Krisen mit der Gruppe zu überwinden.
Sich selbst und eine Gruppe nach der TZI-Methode zu leiten ist eine hohe Kunst und bedarf gewiss einer längeren Einübung in die Haltung und die Methode. Für diejenigen, die auf der Suche nach einem Leitfaden für die Gruppenarbeit sind, ist die TZI-Methode ein sehr hilfreicher, praktischer und sehr wertvoller Wegbegleiter – sei es für die Vorbereitung, Durchführung wie Nachbereitung.
Literaturverzeichnis
Cohn C., R.: Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion. Von der Behandlung einzelner zu einer Pädagogik für alle, Stuttgart 1990
Cohn C., R. / Terfurth, C.: Lebendiges Lehren und Lernen. TZI macht Schule, Stuttgart 1993
Galuske, M.: Methoden der Spzialen Arbeit. Eine Einfürhung, Weinheim und München 2003
Langmaack, B.: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion (TZI). Leben rund ums Dreieck, Weinheim-Basel 2001
Langmaak, B. / Braune-Krickhau, M.: Wie die Gruppe laufen lernt. Anregungen zum Planen und Leiten von Gruppen, Weinheim-Basel 2000
Löhmer, C. / Standthard, R.: TZI - Die Kunst, sich selbst und eine Gruppe zu leiten
[...]
[1] Zur Vereinfachung der Lesbarkeit dieser Arbeit wird die männliche Form verwendet, wenn sowohl Frauen als auch Männer gemeint sind.
[2] Langmaak, Braune-Krickhau: Wie die Gruppe laufen lernt. Weinheim Basel 2000, S.88-89
[3] vgl. Löhmer, C. / Standthard, R. Stuttgart 2006, S.21 ff.
[4] Ruth C. Cohn: Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion, Stuttgart 1990, S. 111
[5] vgl. Löhmer, C. / Standthard, R. Stuttgart 2006, S.94f.
[6] Langmaack, B.: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion TZI. Leben rund ums Dreieck, Weinheim/Basel 2001, S.42
[7] Langmaack, B.: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion TZI. Leben rund ums Dreieck, Weinheim/Basel 2001, S.43
[8] vgl. Löhmer, C. / Standthard, R. Stuttgart 2006, S.37
[9] Langmaack, B.: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion TZI. Leben rund ums Dreieck, Weinheim/Basel 2001, S.45
[10] Langmaack, B.: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion TZI. Leben rund ums Dreieck, Weinheim/Basel 2001, S.144
[11] Löhmer, C. / Standthard, R.: TZI - Die Kunst, sich selbst und eine Gruppe zu leiten. Stuttgart 2006, S.40
[12] vgl. Löhmer, C. / Standthard, R. Stuttgart 2006, S.42
[13] Löhmer, C. / Standthard, R.: TZI - Die Kunst, sich selbst und eine Gruppe zu leiten. Stuttgart 2006, S.46
[14] Langmaack, B.: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion TZI. Leben rund ums Dreieck, Weinheim/Basel 2001, S.48
[15] vgl. Löhmer, C. / Standthard, R. Stuttgart 2006, S.60ff.
[16] http://www.seminar-albstadt.de/bereiche/paedagogik/paed/gruppen.pdf, 16.04.2007
[17] vgl. Löhmer, C. / Standthard, R. Stuttgart 2006, S.56ff.
[18] Langmaak, B. : Einführung in die Themenzentrierte Interaktion, Weinheim 2001
[19] vgl. Kapitel 3.1
[20] http://www.seminar-albstadt.de/bereiche/paedagogik/paed/gruppen.pdf, 16.04.2007
[21] Langmaack, B.: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion TZI. Leben rund ums Dreieck, Weinheim/Basel 2001, S.58
[22] Langmaak, Braune-Krickhau: Wie die Gruppe laufen lernt. Weinheim Basel 2000, S.138
[23] vgl. Langmaak, Braune-Krickhau. Weinheim Basel 2000, S.138
[24] vgl. Langmaak, Braune-Krickhau. Weinheim Basel 2000, S.145- 157
[25] Langmaak, Braune-Krickhau: Wie die Gruppe laufen lernt. Weinheim Basel 2000, S.151
[26] « Im Umgang mit Globe zeigt sich die Alltagsbezogenheit der TZI. Das Hereinholen der Teilnehmer mit ihrem Globe ins Arbeitsthema der Gruppe und das Wiederhinausführen in deren Globe im Tranfsergeschehen sind der Handlungsteil in Bezug auf die Umsetzung.(…)Themen können global behandelt werden und für den Transfer der Lern- und Sachergebnisse sorgen, der nachhaltig Veränderung verspricht.“ Langmaack, B.: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion TZI. Leben rund ums Dreieck, Weinheim/Basel 2001, S.132
[27] Langmaak, Braune-Krickhau: Wie die Gruppe laufen lernt. Weinheim Basel 2000, S.157
- Citation du texte
- Marianne Heinen (Auteur), 2007, Lebendig leiten - Themenzentrierte Interaktion und Gruppenarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111393